28.08.2012 | Mannschaft |
Elf Jahre ist es mittlerweile her, dass sich die Wege von Dominik und Isabell Klein kreuzten. Natürlich war Handball im Spiel: Beachhandball. Dominik spielte für die TuSpo Obernburg, Isabell für den TSV Ismaning. "Sonne, Strand, Beach", erinnert sich Dominik an die Turnier-Atmosphäre. "Das war eine ganze Truppe von attraktiven Mädels, aber Isi stach da noch einmal heraus. Und ich habe gesehen, dass sie Handballverstand hat." Die Ismaningerinnen wurden deutscher Vizemeister und Dominik nutzte die Gunst der Stunde: "Vizemeister und keiner weiß, warum", sang er in ein Megafon und erlangte so Isabells Aufmerksamkeit. "Was für Idioten, dachten wir", erzählt sie. Heute kann die Linkshänderin angesichts seiner "Vorsänger-Rolle" bei THW-Feierlichkeiten darüber lachen: "Die Affinität zum Megafon hat er immer noch." Wenig später fuhr Dominik Isabell besuchen. Das war der Beginn einer noch immer währenden Fernbeziehung. Einen richtigen gemeinsamen Alltag hatten die beiden nie. Dominik wechselte nach Großwallstadt, Isabell zur HSG Bensheim/Auerbach. "Da konnten wir eine halbwegs normale Beziehung führen", erinnert sich "Isi". Als Dominik 2006 dem Ruf des THW in den Norden folgte, wuchs die Entfernung auf über 600 Kilometer an. Aber auch das war kein Problem. "Wenn man ein Angebot vom THW Kiel bekommt, sagt man nie nein", wusste Isabell. Verständnis für die Ambitionen und Verpflichtungen des Anderen sei der Schlüssel für ihre funktionierende Sportler-Beziehung, sagen beide unisono.
Ein Jahr später zog es Isabell ebenfalls in den Norden, zum BSV Buxtehude. Eine "optimale Lösung", findet Dominik, der ab und zu beim Mannschaftstraining des Damen-Vizemeisters als "Gegenspielerin" einspringt und nach Vorgaben von Trainer Dirk Leun auch mal gegen seine Frau verteidigt. Möglich ist das, weil die THW-Spieler am Tag nach einem Spiel meistens am Nachmittag frei haben. Den verbringt der THW-Linksaußen dann in Buxtehude, wo er seine Frau nach Kräften unterstützt. Denn neben ihrem Handball-Alltag arbeitet Isabell täglich auch noch fünfeinhalb Stunden als Betriebswirtin. So kam es, dass sie es in der Hinrunde der vergangenen Saison zu keinem von Dominiks Spielen schaffte. Er hingegen fieberte bei einigen BSV-Spielen mit. "Dann schwitze ich immer genau so viel, als würde ich selber spielen", sagt er. Im März erlitt Isabell einen Kreuzbandriss. Seitdem ist sie in der Zuschauerrolle. Doch auch daraus kann die 28-Jährige Gutes ziehen: "Das Final4 in Köln und den Gewinn der Meisterschaft konnte ich nur wegen der Verletzung miterleben." Allerdings ist ihr Trainingsplan nun einem Reha-Plan gewichen und der fordert noch mehr Zeit. "So eine Verletzung verändert alles", sagt sie. Deshalb machen die Kleins auch noch keine konkreten Zukunftspläne und Dominik wünscht sich vorerst nur eines: "Keine Staus auf der A7."
Dominik: Ich kann nicht früher aufstehen als sie.
Dominik: Wir sind beide Just-in-Time-Menschen. Irgendwie schaffen wir's immer. Egal, was einem von uns vielleicht dazwischen kommt.
Isabell: Eine und eine Viertelstunde bis 20 Minuten dauert es meistens. Dominik hat die Strecke auch mal in der Rekordzeit von einer Stunde geschafft.
Isabell: Ich habe zwei Paar Sportschuhe. Momentan aber nur Laufschuhe.
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