"Er ist das Gesicht des deutschen Handballs, ein Mann mit Charakter", sagte Bredemeier gestern zum erwarteten Rücktritt Brands: "Aber es geht weiter. Der DHB hat immer noch genug Strahlkraft, um einen sehr guten Nachfolger zu finden."

Brand bereitet derzeit dievNationalmannschaft in einem Kurzlehrgang auf die bevorstehenden Qualifikationsspiele zur EM 2012 in Serbien vor. Die Partien am 8. Juni (20.30 Uhr) in Innsbruck gegen Tabellenführer Österreich und am 12. Juni (15.15 Uhr) in Trier gegen Lettland sind die letzten Spiele für Brand als Bundestrainer. Aus den beiden Begegnungen braucht das DHB-Team drei Punkte, um die EM-Teilnahme zu sichern. Die EM ist auch die letzte Möglichkeit, sich für Olympia 2012 zu qualifizieren.

Damit ist nach 391 Länderspielen auf der Trainerbank Schluss für den Mann mit dem Schnauzer. Seinen ursprünglich bis zum 30. Juni 2013 laufenden Vertrag wird Brand nicht erfüllen. Der Gummersbacher hatte das Amt am 1. Januar 1997 als Nachfolger des glücklosen Arno Ehret übernommen. Dieser hatte zuvor die Qualifikation für die WM 1997 in Japan verpasst.

Brands bevorstehende Demission traf selbst im Ausland auf Bedauern. Juan Carlos Pastor, langjähriger Nationaltrainer Spaniens, erklärte am Rande der Vereins-WM in Katar: "Es ist schade, dass Heiner aufhört. Ich hoffe, dass er dem Handball nicht verloren geht und weiter für den Verband arbeitet." Nach dpa-Informationen wird an einem Zuschnitt für den neuen Posten Brands im DHB gearbeitet.

Nach jüngsten Misserfolgen mit dem elften WM-Platz in Schweden als Tiefpunkt sowie jahrelangen fruchtlosen Forderungen nach mehr Unterstützung aus der Liga hatte Brand seit Januar seine Zukunft offen gelassen.

Im April hatte eine "Task Force" mit Club-Managern wie Bob Hanning (Berlin) und Volker Zerbe (Lemgo) Gespräche mit Staffan Olsson (Nationaltrainer Schweden), Heuberger, Velimir Petkovic (FA Göppingen) und Sigurdsson geführt. Nach Informationen des NDR kommt nur Martin Heuberger als Nachfolger infrage.

(aus den Kieler Nachrichten vom 17.05.2011)