22./23.05.2009 - Letzte Aktualisierung: 23.05.2009 | Champions League |
Update #1 | KN-Vorberichte ergänzt... |
Das Team von Ciudad Real: Gegner des THW im
Endspiel der Champions League.
©
Ciudad Real |
Der Isländer Olafur Stefansson will sich, bevor er zu den
Rhein-Neckar Löwen wechselt, mit einem weiteren Titel aus
Spanien verabschieden.
©
Ciudad Real |
Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass alle Experten und auch die Spieler auf beiden Seiten von zwei ganz engen Partien ausgehen und davon, dass die Entscheidung um den Titel erst in den letzten von insgesamt 120 Spielminuten fallen wird. "Natürlich wollen wir Revanche nehmen für die Niederlage im letzten Jahr", ist Kapitän Stefan Lövgren selbstbewusst, seine aktive Karriere mit einem zweiten Triple abschließen zu können. Dass man das spanische Starensemble in die Schranken weisen kann, bewiesen die Zebras bereits in dieser Saison, als sie die "manchegos" im Heimspiel der Hauptrunde beim 33:26-Erfolg phasenweise an die Wand spielten und das Rückspiel erst in der Schlussphase mit 33:35 verloren, nachdem bereits feststand, dass der Gruppensieg nicht mehr in Gefahr geraten würde.
Torsten Laen, in der nächsten Saison bei den Füchsen Berlin,
wird Ciudad Real in Kiel fehlen.
©
Ciudad Real |
Dennoch sei die Ausgangssituation eine andere als im letzten Jahr, glaubt der Däne: "Kiel will gewinnen. Letztes Jahr gewannen sie in der Quijote Arena, verloren aber dann das Rückspiel zu Hause. Da lastete der ganze Druck auf den Kielern, weil jeder sie schon als Sieger gesehen hat. In diesem Jahr liegt der Druck aber auf allen. Auch auf uns. Verlören wir nämlich mit sieben Toren, wäre das sehr schlecht. Beide Mannschaften sind ähnlich stark, und Kleinigkeiten werden den Kampf entscheiden. Für uns sind die Abwehr und die Torhüter am Wichtigsten. Wie letztes Jahr in Kiel, als wir auf einem sehr hohen Niveau agiert haben. Wir müssen versuchen, dieses Niveau erneut zu erreichen".
Siarhei Rutenka: "Wir sind vorbereitet."
©
Ciudad Real |
Uros Zorman, slowenischer Spielmacher Ciudad Reals, der wie Ales Pajovic nach Celje zurückkehren wird, möchte sich als Champions League Sieger vom Publikum verabschieden. "An die Müdigkeit denken wir nicht. Jetzt geht es um die Sahne auf der Torte, um die Königsklasse. Es ist das letzte Ziel der Saison, und dafür wenden wir unsere gesamte Energie auf. Ich will mit noch einem Titel nach Hause zurückkehren. Die beiden besten Mannschaften der letzten vier, fünf Jahre treffen aufeinander, und diejenige, die weniger Fehler macht, wird gewinnen", erläuterte er gegenüber "Lanza Digital".
David Davis: "Das Spiel am Sonntag wird schwer."
©
Ciudad Real |
Gegenüber "El Dia de Ciudad Real" maß Davis den Querelen im Umfeld der Kieler keine große Bedeutung bei: "Das Spiel am Sonntag wird schwer. Kiel hat wieder Meisterschaft und Pokal gewonnen. Mag sein, dass sie im Umfeld Probleme haben, aber sportlich wirkt sich das nicht aus. Karabatic hat gesagt, dass es für ihn eine schlechte Spielzeit war, aber sportlich ist er in einer ausgezeichneten Verfassung. Mit unterschiedlichen Spielweisen sind beide Teams gleich weit gekommen. Bei Kiel spielen acht Leute das ganze Jahr hindurch. Aber die sind immer voll da."
Davis Kollege auf der anderen Seite, Rechtsaußen Roberto Garcia Parrondo, geht gegenüber "El Dia de Ciudad Real" ebenfalls von zwei engen Partien aus: "Keiner der beiden ist Favorit. In diesem Jahr hatte Kiel zuvor noch ein Ligspiel. Aber es ging um nichts, und sie ließen es ruhig angehen. Das Finale dauert 120 Minuten. Wir müssen konzentriert sein und auf alle Feinheiten achten."
Fällt für beide Finalpartien mit Kahnbeinbruch aus:
Ales Pajovic.
©
Ciudad Real |
Auch Torsten Laen muss pausieren. Der Kreisläufer zog sich im Training am Mittwochabend, dem einzigen dieses Tages, eine Verstauchung zweiten Grades am rechten Knöchel zu. Nach dreitägiger Ruhigstellung des Gelenks muss der künftige Berliner mit einer dreiwöchigen Pause rechnen, so dass er voraussichtlich auch das Rückspiel verpassen wird. Wie Pajovic hat damit auch der Däne sein letztes Spiel für die "manchegos" bereits bestritten. Für die kommende Saison stehen als bisher einzige Neuzugänge die beiden Kreisläufer Julen Aguinagalde (Reale Ademar Leon) und Egor Evdokimov (Chehovskie Medvedi) fest.
Das französische Sprungwunder Luc Abalo ist rechtzeitig wieder fit.
©
Ciudad Real |
In den letzten Tagen vor dem Hinspiel trainiert die Truppe aus der Mancha, die nach Fehlstart mit 4:4 Punkten in der Liga letztlich durch 26 Siege in Serie doch noch souverän den Meistertitel verteidigen konnte, nur einmal täglich, nämlich abends. Der Tross aus den 16 verbleibenden Spielern wird sich am Samstag Richtung Kiel in Bewegung setzen und das Abschlusstraining in der Sparkassen-Arena bestreiten.
Die Schiedsrichter des Hinspiels, das am Sonntag um 18.45 Uhr angepfiffen wird, werden erst kurzfristig bekanntgegeben.
(Sascha Krokowski / Dr. Oliver Schulz)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Im Pokalsieger-Cup hofft die insolvente und daher in der nächsten Spielzeit in der zweiten Bundesliga antretende HSG Nordhorn-Lingen auf den zweiten Europapokalsieg in Folge. Die Mannschaft um die Ex-Zebras Tobias Karlsson und Piotr Przybecki sowie den im nächsten Jahr für den THW Kiel auflaufenden Kult-Keeper Peter Gentzel gewann am Samstag das Hinspiel gegen den spanischen Vertreter Pevafersa Valladolid im Euregium allerdings nur knapp mit 31:30 (20:17). Ob dieses hauchdünne Polster reicht, entscheidet sich im Rückspiel am Sonntag, den 30. Mai ab 17.30 Uhr in Valladolid.
Auch im EHF-Pokal greifen zwei Ex-Zebras für einen Bundesligisten nach dem Titel: Viktor Szilagyi, Adrian Wagner und Co. sind dabei die einzigen, die in Deutschland den Titelgewinn feiern könnten. Das Hinspiel beim slowenischen Spitzenclub RK Velenje gewannen die Oberbergischen am Samstag mit 29:28 (13:11), das Rückspiel in der Köln-Arena steigt am Montag, den 1. Juni um 18.30 Uhr.
Aus den Kieler Nachrichten vom 23.05.2009:
Sechs Mal standen sich die Handball-Giganten in der Champions League gegenüber, es gab vier spanische und zwei deutsche Siege. Ciudad Real ist Titelverteidiger, entriss den "Zebras" die begehrteste europäische Vereinstrophäe vor zwölf Monaten mit dem 31:25-Triumph im THW-Wohnzimmer Sparkassen-Arena. Es gab Tränen und betretene Gesichter.
Aber der deutsche Meister ist aufgestanden, führte das Team von Trainer Talant Dschebajew in der Gruppenphase 2009 mit 33:26 Toren vor und flößte dem teuersten Spieler-Kader auf dem Globus gehörigen Respekt ein. Jetzt liegt Kiel ein weiteres Mal im Handball-Fieber. Die Arena ist ausverkauft, Spaniens Meister muss sich nicht allein gegen den gefürchteten THW-Tempohandball stemmen. Das Publikum, bei Spielen in der europäischen Königsklasse stets in Hochform, will seinen Helden als "achter Mann" den Rücken stärken. "Wir fiebern dem Finale seit Tagen entgegen", drückt Linksaußen Dominik Klein aus, was die gesamte Mannschaft in Atem hält. "Mit dem Titel würden wir eine tolle Saison abrunden."
Nach 2007, als der THW erstmals Meisterschaft, Pokal und Champions League gewann, ist erneut das "Triple" möglich. Drei "Zebras" sind auf diesen Titel besonders heiß. Für den grandiosen Schweden Stefan Lövgren wäre es der verdiente Abschied in die Handball-Rente. Nikola Karabatic und Vid Kavtinik, die es Richtung Montpellier zieht, brennen darauf, den THW mit einem großen Titel zu verlassen. Kavticnik feiert morgen seinen 25. Geburtstag.
Ciudad-Trainer Talant Duschebajew fürchtet vor allem Kiels Tempo. "Sie lieben das schnelle Spiel, machen mit Gegenstößen einfache Tore." Nur mit einer Top-Leistung habe man eine Chance, sagt der Usbeke mit spanischem Pass. Kleinigkeiten dürften den Ausschlag geben - und die Leistungen der beiden weltbesten Torhüter. Arpad Sterbik zaubert im Tor der Spanier, Thierry Omeyer ist "Hexer" im Kieler Gehäuse. Der Mann mit den besten Reflexen könnte das Duell der Giganten entscheiden.
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 23.05.2009)
Aus den Kieler Nachrichten vom 23.05.2009:
Biergarten - Das Spiel ist komplett ausverkauft, Handball-Fans, die ohne Eintrittskarte geblieben sind, dürfen sich mit einem "Live-Erlebnis" im Biergarten der "Forstbaumschule" trösten. Die Betreiber stellen erneut eine Großbildleinwand auf und versprechen tolle Handball-Atmosphäre. Bei gutem Wetter werden rund 1000 Schaulustige erwartet.
Rekordsieger - Die Champions League wurde erstmals in der Saison 1993/94 ausgespielt, Premierensieger war der spanische Club CB Cantabria Santander. Überhaupt dominierten Clubs aus der Liga Asobal, die elf Mal den Sieger und mit Barcelona den sechsfachen Rekordgewinner stellte. Die Gewinner: 1994: Santander, 1995 Bidasoa Irun, 1996 - 2000 FC Barcelona, 2001 Portland San Antonio, 2002 SC Magdeburg, 2003 Montpellier HB, 2004 Pivovarno L. Celje, 2005 FC Barcelona, 2006 Ciudad Real, 2007 THW Kiel, 2008 Ciudad Real.
Schiedsrichter - Anders als in den zurück liegenden K.o.-Spielen der Champions League werden die Schiedsrichter früher bekannt gegeben. Zuletzt wurde die Identität der Unparteiischen zwei Stunden vor dem Anpfiff gelüftet, die Final-Schiedsrichter treffen bereits heute in Kiel ein, werden vom dänischen Schiedsrichter-Betreuer Henrik La-Cure in Empfang genommen und ins Hotel Maritim begleitet. Markus Glaser, Wettbewerbsmanager der Europäischen Handball-Föderation (EHF) aus Wien, begründet die Neuerung mit den Besonderheiten des Final-Status'. "Die Schiedsrichter sollen sich atmosphärisch besser einstellen können", so Glaser. Die Finalspiele seien auch als Testlauf für die kommende Champions-League-Saison gedacht. "Bewährt sich die Vorgehensweise bei den Finals, werden wir diese Praxis generalisieren"
Fernsehen - Über die Fernsehplattformen der EHF wird das Finale weltweit übertragen. 46 Länder in Europa sind live dabei, genauso wie 40 in Afrika. Außerdem gibt es THW gegen Ciudad Real in 14 Pazifik-Staaten, in Asien und in den USA zu sehen.
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 23.05.2009)
(22./23.05.2009) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |