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17.05.2011 Nationalmannschaft

KN-Kommentar zum bevorstehenden Brand-Rücktritt: Keine kleine Lösung!

Aus den Kieler Nachrichten vom 17.05.2011:

Noch ist der Rücktritt von Heiner Brand als Trainer der deutschen Handball-Nationalmannschaft nicht offiziell. Aber entschieden hat er sich schon längst. Spätestens nach der peinlichen Vorstellung bei der WM in Schweden war auch ihm klar geworden, dass er dem Team keine Impulse mehr geben konnte.
Warum er nicht längst seinen Hut genommen hat? Erstens war der Deutsche Handball-Bund (DHB) auf einen spontanen Rücktritt nicht vorbereitet. Die Funktionäre hatten nach dem Weltmeistertitel 2007 die Augen verschlossen, um auf den schleichenden Abstieg der Nationalmannschaft und ihres Trainers nicht reagieren zu müssen. Zweitens ging es darum, ein neues Amt für Brand zu finden, der einen bis Juni 2013 datierten Vertrag besitzt. Ein Rücktritt hätte für ihn, der als Trainer und Werbe-Ikone jährlich einen hohen sechsstelligen Betrag einstreicht, große finanzielle Konsequenzen gehabt. Für den DHB hätte eine Brand-Flucht zudem bedeutet, die einzige Persönlichkeit zu verlieren, die bundesweit bekannt ist.

Brand geht, das ist richtig. Er bleibt als Sportdirektor, auch das ist sinnvoll. Aber wer wird sein Nachfolger? Typisch wäre eine Beförderung von Co-Trainer Martin Heuberger. Eine kleine, leise Lösung, die dem Verband aber nicht aus der Krise hilft. Um Strukturen zu überprüfen, wäre Dagur Sigurdsson der geeignete Kandidat. Ein Ausländer ohne DHB-Historie, ein ausgewiesener Fachmann mit Bundesligaerfahrung, einer, der für Veränderungen stehen würde. Die Frage ist nur, ob der Verband erkannt hat, dass er die dringend nötig hat?

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 17.05.2011)


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