27.08.2012 | Mannschaft |
Thierry Omeyer kann nicht genug bekommen von Titeln. |
Alle Ehrungen, Pokale, Siege und Titel kann der gebürtige Elsässer wohl kaum noch zählen. Im Jahr 2000 unterschrieb er seinen ersten "großen" Vertrag bei Montpellier HB, und seit dieser Zeit sammelt Omeyer Titel wie andere Leute Briefmarken. Der vielleicht beste Torwart aller Zeiten hat den Erfolg gepachtet, fortan gab es kein Jahr, in dem er nicht irgendeinen großen Titel gewann. Fünf Meisterschaften waren es bis 2006 mit den Südfranzosen, und die Erfolgsliste schrieb er fort, als er 2006 in einer "Nacht-und-Nebel"-Aktion zum THW wechselte. Kiels damaliger Manager Uwe Schwenker hatte eine Option in Omeyers Vertrag mit Montpellier entdeckt, die eine sofortige Freigabe gegen eine Ablösesumme von angeblich 500.000 Euro erlaubte. Montpelliers Verantwortliche warfen Schwenker "üble Cowboy-Methoden" vor, den Transfer verhinderten sie nicht. So machten der THW-Manager und der künftige Torwart-Titan die bisherige flüchtige SMS-Vereinbarung eine Woche später bei 32 Grad unter der Mittelmeersonne am Strand von Montpellier per Vertragsunterschrift perfekt. Ein idyllisches Postkartenmotiv mit weitreichenden Folgen: Viele große Handballer trugen das THW-Trikot, aber Thierry Omeyer war die wohl wichtigste Verpflichtung aller Zeiten. Kiel sei seine Traumadresse, die beste im Handball, kommentierte der Franzose damals. Und: "Ich komme, um viele Titel zu gewinnen." Omeyer hielt Wort. Fünf deutsche Meisterschaften, fünf Pokalsiege und drei Triumphe in der Champions League ließ er bis heute im Trikot der "Zebras" folgen. Damit sind nur die wichtigsten Cluberfolge aufgezählt. Mit der französischen Nationalmannschaft gewann Omeyer ebenfalls alles, was es in seinem Sport zu gewinnen gibt. Zum Teil Seite an Seite mit Spielern vom THW. Nikola Karabatic war dabei, Jerome Fernandez, Igor Anic, aktuell macht er gemeinsame Sache im Club und in der französischen Auswahl mit Daniel Narcisse. Thierry Omeyer fühlt sich auch privat wohl in Kiel, lebt mit Ehefrau Laurence, seiner Tochter Manon und dem hier geborenen Loris sehr gerne im kühlen deutschen Norden. Jetzt sind die Tage gezählt, auch ein Thierry Omeyer muss an sein Leben nach dem Handball denken. Wie ein Blitz schlug im September 2011 die Nachricht in den THW-Fanblöcken ein, als Omeyer erklärte, nach Montpellier zurückkehren zu wollen.
Dort wird er wieder in sein Haus einziehen, das er nur vermietet hatte, und er wird für Montpellier noch einmal Spitzenleistungen bringen. Wohl auch noch als Vierzigjähriger. Ehrgeiz befeuert ihn, ein ganz außergewöhnlicher Ehrgeiz. Omeyer verspricht, im verbleibenden Kiel-Jahr alles für seinen Club geben zu wollen. Er wird wieder sein Wort halten. Die nie enden wollende pure Lust auf Titel treiben diesen außergewöhnlichen Sportler an.
(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 25.08.2012)
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