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09./10.02.2009 - Letzte Aktualisierung: 10.02.2009 Bundesliga

"Duell der Siegesserien" am Dienstag in Magdeburg

DSF überträgt live

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt...

Das Team des SC Magdeburg.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team des SC Magdeburg.
Der Jahresauftakt des THW am Samstag gegen Balingen konnte erfolgreich gestaltet werden, doch bereits am Dienstag steht die Siegesserie des Tabellenführers erneut auf dem Prüfstand: Im "Duell der Siegesserien" empfängt die Überraschungsmannschaft der Saison, der SC Magdeburg, mit einer Heimbilanz von 18:0 Punkten den deutschen Rekordmeister, der auswärts ebenfalls noch ohne Punktverlust ist. Welche dieser beiden imposanten Serien endet, entscheidet sich am Dienstag ab 18.45 Uhr, das DSF überträgt das Spitzenspiel live. Auch im CinemaxX in Kiel kann man die Partie im XXL-Format verfolgen (siehe Extra-Bericht).
Im Vorfeld der Partie in der Bördelandhalle weisen unglaublich viele Statistiken und eine Personalie auf den besonderen Charakter des Duelles des Tabellendritten SC Magdeburg (29:9) mit dem Tabellenführer THW Kiel (37:1) hin: Natürlich ist es das erneute Duell der einzigen deutschen Champions League-Sieger, natürlich ist der SCM der ehemalige Club von THW-Coach Alfred Gislason. Selbstverständlich gab es in der jüngeren gemeinsamen Vergangenheit diese atemberaubenden Duelle, die sich mal auf der einen, mal auf der anderen Seite als Sternstunde in die Vereinsannalen geschrieben haben.

Silvio Heinevetter spielte eine starke WM.
Silvio Heinevetter spielte eine starke WM.
Doch in diesem Jahr beschreibt das Aufeinandertreffen der Gladiators mit den Zebras zudem das "Duell der Siegesserien": Die Bördestädter weisen mit 18:0 Punkten aus neun Heimpartien als einzige Mannschaft eine makellose Bilanz in eigener Halle auf, der THW kehrte hingegen als einziges Team der TOYOTA Handball-Bundesliga von allen neun Auswärtsfahrten siegreich heim. Sicher ist also, dass mindestens eine dieser Serien am Dienstag beendet wird. Saisonübergreifend ist der SCM mittlerweile seit 16 Heimpartien oder etwas über 11 Monaten, der THW sogar seit 18 Auswärtsspielen oder etwas über 14 Monaten ungeschlagen. Gemeinsam haben beide Serien, dass sie jeweils nach einer Niederlage gegen Nordhorn starteten: Magdeburg verlor in der Bördelandhalle zuletzt am 1. März 2008 mit 29:30 gegen die Grafschafter, Kiel am 1. Dezember 2007 in der Fremde mit 29:34 gegen Holger Glandorf & Co. Und: Während der THW seinen in dieser Saison aufgestellten neuen Bundesliga-Startrekord mit nunmehr 37:1 Punkten weiter ausbauen möchte, bemüht man in Magdeburg die Historie. Denn als sich der TBV Lemgo in der Spielzeit 2002/03 zum bisherigen Startrekord von 34:0 Zählern durch die Liga wälzte, war es ausgerechnet die Auswärtspartie in der Bördelandhalle, wo der Tempo-Handball der Ostwestfalen auf Granit stieß und man sich eine 30:43-Abfuhr abholte.

Damien Kabengele trumpfte mit 9 Treffern am Samstag gegen Dormagen auf.
Damien Kabengele trumpfte mit 9 Treffern am Samstag gegen Dormagen auf.
So steht am Dienstag ausnahmslos das Sportliche im Vordergrund, nachdem der SCM in Vergangenheit hauptsächlich durch die Querelen um den ehemaligen Manager Bernd-Uwe Hildebrandt, verschwundene Spielerverträge und finanzielle Löcher, die es zu stopfen galt, die Nachrichtenspalten füllte. Doch nach der Demission von Trainer Bogdan Wenta sowie dem Verkauf der beiden Stars Karol Bielecki und Grzegorz Tkaczyk zu den Rhein-Neckar Löwen kehrte Anfang 2008 endlich Ruhe ein und das Hauptaugenmerk konnte wieder aufs Parkett verlegt werden. Unter dem vom Wilhelmshavener HV gekommenen neuen Trainer Michael Biegler gelang den Gladiators nach katastrophaler Hinrunde sogar noch ein achter Platz und die Qualifikation für den EHF-Pokal.

Mit Hinblick auf die 20:4-Punkte-Serie zum Ende der letzten Spielzeit scheint einem die jetzt hervorragende Tabellenposition des SC Magdeburg, punktgleich mit dem TBV Lemgo als mehr oder weniger direkter Zebra-Jäger, gar nicht mehr so überraschend. Gerade in der Bördelandhalle setzte die Mannschaft Ausrufezeichen, mit Ausnahme des knappen 35:34-Sieges gegen Großwallstadt waren die Gäste jeweils chancenlos. Auch auswärts leistete man sich keinerlei Ausrutscher, die Niederlagen in Kiel (21:33), Hamburg (22:28), Lemgo (23:27) und Mannheim (25:26) sowie das 28:28-Unentschieden in Nordhorn stellen die bislang einzigen Punktverluste des SC Magdeburg dar (siehe auch Kurve Magdeburg und Tabelle der TOYOTA HBL). Im EHF-Pokal trifft man im Achtelfinale auf den VfL Gummersbach, lediglich im DHB-Pokal patzte man beim 32:37 in Hamm.

Rechtsaußen Christian Sprenger wird das Spitzenspiel nach seiner Verletzung bei der WM verpassen.
Rechtsaußen Christian Sprenger wird das Spitzenspiel nach seiner Verletzung bei der WM verpassen.
Dies alles gelang Trainer Michael Biegler mit einer Mannschaft, in der die offensichtlichen Starspieler fehlen. Den Kader stellten wir Ihnen bereits ausführlich im Vorbericht zum Hinspiel vor. In einem sehr homogenen Team mit dem bisweilen überragenden Nationalkeeper Silvio Heinevetter zwischen den Pfosten springen immer wieder andere Spieler in den Vordergrund. Zuletzt, beim souveränen 31:24-Erfolg gegen Dormagen am Samstag, waren dies die Rückraumshooter Alexandros Vasilakis und Damien Kabengele, die zusammen auf 19 Treffer kamen. Hinzu kommen auch stets die "jungen Wilden" der in der Zweiten Bundesliga Nord spielenden "YoungsterS" wie zuletzt Linksaußen Steffen Coßbau, die in die Bresche springen können.

Dass Ruhe eingekehrt ist im Umfeld des SC Magdeburg, wirkt sich auch auf die Personalien in der Mannschaft aus: Wichtige Stützpfeiler wie Stian Tönnesen, Bartosz Jurecki, Andreas Rojewski und Damien Kabengele verlängerten ihre Verträge während der Hinrunde vorzeitig, lediglich den Abgang von Silvio Heinevetter zu den ambitionierten Berliner Füchsen muss das Team verkraften. Als Nachfolger im Tor wird der ehemalige Essener und jetzige Balinger Schlussmann Gerrie Eijlers zur nächsten Saison an die Börde wechseln.

Kreisläufer Christoph Theuerkauf.
Kreisläufer Christoph Theuerkauf.
Der "Team-Spirit" und die Eingespieltheit der Mannschaft, die sich während der Olympia-bedingt verkürzten Sommerpause personell kaum veränderte, machen den Erfolg aus, und so kam es Biegler sicherlich auch nicht ungelegen, dass er auch während der WM in Kroatien fast auf seinen gesamten Kader zurückgreifen konnte. Linkshänder Andreas Rojewski, Kreisläufer Christoph Theuerkauf und Linksaußen Yves Grafenhorst verpassten knapp den Sprung in den endgültigen DHB-Kader, so dass mit Silvio Heinevetter und Rechtsaußen Christian Sprenger letztlich nur zwei Magdeburger im Aufgebot standen. Hinzu kam noch Kreisläufer Bartosz Jurecki, der mit Polen die Bronzemedaille holte. Auf Sprenger, der sich zum WM-Auftakt der Deutschen gegen Russland eine Innenbandverletzung zuzog und noch sechs bis acht Wochen pausieren muss, wird Biegler allerdings gegen den THW verzichten müssen, auch der Einsatz von Grafenhorst scheint fraglich.

Es dürfte also spannend werden am Dienstag. Bislang konnte der THW nur fünf der 17 Bundesligaduelle in Magdeburg gewinnen, achtmal hingegen siegte der Gastgeber. In der letzten Spielzeit allerdings sorgten Vid Kavticnik und Kim Andersson mit ihren jeweils sieben Treffern für einen 33:30-Erfolg der Kieler. Beim deutlichen 33:21-Hinspielsieg in der Sparkassen-Arena war die Partie bereits zur Halbzeit (18:9) entschieden, starke Kieler Torhüter und der achtmalige Torschütze Stefan Lövgren stürzten am dritten Spieltag den damaligen Tabellenführer (siehe auch Gegnerdaten Magdeburg).

Als Schiedsrichter in der Bördelandhalle wurden Reiner und Bernd Methe (Vellmar) nominiert.

(Sascha Krokowski)

Lesen Sie bitte auch den KN-Vorbericht zum Spiel.

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 10.02.2009:

"Das wird ein ganz enges Spiel"

THW muss in Magdeburg um Serie bangen
Kiel - Gestern bestiegen die "Zebras" ihren Mannschaftsbus zur Handball-Reise nach Magdeburg mit einem 18:0-Auswärts-Punktekonto. Gastgeber SCM erwartet den THW Kiel heute (18.45 Uhr, DSF) mit dem Saison-Heimkonto von ebenfalls 18:0. Eine Serie muss dran glauben, lassen beide Teams Federn, wäre Kiels Trainer Alfred Gislason bei seiner Fahrt in die Vergangenheit auch zufrieden: "Das wird ein ganz enges Spiel, mit einem Punkt kann ich leben."

Die heimstärkste Mannschaft der Liga trifft also den Auswärtskönig, der mit 37:1 Zählern in Folge zudem an einem Bundesliga-Rekord für die Ewigkeit bastelt. 19 Punktspiele ohne Niederlage gab es noch nie in der Geschichte der Bundesliga. Den letzten doppelten Punktverlust kassierten die "Zebras" am 1. Dezember 2007 in Nordhorn. Fast schon vergessen.

Obwohl es ein schweres Spiel wird, trat Alfred Gislason die Reise fröhlich an. Von 1999 bis zum Januar 2006 war der Isländer der große Zampano im handballverrückten Sachsen-Anhalt. Beim SC Magdeburg feierte er mit dem Titelgewinn 2002 und dem Triumph in der Champions League 2003 seine bisher größten Erfolge als Trainer. "Es war eine schöne Zeit", erinnert sich Gislason, "ich habe immer noch intensive Kontakte". Sein Herz hängt weiter an der Region, was auch daran liegt, dass er im 15 Kilometer von Magdeburg entfernt liegenden Wendgräben, ein 40-Seelen-Ort, ein recht großes Grundstück mit Haus sein Eigen nennt. Dort sucht der THW-Coach mit Ehefrau Kara von Zeit zu Zeit Entspannung vom Berufsalltag.

Stress erwartet Gislason auch heute - erzeugt durch die eigene Nachwuchsarbeit in Magdeburg, die jetzt Früchte trägt. Spieler wie Wiegert, Grafenhorst, Heinevetter, Theuerkauf, Rojewski oder Sprenger sichtete der Isländer in der einstigen SCM-A- und -B-Jugend, führte sie an den Ligakader heran. Mittlerweile sind die ehemaligen "jungen Wilden" erwachsen, haben meist schon Nationalmannschaftserfahrung gesammelt und zählten wie Torhüter Silvio Heinevetter oder Rechtsaußen Christian Sprenger zum WM-Kader von Bundestrainer Heiner Brand.

Besonderen Respekt genießt Heinevetter, ein Torhüter der Spezies "positiv Verrückter". Wird der 24-Jährige, der in der kommenden Saison zu den Füchsen nach Berlin wechselt, richtig warmgeschossen, entscheidet er ein Spiel schon mal allein. "Wir müssen ebenfalls ein paar Verrückte in unseren Reihen haben, um diesen Verrückten auszuhebeln", witzelt Dominik Klein. Der THW-Linksaußen hat den Übergang von der großen WM-Welt in die Bundesliga ohne Probleme überstanden.

"Von einem grauen Bundesliga-Alltag kann nicht die Rede sein", betont Klein, "vielmehr habe ich mich vor dem Heimspiel gegen Balingen so wohl gefühlt wie selten. Die Atmosphäre, die Fans, es war wirklich schön, wieder beim Team und in der eigenen Halle zu sein - zu Hause eben". Sorgen bereitet ihm die Sprunggelenksverletzung, die er sich am Sonnabend zuzog, als er einem Gegenspieler auf den Fuß trat. Mit der entsprechenden Menge Adrenalin im Blut, so Klein, werde er die Schmerzen heute aber hoffentlich schnell verdrängen: "Denn der Februar wird ein heißer Monat, und Magdeburg ist eine ganz heiße Adresse."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 10.02.2009)

 

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    Di., ab 18.30 Uhr: SC Magdeburg - THW Kiel
    live aus der Bördelandhalle

  • Radio: NDR 1 Welle Nord:
    NDR 1 Welle Nord-Logo Di., ab 18.45 Uhr: Live-Einblendungen SC Magdeburg - THW Kiel
    geplante Einblendungen um 18.50 Uhr, 19.00 Uhr, 19.20 Uhr, 19.30 Uhr, 19.50 Uhr, 20.00 Uhr und in der Schlussphase; nach dem Spiel Berichte und Stimmen um 21.00 Uhr, 22.00 Uhr und am Mittwochmorgen; Reporter ist Norman Nawe
    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!

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