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03.02.2011 WM 2011

KN-Kommentar zu Brands Zukunft: Durchsichtiger Poker

Die Weltmeisterschaft 2011 fand vom 13. bis 30. Januar in Schweden statt.
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Aus den Kieler Nachrichten vom 03.02.2011:

Deutschlands Handballer stecken in der schwersten Krise seit Jahrzehnten. Der Neuaufbau unter "Weltmeistermacher" Heiner Brand ist gescheitert. Statt zurückzutreten und Platz machen für einen Neuanfang an Haupt und Gliedern, zögert der Bundestrainer aber. Ein Grund könnte sein, dass er, der so viel für den deutschen Handball getan hat, als "Fahnenflüchtiger" in die Geschichte eingeht, einer, der das sinkende Schiff verlässt. Das will er nicht.
Sonnabend spielt die Nationalmannschaft gegen ein Bundesliga-Allstar-Team. Ob mit Brand als Trainer, lässt er offen. Er wolle seine Entscheidung abhängig machen von der Gesprächsrunde tags zuvor mit der so genannten Task-Force "Nationalmannschaft", heißt es.

In diese Runde geht die DHB-Spitze mit Vorbedingungen, fordert "alle relevanten Kräfte" im deutschen Handball zu einem "Bekenntnis zum Bundestrainer und eine Zusicherung der Rückendeckung für notwendige strukturelle Änderungsmaßnahmen" auf. Mit anderen Worten: Die Bundesliga soll den Bundestrainer-Wunsch für eine Ausländer-Quotenregelung in den Bundesliga-Clubs abnicken. Eine groteske Forderung, die gegen geltendes EU-Recht (Freizügigkeit bei der Wahl des Arbeitsplatzes, Bosman-Urteil) verstößt, außerdem in ureigene Vereins-Angelegenheiten eingreift.

Die Bundesliga wird nicht klein beigeben. Heiner Brand weiß das. Setzt er sogar darauf? Es ist nicht undenkbar. Denn kommt es zu keiner Einigung, wird der 58-Jährige seinen Hut nehmen. Dann hat die Bundesliga den Schwarzen Peter, jedenfalls aus Brand-Sicht. Das wäre dann ein sehr durchsichtiger Poker und ein ganz schwacher Abgang.

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 03.02.2011)


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