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Die Weltmeisterschaft 2011 findet vom 13. bis 30. Januar in Schweden statt.
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Aus den Kieler Nachrichten vom 18.01.2011:
Kristianstad.
Christian Sprenger ist
der Unglücksrabe im deutschen Team. Bereits im dritten Spiel musste
der Rechtsaußen verletzt das Feld räumen. Gegen Ägypten und Bahrain
hatten die Waden gestreikt - auch gegen Spanien zwickten sie nach 40
Minuten. Der Profi vom THW Kiel ließ sich von Physiotherapeut Uwe Vetter
massieren und meldete sich einmal zurück. Der 27-Jährige hatte bis dahin
zu den wenigen Lichtblicken gezählt, den spanischen Torwartriesen
Arpad Sterbik unter anderem mit einem frechen Heber zur 6:4-Führung
ganz klein aussehen lassen. Da Patrick Groetzki, zweiter Rechtsaußen
im 16er-Kader, vor dem Spiel von Heiner Brand erneut aus dem Aufgebot
gestrichen worden war, fehlte durch die Verletzung von
Sprenger ein gelernter Außen, der mit der
linken Hand werfen kann.
Der Gummersbacher Adrian Pfahl mühte sich redlich, doch
Sprenger konnte er nicht ersetzen.
Deshalb versuchte der Kieler es noch einmal, zog sich einen
Oberschenkelkrampf zu und musste das Feld nun gänzlich räumen.
Sein Einsatz gegen Frankreich ist ungewiss, Brand deutete an,
dass nun endlich Groetzki als Ersatz auf der Bank sitzen soll.
"Die Enttäuschung ist ziemlich groß", sagte Sprenger
nach der Spanien-Pleite. Trotz der Schmerzen hatte
er sich in der Mixed-Zone noch den Fragen der Journalisten gestellt. "Wir
haben dreimal die Chance gehabt, mit vier Toren in Führung zu gehen und
schaffen es nicht. Die Spanier waren einfach abgezockter", sagte der gelernte
Sport- und Fitnesskaufmann. "Warum ich schon wieder Krämpfe habe, weiß ich nicht."
Zuletzt hatte er es damit erklärt, zu wenig getrunken zu haben. Immer wieder griff
Sprenger gestern Abend während des Spiels zur Flasche.
Eigentlich war er optimistisch in die WM gegangen: "Ich habe eine Sensibilität
dafür entwickelt, den Schmerz richtig einzuschätzen", sagte der 66-malige
Nationalspieler, der sich das Zimmer im Mannschaftshotel mit seinem Kumpel
Silvio Heinevetter teilt. Sein größter Wunsch vor dem Turnier? "Ich
möchte gesund bleiben." Bisher ist er das in jedem Spiel nur 40 Minuten lang.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 18.01.2011)