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29.01.2011 WM 2011

Kieler Nachrichten: Kieler Flügelzange mit guten Noten

Sprenger mit Trefferquote von 75 Prozent - Klein fordert noch in Schweden Gespräch am runden Tisch

Die Weltmeisterschaft 2011 findet vom 13. bis 30. Januar in Schweden statt.
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Aus den Kieler Nachrichten vom 29.01.2011:

Kristianstad.Wer in dieser deutschen Nationalmannschaft als Außen aufgestellt wurde, hatte viel Zeit. Die Option, den Wurf durch einen Pass zu ersetzen, empfanden Rückraumspieler wie Holger Glandorf, Lars Kaufmann oder Michael Kraus eher als störend. Die Kieler Christian Sprenger und Dominik Klein lieferten trotzdem eine gute WM ab. Sprenger hatte zwar mit seinen Waden zu kämpfen, hielt anfangs nur 40 Minuten durch, setzte gegen Argentinien ganz aus. Doch der Rechtsaußen war mit 28 Toren und einer Quote von 75 Prozent einer der wenigen effektiven Schützen.
"Ich bin mit mir zufrieden", sagte Klein, der eines seiner besten Turniere spielte. "Aber ich bin Teamsportler und will mit der Mannschaft erfolgreich sein. Das war ich nicht." Als Heiner Brand ihn nicht für die Europameisterschaft 2010 in Österreich nominierte, hatte er daraus Konsequenzen gezogen. Seitdem arbeitet der 125-malige Nationalspieler eng mit dem Mentaltrainer Jürgen Boss zusammen, den er vor jedem Spiel kontaktiert. Auch in Schweden rief er den Heidelberger an, um zu besprechen, wie sich Energie bündeln lässt. "Es darf mich beispielsweise nicht stören, wenn ein Zuschauer pfeift, während ich mich aufwärme." Würde er sich aufregen, würde er Energie verlieren, das Ziel gefährden. Der Kopf, davon ist Klein überzeugt, ist die große Baustelle dieser Nationalmannschaft. "Wir können alle Handball spielen und haben oft genug beweisen, dass wir auch die nötige Leidenschaft besitzen. Daran hat es nicht gelegen."

Der 27-Jährige überzeugte bei der WM mit großer Präsenz und Willensstärke. Ganz anders als Uwe Gensheimer, der nach dem Auftaktsieg gegen Ägypten als neunfacher Torschütze und neuer Pop-Star gefeiert worden war. Beim bedeutungslosen 40:35-Erfolg gegen Argentinien warf der Linksaußen der Rhein-Neckar Löwen erneut neun Tore. Aber in den wichtigen Partien gegen Frankreich (0), Spanien (4), Ungarn (3), Island (0) und Norwegen (0) enttäuschte er.

Während der 24-Jährige bei seinem WM-Debüt immer kleiner wurde, entwickelte Klein sich zum Ersthelfer einer Mannschaft, die sich selbst der größte Gegner war. "Ich werde mich dafür aussprechen, dass wir uns noch hier in Schweden an einen Tisch setzen", sagte Klein. "Es wäre schade, wenn jeder nach Hause fährt und dieses Turnier aus seiner Sicht mit den Medien bespricht." Er hat großes Interesse daran, dass dieses Team noch eines wird, stehen doch bereits im März die wichtigen Qualifikationsspiele gegen Island an. "Ich will den maximalen Erfolg, das heißt, ich will zur EM."

(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 29.01.2011)


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