Nach 17-tägiger Pflichtspielpause geht die Saison für den
THW Kiel jetzt auf die Zielgerade. Gleich zum Auftakt
steht am Mittwoch ein Schlüsselspiel im Kampf um die
deutsche Meisterschaft an, wenn der deutsche Rekordmeister
und Spitzenreiter auswärts beim direkten Verfolger, den
Rhein-Neckar Löwen, antritt. Der Kampf um die Tabellenspitze
wird um 20.15 Uhr in der ausverkauften Mannheimer SAP-Arena
angepfiffen, Sport1 überträgt das Spitzenspiel live.
Die Spannung in der DKB Handball-Bundesliga ist groß,
denn neben den beiden Kontrahenten vom Mittwoch machen
sich auch die SG Flensburg-Handewitt und der HSV Hamburg
noch Hoffnungen auf ihre jeweils zweite Meisterschaft.
Die Voraussetzung ist klar: Gewinnen die Rhein-Neckar Löwen
am Mittwoch auch ihr 15. Heimspiel, so übernehmen sie
aufgrund des besseren Torverhältnisses nicht nur die
Tabellenführung von den "Zebras", sondern würden damit
einen Vierkampf entfachen - denn Hamburg und Flensburg
könnten mit doppelten Punktgewinnen bis auf einen Punkt
heran rücken. Die "Zebras" wollen indes mit einem Sieg
in Mannheim einen weiteren Meilenstein im Titelrennen
setzen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. "Das Spiel
in Mannheim ist sicherlich wichtig", sagt THW-Trainer
Alfred Gislason. "Eine
Entscheidung fällt dort aber nicht."
Schwankungen nur in der Hinrunde
|
Uwe Gensheimer ist mit 167/55 Treffern einmal mehr
erfolgreichster Schütze der Löwen.
©
RNL |
In der Hinrunde fehlte den Rhein-Neckar Löwen, deren
Kader wir Ihnen bereits im
Vorbericht zum Hinrundenspiel
ausführlich vorgestellte hatten, bisweilen
noch ein wenig die Konstanz. Insbesondere in Auswärtsspielen
ließ die Mannschaft von Trainer Gudmundur Gudmundsson den
einen oder anderen Punkt liegen, wie beispielsweise beim
23:23-Unentschieden im Derby bei Frisch Auf Göppingen oder
der 22:23-Pleite beim "Angstgegner" TuS N-Lübbecke. Das
Ligaspiel beim THW Kiel ging im November erst durch einen
starken 7:0-Lauf der "Zebras" in der Schlussviertelstunde
mit
28:31 verloren. Sinnbildlich für
die Leistungssschwankungen der Baden-Württemberger war
die kurze Norddeutschland-Tour im Dezember: Nur drei Tage,
nachdem die Löwen die 23-jährige Pokal-Heimserie des THW
durch einen
32:30-Triumph in der
Sparkassen-Arena beendeten, erlebten sie beim 25:38 beim
HSV Hamburg ihr bisheriges Saison-Waterloo.
Rückrundenbilanz der Löwen: 22:0 Punkte, +100 Tore
|
Regisseur Andy Schmid erzielte bislang 114/27 Treffer.
©
RNL |
Indes: Diese Niederlage am 14. Dezember sollte bislang die
letzte in der Liga bleiben. In der direkt danach begonnenen
Rückrunde sammelten die Löwen alle 22 Punkte und rückten
den "Zebras" damit langsam auf die Pelle - zumal die Siege
oftmals auch in beeindruckender Manier gelangen. Bei der
SG Flensburg-Handewitt siegten die Rhein-Neckar Löwen im
Februar glanzvoll mit 27:23, eine Woche später deklassierten
sie Frisch Auf Göppingen mit 42:31. Der SC Magdeburg hielt
sein Gastspiel in der SAP-Arena über 20 Minuten mehr als
ausgeglichen und führte sogar mit 13:10, ehe er durch einen
18:1-Lauf (!) an die Wand gespielt wurde. Da neben Göppingen
auch die HSG Wetzlar (27:37), die TSV Hannover-Burgdorf
(19:37), der TBV Lemgo (24:35), der TuS N-Lübbecke (24:37)
und der TV Emsdetten (32:44) in der Rückrunde in zweistellige
Niederlagen einwilligen mussten, verfügt die Mannschaft um
Spielmacher Andy Schmid derzeit über das beste Torverhältnis
der Liga (+181) noch vor dem THW Kiel (+164) (siehe auch
Gegnerkurve Rhein-Neckar Löwen).
Drama gegen Kielce
Die Euphorie bei den Baden-Württemberger war riesig,
zumal sie nicht nur zum siebten Mal in der Vereinsgeschichte
das "Final Four" um den DHB-Pokal erreichten, sondern in
einer dramatischen Schlussphase auch den polnischen Meister
KS Vive Targi Kielce aus der Königsklasse eliminierten und
dort im Viertelfinale auf den großen FC Barcelona treffen
werden. "Das war ein fantastisches Handball-Spiel. Ich bin
sehr stolz auf meine Mannschaft, vor allem mit der Leistung
in der Defensive. Am Ende waren wir das glücklichere Team",
bilanzierte Gudmundsson nach dem 27:23-Heimsieg, der aufgrund
der mehr erzielten Auswärtstore die 28:31-Hinspielniederlage
in Kielce wettmachte. Den Unterschied machte letztlich der
dänische Nationalkeeper
Niklas Landin aus, der die Hälfte
aller Würfe entschärfte und die - auch durch den
vermeintlichen Ausraster von Kielce-Coach Dujshebaev nach dem
Hinspiel - gut gefüllte SAP-Arena in ein Tollhaus verwandelte.
Pokal-Aus gegen Flensburg
|
Auch neun Treffer von Patrick Groetzki halfen nicht,
um das Pokal-Aus gegen Flensburg zu verhindern.
©
RNL |
Kaum ein Tag verging zuletzt in der auch durch Länderspiele
bedingten Pflichtspielpause, an dem in der Presse nicht über
die Rhein-Neckar Löwen berichtet wurde. Sogar das Triple
schien möglich, zumal man sich in der Champions League
"gegen Barcelona nicht verstecken" müsse (Gudmundsson). Doch
dieser Traum musste bereits am Sonnabend im Pokal-Halbfinale
gegen Flensburg begraben werden. 30:26 siegte die SG, die die
Löwen nicht in ihr Spiel finden ließ. Die Mittelachse um
Spielmacher Schmid und Kreisläufer Bjarte Myrhol wurde
abgedeckt, aus dem Rückraum sorgte nur Alexander Petersson
für Gefahr, und die zweite Reihe um Zarko Sesum, Isaias
Guardiola und Siarhei Gorbok ebenfalls die Kohlen nicht aus
dem Feuer holen. "Das war nicht unser Tag", stellte
Gudmundsson fest. "Natürlich sind wir enttäuscht, weil wir
viel investiert haben, aber der Gegner war einfach besser
als wir." Geschäftsführer
Thorsten Storm
("Wir hatten einen schlechten Tag, auch wenn wir nicht die
einzigen waren") stimmte dem zwar zu, verteilte dabei aber
noch einen Seitenhieb an die Schiedsrichter. Am Ende konnte
Storm der Niederlage sogar noch
etwas Positives abgewinnen: "Es gibt keinen Champagner, wir
werden nicht einmal ein Bier trinken und uns nur Gedanken
darüber machen, welche Lehren wir daraus ziehen können. Ich
gehe davon aus, dass wir am Mittwoch wieder das echte
Löwen-Gesicht sehen werden."
Storm unterstellt dem THW "Wilderei"
Sowieso lief
Storm in den
vergangenen Tagen zur Höchstform auf und kritisierte im
Hinblick auf das bevorstehende Spitzenspiel gegen den THW
direkt nach dem "Final Four" und dem am nächsten Wochenende
folgenden Hinspiel gegen Barcelona: "In einer Woche haben wir drei
Spiele, die alle für sich einen Spannungsbogen von einer
Woche verdient hätten. Daran sieht man das große Problem
dieser Sportart: den völlig überfrachteten Terminkalender.
Die ganze Entscheidung einer kompletten Saison in eine
Woche zu drücken, das möchte ich mal in einer anderen
Sportart sehen." Damit stimmte der Manager seine Fans
auf das Duell mit den "Zebras" ein: "Es geht nur über
das Adrenalin und man muss sehen, wie lange die Kraft
reicht. Unsere Fans müssen der Schlüssel sein, um gegen
Kiel zu gewinnen." Weiteres Öl goss
Storm
ins Feuer, indem er dem THW angesichts eines angeblichen
Buhlens um
Niklas Landin "Wilderei" unterstellte.
"Es ist die neue Strategie des THW, den Liga-Rivalen die
besten Spieler wegzuholen", sagte
Storm
der "Sport Bild". Dass man mit Rückraumass Stefan Kneer
selbst dem aufstrebenden SC Magdeburg einen Schlüsselspieler
zur kommenden Spielzeit abluchste und auch um
Patrick Wiencek warb, bis der
Kieler Kreisläufer mit seiner Verlängerung bis 2018 ein
klares Statement pro THW abgab, wurde indes verschwiegen.
Neuer Trainer und vier Neuzugänge
|
Alexander Petersson erzielte bislang 63 Saisontreffer in
20 Partien.
©
RNL |
Dabei ist Stefan Kneer nur einer von bislang fünf neuen
Mosaiksteinchen für die Zunkunft der Rhein-Neckar Löwen.
Denn die einstige Kieler "Zaubermaus"
Nikolaj Jacobsen
wird als neuer Löwen-Coach auch das dänische Rückraumtalent
Mads Mensah Larsen aus Aalborg mitbringen und mit dem
norwegischen Linkshänder Harald Reinkind und dem für ein
Jahr aus Göppingen ausgeliehenen Torhüter Bastian Rutschmann
weitere Neuzugänge zum Auftakttraining begrüßen können.
Sollte es also in dieser Saison nicht zum zweiten Titelgewinn
nach dem brustlösenden EHF-Pokalsieg aus dem Vorjahr
reichen, wird mit den Baden-Württembergern auch in der
nächsten Spielzeit wieder in der Spitzengruppe zu rechnen
sein.
16:3 für den THW
Die Bundesligabilanz spricht indes eindeutig für den THW Kiel:
Von 19 Duellen gewann der deutsche Rekordmeister bislang 16,
darunter auch die letzten fünf. Für viele THW-Fans unvergessen
ist der letzte Auftritt der "Zebras" in der SAP-Arena am
28. November 2012, als die Kieler den zuvor in der Saison
ungeschlagenen Löwen beim
28:17-Erfolg
eine Lehrstunde erteilten (siehe auch
Gegnerdaten Rhein-Neckar Löwen).
Die schwarz-weißen Fans in der Halle, vor den Fernsehbildschirmen
und im Kieler Cinemaxx (siehe
Extra-Bericht)
hätten wohl nichts dagegen, wenn sich dies am Mittwoch
wiederholen sollte. Die "Zebras" reisen bereits am Dienstag
nach Mannheim - der Beginn einer langen Auswärtstour. Denn nach
dem Spitzenspiel bei den Rhein-Neckar Löwen geht es nicht zurück
an die Förde, sondern direkt weiter in die mazedonische Hauptstadt
Skopje, wo am Sonnabend das nicht minder wichtige Hinspiel im
Viertelfinale der "
VELUX EHF Champions League"
ansteht.
Die Schiedsrichter in der SAP-Arena sind
Lars Geipel und Marcus Helbig.
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Lesen Sie bitte auch
Aus den Kieler Nachrichten vom 15.04.2014:
Heimrecht spricht für die Löwen, Erfahrung für THW
Ex-Welthandballer Daniel Stephan tippt vor dem Bundesliga-Gipfel auf Kiel
Kiel/Mannheim. Rhein-Neckar Löwen gegen den THW Kiel, der
Zweite der Handball-Bundesliga empfängt morgen um 20.15 Uhr den
Spitzenreiter zum Top-Spiel. Sport1-Experte Daniel Stephan, 1998
zum ersten deutschen Welthandballer gewählt, hat für unsere
Zeitung das Gipfeltreffen in der mit 13200 Zuschauern ausverkauften
SAP-Arena in Mannheim unter die Lupe genommen. Der
Ex-Nationalspieler vergleicht die Positionen beider Kontrahenten
und kommt zu dem Schluss: "Sie sind auf Augenhöhe, aber wenn es
drauf ankommt, ist der THW immer da."
Tor: Obwohl Niklas Landin zuletzt in zwei
Endspielen mit seinen Dänen (WM 2013 gegen Spanien, EM 2014
gegen Frankreich, d. Red.) keine Topleistung gebracht hat, ist
er für mich der stärkste Torhüter der Welt. Die Kieler
Johan Sjöstrand und
Andreas Palicka haben sich zwar
stabilisiert, aber die Ausreißer nach unten sind geblieben.
Fazit: Vorteil Löwen.
Mitte: Aron Palmarsson
und Andy Schmid - das ist ein sehr interessantes Duell. Obwohl
Palmarsson in dieser Saison für seine
Isländer bessere Spiele abgeliefert hat als für den THW, ist er
mit Schmid auf Augenhöhe, der bislang eine überragende Saison
spielt. Das Pokal-Halbfinale einmal ausgeklammert, das war wohl
sein bisher schwächster Auftritt.
Fazit: Ausgeglichen.
Halblinks: Bei Filip Jicha
vermisse ich in einigen Spielen seine frühere Spritzigkeit, was
darin liegt, dass er weniger Pausen bekommt. Aber die geringere
Wurfeffektivität gleicht er durch großartige Anspiele aus. Ekdahl
du Rietz hat seine Stärken im Eins-Gegen-Eins, ist ein richtiger
Kämpfertyp - aber Jicha ist auf dieser
Position einer der Besten.
Fazit: Vorteil Kiel.
Halbrechts: Marko Vujin
hat mich sehr überrascht. Er hat auch früher schon viele Tore
geworfen, allerdings zumeist nur in der ersten Halbzeit. Er ist
viel fitter geworden. Er kann aus neun Metern treffen, das kann
Alexander Pettersson nicht. Aber der Löwe wird nie müde, spielt
auch in der Deckung sehr stark. Kiel hat mit
Christian Zeitz hier die optimale
Ergänzung zu Vujin.
Fazit: Ausgeglichen.
Rechtsaußen: Christian Sprenger
ist ein hervorragender Gegenstoßspieler, der immer konstant seine
Leistung bringt. Patrick Groetzki hat sich zuletzt großartig
entwickelt, lässt den Firlefanz in seinem Spiel weg und ist längst
eine Führungsfigur der Löwen. Einer, der auch ein Auge für den Kreis
hat.
Fazit: Vorteil Löwen.
Linksaußen: Für mich ist "Goggi" Sigurdsson
das Kieler Pendant zu Groetzki. Er hat den Handball wirklich verstanden,
lebt Spielfreude vor. Mit Dominik Klein hat
der THW zudem einen starken Gegenstoßspieler. Uwe Gensheimer fehlen nach
seinem Achillessehnenriss noch sechs, sieben Prozent. Das war in der
Champions League gegen Kielce zu sehen, das war auch gerade beim
Pokal-Aus gegen Flensburg so. Er ist noch nicht der Alte.
Fazit: Vorteil Kiel.
Kreis: Bjarte Myrhol kann zwar gut decken, er muss es
bei den Löwen aber nicht. Ein schlauer, sehr emotionaler Spieler, der
alle Tricks kennt. Kiels Patrick Wiencek hat
sich toll entwickelt, mit Rene Toft Hansen,
der zuletzt etwas an Dynamik verloren hat, stellt er zudem einen sehr
starken Innenblock.
Fazit: Ausgeglichen.
Mein Tipp: Im Vergleich der Positionen sehe ich die
Klubs auf Augenhöhe, trotzdem tippe ich auf Kiel. Für die Löwen spricht
zwar das Heimrecht, aber der THW hat mehr Erfahrung in solchen Endspielen.
Die Leistungen sind in dieser Saison nicht so konstant wie sonst, aber
wenn es darauf ankam, dann war der THW da. So wie immer in den
vergangenen Jahren. Die entscheidende Figur ist für mich
Filip Jicha, er wird es richten. Gewinnt
der THW, ist die Meisterschaft entschieden.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 15.04.2014)
Aus den Kieler Nachrichten vom 16.04.2014:
Notlage wird zum Glücksfall
Löwen-Rückraum-Ass Andy Schmid setzt heute gegen den THW auch auf den Charakter seiner Kollegen
Mannheim. Auch drei Tage danach hat Andy Schmid das
Halbfinal-Aus (26:30) seiner Rhein-Neckar Löwen beim Final Four
noch nicht verarbeitet. Er sitzt in einem Cafe in Heidelberg,
trinkt eine Apfelschorle und rätselt darüber, wo seine Mannschaft
vor dem heutigen Liga-Gipfel (20.15 Uhr/Sport1) gegen
Handballmeister THW Kiel steht.
"In unserer Lage ist es wichtig, das nächste Spiel zu Hause
bestreiten zu dürfen", sagt der Schweizer, einer der besten
Mittelleute der Liga. "Ich möchte jetzt nicht nach Kiel fahren
müssen." Die Fans werden zahlreich erscheinen, der Tabellenzweite
(47:9 Punkte) hätte mehr als 30000 Karten für das Duell gegen den
Spitzenreiter (49:7) verkaufen können. 13200 Zuschauern bietet
die SAP-Arena Platz, die zur Bühne für ein Spiel wird, das für
Schmid & Co ein Meilenstein auf dem Weg zum ersten nationalen
Titel werden kann. Beim Final Four haben sie ihn verpasst. Wieder
einmal. Auch Schmid, der bislang eine überragende Saison
abliefert, stand in Hamburg neben sich.
Bereits am Sonntagvormittag reisten die Frustrierten ab, das
Finale, so der 30-Jährige, wollte keiner sehen. Es wäre auch
nicht ihr Wunsch gewesen, sich noch am Nachmittag in Kronau zu
der von Trainer Gudmundur Gudmundsson angesetzten Krisensitzung
einzufinden. "Rückblickend betrachtet", sagt Schmid, "war es aber
richtig". Thema sei nicht in erster Linie die Niederlage gegen
die SG Flensburg-Handewitt (26:30) gewesen, sondern die Art und
Weise: "Bis auf Patrick Groetzki hat keiner seine Leistung
gebracht, das war schockierend."
Trotzdem glaubt er daran, dem THW in eigener Halle, in der
bislang alle 14 Punktspiele gewonnen wurden, die Stirn bieten
zu können. "Die Kieler haben aber die beste Mannschaft der Liga
und mit solchen Endspielen viel mehr Erfahrung als wir." Sicher,
der Finalsieg im EHF-Pokal in Nantes in der vergangenen Saison
sei für sie eine solche Erfahrung gewesen. "Im Vergleich mit
Meisterschaft und Champions League war es aber ein 1b-Finale."
Schmid, seit Sommer 2010 ein Löwe, steht für den erfolgreichen
Umbruch. Als bester Spieler der dänischen Liga war er aus
Silkeborg gekommen, um ein Jahr lang die Eingangstür zu suchen.
Persönlichkeiten wie Olafur Stefansson bestimmten das Geschehen,
nicht immer im Sinne einer Mannschaft, die von Schmuckhändler
Jesper Nielsen gespeist wurde. Als ihm das Geld ausging,
verschwanden die Stars, deren Bemühen, ein Team zu werden,
überschaubar war. Geblieben sind Typen wie Schmid. Zwei völlig
unterschiedliche Welten seien das gewesen, sagt er. "Die Not
war für uns ein Glücksfall, auch für mich." Sie hätten jetzt
die richtigen Charaktere. Spieler wie Alexander Pettersson,
Ekdahl du Rietz und Kreisläufer Bjarte Myrhol, mit dem er sich
in Heidelberg ein Zwei-Familienhaus teilt. Ihr
außergewöhnliches Verständnis krönten sie unlängst beim
37:27-Sieg in Wetzlar, als Schmid ihn mit einem Dreher
anspielte, der vier Hessen und den halben Torkreis passierte
- auf www.youtube.de
längst ein Hit.
Auch Manager Thorsten Storm habe
in dieser kritischen Phase einen Entwicklungsschritt gemacht.
"Er ist nun viel näher an der Mannschaft dran." So wurden
Schmid und weitere Führungsspieler einbezogen, als ein
Nachfolger für Gudmundsson gefunden werden musste, der
dänischer Nationaltrainer wird. Die Löwen haben nach vielen
Rückschlägen und Fehlentscheidungen ein Team geformt, diese
Plattform sollte offenbar nicht leichtfertig aufs Spiel
gesetzt werden. Schmid und Nikolaj Jacobsen,
der Neue, kennen und schätzen sich aus ihrer Zeit in
Silkeborg. Mit ihm, so Schmid, könne sich der positive Trend
fortsetzen. Einer, der irgendwann zu einem nationalen Titel
führt, da ist sich der 114-malige Torschütze sicher. "Wenn
wir Kiel schlagen, kann es schon in dieser Saison klappen."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 16.04.2014)
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
Rhein-Neckar Löwen - THW Kiel:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!
TV-, Radio- und Internet-Tipps:
-
TV: Sport1:
Mi., ab 20.00 Uhr: Rhein-Neckar Löwen - THW Kiel
live aus der SAP-Arena, Mannheim
-
Kino: CinemaxX Kiel:
Mi., ab 20.00 Uhr: Rhein-Neckar Löwen - THW Kiel
Informationen zum Vorverkauf in diesem Extra-Bericht
-
Radio: NDR 1 Welle Nord:
Mi., ab 20.15 Uhr: Liveeinblendungen Rhein-Neckar Löwen - THW Kiel
(geplante Einblendungen um 20.30 Uhr,
21.00 Uhr, 21.30 Uhr und in der Schlussphase gegen 21.45 Uhr;
nach dem Spiel Bericht um 22.00 Uhr, Berichte und Stimmen der
Beteiligten am Donnerstagmorgen)
Tipp: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
- Internet:
Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer
Live-Ticker-Seite.