Aus den Kieler Nachrichten vom 13.02.2009:
Kiel - Jeder ist ersetzbar, auch Welthandballer
Nikola Karabatic
- das hat der deutsche Handball-Meister THW Kiel
auf dem Weg zu jüngsten Erfolgen oft genug unter Beweis
stellen müssen. Vor dem Start in die Champions-League-Hauptrunde
am Sonntag (15.50 Uhr, Odense) bei GOG Svendborg erhitzt das Thema
Karabatic weiter die Gemüter.
Derweil bringt sich ein möglicher Nachfolger für die
Position im linken Rückraum selbst ins Gespräch.
Öffentlich kritisierte jetzt
Momir Ilic, 27-jähriger Serbe
in Diensten des VfL Gummersbach, die Personalpolitik
seines Vereins, an den er vertraglich noch bis 2010 gebunden
ist. Dem "Kölner Express" sagte der serbische Nationalspieler:
"Ich kann sagen: Kiel ist eine Option."
Ilic
will Titel gewinnen und in der Champions League spielen.
Diese Möglichkeit sieht er in Gummersbach gefährdet:
"Der VfL spricht nur Billigstspieler an." In Kiel würde
Ilic
nun ausgerechnet mit seinem alten Trainer
Alfred Gislason
arbeiten, der im Sommer vom VfL nach Kiel gewechselt war.
Der gibt zwar zu: "Ich habe guten Kontakt zu Momir. Er
möchte gern zu uns, das ist kein Geheimnis."
Gislason
betonte allerdings auch noch einmal seine Grundsätze: "Ich
habe immer versucht, mich fair gegenüber meinen ehemaligen
Vereinen zu verhalten und keine Spieler von dort
abzuwerben. Das werde ich auch jetzt beibehalten."
Nikola Karabatic goss derweil
gestern via Homepage weiteres Öl ins Feuer. An seine
Fans gerichtet, sagte der Franzose: "Wenn Ihr sauer seid,
dass ich von Kiel fortgehen möchte, ist das okay. Aber ich
bin kein Lügner und ich bin kein Söldner. Meine Liebeserklärung
an den THW vor zwei Jahren kam von Herzen. Aber
seitdem hat sich beim THW viel verändert. Damit kann
ich mich nicht identifizieren." Im Raum steht weiterhin
das aktuelle Angebot der Rhein-Neckar Löwen für
Karabatic, das sich inoffiziellen Angaben
zufolge auf 250 000 Euro Ablösesumme und
einen Werbevertrag zwischen Löwen-Sponsor
Kasi-Group und dem THW mit einem Volumen
in Höhe von einer Million Euro für drei Jahre
belaufen soll. "Wir haben noch keine Antwort
vom THW erhalten", sagte Löwen-Manager
Thorsten Storm gestern.
"Jetzt muss Ruhe einkehren. Wir sollten nicht
mehr alles öffentlich diskutieren." Zumindest
hier: Einigkeit zwischen beiden Klubs.
(von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 13.02.2009)