14./16.04.2008 - Letzte Aktualisierung: 16.04.2008 | Bundesliga |
Update #1 | KN-Vorbericht ergänzt... |
Das Team des HSV Hamburg.
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HSV |
Ein letztes Mal gegen den THW Kiel: Kyung-Shin Yoon. |
Doch auch in Hamburg geht es mehr als "nur" um die letzte Chance, im Meisterschaftskampf mit den beiden schleswig-holsteinischen Clubs dranzubleiben - bei einem Sieg würde der HSV bis auf zwei Zähler an die Tabellenspitze ranrücken (siehe auch Tabelle der TOYOTA-HBL). Auch in der Hansestadt spricht man von einer Revanche, verlor man Ende März bekanntlich das Finale um den DHB-Pokal mit 29:32 gegen die Titeljäger aus Kiel in eigener Halle - auch wenn man keinesfalls von einem "Heimspiel" für Hamburg sprechen konnte. Ähnlich wird es auch am Mittwoch aussehen, werden sich doch viele hundert schwarz-weiße Schlachtenbummler auf den Weg zur Color Line Arena machen.
Krzysztof Lijewski spielt in der kommenden Spielzeit mit seinem älteren Bruder Marcin zusammen. |
Und trotz des knappen Scheiterns in der Champions League feiern die Handballer einen Vorstoß in eine neue Dimension: Laut dem "Abendblatt" spülten die Auftritte der Mannschaft im Europapokal rund rund eine Million Euro an Einnahmen (Zuschauer, Bandenwerbung und 205.000 Euro Prämien der EHF) in die Klubkasse. Nach Abzug der Kosten sollten davon rund 700.000 Euro Gewinn übrig bleiben - Geld, das man in eine vorzeitige Verpflichtung des Flensburger Rückraumspielers Blazenko Lackovic stecken könnte. Der Kroate, der bereits ab 2009 als Neuzugang bei den Hanseaten feststeht, könnte so zusammen mit Mannschaftskamerad Marcin Lijewski zum Team stoßen. Als weitere Neuzugänge für die nächste Spielzeit stehen zudem der schwedische Kreisläufer Nicklas Grundsten von Staffan Olssons Hammarby sowie Rückraumspieler und Goalgetter Arne Niemeyer von GWD Minden fest - hinzu kommt dann auch noch Nationalspieler Oleg Velyky, den der HSV kurz vor EM-Beginn und wenige Tage vor dessen Kreuzbandriss vorzeitig an die Elbe holten.
Hinter dem Einsatz von Weltmeister Torsten Jansen steht noch ein großes Fragezeichen. |
Die Bilanz des THW in der Color Line Arena kann sich indes wirklich sehen lassen: Nur bei der Premiere am 8. Februar 2003 zogen die Kieler beim 29:30 den Kürzeren, weil der Spanier Ion Belaustegui mit 11 Treffern einen starken Tag hatte. Danach gewann jeweils der THW, zuletzt zu Beginn der letzten Spielzeit, als die Zebras mit einer Tempo-Gala im zweiten Durchgang und 9 Treffern von Vid Kavticnik den HSV mit 38:30 entzauberte - rückblickend zwei überaus wichtige Punkte zum letzten Triple-Puzzleteil 2007 (siehe auch Gegnerdaten Hamburg).
Die Schiedsrichter in der Color Line Arena sind Frank Lemme und Bernd Ullrich (Magdeburg).
(Sascha Krokowski)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Aus den Kieler Nachrichten vom 16.04.2008:
Ein Rahmen, der allen Beteiligten noch gut in Erinnerung ist. Vor 17 Tagen trafen die Klubs an gleicher Stelle im Finale um den DHB-Pokal aufeinander. Das Ende ist bekannt: Der THW Kiel gewann zum fünften Mal den "Pott" und für die Hanseaten blieb einmal mehr nur die Blechmedaille.
Zudem scheiterte das Team von Martin Schwalb am vergangenen Freitag in einem dramatischen Champions-League-Halbfinale an Ciudad Real. Als Strohhalm bleibt dem Vizemeister, der mit hohen Erwartungen in die Saison gestartet war, nun nur noch die Bundesliga. "Es wird Zeit für einen Heimsieg gegen Kiel", meint Geschäftsführer Piet Krebs und erinnert an eine düstere Bilanz des HSV, der in seiner jungen Geschichte lediglich das erste Bundesliga-Heimspiel gegen Kiel gewinnen konnte und die vier folgenden verlor. "Wenn wir gewinnen, kann ich mir gut vorstellen, dass wir keinen Punkt mehr abgeben", so Krebs weiter. "Dann können wir entspannt zusehen, ob Flensburg oder Kiel noch mal straucheln."
Wenn die Hamburger sich Mut zusprechen wollen, greifen sie nach dem Hinspiel-Video. Am 6. November 2007 feierten sie im Wohnzimmer des Rekordmeisters einen 31:30-Sieg und entführten als bislang einziger Gast in dieser Saison Punkte aus der Kieler Arena. Vater des Erfolges war einer, der in diesen Tagen zum ersten Mal im echten Leben Vater wird - Johannes Bitter. Der achte April war seiner Frau Bernadette als Geburtstermin avisiert. Der Tag, an dem der Nationaltorhüter mit dem HSV das Halbfinal-Hinspiel bei Ciudad Real mit 27:34 verlor.
"Ich habe Sonntag nach unserer Rückkehr aus Barcelona eine SMS von ihm bekommen", sagt THW-Linksaußen und Nationalmannschaftskollege Dominik Klein. "Ich dachte, jetzt wird er wohl endlich Vater geworden sein. War er aber nicht." Klein, der beim Final Four in Hamburg einen starken Auftritt hatte, fährt voller Zuversicht an die Stätte des jüngsten Triumphes zurück. "Das wird ein heißes Spiel. Aber wir kommen mit großem Selbstbewusstsein", meint Klein, der mit seinem Klub in der Liga zuletzt zwölf Siege in Folge feierte. "Gewinnen wir in Hamburg, ist das ein großer Schritt in Richtung Meisterschaft", so der Weltmeister, der sich in dieser Phase der Saison stark an die vergangene Spielzeit erinnert fühlt. "Ein Spiel jagt das nächste." Er wisse gerade noch, dass sein THW am Sonnabend zu Hause gegen den TBV Lemgo spielen werde. "Deshalb rechne ich auch nicht. Mein Kopf ist immer nur auf das nächste Spiel programmiert."
Laut Dr. Detlev Brandecker werden heute alle "Zebras" im Bus sitzen. "Es gibt aber keinen, dem nicht etwas weh tut", meint der Mannschaftsarzt. "Wer kann wie lange spielen - bei dieser Frage gilt es den richtigen Spagat zu finden." Müde Knochen? "Nein. Wir gewinnen derzeit immer, das ist das beste Rezept gegen Schmerzen", sagt Vid Kavticnik, der nicht daran glaubt, dass heute Abend die Meisterschaft entschieden wird. "Wir haben danach noch sechs Spiele und gerade das Auswärtsspiel gegen Göppingen wird schwer." Schließlich erkämpften die Schwaben jüngst einen Punkt in Flensburg (30:30).
Der Slowene erwartet hoch motivierte Hamburger. "Sie wollen Revanche, denn wir haben sie gerade in ihrer Halle besiegt." Sorgen, dass Siebenmeter-Killer Bitter erneut der Stolperstein werden könnte, hat der Rechtsaußen trotz der katastrophalen Strafwurfbilanz seines THW nicht. "Wenn er zehn Siebenmeter hält und wir trotzdem mit einem Tor gewinnen, ist alles in bester Ordnung."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 16.04.2008)
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