Nur drei Tage nach dem Einzug ins
Viertelfinale der Champions League
steht eine weitere große Handballparty an der Kieler Förde an:
Am Mittwoch ist die SG Flensburg-Handewitt zum 64. Nordderby zu Gast.
Während die "Zebras" auf der Verfolgung von Spitzenreiter HSV Hamburg
keine Punkte zu verschenken haben, geht es für die Flensburger darum,
den dritten Tabellenplatz zu verteidigen. Der Anwurf in der seit
Monaten ausverkauften Sparkassen-Arena-Kiel erfolgt um 20.15 Uhr,
das DSF überträgt das Spitzenspiel live.
Keine Frage: Die SG Flensburg-Handewitt gehört sportlich zu den positiven
Überraschungen dieser spannenden Spielzeit. "Wir streben einen Platz unter
den ersten fünf Teams der Liga an", hatte Manager Holger Kaiser vor der
Saison die Ziele an der dänischen Grenze formuliert. Gleichwohl richtete
sich Kaisers Blick schon damals ein wenig verstohlen in höhere Tabellengefilde:
"Mein Traum wäre der dritte Platz, aber das müssen wir abwarten." Dieser Traum
schien noch zu Saisonbeginn zu platzen, denn bei der SG wurde eine dramatische
finanzielle Schieflage öffentlich. Diese mündete sogar darin, dass die Spieler
zu Beginn der Spielzeit zu einem Gehaltsverzicht von 15 Prozent bewegt werden
mussten. Holger Kaiser, zuletzt Krisenverwalter beim SC Magdeburg, hatte also
bei seinem neuen Verein gleich wieder eine unliebsame Baustelle vor sich: "Das
war ein langer Weg, um bei meinen Spielern Verständnis und Transparenz zu schaffen.
Die meisten hatten ihre Verträge noch auf Champions-League-Niveau abgeschlossen",
kommentierte Kaiser die schwierigen Verhandlungen mit den Spielern, die aber für
die Zukunft des Vereins von großer Wichtigkeit waren. "Aber genau diese
Champions-League-Einnahmen fehlten. Neben einigen anderen Themen aus der
Vergangenheit, die wir abarbeiten müssen, war das eines der dringendsten." Wenig
später konnte Kaiser dann Vollzug melden: "Wir haben eine gemeinschaftliche Lösung
hinbekommen. Das Team hat seinen Beitrag geleistet, was ganz sicher auch Indiz ist
für die tiefe Verbundenheit der Spieler mit dem Klub."
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Bester Torschütze der Flensburger mit bislang 121 Treffern:
Oscar Carlén.
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SG |
Gleichwohl schienen die Finanzsorgen bei den Nordlichtern die Konkurrenz in
Sicherheit zu wiegen. Auch, weil die Flensburger vor der Spielzeit angesichts der
Geldsorgen auf dem Transfermarkt eher moderat zuschlugen. Das größte Problem stellt
dabei weiterhin die "Königsposition" im linken Rückraum dar: Alen Muratovic, teuerster
Einkauf der Vereinsgeschichte, wird nach seiner schweren Schulterverletzung erst zur
Saison 2010/11 zurückerwartet, seine beiden Ersatzmänner der Vorsaison, Erlend Mamelund
und Jakob Thoustrup, wechselten in die dänische Liga. Und Nachwuchsmann Sebastian
Schneider, der bei seinen seltenen Bewährungschancen im SG-Dress noch seltener zu
überzeugen wusste, verließ den Verein Richtung Füchse Berlin. Mit dem jungen Patrik
Fahlgren von IK Sävehof sowie dem ehemaligen Kieler Aushilfs-Zebra
Tobias Karlsson
von der HSG Nordhorn wurden zwar nominell zwei neue schwedische Kräfte für den linken
Rückraum verpflichtet. Jedoch ist der 23-jährige Fahlgren eher auf der Spielmacher-Position
zu Hause,
Karlsson hingegen gilt als Abwehrspezialist.
So fehlen den Flensburgern trotz des wichtigen Lasse Boesen, des torgefährlichen
Mittelmanns Thomas Mogensen und des Top-Stars Oscar Carlén auf Halbrechts
die "einfachen" Tore, die einst
Blazenko Lackovic für die SG am Fließband erzielte.
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Johan Sjöstrand gilt als eines der größten Torhüter-Talente Schwedens.
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SG |
Neben dem einmal mehr zurückgekehrten Linksaußen Anders Eggert, der ab der nächsten
Spielzeit endgültig SG-Rekordspieler Lars Christiansen beerben soll, wurde mit dem
22-jährigen
Johan Sjöstrand eins der großen schwedischen Torhüter-Talente unter
Vertrag genommen. Der Neuzugang aus Skövde überzeugte gleich im ersten Pflichtspiel
für seinen neuen Verein, beim 32:22-Kantersieg zum Saisonauftakt gegen die hochgelobten
Göppinger wies der Schlussmann nach 60 Minuten eine Quote von weit über 50 Prozent
auf - eine Leistung, die nicht nur in Flensburg viel beachtet wurde. Denn mit
Sjöstrand
hat die SG wieder einen zweiten Top-Torhüter, braucht sich nicht mehr allein auf
Weltklasse-Mann Dan Beutler zu verlassen (siehe auch
Gegnerkader Flensburg).
Vom Auftakt beflügelt gewannen die
Flensburger auch die nächsten vier Partien, stürmten mit 10:0 Punkten in oberste
Tabellenregionen und ließen die Fans wieder auf die Rückkehr in die internationale
Spitze des Handball hoffen. Wenig später dann aber folgte der sportliche Rückschlag:
Nach dem 28:31 beim Aufsteiger TuS N-Lübbecke kassierten die Flensburger eine
denkwürdige
33:41-Heimniederlage ausgerechnet im Derby
gegen die Zebras. "Das war eine Lektion für meine Spieler", musste SG-Coach Per
Carlén anerkennen. Doch nicht nur dem Trainer war aufgefallen, dass die
Flensburger Mannschaft nicht nur in diesem Spiel die Leidenschaft wieder entdeckt
hatte, die Flensburg einst zu einer der gefürchtetsten Mannschaften Europas gemacht
hatte. "Carlén hat das Leidenschafts- und Kämpfergen der Mannschaft wieder
entdeckt", stellte Holger Kaiser fest - trotzdem konnten die Flensburger wenig später
auch in der ColorLine-Arena beim 32:37 nicht bestehen. Nach der 27:29-Niederlage in
Großwallstadt im November verabschiedeten sich Lars Christiansen & Co. erst
einmal von den oberen Tabellenregionen - die Ansicht vieler Handball-Experten, die
das offizielle Saisonziel Platz fünf in Frage stellten, schien sich zu bestätigen.
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Drittbester Torschütze mit 89 Treffern: Rückraumspieler Thomas Mogensen.
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SG |
Doch die SG fand zu ihrem Spiel, machte vor allem in der Deckung ernst - zwölf Siege
in 13 Spielen, darunter Erfolge bei den Rhein-Neckar Löwen (30:26), in Gummersbach
(27:26) und Lemgo (24:23), waren die Konsequenz, lediglich beim 27:30 im Spitzenspiel
bei Frisch Auf! Göppingen stand die SG noch einmal auf verlorenem Posten. Der Lohn
der Mühen: Langsam und nahezu kaum beachtet von der Konkurrenz schlichen sich die
Flensburger in der
Tabelle nach oben bis auf Platz
drei. Vor dem Spiel gegen Hamburg wurde deshalb ausgerechnet von SG-Idol Lars
Christiansen das Saisonziel korrigiert: "Das Duell zwischen Hamburg und Kiel ist uns
doch total egal", grantelte der Linksaußen, "wir sind doch noch selbst im Rennen,
wenn wir gegen den HSV und im April in Kiel gewinnen sollten." Die Kampfansage an
die beiden großen Mannschaften dieser Saison kam nicht von ungefähr: Der Optimismus
ist zurück an der Flensburger Förde, weshalb man sich beim Deutschen Meister von 2004
auch nicht mit der Sicherung des dritten Platzes für die Champions-League-Qualifikation
zufrieden geben möchte. "Wir schauen nur nach oben", beschrieb Top-Torschütze Oscar
Carlén das Erfolgsrezept der Flensburger. "Wenn man zurück schaut, verspürt
man mehr Durck und hat Angst, Punkte zu verlieren." Den Ausfall des dänischen
Top-Kreisläufers Michael Knudsen, der verletzt von der
Europameisterschaft
zurück kehrte und bis zum Saisonende nicht mehr auflaufen wird, soll die SG auf ihrem
Weg zurück nach oben nicht aufhalten. Jacob Heinl und
Tobias Karlsson
bilden nun das Abwehrbollwerk der Nordlichter, mit dem Holger Kaisers Traum von Platz
drei mindestens in Erfüllung gehen soll. "Wir haben einen Lauf", möchte sich Lars
Christiansen mit einer Top-Platzierung verabschieden. Dieser - und damit auch die
leisen Meisterschaftsträume - endete aber am 23. März in der Campushalle, als die
SG dem HSV Hamburg mit
25:29 unterlagen. Doch Flensburg
fand schnell in die Erfolgsspur zurück, siegte sowohl bei THW-Schreck HBW Balingen-Weilstetten
(23:21), als auch im
EHF-Pokal-Viertelfinale
in beiden Partien (33:29 (H), 35:32 (A)) gegen
Serdarusics
neuen Club Celje Pivovarna Lasko (SLO) (siehe auch
Gegnerkurve Flensburg).
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Anders Eggert ist nächste Saison die neue Nummer 1 auf Linksaußen, aber auch
in dieser Spielzeit erzielte er schon 78/45 Treffer.
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SG |
Dass auch nach dem Abschied Christiansens, der offenbar zu KIF Kolding in die
dänische Liga wechseln wird, erfolgreicher Handball an der dänischen Grenze gespielt
wird, scheint außer Frage: Mit dem ungarischen Nationalspieler Tamas Mocsai vom TBV
Lemgo kommt ein torgefährlicher Rückraumspieler, der die Lücke des Weggangs von
Alexander Petersson zu den Füchsen Berlin stopfen soll. Mit Spielmacher Thomas
Mogensen (bis 2012) und Kreisläufer Michael Knudsen (bis 2013) haben zwei jeweils
heiß umworbene Leistungsträger ihre Verträge in Flensburg verlängert. Die
Personal-Planungen für die kommende Spielzeit seien damit weitestgehend abgeschlossen,
betonte SG-Manager Holger Kaiser. "Wir wollen Kontinuität in den Kader bringen."
"Ich möchte Titel gewinnen und glaube daran, dass das hier möglich ist", beschrieb
Knudsen unterdessen die Ansprüche an seinen Verein - die SG will zurück an die Spitze.
Alfred Gislason muss beim Nordderby voraussichtlich
auf Kapitän Marcus Ahlm verzichten. Die Wadenverletzung
des Kreisläufers hat sich am Sonntag beim 29:23-Heimsieg über Kopenhagen
verschlimmert. Inwieweit der am Knie gehandycapte Linkshänder
Kim Andersson eingesetzt werden kann und muss,
wird wohl erst der Spielverlauf am Mittwoch zeigen. "Die Variante mit drei
Rechtshändern im Rückraum hat gut funktioniert", zeigte sich
Alfred Gislason nach dem Kopenhagen-Spiel
zuversichtlich, den Schweden auch gegen Flensburg kurzfristig ersetzen zu können.
Die Favoritenrolle hat auf jeden Fall der THW Kiel inne, der die letzten fünf
Derbys für sich entscheiden konnte und in der Bundesliga seit dem
18. November 2003 nicht mehr gegen den Erzrivalen verlor (siehe auch
Gegnerdaten Flensburg).
Die Schiedsrichter am Mittwoch in der Sparkassen-Arena-Kiel sind - wie auch
schon beim Hinspiel -
Ralf Damian (Bingen) und Frank Wenz (Mainz).
(Christian Robohm / Sascha Krokowski)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Bitte lesen Sie auch
Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "ZEBRA", von living sports:
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Lars Christiansen trifft auch in seiner letzten Saison am Fließband:
114/47 Tore gelangen dem dänischen Linksaußen bislang.
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SG |
Für Lars Christiansen ist das 64. Derby gegen den THW Kiel ein ganz
Besonderes: Zum letzten Mal wird der Linksaußen im Trikot der
SG Flensburg-Handewitt in der Sparkassen-Arena auflaufen.
Seit 14 Jahren trägt Lars Christiansen das Trikot der Nordlichter.
14 Jahre, in denen er die Wandlung der SG vom "ewigen Zweiten" hin
zum Meister 2004 und dreifachen DHB-Pokalsieger personifizierte.
Christiansen und die SG Flensburg-Handewitt gehörten seit 1996 so
untrennbar zusammen wie Kiel mit seinem Hafen. Am 5. Juni schlägt
der im dänischen Sonderborg geborene Christiansen nun das Buch TOYOTA
Handball-Bundesliga zu und verabschiedet sich in seine Heimat. KIF
Kolding sicherte sich die Dienste der Flensburger Nummer 15, für
Christiansen ist es die Rückkehr zu dem Verein, den er 1996 für das
Abenteuer Bundesliga in Flensburg verließ.
Auch die Derbygeschichte zwischen dem THW Kiel und der SG ist eng mit
dem Namen Christiansen verbunden. Insgesamt 45 (!) dieser intensiven
Auseinandersetzungen erlebte Christiansen bisher aktiv mit. Am 26.
September 1996 absolvierte der Linksaußen in der damals noch Ostseehalle
heißenden Sparkassen-Arena sein erstes Landesderby. Er erzielte drei
Treffer in diesem Spiel, das trotzdem mit 27:30 verloren ging. Drei
Tore vom Siebenmeterstrich übrigens - die Strafwürfe sind die absolute
Spezialität des Dänen: 1592 Siebenmeter verwandelte er in den insgesamt
612 Spielen für die SG Flensburg-Handewitt. In der Bundesliga löste
Christiansen ausgerechnet im Derby-Hinspiel im
Oktober 2009 Jan Holpert, der 437 Mal für die SG auflief, als Rekordspieler
der Flensburger ab. Doch die Bundesliga-Karriere des Linksaußen brachte
noch weitere Rekorde: So ist er in der ewigen Bestenliste der
Siebenmeterschützen unangefochten die Nummer eins, bei den Torschützen
schaffte nur Kyun-Shin Yoon mehr Treffer als Christiansen. 2003 und 2005
eroberte er in der HBL die Torjägerkrone und erfüllte sich mit der
Nationalmannschaft 2008 den Traum vom großen Wurf: Christiansen und die
Dänen feierten tagelang den EM-Titel.
Dabei verdiente sich Christiansen über die Jahre hinweg durch seine Art
auch den Respekt der gegerischen Spieler und Fans - die Nummer 15 der SG
war bisher wohl ihr größter Werbeträger. Doch nun ist Schluss: Nach 16
Jahren, vielen tausend Toren und Siebenmetern, nach vielen Siegen und
Niederlagen kehrt Christiansen der TOYOTA-HBL den Rücken: Im Abschiedsjahr
aus der Handball-Bundesliga veröffentlichte der Linksaußen nun seine
Biographie. In "Aus spitzem Winkel" stellt der Däne lustig aber auch
informativ auf 370 Seiten die verschiedenen Facetten des Lars Christiansen
vor, den die Handball-Fans in Deutschland vermissen werden.
(von Christian Robohm, aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "ZEBRA", von living sports)
Aus den Kieler Nachrichten vom 07.04.2010:
SG Flensburg als Stolperstein?
64. Derby könnte im Meisterschaftsrennen eine vorentscheidende Rolle spielen - THW an Kubes interessiert
Kiel. Deutscher Meister wird die SG Flensburg-Handewitt in dieser
Spielzeit nicht mehr. Das steht spätestens nach der 25:29-Heimniederlage
gegen den HSV Hamburg fest. Aber der Tabellendritte der Handball-Bundesliga
kann noch entscheidend darauf einwirken, wer sich am Ende mit der Schale
feiern lassen kann. Ein Sieg im 64. Derby gegen den THW Kiel, und die
"Zebras" (44:6) hätten erstmals drei Minuspunkte Rückstand auf den HSV
(49:5). Antworten gibt es heute ab 20.15 Uhr (DSF live) in der ausverkauften
Arena des Rekordmeisters.
"Eine Vorentscheidung in der Meisterschaft fällt in diesem Spiel zwar nicht",
meint THW-Manager Uli Derad. "Aber
bei einer Niederlage könnten wir es aus eigener Kraft nicht mehr schaffen. Das
wollen wir natürlich vermeiden."
Auch ohne den Langzeitverletzten Alen Muratovic (linker Rückraum), für
den die SG die Rekordablöse von 700 000 Euro zahlte, lieferte das Team
von Per Carlén eine bärenstarke Saison ab. Nur gegen den THW bissen
sich die Flensburger bislang die Zähne aus. Im Pokal scheiterte die SG im
Achtelfinale (26:31) an den "Zebras". Denkwürdig
auch das Hinspiel (33:41), das SG-Ikone
Lars Christiansen folgenden Satz entlockte. "Wir hatten immer eine Chance
gegen den THW, diesmal nicht." Der Däne wird es wissen, war er doch bei 45
Derbys gegen Kiel dabei. Das 46. wird sein letztes sein. Der Linksaußen
verlässt die Bundesliga und kehrt wohl zum dänischen Erstligisten Kolding
IF zurück, von dem er 1996 gekommen war.
"Wenn wir in Kiel gewinnen wollen, müssen wir an den Sieg glauben", sagt
der 37-Jährige. "Und das tue ich."
Geht es nach Per Carlén, dann könnte die beeindruckende Serie des
THW, der in der Liga seit November 2007 in eigener Halle unbesiegt ist,
reißen. "Wir können befreit aufspielen", sagt der Schwede. "Der Druck
liegt beim THW, der sich im Titelrennen keinen Punktverlust mehr erlauben
darf." Angst, so Carlén, müssten seine Spieler auf keinen Fall
haben. "Kiel hat zwar noch eine klasse Mannschaft, aber so übermächtig
wie früher sind sie nicht mehr." Auch ohne den verletzten Kreisläufer Michael
Knudsen reisen die Gäste mit breiter Brust an. Am Sonnabend erreichten sie
durch einen 35:32-Sieg bei RK Celje souverän das Halbfinale im EHF-Cup.
Das, so Carlén, sei das bislang beste Spiel des Jahres gewesen.
"Wir waren dicht an 100 Prozent. Das muss uns gegen Kiel auch gelingen."
Die Mannschaft von Alfred Gislason führt heute
Filip Jicha in die Arena, der verletzte Kapitän
Marcus Ahlm (Wadenzerrung) wird auf der
Bank sitzen, um seine Kollegen anfeuern zu können. Ein Fragezeichen
steht noch hinter Kim Andersson (Knieprobleme),
der beim Aufwärmen über einen Einsatz entscheiden wird. "Wir dürfen nicht
so lahm anfangen, wie zuletzt gegen Kopenhagen und Magdeburg", mahnt
Gislason, der ein "sehr enges Spiel" erwartet.
"Das wird Vollgas-Handball von der ersten Sekunde an."
Den Kielern steht mit Igor Anic nur noch ein
Kreisläufer zur Verfügung. Einer, der in dieser Rolle aber nicht die
Nerven verliert. "Ich weiß, was Mannschaft und Trainer von mir erwarten.
Aber ich spüre nur einen positiven Druck", sagt der Franzose.
"Es ist schade für Marcus. Aber für
mich ist es schön, einmal in einem solchen Spiel anfangen zu dürfen."
An seinen Ritualen werde er deshalb nichts ändern. Den Tag begrüßt er
stets beim Spaziergang mit der französischen Bulldogge "Tyson". Das
werde er auch diesmal machen. "Verlieren wir, ist die Meisterschaft
entschieden. Aber wir verlieren nicht."
Auf der Suche nach einem Abwehrspieler schält sich derweil mit
Daniel Kubes (TBV Lemgo) ein Wunschkandidat heraus. Der "Lippischen Landeszeitung"
sagte TBV-Geschäftsführer Volker Zerbe, dass der THW dem 32-Jährigen ein
Angebot vorgelegt habe. "Wir stehen im Kontakt mit ihm", bestätigt
Derad. "Aufgrund seiner Defensivqualitäten
ist er ein sehr interessanter Spieler." Der Tscheche ist zwar noch bis
2011 an den TBV gebunden. Doch die Ostwestfalen müssen eine Million Euro
einsparen und haben zudem Interesse an Mait Patrail (Schaffhausen/2011).
Die Dienste des 21-Jährigen, eines der größten Talente im linken Rückraum,
hat sich der THW per Option gesichert. Möglich, dass der Meister den Esten
langfristig bindet, ihn aber an Lemgo ausleiht. Vorausgesetzt, Kubes darf
vorzeitig gehen. Zur Realitätsnähe dieser Spekulation wollte sich
Derad vor dem Derby nicht äußern.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 07.04.2010)
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
THW Kiel - SG Flensburg-Handewitt:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
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