Der Spielplan kennt keine Gnade mit dem THW Kiel: Nur zwei Tage,
nachdem die "Zebras" den Gruppensieg in der Champions League mit
dem
24:24-Unentschieden bei AG Kopenhagen unter Dach und Fach brachten,
steht am Dienstag das nächste "Endspiel" an: Bei der TSV Hannover-Burgdorf
kämpft der Titelverteidiger im DHB-Pokal um die erneute Teilnahme
am "Lufthansa Final Four" am 5./6. Mai in Hamburg. Der Anwurf in
der AWD-Hall erfolgt um 20.45 Uhr, Sport1 überträgt die Partie live aus
der niedersächsischen Hauptstadt.
Bis zum
Viertelfinale meinten es
die diversen Losfeen äußerst gut mit der TSV Hannover-Burgdorf:
Snowboarderin Amelie Kober zog zum Auftakt den Zweitligisten
Empor Rostock, den die Mannschaft von Trainer Christopher Nordmeyer
auswärts souverän mit 36:29 bezwingen konnte. Bundestrainer Martin
Heuberger loste der TSV am Anschluss den Drittligisten Dessau-Roßlauer
HV zu - Hannover siegte deutlich mit 35:20. Und nachdem Jung-Fuchs
Ramon Tauabo den Burgdorfern fürs Achtelfinale Erstliga-Absteiger
TSG Ludwigshafen-Friesenheim als Gegner bescherte, ist der aktuelle
Tabelle-Vierzehnte der TOYOTA-HBL nach dem 34:25-Auswärtserfolg nur
noch einen Schritt von der ersten "Final Four"-Teilnahme entfernt. Träumen
ist erlaubt bei den Niedersachsen, doch Flensburgs Torwartikone Jan
Holpert zog ausgerechnet den THW Kiel als Viertelfinal-Gegner. Eben
jene Mannschaft, die nunmehr die letzten 29 (!) nationalen Pflichtspiele
am Stück für sich entscheiden konnte.
"Doppelspiel" gegen den THW
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Der dänische Mittelmann Morten Olsen ist mit derzeit
108/14 Treffern bester Bundesligaschütze Hannovers.
©
TSV |
Während man beim THW Kiel lediglich ein wenig damit haderte, die
letzte Hürde auf dem Weg nach Hamburg nicht im eigenen "Wohnzimmer",
der Sparkassen-Arena, überspringen zu dürfen, bedeutete dieses Los
für die TSV Hannover-Burgdorf einen sportlichen und vor allem wirtschaftlichen
Super-GAU. Denn bereits fünf Tage später, am kommenden Sonntag, den
4. März, treffen die beiden Nordclubs in der Liga erneut aufeinander.
Fanden zuvor noch Planspiele statt, das Punktspiel in die mit einer
Kapazität von 9200 Plätzen mehr als
doppelt so große TUI-Arena zu verlegen, machte die TSV einen Rückzieher.
Zu schlecht waren die Erfahrungen von vor zwei Jahren, als Hannover ebenfalls
binnen kürzester Zeit in Pokal und Liga auf denselben Gegner traf -
zum Pokalspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen verirrten sich keine 600
Zuschauer in die AWD-Hall. Auch die Idee, das Pokalspiel gegen den THW
in einer kleineren Halle im Hannoveraner Umfeld austragen zu lassen, wie
man es in der vergangenen Saison gegen den TBV Lemgo erfolgreich
praktizierte, scheiterte, weil Sport1 das Duell mit dem THW live
übertragen wollte und man daher nicht in eine zu kleine Halle
umziehen durfte.
Befreiungsschlag gegen Balingen
Nun finden also beide Duelle in der AWD-Hall statt. Die
Mannschaft von Christopher Nordmeyer, die
wir Ihnen bereits im
Vorbericht zum Bundesliga-Heimspiel
ausführlich vorstellten, nimmt es aber sportlich und gibt sich
kämpferisch - zumal man sich am Freitag mit einem wichtigen
30:24-Heimsieg über HBW Balingen-Weilstetten ein bisschen
Selbstvertrauen holen konnte. Durch die bittere 31:35-Niederlage
gegen den Bergischen HC im ersten Spiel nach der
EM-Pause
waren die Niedersachsen wieder mitten in den Abstiegskampf gerutscht,
der Erfolg gegen Balingen lässt die TSV wieder kurzfristig
durchatmen: Mit 16:26 Punkten liegt man nun wieder vier
Zähler vor den Abstiegsplätzen (siehe auch
Kurve Hannover und
Tabelle der TOYOTA-HBL).
Personalplanungen laufen
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Kultkeeper Nenad Puljezevic bleibt ein weiteres Jahr bei der TSV.
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TSV |
Derweil treibt die TSV Hannover-Burgdorf die eigenen Personalplanungen
voran: Im Januar wurde die Verpflichtung von Martin Ziemer,
aktuelle deutsche Nummer drei auf der Torhüter-Position,
bestätigt. Der 28-jährige Nationalspieler erhält einen
Zwei-Jahres-Vertrag und wird in der kommenden Spielzeit
zusammen mit Nenad Puljezevic das Torhütergespann bilden.
Der 38-jährige Ungar bleibt den Niedersachsen eine weitere
Saison treu. Auch der dänische Spielmacher Morten Olsen
verlängerte um eine Spielzeit, Rechtsaußen Torge Johannsen
gar um drei Jahre bis 2015. Und auch Trainer Christopher
Nordmeyer bleibt an Bord: Der 44-jährige Übungsleiter
unterschrieb ebenfalls bis 2015.
Die "Zebras" wollen am Dienstag auf dem Weg zum 8. Pokalsieg
die 20. Auflage des "Final Four" erreichen - es wäre bereits
die 13. Teilnahme des THW am Finalturnier. Vor der TSV
Hannover-Burgdorf sollten die Kieler dennoch gewarnt sein.
Denn in der vergangenen Saison taten sich Filip Jicha
und Co. richtig schwer in der AWD-Hall, siegten in einem Duell
auf Augenhöhe letztlich knapp mit 24:22.
Und auch in dieser Spielzeit konnte Hannover bereits überzeugende
Partien abliefern, siegte auswärts in Melsungen und Lübbecke,
bezwang zu Hause die Rhein-Neckar Löwen und trieb beim 29:31
auch die SG Flensburg-Handewitt an den Rand einer Niederlage.
Die Schiedsrichter am Dienstag sind
Christoph Immel und Ronald Klein.
(Sascha Krokowski)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Lesen Sie bitte auch
Aus den Kieler Nachrichten vom 28.02.2012:
Letzte Hürde vor dem Final Four
THW heute zum Pokal-Viertelfinale nach Hannover - In der Champions League dreht sich die Lostrommel
Kiel. Den Spielern vom THW Kiel blieb nur wenig
Zeit, um sich über das 24:24 bei AG Kopenhagen
und den damit verbundenen Vorrunden-Gruppensieg in
der Champions League zu freuen. Heute Abend (20.45 Uhr, Sport1),
gut 50 Stunden nach dem Freudentänzchen in Dänemark, treffen die
"Zebras" in der AWD-Hall auf TSV Hannover-Burgdorf. Ein erneutes
kleines Endspiel, geht's doch in der niedersächsischen
Landeshauptstadt um nicht weniger als den Einzug ins Final Four
des deutschen Handball-Pokals.
In der Nacht zum Montag rollte der Mannschaftsbus kurz
nach zwei Uhr mit den müden Europacup-Helden an Bord in
Kiel ein. Bis auf einen kleinen Cut an der Lippe von
Daniel Narcisse hatten alle
"Zebras" das bis zur letzten Sekunde verbissen geführte
Kampfspiel in der dänischen Hauptstadt heil überstanden.
Sie belohnten sich auf der Rückfahrt mit einer einstündigen
Rast in einem McDonald-Restaurant, machten sich beim heißen
"Burger" wohl auch Gedanken um die heutige Auslosung für
das Achtelfinale der Königsklasse. Die Hin- und Rückspiele
sollen in der Zeit vom 14. bis zum 18. und vom 21. bis 25.
März ausgetragen werden.
Drei Optionen wird es für den THW geben, wenn um 11
Uhr im dänischen Hörsholm die Lose gezogen werden: Kadetten
Schaffhausen, Wisla Plock und die Füchse Berlin liegen im Pott.
THW-Manager Klaus Elwardt hat sich
auf seinen Wunschgegner festgelegt. "Schaffhausen wäre schön.
Dort könnte ich dann endlich auch die Uhr kaufen, die ich
schon länger im Auge habe." Sobald der Gegner feststeht,
werden die Kieler in Verhandlungen wegen der Spielansetzungen
treten müssen. Dem THW stünde als Gruppensieger zwar das
Heimrecht im Rückspiel zu, allerdings steht die Sparkassen-Arena
am vorgesehenen Termin nicht zur Verfügung: Holiday on Ice
macht vom 23. bis 25. März Station im Kieler Handball-Tempel.
Und heute das Pokal-Viertelfinale in Hannover. Gestern
Nachmittag legten die "Zebras" den Schalter auf Cupverteidigung
und die mögliche 13. Teilnahme am Final Four in Hamburg um.
Trainer Alfred Gislason tauschte
die Kopenhagener Videobänder gegen Analysen Hannoveraner
Spielkunst aus, um sie seinem Team zu zeigen. Eine Mühe,
die doppelt belohnt werden könnte. Denn schon am Sonntag
treffen die "Zebras" erneut auf Hannover, wiederum in der
AWD-Hall, ab 17.30 Uhr geht es dann um Punkte in der
Meisterschaft. Fünfmal traf Kiel bisher in der Liga auf die
Niedersachsen, fünf Siege stehen in der Bilanz.
Piotr Przybecki, 39 Jahre alt,
aber immer noch Leistungsträger im TSV-Rückraum und von 2001
bis 2004 auch insgesamt 78mal für den THW im Einsatz, nahm die
Nachricht vom Viertelfinal-Los THW im Dezember 2012
gelassen hin. "Ich war schon in Hamburg, kenne diese tolle
Atmosphäre." Allerdings habe er die Enttäuschung vieler
Mitspieler mitbekommen, die dieses Handballfest noch nie
erleben hätten, sagt der Pole. "Die Hoffnung, Kiel schlagen
zu können und Hamburg zu erreichen, ist nur gering."
Przybeckis Trainer tritt dieser
Haltung entschieden entgegen. Auf den ersten Blick habe es den
Anschein, als könne den Kielern nichts geschehen, sagt
Christopher Nordmeyer. "Aber jedes Spiel mit einem Endspielcharakter
trägt eine gewisse Spannung in sich. In einem Finale kann
alles passieren. Das wissen auch die Kieler." Für Hannover
sei es zudem "das Spiel des Jahres", wie Nordmeyer betont.
Außerdem habe Kiel in Dänemark viel Substanz gelassen,
"Kopenhagen ist schließlich keine Trümmertruppe."
Die Frage jedoch sei, was seine eigene Mannschaft den Kielern
abverlangen könne. "Wenn viele im Kieler Team nicht zu ihrer
Leistung finden, dann wird es für den THW schwer."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 28.02.2012)
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
TSV Hannover-Burgdorf - THW Kiel:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!
-
TV: Sport1:
Di., ab 20.45 Uhr: TSV Hannover-Burgdorf - THW Kiel
live aus der AWD-Hall, Hannover
-
Radio: NDR 1 Welle Nord:
Di., ab 21.45 Uhr: Liveeinblendungen TSV Hannover-Burgdorf - THW Kiel
(geplante Einblendungen um 21.45 Uhr, 22.00 Uhr
und 22.15 Uhr; Nachberichte am nächsten Morgen; Reporter ist Burkhard Tillner)
Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
- Internet:
Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer
Live-Ticker-Seite.