23./24.12.2004 - Letzte Aktualisierung: 24.12.2004 | Bundesliga |
Update #1 | KN-Vorbericht ergänzt... |
Das Team des TV Großwallstadt.
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TVG |
Vyacheslav Lochman erzielte gegen Magdeburg 12 Treffer.
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"Wir haben jetzt den zweiten Großen geschlagen, ich hoffe, dass uns das bis zum Ende des Jahres Auftrieb geben wird", freute sich Meisinger über den Coup gegen den SCM, bei dem vor allem ein Spieler herausstach: Vyacheslav "Slawa" Lochman, 27-jähriger ukrainischer Rückraumspieler, erzielte gegen die Bördestädter 12/3 Treffer und scheint sich nach langer Leidenszeit, mehr als 2 Jahre musste der als eines der weltweit größten Talente geltende Lochman wegen eines Kreuzbandrisses pausieren, in Großwallstadt mehr und mehr zu akklimatisieren. Gleiches wiederfährt momentan wohl auch den zwei weiteren Neuzugängen Brack und Holmgeirsson. Daniel Brack, aus der zweiten Liga zum TVG gewechselt, scheint mittlerweile seine Anpassungsschwierigkeiten genauso überwunden zu haben wie der Isländer Einar Holmgeirsson, der im rechten Rückraum nun für den Druck sorgt, den Meisinger sich von ihm erhofft. Eine sichere Bank ist weiterhin Nationaltorhüter Carsten Lichtlein, den nicht wenige als Nachfolger von Henning Fritz im Tor des Europameisters sehen und der in Sachen "gehaltene Siebenmeter" inzwischen sogar vor dem Kieler Schlussmann rangiert. Als Leistungsträger kann neben den genannten auch Jacek Bezdikowski bezeichnet werden, der bisher insgesamt 98 Mal in der polnischer Nationalmannschaft im linken Rückraum auf Torejagd ging (siehe auch Gegnerkader TV Großwallstadt).
In den letzten Spielen hatte der THW bei den Nordbayern immer mit Problemen zu kämpfen (siehe auch Gegnerdaten Großwallstadt). Der letzte Sieg beim TV Großwallstadt datiert deshalb auch vom 5. Mai 2002, als die Zebras in der Aschaffenburger Unterfrankenhalle mit 27:24 (siehe Spielbericht) gewinnen konnten. Danach gab es zwei Unentschieden: in der Saison 2002/2003 verpassten die Zebras am dritten Spieltag ihren ersten Sieg, obwohl man beim 24:24 (siehe Spielbericht) die Chance zum Siegtreffer besaß, und auch in der vergangenen Serie trennte man sich mit 24:24, wobei Großwallstadt - wie auch schon im Jahr zuvor - zur Halbzeit mit 14:11 führte (siehe Spielbericht).
Aufgrund der letzten Ergebnisse ist auf jeden Fall mit einem spannenden Spiel zu rechnen, das für den THW zudem eine Premiere birgt: Erstmals spielt man nach der Totalrenovierung in der Elsenfelder Untermainhalle, die 2600 Zuschauern Platz bietet.
Schiedsrichter der Partie am Sonntag sind Hagen Becker und Axel Hack (beide Halberstadt).
Lesen Sie auch den Vorbericht der Kieler Nachrichten.
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Aus den Kieler Nachrichten vom 24.12.2004:
Gegen Magdeburg siegte das Team von Peter Meisinger noch in der Unterfrankenhalle in Aschaffenburg. Für den Schlager gegen Kiel zog der sechsfache deutsche Hallenmeister in die benachbarte Untermainhalle in Elsenfeld um, die mit 3000 Zuschauern restlos ausverkauft sein wird. "Hier ist die Stimmung noch hitziger", weiß Lichtlein. "Die Fans haben uns schon gegen Hamburg und Magdeburg unglaublich gepuscht."
Warum die Franken zu Hause den Kellerkindern aus Düsseldorf, Wilhelmshaven und Göppingen die Punkte schenkten, gegen die Top-Teams aber Berge versetzten, kann der 24-Jährige auch nicht abschließend beantworten. "Gegen die Kleinen müssen wir gewinnen. Und mit diesem Druck können einige von uns wohl nicht umgehen." Ehrfurcht vor dem THW Kiel hat der gebürtige Würzburger nicht. "Respekt ja. Aber die spielen auch nur mit einem Ball."
Gespannt ist der 2,02 Meter große Hüne auf ein Wiedersehen mit dem Nationalmannschaftskollegen Christian Zeitz. "Der hat einen unglaublichen Hammer und alle Wurfvarianten drauf." Zudem sei es fast unmöglich, sich auf den Linkshänder einzustellen. "Der weiß ja oft selbst nicht, wohin er wirft." Neben Lichtlein, der in der nächsten Saison mit dem Kieler Sebastian Preiß beim TBV Lemgo spielen wird, war zuletzt Wyacheslaw Lochman ein Garant für den Höhenflug. Bevor dem Ukrainer gleich zweimal das Kreuzband riss, galt der Rückraumspieler als eines der größten Talente seines Fachs. Völlig abgeschrieben strandete der mittlerweile 27-Jährige in der Handball-Hochburg am Untermain und erhielt hier eine neue Chance. Mit zwölf Toren gegen Magdeburg zahlte Lochman die erste Rate zurück.
"Das ist unglaublich, dass diese gute Truppe so weit unten steht", meinte THW-Coach Noka Serdarusic, der wie viele andere Heiligabend vor dem Videogerät verbringt. Allerdings wird er der einzige sein, der dabei stundenlang Spielzüge des TV Großwallstadt studiert. Noch stockt allerdings der Nachschub - Die Bänder von den TVG-Siegen gegen Magdeburg und Hamburg fehlen ihm. "Ich hoffe, die Videos kommen noch rechtzeitig."
In seiner Mannschaft bereitet ihm derzeit lediglich Christian Zeitz Sorgen. "Der würde am liebsten zehn Tage Pause machen. Dem tut alles weh." Allerdings könne er gerade ihn nicht schonen. Ersatzmann Roman Pungartnik hätte nach seinem Kreuzbandriss erst 60 Prozent seines Leistungsvermögens erreicht. "Wenn es um die Wurst geht, kann Roman der Mannschaft im Moment überhaupt nicht helfen."
Im Februar 2001 verlor Kiel zuletzt in Großwallstadt. Damals stand Axel Geerken noch im THW-Kasten und die Kieler Tore warfen Nenad Perunicic, Staffan Olsson und Magnus Wislander. Doch auch in den folgenden vier Spielen (zwei Siege, zwei Remis) ging es immer knapp und hitzig zu. THW-Manager Uwe Schwenker erwartet denn auch einen "heißen Tanz" und erinnert an den zweiten Weihnachtsfeiertag des vergangenen Jahres: Da ging eine völlig leblose THW-Mannschaft bei der SG Wallau-Massenheim mit 33:36 unter.
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 24.12.2004)
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