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27.08.2012 Bundesliga

Zebra-Journal: "THW Kiel wird wieder Meister"

Der Saison-Check: Frank von Behren nimmt die 18 Bundesligisten unter die Lupe

Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 25.08.2012:

Frank von Behren, ehemaliger Bundesliga-Profi und jetzt Eurosport-Experte, nimmt die Teams der Liga unter die Lupe.
Frank von Behren, ehemaliger Bundesliga-Profi und jetzt Eurosport-Experte, nimmt die Teams der Liga unter die Lupe.
Für Frank von Behren, ehemaliger Bundesliga-Profi und jetzt TV-Experte, ist klar, wer in der kommenden Saison Meister werden wird: Der THW Kiel, mit maximal acht Minuspunkten. Auch dem HSV Hamburg traut er eine starke Saison zu. Auf Linkshänder Steffen Weinhold setzt die SG Flensburg-Handewitt große Hoffnungen.
Frank von Behren startete beim TV Sachsenross Hille und kehrte nach Beendigung seiner Karriere nach Hille zurück. Der Vater von drei Kindern studierte Betriebswirtschaftslehre und arbeitete als rechte Hand von Horst Bredemeier als Sportdirektor von GWD Minden. Von Behren, in Handballkreisen "Franz" gerufen, spielte im Herrenbereich neun Jahre für die Ostwestfalen, denen in diesem Jahr als Tabellenführer der Zweiten Liga die Rückkehr in die Bundesliga gelang. Der 167-malige Nationalspieler trug auch das Trikot des VfL Gummersbach und das der SG Flensburg, bevor er im August 2008 aufgrund einer komplizierten Schulterverletzung seine Karriere beendete. Frank von Behren betreibt mittlerweile eine Agentur als Spielerberater und moderiert seit vier Jahren die Champions League als Experte für Eurosport. Der Sender, für den er unter www.eurosport.com gemeinsam mit anderen Stars wie Sebastian Vettel und Oliver Kahn bloggt, richtete ihm inzwischen eine eigene Sendung ein. In "Frankie goes to" besucht der ehemalige Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, der bei den Olympischen Spielen 2004 die Silbermedaille gewann, die Stars. Mit Daniel Narcisse, Olympiasieger in Diensten des THW Kiel, segelte er auf der Kieler Förde, mit "Zebra" Filip Jicha kochte er in einem Kieler Steakhouse.

Im November 2000 buhlte der damalige THW-Manager Uwe Schwenker um von Behren, köderte ihn mit einem Fünf-Jahres-Vertrag. Doch die Ostwestfalen gaben den abwehrstarken Rückraumspieler, der einen Vertrag bis Juni 2003 besaß, nicht vorzeitig frei. Zur Saison 2002/2003 hätte er ein Kieler werden können, doch weil ihm zuvor das Kreuzband gerissen war, zogen die Kieler ihr Angebot zurück. Für das "Zebra-Journal" nahm Frank von Behren die 18 Bundesligisten unter die Lupe:

Der Zebra-Journal-Liga-Check mit Frank von Behren


THW Kiel:
Das Team des THW Kiel.
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Eine solche Serie wird der THW Kiel nicht wiederholen können. Das wissen die Kieler auch. Ich bin mir aber sicher, dass sie wieder Meister werden - mit maximal acht Minuspunkten. Der THW hat die beste Mannschaft, den breitesten Kader und nur ein Fragezeichen: Wie gut funktioniert Marko Vujin als Nachfolger von Kim Andersson, der in der vergangenen Saison überragend gespielt hat? Aber: Mit Christian Zeitz gibt es bereits erstklassigen Ersatz, auf ihn war immer Verlass, wenn Andersson gefehlt hat. Ich habe Vujin bei der EM in Serbien gesehen. Eine echte Tormaschine, aber richtig überzeugt hat er mich nicht. Er wird sicher ein Jahr brauchen, um in Kiel anzukommen. Aber das ist anderen Weltklasse-Spielern hier nicht anders ergangen. In Ungarn war er ein großer Star, in Kiel wird er sich unterordnen müssen. Aber er kommt in eine funktionierende Mannschaft, und das Konzept von Alfred Gislason ist klar - er wird seinen Platz schon finden. Schwierig wird es für Gislason werden, auf der Kreisläuferposition eine Lösung zu finden. Marcus Ahlm spielt hier eine sehr dominante Rolle. Es fällt mir schwer, zu glauben, dass die Spielanteile gedrittelt werden. Wenn Patrick Wiencek aufgebaut werden soll, wird Ahlm aber kürzer treten müssen.
SG Flensburg-Handewitt:
Das Team der SG Flensburg-Handewitt.
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In dieser Saison ist auch bei der Personalplanung deutlich die Handschrift von Trainer Ljubomir Vranjes zu sehen. Er holt seine alte Mannschaft aus Nordhorn nach Flensburg. Vor allem Maik Machulla zu holen, war ein genialer Schachzug. Er war sicher kein teurer Einkauf, wird aber das System, das Vranjes spielen lässt, sehr gut umsetzen. Steffen Weinhold, auch ein Ex-Nordhorner, hatte zuletzt in Großwallstadt bereits viel Verantwortung übernommen. Er kann die Lücke schließen, die bis zur Rückkehr von Holger Glandorf im rechten Rückraum entstehen wird. Und er ist auch in der Lage, ein guter Mittelmann zu werden. In Nordhorn wurde einst mit vielen Kreuzungen und hohem Tempo gespielt, das lässt Vranjes auch bei der SG praktizieren. Mit Machulla und Weinhold wird das jetzt noch besser klappen. Zu den Außen der SG muss ich nichts sagen, besonders Anders Eggert imponiert mir immer wieder. Der hat eine so starke Saison gespielt und ist trotzdem völlig auf dem Boden geblieben. Die Doppelbelastung durch die Champions League ist gerade im ersten Jahr für eine Mannschaft keine große Hürde, das haben die Berliner ja gerade bewiesen. Flensburg kann in diesem Wettbewerb das Viertelfinale erreichen und in der Meisterschaft wieder Zweiter werden
Füchse Berlin:
Das Team der Füchse Berlin.
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Alexander Petersson (geht zu den Löwen, d. Red.) wird schwer zu ersetzen sein, aber mit Konstantin Igropulo und Börge Lund hat Berlin starke Neuzugänge verpflichtet. Dazu kommt mit Iker Romero einer, den in der vergangenen Saison viele unterschätzt haben. Ich auch. Er wurde für die besonderen Momente eingekauft und war tatsächlich da, als er gebraucht wurde. Lund hat mir als Mittelmann in Nordhorn sehr imponiert, bei den Löwen habe ich im Angriff aber von ihm wenig gesehen. Ist er fit, kann er Berlin verstärken. Igropulo ist ein sehr schlauer Spieler, aber auch er wird ein Jahr brauchen, um sich an die Liga zu gewöhnen. Die erste Sieben ist top, aber um Kiel zu überholen, reicht es nicht. Es wird schwer, die Erfolge zu wiederholen, schließlich ist in Berlin auch die Erwartungshaltung weiter gestiegen.
HSV Hamburg:
Das Team des HSV Hamburg.
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Die Hamburger haben ein furchtbares Jahr hinter sich, starten aber mit frischem Wind durch. Die Spieler werden eine Trotzreaktion zeigen, da bin ich mir sicher. Andreas Nilsson, der neue Kreisläufer, und der Halbrechte Stefan Terzic werden dem HSV im ersten Jahr noch nicht wirklich helfen, aber sie sind ein Beleg dafür, dass der überfällige Umbau beginnt. Nach dem Abschied der Gille-Brüder wird zwar die Hierarchie durchgeschüttelt, aber besonders am Kreis ist die Hackordnung nun eindeutig. Vorher musste es gleiche Anteile für Bertrand Gille und Igor Vori geben, jetzt ist Vori die klare Nummer eins. Das macht es auch für den Trainer einfacher. Die Gefahr ist kleiner geworden, dass die Spieler in Kleingruppen nach Lösungen suchen. Das war beim HSV zuletzt der Fall, einer war immer unzufrieden. Es ist offensichtlich, dass der Verein weniger Geld hat als zuletzt. Ich glaube aber nicht, dass die Lichter ganz ausgehen werden. Der HSV hat den Handball in Hamburg etabliert, die Halle ist super - da wird schnell wieder eine Euphorie entstehen.
Rhein-Neckar-Löwen:
Das Team der Rhein-Neckar-Löwen.
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Die erste Sieben gehört zum Besten, was die Liga zu bieten hat. Da hat Thorsten Storm (Manager, d. Red.) einen guten Job gemacht. Die Löwen werden zu Hause nur gegen Kiel verlieren. Sie spielen nicht in der Champions League, werden also in der Liga ausgeruht sein. Nach dem Abschied von Jesper Nielsen ist Ruhe eingekehrt, das ist gut für den Club. Zwar fehlte mit Gudmundur Gudmundsson in der Vorbereitung der Trainer, weil er mit Island bei den Olympischen Spielen war. Das ist keine glückliche Situation, aber auch keine bedenkliche, schließlich fehlten auch einige Spieler. Und das Krafttraining muss nicht der Chef leiten. Mit Alexander Petersson ist ein Spieler gekommen, der sofort einschlagen wird. Das hat er bereits in Berlin und Flensburg gezeigt. Das größte Problem wird sein, dass Spieler wie Niklas Landin oder Ekdahl Du Rietz nicht zu halten sein werden, wenn sie sich durchgesetzt haben. In den nächsten zwei Jahren werden die Löwen sich also keine Sorgen machen müssen, aber dann werden sie wohl wieder von vorne beginnen müssen.
SC Magdeburg:
Das Team des SC Magdeburg.
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Eine eingeschworene Truppe, die davon profitieren kann, dass sie sich trotz Olympia nahezu komplett vorbereiten konnte. Vielleicht gelingt es sogar, die Hinrunde als Fünfter abzuschließen. Für einen Platz weiter oben ist der Kader aber nicht breit genug. Die Magdeburger sind bekannt dafür, Fehlendes durch Kampfgeist auszubügeln. Und da passt auch Neuzugang Stefan Kneer gut ins Konzept. Ihn kennt Trainer Frank Carstens schon lange. Auch Carstens passt zum Verein. Ich habe in Minden einige Jahre mit ihm gespielt. Er ist eine Führungsfigur, schätzt klare Ansprachen. Jeder weiß, woran er ist - das macht es auch seinen Spielern leichter.
TSV Hannover-Burgdorf:
Das Team des TSV Hannover-Burgdorf.
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Eine Wundertüte. Mehr als ein Platz im unteren Mittelfeld traue ich der TSV nicht zu. Wichtig wird sein, ob Trainer Christopher Nordmeyer Mait Patrail integrieren kann. Er hat großes Potenzial, aber in Lemgo hat er mir zuletzt gar nicht gefallen. Abgesehen von den Undiszipliniertheiten, die er sich abseits des Feldes geleistet hat, bewegte er sich viel zu langsam. Er machte zu wenig aus seinen Chancen, spielte lieber ab - wenn er die Kurve bekommt, wird die TSV seine Freude an ihm haben. Wenn nicht, wird Patrail ein Problem.
HBW Balingen-Weilstetten:
Das Team von HBW Balingen-Weilstetten.
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Es wird wie immer - Balingen spielt gegen den Abstieg. Aber weil Balingen diese Situation seit Jahren meistert, wird es auch diesmal klappen. Dr. Rolf Brack wird sich bestimmt etwas Neues einfallen lassen, nachdem die meisten Gegner eine Lösung für seinen Schachzug mit dem siebten Feldspieler gefunden haben. Die Balinger spielen zwar mit einem ungeheuren Körpereinsatz, aber wenn er es muss, dann macht der THW Kiel das auch. Die 3:2:1-Deckung ist ihre Lebensversicherung, schließlich ist die 6:0-Abwehr der Standard in der Liga und es deshalb schwierig, sich darauf einzustellen. Vorne spielen sie auch ohne herausragende Einzelkönner einen gepflegten Ball. Den Vorwurf, sie wären eine Schlägertruppe, halte ich für unberechtigt. Mit Christoph Theuerkauf ist zudem eine spektakuläre Verpflichtung gelungen. Eine, die aber auch zeigt, dass Kreisläufer, die nicht decken können, ausgedient haben. Theuerkauf ist ein halber Handballer, Brack soll einen ganzen aus ihm machen. Aber ich glaube nicht, dass das klappt. Das liegt nicht an Brack, sondern daran, dass "Theuer" die körperlichen Voraussetzungen dafür fehlen.
HSG Wetzlar:
Das Team der HSG Wetzlar.
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Die Historie finde ich unglaublich stark. Unvergessen sind die Spiele in der kleinen Halle in Dutenhofen, aber auch in der neuen stehen die Zuschauer hinter dem Verein, die sind wirklich richtig handballverrückt. Aber mehr als ein, zwei Highlights gelingen dem Verein pro Saison nie, irgendwie geht es nicht richtig voran. Die Zeiten, in denen große Namen im Kader standen, sind vorbei. Die Qualität fehlt. Bestes Beispiel ist Kari Kristjansson. Ein toller Kreisläufer, aber er kann nicht decken. Mit den deutschen Neuzugängen Michael Müller, Tobias Reichmann und Jens Tiedtke fährt Wetzlar die Lemgo-Strategie, aber das reicht nicht. Die HSG krebst wieder im unteren Mittelfeld rum.
TBV Lemgo:
Das Team des TBV Lemgo.
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Der Verein geht neue Wege, so wie mit der China-Reise. Allerdings macht der TBV mehr durch Marketing auf sich aufmerksam als durch sportliche Erfolge. Lemgo zieht das Projekt, der TBV Deutschland zu sein, gnadenlos durch. Inzwischen setzt der Verein auf die Jungen, das finde ich gut. Sicherlich ist dieser Weg auch dem schmaler gewordenen Finanzrahmen geschuldet, doch es ist auch Philosophie geworden. Der TBV bemüht sich, die größten Talente langfristig zu binden. Und die haben die Chance, sich hier gut zu entwickeln. Das passt. Trainer Dirk Beuchler hat ein gutes Händchen für den Nachwuchs, das hat er in der vergangenen Saison bewiesen.
FA Göppingen:
Das Team von FA Göppingen.
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Der Verein ist eine etablierte Größe, aber welche Ziele bleiben noch? Frisch Auf hat den Europapokal zweimal gewonnen, in der Liga wird es aber nur weiter nach oben gehen, wenn ein, zwei Millionen Euro in die Hand genommen werden. Das Geld hat der Verein aber nicht. Da ist es um so wichtiger, dass Mittelmann Michael Haaß nach seiner schweren Verletzung wieder da ist. Also: Göppingen wird im gesicherten Mittelfeld landen. Wie immer.
TuS N-Lübbecke:
Das Team des TuS N-Lübbecke.
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Die Diva der Liga. Viel Aufwand, wenig Ertrag - ich sehe keine Entwicklung. Der Verein wird mit dem Abstieg nichts zu tun haben, dafür verfügen zu viele Spieler über internationale Erfahrung. Aber es fehlt das Sieger-Gen. Drago Vuckovic, der im Sommer 2011 aus Gummersbach kam, hatte es, aber er hat es beim TuS verloren. Im Umfeld ist sehr viel Unruhe, keine leichte Situation für Trainer. Wahrscheinlich auch ein Grund, warum sie so häufig ausgetauscht werden. Mit Gennadij Khalepo ist jetzt eine Identifikationsfigur gefunden worden, die ein Bindeglied zwischen Mannschaft, Verein und Fans werden kann. Er ist in Lübbecke sehr beliebt, eine super Verpflichtung. Aber - geschenkt wird auch ihm nichts. Auf keinen Fall darf er hinter Minden landen, dann wird der Haussegen richtig schief hängen.
MT Melsungen:
Das Team von MT Melsungen.
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Die Ansprüche waren immer hoch, aber erfüllt wurden sie nie. Mit Michael Roth hat Melsungen mittlerweile den richtigen Trainer. Er setzt auf die deutsch-skandinavische Linie, das ist sicher das richtige Konzept, wird aber nicht von heute auf morgen aufgehen. Daniel Kubes ist eine echte Verstärkung, Jonathan Stenbäcken wird auch eine. In Berlin konnte er sich nicht durchsetzen, in Melsungen sind seine Chancen, den Durchbruch zu schaffen, besser. In dieser Saison wird es mit der MT aber noch nicht nach oben gehen, Platz zehn halte ich für realistisch.
VfL Gummersbach:
Das Team des VfL Gummersbach.
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Die neue Halle kommt, das ist für den VfL wichtig. Mit der Eugen-Haas-Halle lassen sich keiner Gegner mehr erschrecken. Schade, dass der Umzug nach Köln nicht geklappt hat. Sportlich hat der VfL in der Rückrunde der vergangenen Saison das Maximum herausgeholt. Was die Mannschaft mit dem extrem jungen Trainer Emir Kurtagic da geleistet hat, ist unglaublich. Aber beim VfL ist immer viel Unruhe, im Umfeld melden sich immer viele zu Wort und die negativen Schlagzeilen reißen nicht ab. So wie zuletzt die Trennung von Jan Gorr (Gorr hatte als Trainer unterschrieben, doch der VfL löste den Vertrag wieder auf, d. Red.). Aber - gerade mit Kurtagic könnte es gelingen, dass der VfL eine konstante Truppe wird. Sie darf sich aber nicht auf den Leistungen der Rückrunde ausruhen, eine solche Serie lässt sich nicht wiederholen. Problematisch ist, dass gleich beide Kreisläufer gegangen sind.
TV Großwallstadt:
Das Team des TV Großwallstadt.
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Hier geht es seit Jahren bergab, das ist schade. Stefan Kneer und Steffen Weinhold hinterlassen riesige Lücken und Rune Karason, der im halbrechten Rückraum eine Säule werden sollte, fällt mit einem Kreuzbandriss aus. Er wird dem TVG richtig fehlen. Der Verein spielt gegen den Abstieg und muss hoffen, dass keiner der Aufsteiger besser ist...
GWD Minden:
Das Team von GWD Minden.
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... und genau das ist nicht der Fall - Minden ist auf jeden Fall besser. GWD hat sich in letzten beiden Jahren in der 2. Liga mit dem identischen Personal einspielt und mit Anders Oechsler und Vignir Svavarsson zwei erfahrene Leute geholt, die der Deckung Halt geben. Das war in Minden das große Problem. Schwachpunkt ist die halbrechte Position. Hinter dem routinierten Evars Klesniks ist der junge Christoph Steinert die einzige Alternative. Er muss nun beweisen, dass er mehr als ein großes Talent ist. Die Erwartungen in Minden sind bereits enorm, der Zuschauerschnitt wird sich zwischen 2500 und 3000 einpendeln.
TV Neuhausen:
Das Team des TV Neuhausen.
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Toll, dass es noch möglich ist, dass solche Clubs aufsteigen. Eine junge Truppe, ein junger Trainer - dieser Aufsteiger erinnert mich an den TV Hüttenberg, der in der vergangenen Saison eine gute Rolle gespielt hat. Ich traue Neuhausen eine ähnliche Leistung zu, besteht doch bei den Gegnern die Gefahr, dieses No-Name-Team zu unterschätzen. Sie werden befreit aufspielen, Unruhe wird es keine gegeben, schließlich rechnen alle damit, dass die Bundesliga nur ein kurzes Gastspiel wird. Sie werden es genießen, in Kiel und Hamburg spielen zu dürfen. Aber vielleicht verhilft diese Lockerheit zu Punkten, die sie vor dem Abstieg bewahren.
TUSEM Essen:
Das Team von TUSEM Essen.
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Ein großer Name ist zurück, das freut mich. Aber für den TUSEM hat es den Nachteil, nicht unterschätzt zu werden. Vor Essen haben alle schon aufgrund der erfolgreichen Vergangenheit des Vereins großen Respekt. Maik Handschke hat einen super Job gemacht und ist zurecht zum Trainer der Saison gewählt worden. Ich hätte nie damit gerechnet, dass Essen den Aufstieg schafft, schließlich ist die Region kein leichtes Pflaster. Da fehlten auch schon zu den großen Zeiten die Sponsoren. In der 2. Liga war der TuSEM mit einer Bilanz von 35:3 Punkten das heimstärkste Team. Die eigene Halle muss eine Festung bleiben, hier muss gegen die Mannschaften auf den Plätzen acht bis 18 gepunktet werden. Trotzdem: Wenn Essen nicht absteigt, wer dann?
(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 25.08.2012)


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