11./12.08.2013 - Letzte Aktualisierung: 12.08.2013 | Vorbereitung |
Update #1 | KN-Bericht ergänzt ... |
In den ersten Minuten entwickelte sich eines dieser typischen Spiele gegen dänische Mannschaften: Die Gastgeber nutzten jeden technischen Fehler und die zahlreichen Paraden ihres Keepers Anders Petersen zu pfeilschnellen Gegenstößen. Im Positionsspiel zwangen die Kieler die Gastgeber aber immer wieder zu Fehlern. So entwickelte sich eine rasante Partie, in der nach zwölf Minuten bereits 14 Treffer gefallen waren und die Führung ständig wechselte. Dann ging Sönderjyske mit 10:7 in Führung - THW-Trainer Alfred Gislason reagierte und stellte auf eine 3:2:1-Deckung um, in der Jallouz auf der Spitze agierte. Zudem gab er Vujin, der nach den kräftezehrenden Trainingslager-Tagen zunächst etwas müde wirkte, eine Ruhepause und beorderte Rene Toft Hansen in das Abwehrzentrum.
Maßnahmen, die Wirkung zeigten. Auch, weil Andreas Palicka eine klasse Leistung zwischen den Pfosten zeigte und nicht nur drei Gegenstöße, sondern auch einen Siebenmeter parierte. Aber auch, weil Wael Jallouz aufdrehte: Erst drosch er einen Gegenstoß aus elf Metern zum 8:10 in die Maschen, dann schnappte er sich einen Sönderjyske-Pass und verwandelte zum 9:10, dann stahl er wieder einen Ball und schickte Klein zum 10:10 auf die Reise, ehe der Tunesier nach einem erneuten Steal seinen fünften Treffer erzielte. Weil der Neuzugang dann auch im Eins-gegen-Eins glänzte und auch als Vorbereiter für Klein auftrat, gingen die Kieler mit einer 13:12-Führung in die Pause - und für "Willy" gab es eine La Ola der rund 50 angereisten THW-Fans.
Die zweite Halbzeit sah zunächst einen Marko Vujin in Galaform, der seine Farben mit vier Treffern bis zur 43. Minute - den einzigen vier Torerfolgen in dieser Phase - mit 17:15 in Führung brachte. In einer Partie, die nun an rassigen Duellen in den Abwehrreihen zunahm, dafür aber ein wenig an Schnelligkeit einbüßte, blieben die Gastgeber aber dran: Nach 44 Minuten glichen sie per Gegenstoß aus, Alfred Gislason nahm sofort die Auszeit. Doch die Müdigkeit machte seinen Mannen zunehmend zu schaffen: So hielt Torhüter Riisbek einen Lauge-Wurf fest - der Gegenstoß brachte den Gastgeber mit 19:18 in Führung. Als dann auch noch Christian Zeitz eine Zwei-Minuten-Strafe absitzen musste, nahm die erste Testspiel-Niederlage der Kieler in dieser Vorbereitung Formen an. Auf 23:20 zog Sönderjyske davon - die Kieler konnten sich von diesem Dreierpack nicht mehr erholen.
Obwohl auch Johan Sjöstrand eine gute
Leistung zeigte, reichten die Kraftreserven bei den Kielern nicht
mehr: Die Gastgeber setzten sich Tor um Tor ab, während beim THW
die schweren Beine kaum noch Gegenwehr zuließen. Sönderjyske und
die Zuschauer gaben hingegen Gas, als ob es um den Gewinn der
Meisterschaft ging. Am Ende mussten die Kieler in eine 24:26-Niederlage
einwilligen, die von den Fans der Gastgeber euphorisch gefeiert
wurde. Für den THW Kiel geht es morgen Abend bereits weiter: Um
18.30 Uhr treten sie bei KIF Kolding-Kopenhagen zum vierten
Testspiel binnen zehn Tagen an, bevor nach der Rückkehr nach
Kiel am Dienstag erst einmal ein freier Tag für ein wenig
Entspannung sorgen wird.
Aus den Kieler Nachrichten vom 12.08.2013:
Knapp 2000 Zuschauer waren in die Dybbolhallen gekommen, um den THW Kiel zu sehen. Darunter eine siebenköpfige Gruppe aus Kiel, die in Toftlund eine Bleibe gefunden hatte. Gastgeber war die Familie Harder, die vor sechs Jahren Preetz verlassen hatte, den THW im Herzen. "Ich habe auch die beiden anderen Spiele gesehen", sagte Holger Harder vor dem Anpfiff. "Das sah schon ganz gut aus."
Gegen den sehr lauffreudigen Gastgeber Sonderjyske überzeugte der deutsche Meister dagegen nur phasenweise. Beispielsweise dann, wenn Andreas Palicka vor den Augen von Mats Olsson, dem Torwarttrainer seines Nationalteams, glänzte. Oder dann, wenn Wael Jallouz, von den Fans bereits mit "Willi"-Sprechchören gefeiert, als Spitze Bälle wie reife Früchte erntete. Aber irgendwann ging auch dem Tunesier die Luft aus.
Die Kieler, die mit der Fähre nach Fünen zurückkehrten, verzichteten auf Filip Jicha (muskuläre Probleme). Nicht ausgeschlossen, dass er heute wieder dabei ist. Dann, wenn der THW mit der Partie gegen den dänischen Vizemeister KIF Kolding (18.30 Uhr) die Foltertage von Faaborg beschließt.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 12.08.2013)
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