Durch den deutlichen
36:19-Erfolg über den VfL
Gummersbach am Sonntag geht der THW Kiel als Spitzenreiter
der DKB Handball-Bundesliga ins Weihnachtsfest. Und als
Tabellenführer wollen sich die "Zebras" auch ins neue
Kalenderjahr und die fünfwöchige WM-Pause
verabschieden. Dafür steht allerdings noch eine letzte
große Hürde am zweiten Weihnachtsfeiertag an, denn dann
sind die Kieler bei der SG Flensburg-Handewitt zu Gast.
Das Spitzenspiel in der Flens-Arena wird am Mittwoch um
18.30 Uhr angepfiffen, Sport1 überträgt live.
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Mit 128/61 Treffern belegt Anders Eggert hinter Hamburgs
Rechtsaußen Hans Lindberg Platz zwei in der Torschützenliste.
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SG |
Das unglaublich erfolgreiche Kalenderjahr 2012 endet also
noch einmal mit einem echten Höhepunkt für die THW-Fans.
Zum mittlerweile 73. Mal stehen sich die SG Flensburg-Handewitt
und der THW Kiel in einem Pflichtspiel gegenüber, und auch
wenn die "Zebras" die letzten 14 Duelle allesamt für sich
entscheiden konnten, wird einmal mehr eine spannende Partie
in der Campushalle erwartet, die seit dem Herbst
"Flens-Arena" heißt. Grund dafür sind die zuletzt starken
Leistungen der
Mannschaft von Trainer Ljubomir Vranjes,
die mit zuletzt acht Bundesligasiegen in Folge den dritten
Platz hinter dem THW Kiel und den Rhein-Neckar Löwen innehat
(siehe auch
Tabelle der DKB HBL
und
Kurve Flensburg). Acht Zähler
musste die SG bislang abgeben, den Unentschieden in
Hamburg (25:25) und Wetzlar (31:31) folgten noch Niederlagen
bei den Rhein-Neckar Löwen (27:30), am 7. November beim
THW (
27:34) und direkt im Anschluss
in Hannover (28:29). Seitdem aber sammelten die Flensburger
16:0 Punkte in Serie, und auch im
DHB-Pokal
und in der
"VELUX EHF Champions League",
in der die SG wie der THW bereits vorzeitig das Achtelfinalticket
buchen konnte, liegt man im Kurs.
Erfolg trotz Verletzungspech
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Olafur Gustafsson bei der Vertragsunterzeichnung.
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SG |
Auch wenn Flensburg zumindest in der Liga zuletzt nicht gegen
die absoluten Spitzenteams antreten musste, ist die aktuelle
Erfolgsserie dennoch beeindruckend: Die SG zeigt sich unbeeindruckt
von einer schier unglaublichen Verletzungsserie insbesondere
im linken Rückraum. Schon beim offiziellen Saisonauftakt, dem
26:29 in München beim Super Cup gegen den THW Kiel,
zog sich Petar Djordjic einen Kreuzbandriss zu. Der 22-jährige
Serbe mit deutschem Pass wird erst zum Saisonendspurt zurück
erwartet, ehe er sich im kommenden Sommer dem HSV Hamburg
anschließen wird. Als nächstes erwischte es Lars Kaufmann, der
sich ebenfalls am Knie verletzte. Nachdem sich der deutsche
Nationalspieler noch für die Nordduelle gegen den THW und
Hannover in den Dienst der Mannschaft stellte, wurde er
Mitte November am Meniskus operiert und wird erst nach der
WM-Pause wieder in den Kader zurückkehren.
Als dann auch noch dem Isländer Arnor Atlason - als Ersatz
für Djordjic nach Saisonbeginn aus der Konkursmasse Kopenhagens
verpflichtet und ab nächster Spielzeit beim französischen Club
St. Raphael unter Vertrag - im Champions-League-Spiel beim
HSV Hamburg die Achillessehne riss, funkte die SG endgültig SOS.
"Jetzt müssen wir weiter improvisieren und werden sehen,
dass wir mit Kampf, Kreativität und Leidenschaft das Beste aus
dieser schwierigen Situation machen", sagte Vranjes direkt
nach der Diagnose.
Gustafsson als Djordjic-Ersatz-Ersatz
Doch der Verein reagierte auch mit einer
neuerlichen isländischen Blitzverpflichtung: Vom Tabellenführer
Handknattleiksdeild FH wechselte der 23-jährige Nationalspieler
Olafur Gustafsson am 21. November an die nördliche Förde. Die
personellen Hiobsbotschaften aber brachen noch immer nicht ab,
denn nur eine Woche drauf erwischte es auch Mittelmann Maik
Machulla. Der aus Hamm verpflichtete Routinier hatte bislang
wenig Spielanteile bekommen und wurde in dieser Phase umso mehr
gebraucht, doch nachdem er sich im Training den Zeh brach, war
der Flensburger Kader noch weiter ausgedünnt. Und auch Olafur
Gustafsson reihte sich bereits in das Lazarett ein, als er sich
beim Pokalspiel in Nordhorn einen Außenbandriss im Sprunggelenk zuzog. Der
Isländer ist aber - wie auch Maik Machulla - mittlerweile wieder
einsatzbereit. Ljubomir Vranjes, der sich in der Personalnot
selbst reaktivieren ließ, aber sich nicht selbst einwechselte,
wird sein Trikot mit der Nummer 40 wohl nicht mehr benötigen.
Wirbel um Glandorfs WM-Absage
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Holger Glandorf nutzt die WM-Pause, um weiter zu regenerieren.
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SG |
Durch die vielen Verletzungen mussten alle anderen Spieler
in den Partien Extraschichten einlegen - auch Linkshänder
Holger Glandorf, der nach einer bakteriellen Infektion an
der linken Achillessehne aus dem April noch immer nicht im
Vollbesitz seiner Kräfte ist und sich eigentlich erst langsam
wieder an das bekannte Pensum gewöhnen wollte. "Ich brauche
noch viele Pausen und werde schnell müde. Vor allem nach den
Spielen brauche ich in der Regel drei Tage zur Regeneration",
so der Nationalspieler noch im November. Von daher kam seine
Absage für die bevorstehende
Weltmeisterschaft in Spanien
nicht überraschend, schlug aber dennoch hohe Wellen. Bundestrainer
Martin Heuberger erklärte, er würde "das nötige Feuer von Holger
Glandorf für die Nationalmannschaft" vermissen. Die SG
konterte prompt mit einer Pressemeldung, in der es unter
anderem hieß: "Holger Glandorf ist aus medizinisch eindeutigen
Gesichtspunkten gar nicht in der Lage, eine weitere und dann
durchgehende Belastung wie eine WM unbeschadet zu überstehen.
[...] Holger Glandorf hat immer betont, dass er gerne und mit
vollem Einsatz für die Nationalmannschaft spielt, aber seine
Gesundheit derzeit im Vordergrund steht. [...] Daran ändert
auch nichts die Tatsache, dass sich nach der schweren bakteriellen
Infektion bis heute niemand seitens des DHB - außer Horst
Bredemeier kurz telefonisch - bei Holger Glandorf nach seinem
körperlichen und mentalen Befinden erkundigt hat. Mit
Bundestrainer Martin Heuberger hat Holger Glandorf regelmäßig
telefoniert. Kein Wort des Bedauerns oder Angebote zur
Unterstützung seitens des DHB gerade in der Zeit als ein
Karriereende drohte, sind bis heute erfolgt."
"Ich bin sehr enttäuscht über die Aussage so genannter Experten,
die mir eine Unlust an der Nationalmannschaft vorwerfen, nur
weil sie mich zwei Mal die Woche für dreißig Minuten auf dem
Spielfeld sehen", meldete sich auch Glandorf zu Wort. Und fürwahr:
Die reinen Statistiken lassen schon vermuten, dass der Linkshänder
sich bereits wieder in Topform befindet, denn mit bislang
93 Treffern ist Glandorf aktuell bester Feldtorschütze der
DKB Handball-Bundesliga.
Kieler Kader wieder komplett
Alfred Gislason kann zum 73. Nordderby
voraussichtlich wieder auf seinen gesamten Kader zurückgreifen.
Der Pferdekuss von
Daniel Narcisse aus
dem
Wetzlar-Spiel ist endgültig abgeklungen,
Filip Jicha machte nach seiner
Schulterverletzung aus der
Melsungen-Partie
bereits am Sonntag mit sieben Treffern gegen den VfL Gummersbach
auf sich aufmerksam. Keine Frage: Die "Zebras" werden
alles dafür tun, die Siegesserie gegen den Nordrivalen weiter
auszubauen und als Tabellenführer in die
WM-Pause
zu gehen.
Die Schiedsrichter am Mittwoch sind die Zwillingsbrüder
Andreas und Marcus Pritschow.
(Sascha Krokowski)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Bitte lesen Sie auch
Aus den Kieler Nachrichten vom 24.12.2012:
Flensburger hoffen auf den "Tag X"
Tabellendritter feiert in Essen den achten Liga-Sieg in Folge - Letzte Heimniederlage ist ein Jahr alt
Flensburg. Der Tross der SG Flensburg-Handewitt befand sich bis in die
Morgenstunden auf der Rückfahrt aus Essen. Ob es eine stille Nacht war,
lässt sich angesichts der Straßenverhältnisse bezweifeln. Sportlich ist
bei den Nordlichtern aber trotz des mühsamen 27:24 (13:12)-Sieges alles
in geordneten Bahnen. Es war der achte Liga-Sieg in Folge, seit dem 10.
November (28:29 in Hannover) haben die Flensburger auf nationaler Ebene
nicht mehr verloren. "Diese Mannschaft bringt eine unglaubliche Leistung",
sagt SG-Trainer Ljubomir Vranjes immer wieder. "Und das auch beim Training
oder während der vielen Reisen. Dieses Team arbeitet absolut professionell."
Die Erfolge verwundern, Verletzungssorgen plagten die Flensburger
Seele. Der Anfang der Pechsträhne im August: Beim Supercup gegen Kiel
(26:29) riss sich Petar Djordjic das Kreuzband.
Mit ihm sowie Arnor Atlason, Lars Kaufmann, Olafur Gustafsson und Maik
Machulla fehlten zeitweise fünf erprobte Halblinke. Die Misere schweißte
die Truppe aber noch enger zusammen. Vor allem der 27:25-Erfolg in
Montpellier mit nur drei etablierten Rückraum-Kräften sorgte auch
international für Aufsehen.
"Wir haben uns alle Möglichkeiten erhalten, etwas im nächsten Jahr zu
erreichen", frohlockt Rückraum-Ass Holger Glandorf. Dass dieser Satz von
ihm kommt, ist bemerkenswert genug. Im April erlitt der Linkshänder als
Folge einer Spritze bei einem Nationalmannschafts-Lehrgang eine Infektion
an der Ferse. Zeitweise bangten Verein und Fans um die Fortsetzung seiner
Karriere. Ab August lieferte der 29-Jährige wieder exzellente Leistungen
ab, obwohl er sein Pensum aufgrund von Bluthochdruck und Kreislauf-Problemen
weiterhin dosieren muss.
Zuletzt entspannte sich die Personalsituation etwas. Der Isländer Gustafsson,
der erst im November nach Flensburg gewechselt war, stand nach einem
Außenbandriss im Sprunggelenk in Essen schon wieder in der Startformation.
Im Ruhrpott meldete sich auch Machulla zurück. Der Routinier war Ende November
nach einem Training in der Dusche ausgerutscht und brach sich dabei einen Zeh.
Vor dem Derby werden zwar keine großen Töne gespuckt, aber die jüngste
Verwundbarkeit der Kieler wird bei der SG registriert. "Das letzte Jahr war
einfach nicht normal", sagt der bislang überragend haltende Torwart
Mattias Andersson. "Es ist normal, dass auch
Kiel mal ein Spiel verliert."
Die Flens-Arena ist seit Oktober ausverkauft. Unter den Fans ist der
Glaube an ein nachträgliches Weihnachtsgeschenk groß: Seit dem letzten
Derby im Dezember vergangenen Jahres haben die
Flensburger kein Heimspiel mehr verloren. "Journalisten und
Statistikfreunde schauen auf Tabellen und Serien", sagt Vranjes. "Mich
interessiert nur die Leistung am Tag X."
(von Jan Kirschner, aus den Kieler Nachrichten vom 24.12.2012)
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
SG Flensburg-Handewitt - THW Kiel:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
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TV-, Radio- und Internet-Tipps: