Noch einmal volle Konzentration, noch einmal Vollgas, noch einmal
zwei wichtige Punkte: Wenn Samstag der THW Kiel beim
TV Großwallstadt antritt, können die Zebras sich selbst
noch einmal beschenken - mit einem Sieg beim momentanen
Tabellenneunten nähme man erfolgreich Revanche für
das überraschende
26:26 im Hinspiel
und würde zudem als Tabellenführer den Jahreswechsel
und die
WM-Pause überdauern.
Anpfiff in der Aschaffenburger Unterfrankenhalle ist
um 15 Uhr, da das Spiel nun doch nicht wie zunächst
geplant live übertragen wird, berichtet
www.kiel-liveticker.de
zeitnah und topaktuell von dem Spiel.
Mit einem wahren Paukenschlag startete Großwallstadt in die
Saison. In der Ostseehalle entführten die Mannen um Trainer
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Machte zwei Tore in Flensburg: Kreisläufer Uli Wolf.
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Michael Roth einen Punkt. Die Liga horchte ob des
26:26 auf - schafften es die
Unterfranken doch, gegen einen Ersatz geschwächten THW,
einen 9:15-Halbzeitrückstand zumindest zu egalisieren.
Von da an ging es für den TVG stetig bergauf, der
27:26-Erfolg gegen die SG Kronau/Östringen spülte
Großwallstadt gar ungeschlagen auf Platz fünf der
Tabelle. Zwei derbe Rückschläge folgten bei den
Titelfavoriten: In Gummersbach setzte es eine heftige
22:35-Schlappe, kurz darauf in Lemgo eine 23:30-Niederlage.
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Routinier Heiko Grimm
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Als man kurz darauf beim 27:27 im Heimspiel gegen
Göppingen eine 15:10-Halbzeitführung beinahe verspielte,
schien der Ruhm der ersten Spiele schneller als
gedacht zu verblassen. Doch der TVG kam in dieser
Saison der Aufs und Abs zurück, gewann bei den heimstarken
Nordhornern, um kurz darauf in Hamburg klar zu
verlieren. Der Schwung war endgültig dahin, in Balingen
quälte man sich zu einem Ein-Tore-Sieg, verlor kurz
darauf gar in Düsseldorf. Einem deutlichen Sieg gegen
Hildesheim folgten zuletzt drei Niederlagen: In
Wilhelmshaven (23:25), nach langer Führung zuhause
gegen Magdeburg (27:28) und nach großartiger Aufholjagd
am Mittwoch in Flensburg (26:30) - Michael Roths Team
rutschte auf Platz neun der Tabelle (siehe auch
Gegnerkurve Großwallstadt und
Tabelle).
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Jubelte im Hinspiel: Chrischa Hannawald.
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Das Abrutschen ging einher mit einer langen Serie von
Verletzungen, die durch den jungen Kader der Unterfranken
nicht kompensiert werden konnte. Doch rechtzeitig vor dem
Duell mit dem THW Kiel melden sich beim TVG die Rekonvaleszenten
zurück, selbst Spielmacher Heiko Grimm dürfte am kommenden
Samstag wieder mit von der Partie sein. Auch Jan-Olaf Immel,
30-Jähriger Leitwolf des jungen TVG-Teams, konnte nach seinem
Hörsturz am vergangenen Spieltag erstmals wieder über einen
längeren Zeitraum eingesetzt werden, was er auch gleich mit
fünf Torerfolgen dankte. Lediglich hinter dem Einsatz von
Alexander Petersson steht nach seinem Bänderriss im Fuß
ein Fragezeichen, Kreisläufer Jens Tiedtke, dessen Hirntumor-Diagnose
vor wenigen Monaten die komplette Handball-Bundesliga bestürzte,
befindet sich auf dem Weg der Besserung, kann naturgemäß
aber zunächst nur an seine Gesundung denken.
Den
Kader des TV Großwallstadt
stellten wir im
Vorbericht zum Hinspiel
bereits ausführlich vor (siehe
auch
Gegnerkader TV Großwallstadt).
Insgesamt siegten die Kieler in bislang 64 Begegnungen 32 Mal,neun Mal
trennte man sich unentschieden und 23 Mal gewann Großwallstadt (siehe
auch Gegnerdaten Großwallstadt). Das letzte Mal
verlor der THW in Großwallstadt am 21.02.2001 mit 27:29 -
es folgten drei Kieler Siege und zwei zum Teil hochdramatische Remis.
Auch das Hinspiel in der Ostseehalle hatte es in sich: Mit
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Innige Umarmung nach dem Hinspiel: TVG-Trainer Michael Roth und Alexander Petersson.
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sechs Toren hatten die Zebras zwischenzeitlich geführt,
Christian Zeitz
in nur 30 Minuten Einsatzzeit acht mal getroffen. Nach der Pause steigerte sich
Chrischa Hannawald im TVG-Tor in einen wahren Rausch, den Kielern versagten ob
der Galavorstellung Hannawalds ein ums andere Mal die Nerven vor dem Gästetor.
Dreieinhalb Minuten vor dem Ende erzielte Großwallstadt den
26:26-Treffer
zum Endstand - alle Kieler Bemühungen um ein Siegtor waren danach vergebens.
"Uns hat das Feuer gefehlt und bei Großwallstadt hat alles geklappt", fasste der
vom TVG an die Förde gewechselte
Dominik Klein
die Partie treffend zusammen. Und der TVG ist auch dieses Mal heiß auf Punkte gegen
die Zebras. "Meine Mannschaft hat in der 2. Halbzeit gezeigt, was sie auszeichnet.
Sie hat den Charakter und die Bereitschaft gezeigt, alles zu geben.", blickte
Trainer Michael Roth nach der Niederlage in Flensburg nach vorn, "wir treten die
Rückreise nun mit einem positiven Gefühl an und werden versuchen, am Samstag gegen
den THW Kiel einen großen Kampf abzuliefern."Der THW muss und wird gewarnt sein...
Schiedsrichter der Partie sind
Holger Fleisch und Jürgen Rieber (Ostfildern/Nürtingen).
(Christian Robohm)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Lesen Sie auch den Vorbericht zum Hinspiel mit vielen
interessanten Geschichten aus dem Hallenheft "zebra" von
living sports.
Aus den Kieler Nachrichten vom 30.12.2006:
Großwallstadt: Kiel hat eine Rechnung offen
Zebras gaben im Hinspiel einen Punkt ab
Kehraus für den THW Kiel in der Unterfrankenhalle
in Aschaffenburg: Heute Nachmittag (15 Uhr) tritt der
Tabellenführer der Handball-Bundesliga als Gast des
TV Großwallstadt ein letztes Mal in diesem Jahr als
Mannschaft auf. Anschließend zerfällt der Meister,
der Spieler aus sechs Nationen unter Vertrag hat,
in seine Einzelteile - die WM (19. Januar bis 4. Februar)
ruft.
Weil das DSF die Partie der beiden Traditionsklubs kurzfristig
aus dem Programm strich, um heute ab 18.45 Uhr das Heimspiel
des HSV Hamburg gegen Nordhorn übertragen zu können, wird es
keine Livebilder geben. Allerdings zeigt die ARD ab 18.10 Uhr
im Rahmen der Sportschau Ausschnitte des Spiels, das Spannung
verspricht. Schließlich hat das Team von Noka Serdarusic
noch eine offene Rechnung zu begleichen: Im Hinspiel
erkämpfte sich der Tabellen-Neunte einen Punkt (26:26) in der
Ostseehalle.
Der sechsfache Meister, Ex-Klub des Kielers Dominik Klein,
ist besonders in heimischen Gefilden eine harte Nuss. Zwar
verlor der THW zuletzt im Februar 2001 ( 27:29)
beim TVG. Doch Spaziergänge waren die Ausflüge ins Frankenland
nie. Kiel ist auch diesmal gewarnt: Zuletzt unterlag das Team
um "Kult-Keeper" Chrischa Hannawald dem SC Magdeburg nur 27:28.
Doch die Kieler, die bereits gestern anreisten, haben mit den
Siegen gegen Flensburg (36:34) und Nordhorn (37:29)
bewiesen, dass sie aus dem historischen Ausrutscher in Magdeburg (24:39)
gelernt haben. Gelernt? Eine Formulierung, die Serdarusic
gar nicht gefällt. "In Deutschland sagt man gerne, dass jeder aus
seinen Fehlern lernen soll", meint der gebürtige Kroate, der
vor Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen hat.
"Aber ich möchte nicht, dass diese Erfahrungen heilsam
werden. Wir müssen versuchen, sie zu vermeiden. Ich kann
sehr gut ohne sie leben."
Richtig zufrieden ist der Übungsleiter auch mit den jüngsten THW-Auftritten
nicht. Mit Lars Krogh Jeppesen ist zwar die
6:0-Abwehr stabiler geworden, weil der Däne im Mittelblock deutlich
aggressiver und kommunikativer zu Werke geht als Marcus Ahlm.
"Diese Deckung kann nur funktionieren, wenn miteinander gesprochen
wird", meint Serdarusic: "Da muss
Ahlm noch einiges lernen. Er ist mir
zu passiv."
Allerdings ist Jeppesen, der nach
zahlreichen Verletzungen auf Sparflamme läuft und wirft,
derzeit keine Alternative im linken Rückraum. "Mit ihm im
Angriff verlieren wir an Gefährlichkeit", sagt Serdarusic, "alle
wissen schließlich, dass er noch nicht richtig werfen kann".
Die Hausherren, die am Mittwoch in Flensburg (26:30) verloren,
plagten zuletzt große Probleme. Der isländische Linkshänder
Einar Holmgeirsson schleppte sich mit einer Wadenverhärtung
über den Platz. Landsmann Alexander Petersson, Spielmacher
Heiko Grimm (beide Bänderriss) und Rechtsaußen Bernd Hofmann,
der im Kreißsaal die Geburt seiner Tochter Nele erwartete,
kamen in der Campushalle gar nicht zum Einsatz. Voraussichtlich
ist dieses Trio heute wieder an Bord. Nicht dabei ist Jens
Tiedtke, der sich am 20. November in einer achtstündigen
Operation einen gutartigen Gehirntumor entfernen ließ. Der
Kreisläufer ist zwar auf dem Weg der Besserung, doch in der
mit 4500 Zuschauern ausverkauften Arena wird er auch als
Zuschauer fehlen - der zu erwartende Lärmpegel ist für den
27-Jährigen noch zu hoch.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 30.12.2006)
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
THW Kiel - TV Großwallstadt:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!
Fernseh, Radio- und Internet-Tips:
-
TV: ARD, Sa., ab 18.10 Uhr: TV Großwallstadt - THW Kiel (Kurzbericht in der ARD Sportschau)
-
Radio: NDR 1 Welle Nord:
Sa., ab 15.00: Liveeinblendungen THW Kiel - TV Großwallstadt
(geplante Einblendungen um 15.00, 15.30 und evtl.
in der Schlussphase gegen 21.00)
Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
- Internet: Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer
Live-Ticker-Seite.
- Internet: Die TVG-Homepage bietet einen
ausführlichen Live-Ticker an.