19.-21.09.2002 - Letzte Aktualisierung: 21.09.2002 | Bundesliga |
Update #3 |
Der TBV Lemgo will in der Ostseehalle punkten.
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Der THW ist derweil in einer ganz anderen Lage als Lemgo. Vom Verletzungspech gebeutelt liegen die Zebras noch ohne Sieg auf Platz elf. Kein Wunder daß Henning Fritz nach dem Unentschieden in Großwallstadt meinte: "Es ist frustrierend, wenn man auf die Tabelle schaut." Nicht unbedingt gute Vorzeichen für das Spiel gegen Lemgo, so Fritz: "Wir stehen jetzt relativ mit dem Rücken an der Wand, Lemgo hat nichts zu verlieren, in Kiel kann man verlieren. Ich hoffe, daß gegen eine solche absolute Top-Mannschaft der Knoten platzt und wir dann in die nächsten Aufgaben erfolgreich reingehen können..." (siehe Bericht).
THW-Manager Uwe Schwenker bewahrt vor dem Duell gegen Lemgo die Ruhe: "Wir haben im Moment Probleme, das ist keine Frage. Aber wir haben genügend Selbstvertrauen und Souveränität, um uns selbst zu helfen." Die Gründe für den seines Teams: "Wir haben gleich auf drei oder vier Positionen Probleme. Daß man das in so einer starken Liga nicht kompensieren kann, ist doch klar." Doch vor dem Kracher gegen Lemgo ist Schwenker nicht bange: "Ich erwarte eine vernünftige kämpferische Leistung und die Unterstützung der Fans. Dann wird Lemgo es nicht leicht haben, die Punkte aus der Ostseehalle zu entführen." Auch Magnus Wislander, der die Liga aus seiner Heimat Göteborg verfolgt, glaubt an den THW: "Man muß der Mannschaft vor dem Lemgo-Spiel nichts sagen. Die Spieler wissen genau, was los ist. Lemgo ist genau der richtige Gegner, um alles zu geben und zu zeigen, daß man oben mitspielen kann und oben hingehört." (Siehe Sonder-Bericht)
Der Kern der DHB-Auswahl: Schwarzer, Ramota, Kehrmann, Baur, Stephan, Zerbe. ©
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Daß der THW am Samstag Revanche für die Supercup-Niederlage (27:34) nehmen kann, dürfte für das Spiel keine Rolle spielen. Ebensowenig wird einem der Blick in das Archiv weiter helfen: Der verrät, daß die Ostwestfalen zuletzt am 18.02.2001 in der Ostseehalle gewinnen konnten (siehe Bericht und Gegnerdaten Lemgo).
Die Partie wird geleitet von den Schiedsrichtern Fleisch / Rieber.
Für das Spiel sind an der Kasse der Ostseehalle noch Karten erhältlich (Stand Donnerstag nachmittag, siehe Bericht).
THW-Manager Uwe Schwenker setzt auf Grundtugenden: Er habe mit Genugtuung zur Kenntnis genommen, so der Manager in den KN, daß die Moral stimme: "Als die Felle schon davongeschwommen waren, haben wir uns mit Handball-Arbeit wieder herangekämpft."
Bundestrainer Heiner Brand schreibt den THW nicht ab. Man solle die Situation nicht dramatisieren, warnt der Weltmeister von 1978. "Der Verein ist in sich gefestigt. Da verfällt niemand in Panik."
"Der THW ist heiß auf den TBV. Es ist ein Spitzenspiel. Beide Teams waren die letzten Jahre oben dabei. Für uns spricht der Heimvorteil, die Ostseehalle mit dem Publikum im Rücken", sagt "Oldie" Staffan Olsson. Vor allem die kämpferische Leistung beim Remis in Großwallstadt stimmt ihn zuversichtlich: "Wir wissen, dass wir auch in Großwallstadt schlecht gespielt haben, aber trotzdem einen Punkt mitgenommen und nie aufgegeben haben. Gegen Großwallstadt haben wir Moral bewiesen. Wir haben gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Ich bin hoffnungsvoll für das Spiel gegen Lemgo."
Olssons Meistertipp bleibt laut Sport1 der THW. "Ich finde, dass der THW noch einmal dran ist, Meister zu werden. Es gibt aber nicht nur den THW und Lemgo, sondern auch andere, die Meister werden wollen und können."
Gegen Lemgo müsse die Einstellung stimmen, meint Olsson: "Wir müssen kämpfen und zeigen, dass wir wollen. Dann bin ich überzeugt, dass auch das spielerische Element kommen wird. Wir dürfen nicht die Nerven verlieren." Denn: "Die Titelverteidigung haben wir noch nicht aufgegeben. Nach dem Schwerin-Spiel sind wir in der vergangenen Saison auch abgeschrieben worden, und sind dann Meister geworden. Ich mache mir da keine Gedanken. Der Start ist nicht perfekt, aber die vier Punkte müssen wir nun eben woanders holen, wenn es ein bisschen besser läuft."
Allein auf den Kanzelerbeistand wollte sich Lemgo indes nicht verlassen. Um bestens präpariert zu sein, reiste der TBV-Tross bereits gestern Nachmittag an und absolvierte ein Training. Dass der THW dem noch ungeschlagenen Tabellenführer aber nicht den Roten Teppich in der fast ausverkauften Ostseehalle (ca. 50 Karten sind noch zu haben) ausrollen wird, weiß Mudrow. Zu frisch noch sind die Erinnerungen an den 1. Mai, als der TBV in der Ostseehalle seinen ersten Matchball im Titelkampf gegen die ebenfalls angeschlagenen Zebras verspielte. Der Rest ist bekannt. "Wir sind stark und selbstbewusst", sagt Mudrow, "doch gerade in dieser Situation gilt es, keine Mannschaft zu unterschätzen. Schon gar nicht den THW in eigener Halle."
In die gleiche Kerbe schlägt Florian Kehrmann. Mit sechs Punkten habe man nach drei Spielen die Erwartungen zwar voll erfüllt, betont Lemgos Rechtsaußen, "doch so richtig geht die Saison erst in Kiel los. Der THW liegt längst nicht am Boden."
Stimmt. Die kritische Personallage bei den mit 2:4 Punkten in die Saison gestarteten Gastgebern entspannt sich Stück für Stück. Beim 24:24 gegen Großwallstadt machte Kreisläufer Sebastian Preiß erste Gehversuche, Linksaußen Christian Scheffler (Achillessehne) kommt immer besser in Fahrt und gestern kündigte Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker auch die baldige Rückkehr der dänischen "Zaubermaus" Nikolaj Jacobsen an. Eine Kniespiegelung, die als diagnostischer Eingriff vorgesehen war, habe einen sehr guten Befund ergeben, erläuterte Brandecker. "Der operierte Knorpel sieht gut aus, und es weist alles darauf hin, dass das Knie zukünftigen Belastungen stand halten wird." Nach dem Eingriff benötige Jacobsen noch eine Woche Pause, dann könne er ins Mannschaftstraining zurück kehren. "An erste Einsätze in Pflichtspielen", so Brandecker, "dürfte ab Mitte Oktober wieder zu denken sein."
Heute kann THW-Trainer Noka Serdarusic auf die 14 Spieler aus dem Großwallstadt-Aufgebot zurück greifen. Völlig fit sind allerdings nur die wenigsten. Kapitän Stefan Lövgren setzte, durch seinen Bandscheibenschaden gezwungen, erneut mit dem Training aus, wird aber wieder Regie führen. "Das ist nur eines unserer Probleme", sagt Serdarusic. Lövgren sei körperlich höchstens in der Lage, 70 Prozent Leistungsvermögen abzurufen, außerdem könne er sich nicht mit der Mannschaft einspielen. "Erwartet wird jedoch, dass alle Spitzenleistungen bringen. Das geht nicht." Auch mit Neuzugang Davor Dominikovic müsse man Geduld haben. Es sei nur daran erinnert, dass einer wie Magnus Wislander nach Anlaufschwierigkeiten schon als Fehleinkauf abgestempelt worden seien. "Ruhe ist jetzt das Gebot der Stunde, mit Panikmache kommen wir nicht weiter" appelliert Serdarusic an die THW- Anhängerschaft. Trotzdem verspricht er Lemgo einen großen Kampf. "Das ist der richtige Gegner zu diesem Zeitpunkt. Ich habe ein gutes Gefühl."
Lesen Sie auch Interview mit Markus Baur...
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 21.09.2002)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Florian Kehrmann spielte bereits 94 Mal in der Bundesliga für Lemgo. |
Florian Kehrmann ist nicht bange vor diesen beiden wichtigen Spielen. Gegen Minden ist für den Rechtsaußen der Nationalmannschaft "ein Sieg Pflicht". Er weiß um den Erfolgsdruck beim TBV. Nachdem Lemgo in der vergangenen Saison noch der Top-Favorit war, gehören die Ostwestfalen jetzt eher zu den Jägern. Von einem Rollenwechsel will Kehrmann aber nichts wissen.
Im Sport1-Interview spricht der 25-Jährige über den Saisonstart, den neuen Trainer Volker Mudrow und seine Favoriten auf den Titel.
Sieg THW: | 1,70 |
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Unentschieden: | 5,70 |
Sieg TBV: | 2,10 |
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