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27./29.12.2007 - Letzte Aktualisierung: 29.12.2007 Bundesliga

Letztes Spiel des Jahres am Samstag: THW empfängt den TV Großwallstadt

Update #2 KN-Vorbericht und Zebra-Vorbericht ergänzt ...

Das Team des TV Großwallstadt.
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Die Terminhatz im Dezember geht endlich dem Ende entgegen: Am letzten Spieltag der TOYOTA Handball-Bundesliga vor der fünfwöchigen EM-Pause empfängt der THW Kiel am Samstagnachmittag um 15 Uhr in der Ostseehalle Altmeister TV Großwallstadt.
Der letzte Aufgalopp also in diesem Jahr für die Kieler Helden, die 2007 das erfolgreichste Kapitel der ruhmreichen Vereinsgeschichte schreiben konnten: DHB-Pokal, Champions League, Deutsche Meisterschaft, Supercup, Champions Trophy - die Zebras gewannen alle Vereinswettbewerbe, an denen sie teilnahmen. Als i-Tüpfelchen gewannen die Handballer zudem den dritten Platz in der Mannschaftswertung bei der "Sportler des Jahres"-Wahl. Ein sensationell erfogreiches Jahr also für den Rekordmeister.

Abschied nehmen von Ales Pajovic: Der Slowene kehrt zu Ciudad Real zurück.
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Eine besondere Partie wird das Spiel gegen den Tabellenzehnten TV Großwallstadt aber vor allem für zwei Zebras. Zum Einen für Ales Pajovic, da das Aushilfszebra ein letztes Mal in Schwarz-Weiß in die Ostseehalle einlaufen wird und anschließend zu Ciudad Real zurückkehrt (siehe Extra-Bericht) - ein Wiedersehen im Frühjahr in der Champions League, dann aber auf Seiten des Gegners, ist nicht ausgeschlossen. Zum Anderen trifft Keeper Mattias Andersson zum ersten Mal seit Bekanntwerden seines Wechsels zur kommenden Saison zu den Unterfranken (siehe Extra-Bericht) auf seine zukünftigen Mannschaftskameraden.

Dabei ist Andersson nur einer von vielen Mosaiksteinen zum Aufbau einer neuen, schlagkräftigen Mannschaft in Großwallstadt, der aktuelle Kader, den wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vorgestellt haben, wird dabei durcheinander gewirbelt. So wurden die Verträge mit mehreren ehemaligen Nationalspielern nicht verlängert: Torhüter Chrischa Hannawald wird ebenso den TVG verlassen wie auch die Rückraumspieler Heiko Grimm und Jan-Olaf Immel, letzterer hat bereits bei Zweitliga-Kellerkind TSG Münster angeheuert, wo er ab der kommenden Saison auch als Spielertrainer fungieren wird.
Linkshänder Bostjan Hribar überzeugte bislang mit 69/21 Treffern.
Linkshänder Bostjan Hribar überzeugte bislang mit 69/21 Treffern.
Verpflichtet wurden neben Andersson zudem bereits der 23-jährige schwedische Junioren-Nationalspieler Joakim Larsson, der Kreisläufer kommt von IFK Skövde. Auch mit Stefan Kneer, Rückraumspieler aus der Balinger Talentschmiede, ist sich der TVG bereits einig, ein Spielmacher soll ebenfalls noch verpflichtet werden. "Wir haben vor, den Kader zu verkleinern, die Qualität aber zu erhöhen", gibt Treiner Michael Roth dabei die Richtung vor. Dass es insgesamt bei seinem Verein aufwärts gehe, sei auch an den Neuzugängen erkennbar: "Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Spieler wie Mattias Andersson zu uns kommt, er ist von unserem Konzept überzeugt und der Ansicht, hier etwas bewegen zu können", so Roth. "Wir werden mit einem Kader von zwölf plus zwei Torwarte plus zwei, drei junge Spieler in die kommende Saison gehen. Dazu stoßen werden Spieler wie Phillipp Reuter aus Obernburg und Petar Djordjic aus der A-Jugend des Handball-Leistungszentrums (HBLZ). Wir wollen jede Position doppelt besetzt haben, wir haben da auch einige Varianten, so kann Tiedtke beispielsweise Linksaußen spielen und Hribar auch Rechtsaußen," setzt Roth auf Variabilität an Stelle von Quantität.

Stark am Kreis: Nationalspieler Jens Tiedtke.
Stark am Kreis: Nationalspieler Jens Tiedtke.
In dieser Saison mussten die Unterfranken allerdings schon mehrere Rückschläge hinnehmen: Das Comeback im Europapokal verlief alles andere als glücklich, bereits beim ersten Auftritt im EHF-Pokal musste der Traditionsclub nach zwei engen Partien gegen den ukrainischen Spitzenclub HC Portovik Yuzhny die Segel streichen. In der TOYOTA Handball-Bundesliga hat der TVG ebenfalls schon einige eingeplante Punkte liegenlassen: Etwa das 23:29 bei den Füchsen Berlin am fünften Spieltag, was gleichzeitig der erste Sieg für die Hauptstädter seit dem Wiederaufstieg war. Oder aber die beiden enttäuschenden Heimauftritte gegen die HSG Wetzlar (23:23) und vor allem das blamable 30:32 kurz vor Weihnachten gegen HBW Balingen-Weilstetten. Ansonsten sammelte Großwallstadt außer zum Auftakt beim deutlichen 26:40 gegen den THW zu Hause brav seine Punkte, während auswärts nach dem gelungenen 33:32-Start in Essen in sieben Versuchen kein Punkt mehr geholt werden konnte. Besonders die Niederlagen bei den "auf Augenhöhe" befindlichen Clubs wie Melsungen (29:36) oder Göppingen (23:28) sorgten dafür, dass der TVG mit aktuell 17:19 Punkten und Platz 10 (siehe auch Tabelle der TOYOTA HBL und Kurve Großwallstadt) knapp hinter dem zu Saisonbeginn gesteckten Ziel (Platz 6 bis 9) liegt. Doch zumindest Platz 8 scheint in der Rückrunde noch in greifbarer Nähe zu sein.
Senkrechtstarter Michael Müller steht im 28er-Kader  von Heiner Brand.
Senkrechtstarter Michael Müller steht im 28er-Kader von Heiner Brand.
Insbesondere die rechte Seite, die durch die Abgänge der beiden isländischen Nationalspieler Einar Holmgeirsson und Alexander Petersson nach Flensburg stark geschwächt schien, wusste bislang zu überzeugen: Bostjan Hribar (69/21) und der 23-Jährige Michael Müller (74), der es mit seinen Leistungen in den erweiterten EM-Kader von Heiner Brand schaffte, sind neben Linksaußen Andreas Kunz (78/25) und Nationalmannschafts-Kreisläufer Jens Tiedtke (73) die besten Torschützen beim TVG.

Trotz der bislang schwachen Auswärtsauftritte Großwallstadts sollte der THW gewarnt sein, denn der letzte Punktgewinn der Unterfranken in der Kieler Ostseehalle ist noch nicht lange her: Zum Auftakt der vergangenen Saion erkämpfte sich der TVG nach einem 9:15-Halbzeitrückstand dank eines stark haltenden Chrischa Hannawald noch ein 26:26-Unentschieden, den ersten Punkt nach fünf Niederlagen in Kiel in Folge. Insgesamt aber gewann der THW bei 31 Heimspielen gegen Großwallstadt 21 Mal (siehe auch Gegnerdaten TV Großwallstadt), der 22. Sieg soll zum Abschluss eines fabelhaften Jahres folgen...

Die Schiedsrichter der Partie am Samstag sind Jutta Ehrmann und Susanne Künzig (Odenthal/Karlsruhe).

(Sascha Krokowski)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert... Lesen Sie auch den KN-Vorbericht sowie den Zebra-Vorbericht zum Spiel.

 

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

TVG im Umbruch

Keine leichte Saison für den TV Großwallstadt: Trainer Michael Roth befindet sich mit seinem Team im Umbruch
"Wir wollen am Ende wieder einen Rang zwischen Platz sechs und neun erreichen. Das ist realistisch. International wollen wir mindestens eine Runde überstehen, um zu Weihnachten noch vom Europacup träumen zu können", sagte TVG-Trainer Michael Roth noch vor der Saison. Zu Beginn der vor Rückrunde haben sich diese Ziele relativiert.

Denn das Gastspiel im Europapokal war ein ganz kurzes. Schon in der ersten Runde scheiterte der TVG knapp am ukrainischen Vertreter HC Portovik Yuzhny. Und auch in der Bundesliga lief es bisher nicht wie gewollt - obgleich das Ziel "einstelliger Tabellenplatz" durchaus noch in greifbarer Nähe ist. Dies ist deshalb so überraschend, weil der Triple-Sieger von 1980, damals gewannen die Unterfranken wie jüngst der THW Kiel den DHB-Pokal, die Meisterschaft und den europäischen Landesmeistercup, vor allem auf der rechten Angriffsseite einen großen Aderlass hinnehmen musste. Mit Einar Holmgeirsson und Alexander Petersson verließen zwei Leistungsträger, manche sagen sogar das Herz der Mannschaft, den TVG in Richtung Flensburger Förde. Bernd Hofmann zog es zum TV Kirchzell - den Verlust von drei Linkshändern zu kompensieren war die Hauptaufgabe Roths in der Saisonvorbereitung. Auf dem Transfermarkt sind Linkshänder traditionell begehrte Akteure. Dennoch gelang es Großwallstadt noch in der alten Saison, mit Bostjan Hribar vom Wilhelmshavener HV und Michael Spatz vom VfL Gummersbach die beiden vakanten Positionen mit erfahrenen Bundesliga-Spielern zu besetzen. Hribar avancierte schnell zu einer echten Verstärkung, seine Goalgetter-Qualitäten ließen ihn in der ersten Saison bereits zum Haupttorschützen seines Teams avancieren.

Mit dem Ziel Dänemark verließ hingegen Nichlas Holm Jörgensen den Verein, während der in der Bundesliga vom Verletzungspech verfolgte Wjatscheslaw Lochmann seine Zelte nun im Scheichtum Katar aufschlägt. Für die Mittelposition holte Roth den jungen Ondrej Zdrahala vom ehemaligen THW-Champions-League-Gegner Banik Karvina (CZE), der in Zukunft gemeinsam mit Anders Oechsler die Spielmacher-Position bekleiden soll. Weiterhin setzt Michael Roth auf eine gute Mischung zwischen erfahrenen Spielern und ganz jungen Akteuren. Muss er auch, denn mit einem zwar erhöhten, aber dennoch im Vergleich zu den Top-Teams der Liga geringen Etat von 2,5 Millionen Euro wachsen die finanziellen Bäume für die Unterfranken beileibe nicht in den Himmel. "Manche Spitzenteams haben einen Betreuerstab, der kostet so viel wie unsere halbe Mannschaft", hat sich Roth mit den Gegebenheiten in Großwallstadt ein wenig abgefunden - ohne sein Team durch Jammern negativ zu beeinflussen: "Das will ich nicht. Wir werden versuchen, erneut das Optimale für uns herauszuholen." Auf einen Platz unten den ersten sechs dürfe man allerdings nicht spekulieren, so der Trainer weiter, "aber wir sind auf dem richtigen Weg mit den jungen Leuten. Das ist unser Markenzeichen". Diesen Weg hatte einst auch Dominik Klein eingeschlagen - und der machte aus ihm nach seinem Wechsel zum THW Kiel einen der erfolgreichsten Handballer Deutschlands.

Nichtsdestotrotz: Der TVG befindet sich noch immer im Umbruch - wobei die Weichen für die kommende Spielzeit früh gestellt wurden. So werden Jan-Olaf Immel, Kreisläufer Hannes Volk, Rechtsaußen Marco Hauk und auch Mittelmann Heiko Grimm keinen Vertrag mehr bei den Unterfranken erhalten - für Grimm endet damit eine zehnjährige Zeit beim TVG. Auch Torhüter Chrischa Hannawald muss den Klub verlassen. Seinen Platz wird in der kommenden Spielzeit ausgerechnet ein Kieler einnehmen: Mattias Andersson verlässt den THW nach sechs überaus erfolgreichen Jahren und wird zukünftig das Tor des siebenfachen Deutschen Meisters hüten. "Er wird uns mit seiner Klasse und Erfahrung sicher helfen", freut sich Uli Roth über den spektakulären Neuzugang, der in Zukunft auch im Frankenland schwedisch sprechen kann: Unlängst verpflichtete Großwallstadt den 23-jährigen schwedischen Junioren-Nationalspielers Joakim Larsson für die Kreisposition.

Doch das ist alles Zukunftsmusik - heute will der TV Großwallstadt eine gute Partie in der Ostseehalle zeigen. Dass die Unterfranken trotz bisher durchwachsenen Leistungen in der TOYOTA Handball-Bundesliga immer gefährlich sind, mussten in dieser Spielzeit unter anderem bereits der TBV Lemgo, der SC Magdeburg und die HSG Nordhorn erfahren - allerdings siegte der "Favoritenschreck" Großwallstadt jeweils auf heimischem Terrain. Dort gewann der THW das Hinspiel klar mit 40:26 (19:10). Uli Roth war damals nicht glücklich mit seiner Mannschaft - und mit dem THW. "Es macht keinen Spaß gegen die Kieler zu spielen, aber ich sehe ihnen gerne dabei zu." Ob sich daran heute etwas ändert?

(aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 29.12.2007:

Mit Volldampf in die EM-Pause

THW gegen Großwallstadt in der Pflicht - Nur "ein bisschen besonders" für Mattias Andersson
Kiel/Großwallstadt - Das Jahr 2007 wird für den THW Kiel auf ewig in die Vereinsgeschichte eingehen: Meisterschaft, Pokalsieg, Champions-League-Triumph - kollektiver "Zebra"-Jubel. Heute (15 Uhr, Ostseehalle) verabschiedet sich das Team von Trainer Noka Serdarusic mit dem Heimspiel gegen Altmeister TV Großwallstadt in die fünfwöchige Europameisterschafts-Pause.

"Es ist ein bisschen besonders, aber ich denke nicht so viel darüber nach", sagt THW-Keeper Mattias Andersson vor dem Auftritt gegen seinen zukünftigen Arbeitgeber am Ende eines "intensiven Herbstes". In Großwallstadt indes brodelt es unter der Decke. Nach dem Motto "Kader verkleinern, Qualität erhöhen" strickt TVG-Trainer Michael Roth an einem Personalkonzept, zu dem ab Sommer auch der Schwede Andersson gehören wird, der als Neuzugang neben seinem Landsmann Joakim Larsson (Skövde) und Stefan Kneer (Balingen) bereits feststeht. "Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Spieler wie Mattias Andersson zu uns kommt, er ist von unserem Konzept überzeugt und der Ansicht, hier etwas bewegen zu können", sagt Roth, der rigoros "aussortierte". So erhielten die Ex-Nationalspieler Chrischa Hannawald und Heiko Grimm ebenso keinen neuen Vertrag wie Jan-Olaf Immel, der sich ab sofort als Spielertrainer dem Zweitligisten TSG Münster angeschlossen hat. Derzeit ist Roth auf der Suche nach einem neuen Spielmacher.

Gestern ließen die Unterfranken die 700 Kilometer nach Kiel per Bus hinter sich, und Kreisläufer Uli Wolf, der künftig auch als Co-Trainer fungieren wird, zeigte sich nachmittags gut gelaunt: "Wir rechnen nicht mit den Punkten, wollen den THW aber ärgern." Das gelang dem TVG in der vergangenen Saison beim 26:26-Unentschieden auch schon, und Wolf weiß: "Nach dem 30:32 gegen Balingen herrschte bei uns Unruhe. Aber durch das solide 33:27 gegen Essen sind wir nicht mehr verunsichert."

Für THW-Kreisläufer Marcus Ahlm waren die Weihnachtstage "irgendwie durcheinander". In Wetzlar habe seine Mannschaft "gut" gespielt, während der Auftritt in Melsungen immerhin gezeigt habe: "Wir sind in der Lage, so ein enges und kämpferisches Spiel zu gewinnen." Am 3. Januar beginnt für Ahlm, der den Silvester-Abend mit Ehefrau Karin und Freunden in Malmö verbringt, schon die Vorbereitung für die Europameisterschaft in Norwegen (17.-27. Januar) mit der schwedischen Nationalmannschaft. Dort trifft Ahlm auch auf Schwedens "Super-Talent" Oscar Carlen, Jung-Nationalspieler und Sohn des Ex-Welt- und Europameisters Per Carlen. Gerüchte bringen den 19-jährigen Linkshänder (Ahlm: "Für sein Alter ist er wirklich sehr weit") mit dem THW Kiel in Verbindung, was "Zebra"-Manager Uwe Schwenker jedoch dementiert. "Wir suchen keinen Halbrechten, sondern einen Rechtsaußen. Ich denke dabei eher an einen jungen Deutschen." Vielleicht wird der 48-Jährige schon im Januar fündig: Die Wochenenden der EM wird Schwenker in Norwegen verbringen. Ales Pajovic wird heute in der Ostseehalle verabschiedet. Der 28-jährige Slowene - Anfang Oktober als "Blitz-Transfer" verpflichtet - kehrt zum spanischen Meister Ciudad Real zurück.

(von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 29.12.2007)

 

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