28./29./30.04.2005 - Letzte Aktualisierung: 30.04.2005 | Bundesliga |
Update #2 | KN-Bericht vom 30.04., KN-Vorbericht vom 29.04. ergänzt |
Das Team des TuS N-Lübbecke.
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Die Unterstützung der mitgereisten Fans wird voraussichtlich auch nötig sein, gilt die Kreissporthalle in Lübbecke doch als schlechtes Pflaster für Gastmannschaften. Das mussten auch die SG Wallau-Massenheim (29:36) und der VfL Gummersbach - immerhin EHF-Pokal-Finalist - (32:33) einsehen. Gegen die Spitzenteams aus Flensburg und Magdeburg verlor der Aufsteiger, der zuletzt dreimal in Folge seine Heimspiele gewann, jeweils nur knapp (siehe Kurve Lübbecke). Wohl auch deshalb ist man in Ostwestfalen auch zufrieden mit dem Saisonverlauf, schließlich steht der Aufsteiger mit nunmehr 22 Pluspunkten immerhin auf Platz 12 der Tabelle und erfüllte damit bereits im April das Saisonziel Klassenerhalt. Außerdem sorgten die zwei Derby-Siege gegen GWD Minden in Nettelstedt für Euphorie.
Den Kader des TuS N-Lübbecke stellten wir bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vor. Allerdings gelang TuS-Manager Sigi Roch in der Zwischenzeit ein
Neuzugang auf Leihbasis: Goran Sprem
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Auch für die neue Saison scheint der diesjährige Aufsteiger gut gerüstet. Bereits drei Mal schlug der TuS auf dem Transfermarkt zu: Dragan Sudzum, Torsten Friedrich und Nico Greiner wechseln nach Ostwestfalen, als Abgänge stehen allerdings mit "Kasa" Szmal (Kronau), Sascha Bertow, Sascha Grote (Karriereende), Goran Sprem (zurück nach Flensburg) und Pierre Hammarstrand gleich fünf Spieler fest.
Den Kielern wird und muss dies am Samstag gleichgültig sein, denn für den THW zählen ab sofort nur noch Siege im Meisterschaftsendspurt. Wie man den TuS N-Lübbecke besiegen kann, zeigten die Zebras beim 34:28(19:13) - Erfolg im Hinspiel, bei dem Johan Pettersson insgesamt elf Mal ins gegnerische Tor treffen konnte. Eine unliebsame Überraschung erlebten die Kieler zuletzt in der Saison 2002/2003, als man in der Kreissporthalle mit 22:24 verlor. (siehe auch Daten Lübbecke)
Schiedsrichter der Partie am Samstag sind Lars Geipel und Marcus Helbig (Steuden/Raguhn).
(Christian Robohm)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Aus den Kieler Nachrichten vom 27.04.2005:
Das Spiel bei N/-Lübbecke bekommt einen beachtlichen schwarz-weißen Anstrich. 500 THW-Fans wollen dabei sein, wenn die Zebras ihr erstes Saisonziel, die Qualifikation zur Champions League, perfekt machen können. Manager Uwe Schwenker hatte nach dem Sieg in Magdeburg spontan 500 Tickets bei den Ostwestfalen geordert, die zum Preis von fünf Euro im Nu vergriffen waren. Elf Busse stellt der THW zur Verfügung, die Karawane startet am Sonnabend gegen 13 Uhr vom Ostseehallenvorplatz.
In Lübbecke treffen die Kieler auf einen ersatzgeschwächten Gastgeber, weil Abwehrchef Daniel Kubes, Rückraumspieler Jan-Thomas Lauritzen und Flügelflitzer Sascha Bertow definitiv verletzt ausfallen. Eine bemerkenswerte Veränderung erfuhr auch die Schiedsrichterbesetzung. Letzte Woche noch stand das Zwillingspaar Rainer und Bernd Methe (Vellmar) auf dem Spielplan.
Vergangenheit. Schiedsrichterchef Peter Rauchfuß (Chemnitz) setzte kurzfristig eine Umbesetzung durch: Lars Geipel und Marcus Helbig (Steuden/Raguhn) übernehmen die Leitung. Dass Methe/Methe beim Final-Four-Finale von Hamburg nach umstrittenen Entscheidungen in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt waren, wollte Rauchfuß zwar nicht als offiziellen Grund für die Neubesetzung nennen ("Wir brauchen die Methes für die zweite Runde bei den Frauen-Play-Offs"), dennoch schränkte der Chemnitzer ein, dass er in seiner Funktion als Schiedsrichterwart auch eine gewisse Schutzfunktion für seine Leute auszuüben habe. "Methe/Methe genießen eine hohe Wertschätzung, aber wir wollen vorsichtig sein."
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 27.04.2005)
Aus den Kieler Nachrichten vom 29.04.2005:
Bester Aufsteiger, frühzeitig gesicherter Klassenerhalt und vor allen Dingen die Kreismeisterschaft - Gründe zum Feiern gab es für den TuS N-Lübbecke bereits einige. Zumal in der 1976 begonnenen Geschichte der Derbys gegen den Kreisrivalen GWD Minden, die vor der 50. Auflage stehen, zum ersten Mal Hin- und Rückspiel gewonnen wurde.
Nach einem Aufbaujahr in der Zweiten Liga, das mit 68:0 Punkten zur Rekordserie wurde, nahm die Mannschaft von Trainer Jens Pfänder den Schwung mit in die Bundesliga und ließ mit ihrem Tempospiel die Konkurrenz aufhorchen. Schnelle Mitte nach Gegentoren. Bei Ballgewinn Druck nach vorn bis zum Freiwurf, ehe gewechselt wird. Kernstück dieses Konzepts ist die Abwehrmitte mit dem Niederländer Fabian van Olphen und dem Tschechen Daniel Kubes sowie dem ungarischen Torwart Nandor Fazekas als Rückhalt - ein Trio, das der TuS N-Lübbecke für die Bundesliga entdeckte.
Um den Positionsangriff in der Breite zu verbessern, setzen Trainer Jens Pfänder und Manager Siegfried Roch als Architekten der Mannschaft auf eine Stärkung der Außenpositionen. Den Anfang machte der TuS N-Lübbecke bereits in der WM-Pause mit der Verpflichtung von Goran Sprem, der bis zum Saisonende von der SG Flensburg-Handewitt ausgeliehen wurde. "Ich werde mein Bestes versuchen", meinte der Kroate, der natürlich Flensburger Interessen verfolgt und den Zweikampf um die Meisterschaft durch einen Kieler Ausrutscher beeinflussen möchte. Gleich nach dem letzten Saisonspiel geht es für den schnellen Linksaußen übrigens zurück nach Flensburg, um dort mit seinem alten und neuen Arbeitgeber den Saisonabschluss zu feiern - möglichst mit dem Meistertitel.
Goran Sprem weiß allerdings auch, dass die Chancen des TuS N-Lübbecke nicht gut stehen. Kubes fällt bis zum Saisonende aus, mit Kreisläufer Patrick Fölser ist ein weiterer Schlüsselspieler angeschlagen. Lediglich der Ausfall von Jan-Thomas Lauritzen, der praktisch seit der WM in Tunesien fehlt, wurde durch eine Steigerung des aus der Zweiten Liga gekommenen Rolf Herrmann aufgefangen. Der Sprem-Nachfolger in der kommenden Saison steht mit Dragan Sudzum (Partizan Belgrad) fest. Außerdem kommen Torwart Torsten Friedrich (Magdeburg), Kreisläufer Nico Greiner (Gelnhausen) und Thorir Olafsson, ein isländischer Nationalspieler aus Hafnafjördur, für die Rechtsaußenposition. Als Abgänge stehen neben Sprem noch Torwart Slawomir Szmal (Kronau), Sascha Grote (Karriereende), Sascha Bertow und Pierre Hammarstrand (Ziel unbekannt) fest.
(Von Wilfried Brase, aus den Kieler Nachrichten vom 29.04.2005)
Aus den Kieler Nachrichten vom 30.04.2005:
"Warum soll ich zuhause rumliegen, wenn meine Jungs wenige Meter von mir entfernt mit Bällen werfen?", fragt Serdarusic. Klingt irgendwie logisch. Zumal Co-Trainer Klaus-Dieter Petersen die praktische Trainingsarbeit in bewährter Weise komplett übernommen hat.
Allerdings: Die meisten anderen Menschen fallen nach solch einem schweren Eingriff mindestens eine Woche aus. Richtig glücklich sah Serdarusic gestern Nachmittag auch nicht aus, als er vor Trainingsbeginn sein Team um sich scharte und - gestützt auf Gehhilfen - das zu absolvierende Tagewerk mit leisen Worten vortrug. Wenn er sich erhebt, schießt Blut in das verletzte Bein, der Kreislauf steht auf wackeligen Beinen und Serdarusic' Gesichtsfarbe setzt sich kaum von der weiß gestrichenen Hallenwand ab. Doch der THW-Coach nimmt die Schmerzen in Kauf. "Jetzt, sechs Spieltage vor Saisonende, werde ich meine Jungs doch nicht im Stich lassen."
Deswegen nimmt der 54-Jährige heute auf der Trainerbank der Kreissporthalle Lübbecke Platz. Die Partie bei Aufsteiger TuS N/Lübbecke (Anwurf 19.15 Uhr) gilt als die vermutlich schwerste Auswärtshürde für die Zebras auf ihrem Weg zur elften deutschen Handball-Meisterschaft. Den Mannschaftsbus bestieg auch Dr. Detlev Brandecker. Kiels Mannschaftsarzt ist zurzeit achter Mann im Team und ständig im Einsatz. Bei Regisseur Stefan Lövgren ist es die schwere Knöchelverletzung, die nicht nachgibt. Gestern absolvierte der Schwede seine erste Trainingseinheit seit dem Magdeburgspiel vor zehn Tagen. Die linke Schulter von Christian Zeitz muss voraussichtlich gespritzt werden, außerdem fällt Martin Boquist mit dem verletzten kleinen Finger an der Wurfhand für die Abwehrarbeit aus. "Nicht sehr lustig", sagt Serdarusic. Dennoch glaubt er fest an den 25. THW-Sieg im 29. Saisonspiel. "Ich habe lauter Kämpfer im Team, die alle wissen, worum es geht."
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 30.04.2005)
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