Anstrengende zehn Tage liegen hinter dem THW Kiel, in
denen man mit vier Siegen gegen
Veszprem,
bei
Constanta, in
Minden
und zuletzt beim grandiosen
40:33-Heimsieg gegen die Füchse Berlin
in der Champions League und der DKB Handball-Bundesliga den
Erfolgskurs hielt. Bevor es für die "Zebras" in eine
einwöchige Länderspielpause geht, steht am Sonntag noch eine
schwere Auswärtshürde auf dem Plan: Um 17.30 Uhr wird die
Partie beim SC Magdeburg angepfiffen, Sport1 überträgt das
Duell der beiden einzigen deutschen Champions-League-Sieger live.
Fehlende Konstanz
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Stefan Kneer ist in Magdeburg zur festen Größe im DHB-Team gereift.
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SCM |
Die aktuelle Bundesligasaison hat man sich beim SC Magdeburg
etwas anders vorgestellt: Nachdem die Bördestädter die
finanziellen Probleme der Vergangenheit endlich hinter sich
gelassen hatten, ging es stetig bergauf, nach den Plätzen sieben
und sechs in den vorherigen Spielzeiten hatte man sich Platz fünf
und die erneute Qualifikation für den Europapokal vorgenommen.
Und auch Ende September 2012, als der THW Kiel das Hinspiel in
der Sparkassen-Arena mit Ach und Krach mit
33:30
für sich entscheiden konnte, war sich
Alfred Gislason
noch sicher, dass der SCM "die Überraschungsmannschaft der Saison werden könnte".
Doch die Konstanz bekam Trainer Frank Carstens, der nach der
WM in Spanien sein Co-Bundestrainer-Amt abgab
und sich fortan ganz auf die Vereinsarbeit konzentrieren kann,
nicht in seinen
Kader, den wir Ihnen
im
Vorbericht zum Hinspiel bereits
ausführlich vorgestellt haben. Viel zu selten, beispielsweise
beim 34:30 über Melsungen oder beim 34:31 über die TSV Hannover-Burgdorf,
erfüllten die Magdeburger die hohen Erwartungen, die in sie
gesetzt wurden. Und in den Heimspielen gegen den HSV Hamburg
(28:29) sowie die Füchse Berlin (31:33) schnupperte die Mannschaft
an einem oder zwei Punkten, ging am Ende aber letztlich leer aus.
Und auch die Verletzungsprobleme rissen die Saison über nicht ab
und sorgten dafür, dass die nötige Stabilität fehlte.
Magdeburg im Kampf um Platz sieben
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Rechtsaußen Robert Weber ist mit bislang 113/37 Treffern bester
Torschütze beim SCM.
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SCM |
So ist Platz fünf bei mittlerweile sieben Punkten Rückstand schon
lange kein Thema mehr - zumal die Mannschaft in diesem Kalenderjahr
noch auf den ersten Bundesligasieg wartet und zuletzt mit 27:33 bei
HBW Balingen-Weilstetten unter die Räder kam. "Wir wollten mit dem Kopf
durch die Wand", kritisierte Carstens nach der Pleite am Fuß der
Schwäbischen Alb. Zumal Bennet Wiegert nach wenigen Minuten wegen
Herzbeschwerden auf der Bank Platz nahm und Nationalspieler Stefan
Kneer nichts gelang: "Er war hochmotiviert, gegen seinen Ex-Verein zu
spielen, aber er hat einen rabenschwarzen Tag erwischt", so Carstens.
Mit 23:21 Punkten belegt der SC Magdeburg
aktuell Platz neun in der DKB Handball-Bundesliha, damit duelliert
man sich mit den hessischen Clubs aus Wetzlar und Melsungen und vielleicht
auch mit dem wiedererstarkten TBV Lemgo um Platz sieben (siehe auch
Tabelle und
Kurve Magdeburg).
Haaß, Bezjak und Quenstedt kommen
Der Europapokalzug für die kommende Saison ist bei den Sachsen-Anhaltinern
dennoch noch nicht komplett abgefahren, denn im neu gestalteten
EHF-Pokal spielt der Verein bislang
eine ausgezeichnete Rolle: In der Gruppenphase belegt man nach
der Hinrunde mit drei Siegen in drei Spielen den ersten Platz der
Gruppe D und hat damit beste
Chancen, das Viertelfinale zu erreichen, um dann den letzten Schritt
Richtung "Final Four" in Nantes zu gehen. Unabhängig vom Saisonausgang
steht in Magdeburg aber ein kleiner Umbruch ins Haus. Auf der Rückraummitte
wird Frank Carstens gleich zwei Neuzugänge begrüßen können: Mit Nationalspieler
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Moritz Schäpsmeier wird den SCM nach nur einer Saison wieder verlassen.
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SCM |
Michael Haaß von Frisch Auf Göppingen landete der SCM im Herbst einen
Transfercoup. Hinzu kommt der 26-jährige Marko Bezjak vom slowenischen
Meister Gorenje Velenje, dessen Verpflichtung ab Sommer 2013 bereits in
der Vorsaison bekannt gegeben wurde. Und auch im Tor gibt es eine
Veränderung: Dario Quenstedt wird vom TuS N-Lübbecke nach Magdeburg
zurückgehen, dafür wird Björgvin Gustavsson den Verein ebenso verlassen
wie Linkshänder Moritz Schäpsmeier, der seinerseits zu seinem Heimatverein
GWD Minden zurückkehren wird. Bereits im Februar verließ
Ales Pajovic den Verein Richtung Lübbecke.
Negative THW-Bilanz
Nichtsdestotrotz erwartet den THW Kiel wie immer in Magdeburg
ein intensives Auswärtsspiel. So sieht es auch
Alfred Gislason: "Eine Partie beim SC Magdeburg ist
traditionell eines unserer schwersten Auswärtsspiele der Saison.
Dort herrscht immer eine Riesenatmosphäre, und wir freuen uns
auf Sonntag. Unser Anspruch ist es, jedes Spiel gewinnen zu
wollen. Und das gilt natürlich auch für Sonntag. Die Bilanz
der "Zebras" beim SC Magdeburg ist auch eine der wenigen
negativen: Von 25 Pflichtspielen im Bördeland konnte der THW
lediglich neun gewinnen, zwölfmal hingegen siegten die Gastgeber.
Und auch, wenn die Kieler von den letzten fünf Gastspielen immerhin
vier für sich entscheiden konnten, ist vielen Spielern auch noch
die Partie vom 4. Mai 2011 in Erinnerung, als der THW chancenlos
mit
24:30 in der GETEC-Arena unterlag, im
Anschluss aber eine beispiellose Siegesserie von 50 nationale
Pflichtspielen in Folge startete (siehe auch
Gegnerdaten Magdeburg).
Die Schiedsrichter am Sonntag sind
Holger Fleisch und Jürgen Rieber.
(Sascha Krokowski)
Lesen Sie bitte auch
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Aus den Kieler Nachrichten vom 02.03.2013:
Härtetest in Magdeburg
Im Duell der Traditionsvereine erwartet Handballmeister THW Kiel ein Hexenkessel
Kiel. Auf den THW Kiel wartet morgen Abend (17.30
Uhr/Sport1) ein Härtetest. Gewöhnlich wird dieser
Begriff verwendet, um die Schwere einer Aufgabe zu
beschreiben. Wie in diesem Fall das Auswärtsspiel des
Handballmeisters beim SC Magdeburg. Im Duell der
beiden Traditionsclubs passt er aber auch im Wortsinn.
Spielt der einzige Bundesligist aus den neuen
Bundesländern in eigener Halle, dann geht er hart zur
Sache. Nicht selten härter als es die Regeln gestatten.
Auswärts deckt das Team von Frank Carstens zumeist nicht
so aggressiv, was eine Erklärung dafür sein könnte, dass
der Tabellen-Neunte am Mittwoch überraschend chancenlos
in Balingen (27:33) verlor. In der mit voraussichtlich 7000
Zuschauern ausverkauften GETEC-Arena wird der zehnmalige
DDR-Meister aber herzhaft zugreifen, um die "Zebras" zu
stoppen. "Das wird ein richtig schweres Spiel für uns",
sagt Alfred Gislason, der
sechseinhalb Jahre lang den SC Magdeburg trainierte und
ihn zur Meisterschaft (2001) und zum Champions-League-Titel
(2002) führte. "Gegen uns hat die Mannschaft keinen Druck
und wird deshalb ein ganz anderes Spiel hinlegen als
zuletzt gegen Lübbecke." Im Heimspiel gegen die Westfalen
standen die Carstens-Schützlinge, die bisher eine
durchwachsene Saison abliefern, unter Erfolgszwang,
spielten gehemmt und quälten sich zu einem unbefriedigenden
29:29. Die Hausherren, die auf die Rückraumspieler Philipp
Weber, Jure Natek (beide operiert) und
Ales Pajovic (kurzfristig nach
Lübbecke abgewandert) verzichten müssen, bangen noch um
Bennet Wiegert, der in Balingen nach zehn Minuten wegen
Herzbeschwerden ausgewechselt wurde. In den Reihen
der Kieler stand zuletzt noch ein Fragezeichen hinter
Filip Jicha, der schon beim
jüngsten 40:33-Heimsieg gegen Berlin
von einer Grippe gehandicapt war. Die beiden vergangenen
Tage verbrachte der Tscheche sogar im Bett. "Ich bin bereit",
sagte der 30-Jährige, der eines "der schwersten Auswärtsspiele
der Saison" erwartet. Es werde heute im Abschlusstraining
in erster Linie darum gehen, den Neuen im Team zu vermitteln,
was es bedeutet, in Magdeburg zu spielen. "Ich hoffe, sie
kapieren es schnell. Wenn wir bereit sind, dann können wir
diese Saisonphase nutzen." Diese Monate, in denen die ähnlich
gestresste Konkurrenz aus Flensburg, Hamburg und Berlin die
eine oder andere Feder lässt.
In der vergangenen Saison war der SC Magdeburg kurz davor,
die 68:0-Serie des Triple-Siegers zu stoppen. In einem
turbulenten Spiel, in dem sogar die Hallenuhr ihren Geist
aufgeben sollte, waren Jicha, der
für den verletzten Marcus Ahlm
sein Debüt als Kreisläufer gab, Christian Zeitz
(9 Tore) sowie die Torhüter Thierry Omeyer
(bis zur 46. Minute) und Andreas Palicka
(ab 46.) die Schlüssel zum 33:26-Erfolg
waren, der knapper war, als es die Zahlen ausdrücken.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 02.03.2013)
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
SC Magdeburg - THW Kiel:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!
TV-, Radio- und Internet-Tipps:
-
TV: Sport1:
So., ab 17.30 Uhr: SC Magdeburg - THW Kiel
live aus der GETEC-Arena, Magdeburg
-
Radio: NDR 1 Welle Nord:
So., ab 17.30 Uhr: Liveeinblendungen SC Magdeburg - THW Kiel
(geplante Einblendungen um 17.30 Uhr, 17.50 Uhr,
18.03 Uhr, 18.30 Uhr und in der Schlussphase gegen 18.55 Uhr; nach dem
Spiel Berichte in den Nachrichten am nächsten Morgen; Reporter ist Frank
Martin)
Tipp: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
- Internet:
Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer
Live-Ticker-Seite.