Aus den Kieler Nachrichten vom 15.01.2007:
- Kieler Nachrichten:
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Was bedeutet die Niederlage im letzten Test für das WM-Abschneiden?
- Henning Fritz:
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Tests sollte man nicht überbewerten. Wir haben in Herrsching
in den letzten Tagen sehr viel und hart trainiert. Das darf
allerdings keine Entschuldigung sein für die vielen
Fehler, die wir gegen Ägypten gemacht haben und die letztlich
zur Niederlage führten. Vielleicht ist so ein Dämpfer
kurz vor der Weltmeisterschaft gar nicht so schlecht.
Allerdings fehlten einige Spieler, die bei der WM
wohl zur ersten Sieben gehören. Das war gut für jene Akteure,
die sonst weniger zum Einsatz kommen. Sie sind ins
kalte Wasser geworfen worden und haben die Chance bekommen,
sich frei zu schwimmen.
- Kieler Nachrichten:
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Gestern gab es noch ein Trainingsspiel gegen Ägypten, danach gönnt Heiner Brand
den Spielern einen Tag Heimaturlaub, bevor die heiße Phase startet. Was nehmen
Sie aus der Vorbereitung mit?
- Henning Fritz:
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Ich habe gut trainiert und viel mit Torwarttrainer Andreas Thiel
gearbeitet. Körperlich fühle ich mich fit. Ich bin in einer
besonderen Lage zur Nationalmannschaft gekommen, weil
ich in Kiel wenig gespielt habe. Ich glaube, dass ich
hier zu einer gewissen Ruhe zurückgefunden habe.
Nach außen strahle ich wieder Souveränität aus.
Das stärkt mich, nachdem ich zuletzt jede negative
Situation hinterfragt hatte. Ob die WM
für mich ein gutes Turnier wird, muss sich aber erst zeigen.
Ich hoffe, den richtigen Weg zwischen Aggressivität
und Konzentration zu finden. Sollte ich mich in
einen Rausch spielen, läuft es natürlich wie von selbst.
- Kieler Nachrichten:
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Wie stehen die deutschen WM-Chancen?
- Henning Fritz:
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Der Druck ist im eigenen Land groß, aber wir sind verpflichtet,
alles zu geben. Um ganz oben zu landen, muss alles perfekt
funktionieren: die Abwehr, die Chancenverwertung und die Torhüter.
(Das Interview führte Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichtem vom 15.01.2007)