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Das Sonderheft Nr. 23/2006 brachte viele interessante Statistiken und
ausführliche Informationen zur vergangenen Saison 2005/2006.
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Die "Handball-Woche" hat in einer Rückschau in ihrem Sonderheft
Nr. 23/2006 zu jedem Bundesliga-Verein ausführliche Informationen und
interessante Statistikdaten zur abgeschlossenen Bundesliga-Saison zusammengestellt.
Hier einige der Informationen zum THW Kiel:
Das Maß aller Dinge
THW Kiel ist das "Bayern München" des Handballs: Zwölf Mal feierten die "Zebras"
nun die Meisterschaft - das ist Rekord
Kiel - Rekord-Ergebnisse, Rekord-Meister, Rekord-Party:
Der THW Kiel ist und bleibt das Maß aller Dinge im deutschen Handball.
Mit Tempo, Torfestivals und dem größten Vorsprung auf den Zweiten seit neun Jahren
haben die "Zebras" die Liga im Jahr 2005/06 dominiert und nach dem vorzeitigen
Gewinn ihres zwölften Titels mit dem bisherigen Rekordmeister VfL Gummersbach
gleichgezogen.
Wie schon in der Hin- und Rückrunde beeindruckten die Kieler auch in der
"Nachspielzeit" und stellten sogar beim Feiern einen neuen Rekord auf. Denn bereits
vor dem abschließenden Spiel gegen Gummersbach am vergangenen
Samstag begossen die Norddeutschen fünf Tage lang auf der Party-Insel Mallorca ihren Titel.
Höhepunkt der zweiwöchigen Feier-Flut war aber der Saisonabschluss am Pfingstwochenende
und die Übergabe der Schale durch DHB-Präsident Ulrich Strombach. "Rekordmeister zu sein,
ist eine schöne Geschichte. Aber jetzt gilt es, alleiniger Rekordmeister zu werden. Das ist
ein schönes Ziel", erklärte Kiels Manager Uwe Schwenker.
Neuer Torrekord
Mit
Nikola Karabatic,
Vid Kavticnik,
Pelle Linders,
Kim Andersson und
Viktor Szilagyi verpflichtete der THW ingesamt fünf neue
Weltklassespieler vor der Saison. Alle hatten maßgeblichen Anteil an der Rekordausbeute
von 1217 Treffern. Mit dieser Marke lösten die "Zebras" übrigens den TBV Lemgo ab,
der in der
Spielzeit 2002/03 1158 Tore geworfen hatte. Lemgo
ist auch die Mannschaft, die mit acht Punkten Vorsprung (
1996/97) auf den
"Vize-Meister" zuletzt einen größeren Unterschied zum Zweiten aufwies als Kiel.
Einen weiteren Bestwert markierte Kiel mit dem unglaublichen
54:34-Schützenfest gegen Magdeburg im Dezember: Nie zuvor
waren mehr Treffer in einem Bundesliga-Spiel gefallen. Auch die 50-Tore-Marke
war bis dahin nicht erreicht worden. Experten sprachen sogar von der Geburt
eines neuen Handball-Stils. "Kiel war eindeutig die beste Mannschaft", erkannte
deshalb auch der Geschäftsführer der Handball-Bundesliga (HBL) Frank Bohmann an.
Gigantische Party mit 15000 Fans
Zum Saisonabschluss schossen Kanonen schwarz-weißes Konfetti in die wie immer
ausverkaufte Ostseehalle, auf dem Rathausplatz tobte derweil die Riesen-Party
mit über 15000 tanzenden Fans.
"Ole, hier kommt der THW", schallte es aus tausend Kehlen, als die Helden am Samstagabend
nach dem schwer erkämpften 31:29-Sieg im letzten Saisonspiel gegen Gummersbach
schon in Bier- und Sektlaune in Cabrios mit dem Kennzeichen KI-DM 2006 vorfuhren.
Minuten später präsentierte Kapitän Stefan Lövgren
auf dem Balkon des Rathauses den begeisterten Fans die Meisterschale, die zwei
Stunden zuvor in einem Fischernetz von der Decke der Ostseehalle geschwebt war -
"La Ola" schwappte an der Förde über.
T-Shirt: 12:1 für Kiel
Lautstark feierten die Anhänger jeden einzelnen Spieler des Teams von
Erfolgstrainer
Zvonimir Serdarusic. Später
revanchierten sich die Akteure - in feinen weißen Anzügen übrigens -
singend auf der Bühne: Ob "Marmor, Stein und Eisen bricht" oder "Holzmichel" -
stets sprang der Funke über und die Fans stimmten ein. Stolz trugen viele von ihnen schwarze
T-Shirts mit der Aufschrift "Kiel gegen Flensburg 12:1" oder "Wir sind Rekordmeister" - die
Renner unter den aktuellsten Fanartikeln.
(Aus der Handball-Woche 23/2006)
THW Kiel auf Rekordjagd
13 Jahre mit Trainer Serdarusic, neun Meistertitel -
2005/06 feierte der THW Kiel seine insgesamt zwölfte Meisterschaft - das ist Rekord
Kiel - Mit nur insgesamt sechs Minuspunkten ist dem THW Kiel
die Titelverteidigung zwei Spieltage vor Saisonende gelungen.
Lediglich
in Flensburg,
in Magdeburg und - ärgerlicherweise -
bei GWD Minden nach der
Europameisterschafts-Pause ließen die Zebras Punkte.
Immer ganz oben
Trainer
Zvonimir "Noka" Serdarusic interessiert dieser
Rekord aber nicht wirklich. "Was mit den Punkten los ist, ist mir wurscht.
Mir ist wichtig, dass meine Mannschaft immer ganz oben steht, meinetwegen auch mit 20 Minuspunkten",
meint
Serdarusic. Dass der THW mit seinem 12. Titel
jetzt mit Rekordmeister VfL Gummersbach gleichzog, ist für Kiels Manager
Uwe Schwenker auch nur "ein schönes Abfallprodukt."
Schon vor der Saison hatte
Serdarusic gesagt:
"Wir geben die Schale nicht gerne ab. Dafür müssen uns schon andere überholen.
Der Titel geht nur über uns". So ganz sicher, dass es mit der Titelverteidigung
klappen könnte, war der Meistertrainer aber nicht. Schließlich schloss der THW gerade eine
personelle Verjüngungskur ab.
Mit
Kim Andersson,
Nikola Karabatic,
Vid Kavticnik,
Pelle Linders, und
Viktor Szilagyi kamen gleich fünf junge Spieler in die Zebra-Herde,
die erst einmal in das Team des Titelverteidigers integriert werden mussten. Das klappte besser,
als es sich
Noka Serdarusic vorgestellt hatte:
"Sie haben sich schneller zu einer Mannschaft entwickelt, als selbst ich es erwartet
hätte. Deshalb ist mit dieser Titel sogar etwas lieber als einige vorherige", zieht
Serdarusic zufrieden Bilanz nach seinem neunten
Titel in dreizehn Jahren in Kiel. Das ist Rekord.
Stolz ist der "Zebra-Dompteur" zudem über eine weitere Bestmarke:
Der THW brannte sich mit seinem 54:34-Triumph
über die Gladiatoren aus Magdeburg quasi in die Handball-Rekordbücher ein.
Noch nie hatte es in einer Bundesligapartie 88 Tore gegeben und noch nie
erzielte eine Mannschaft in 60 Minuten 54 Tore. Und noch nie ist ein Gäste-Team
so gedemütigt aus der Ostseehalle gekrochen.
Aus in der Königsklasse
Aber ganz rund lief es in der Saison nicht. In der
Champions League scheiterte der THW Kiel im
Viertelfinale durch eine
28:32-Niederlage in eigener Halle und trotz des
späteren, grandiosen Auswärtssieges am Nordrivalen
Flensburg-Handewitt.
Im DHB-Pokal allerdings warfen die Zebras die
Flensburger aus dem Wettbewerb (siehe Bericht). Später
beendete der THW auch die Träume des TBV Lemgo (siehe Bericht)
auf die Teilnahme am DHB-Finalwochenende
in der Hamburger ColorLine-Arena. Allerdings scheiterten die Kieler als
hochgehandelter Favorit im Final Four
dann ausgerechnet am Aufsteiger Kronau/Östringen
(siehe Bericht) und mussten sich das Finale am Sonntag
im Fernsehen anschauen.
Dennoch: Spricht man über die Spielzeit 2005/06, dann kommt man am Hochgeschwindigkeits-Handball
des THW nicht vorbei. Mit unglaublichem Tempo galoppierten die Zebras durch die Hallen der
ersten Liga in Richtung Titelverteidigung.
Titel zum Abschied
Einen "goldenen Abschied" hat durch diese Titelverteidigung auf jeden Fall
Frode Hagen. Denn der Norweger geht mit seiner Familie
zurück in die Heimat. Der Titel im Gepäck. Gleiches gilt für
Adrian Wagner,
dessen Vertrag nicht verlängert wurde und der nun zum Abschied vom THW Kiel (er geht nach Dormagen)
noch einmal feiern durfte.
Trotz der Feierlichkeiten zur zwölften Deutschen Meisterschaft richtet das Erfolgsgespann
Uwe Schwenker (Manager) und Noka Serdarusic
(Trainer) aber den Blick nach vorn. Endlich will der seine Trophäen-Sammlung komplettieren -
mit dem Gewinn der Champions League. Die Spanien-Erfahrung von Neuzugang Lars Krogh Jeppesen
(kommt aus Barcelona) und die Schnelligkeit des Außen Dominik Klein
(wechselt vom TV Großwallstadt) sollen helfen, den Traum vom Titel in der "Königsklasse" endlich
wahr werden zu lassen.
(Von Detlev Strempel, aus der Handball-Woche 23/2006)
- TOP
-
Mit Tempo zum Erfolg
Nur sechs Minuspunkte bis zum Titelgewinn und das
Rekordergebnis von 54:34 über Magdeburg am 20. Dezember in der Ostseehalle.
- FLOP
-
Platt nach der EM
Die unnötige 30:32-Niederlage bei GWD Minden nach der
EM-Pause.
- SPRÜCHE
-
"Neun Mal Meister in 13 Jahren. Aber es gibt Leute, die fragen, was mit den anderen vier Jahren war!"
Kiels Trainer Zvonimir "Noka" Serdarusic
- SPIELER DER SAISON 05/06
-
Nikola Karabatic
Der 22 Jahre alte französische Nationalspieler hat sich in seinem ersten Jahr
beim THW Kiel zur Führungspersönlichkeit entwickelt und ist zugleich
wichtiger Teil des Kieler Mittelblocks in der Defensive sowie erfolgreichster
Torschütze. Zu nennen wären aber auch Viktor Szilagyi
und Kim Andersson.
(Aus der Handball-Woche 23/2006)
Hier einige weitere Statistikdaten zum THW Kiel:
- Eingesetzte Spieler: 15
- Siebenmeter für THW: 143/201 (71,1%)
- Siebenmeter gegen THW: 94/133 (70,7%)
- Zeitstrafen gegen THW: 108 Zeitstrafen (3,18 pro Spiel) - damit war der THW
nach Lemgo Flensburg und das zweitfairste Team
(siehe Zeitstrafen Vereine).
- Höchster Sieg: 54:34 gegen Magdeburg (H) siehe
Bericht)
- Höchste Niederlage: 33:39 in Flensburg (A) (siehe
Bericht)
- Torreichstes Spiel: 54:34 gegen Magdeburg (H) siehe
Bericht)
- Torärmstes Spiel: 23:20 in Hamburg (A) (siehe
Bericht)
- Tore/Würfe: 1217/1690 (72%)
- Gegentore/Würfe: 968/1593 (60,7%)
- Tore 1. Halbzeit: 612 (50%)
- Tore 2. Halbzeit: 605 (50%)
- Gegentore 1. Halbzeit: 470 (49%)
- Gegentore 2. Halbzeit: 498 (51%)
- Meiste Tore in einem Spiel: Marcus Ahlm (13)
- Meiste Siebenmeter-Tore in einem Spiel: Nikola Karabatic (8)
- Meiste Paraden pro Spiel: Mattias Andersson (27)
- Meiste gehaltene Siebenmeter pro Spiel: Mattias Andersson (3)
- Beste durchschnittliche Fangquote: Mattias Andersson (41%)
| Torhüter
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|
| 0%
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Linksaußen
| Kreis
| Rechtsaußen
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13%
| 17%
| 12%
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Rückraum links
| Rückraum Mitte
| Rückraum rechts
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16%
| 13%
| 18%
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| Siebenmeter
|
|
| 12%
|
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Ausführliche Informationen über alle Vereine und die komplette
Ligasaison finden Sie in der Handball-Woche
Ausgabe Nr. 23/2006.
Weitere Statistiken finden Sie in unserem Artikel Rückblick: Wieder eine Saison der Rekorde
und im Liga-Statistik-Artikel.