23./24.01.2013 - Letzte Aktualisierung: 24.01.2013 | WM 2013 |
Update #3 | KN-Bericht ergänzt ... |
Dominik Klein erzielte vier Tore. |
Vom 11. bis 27. Januar 2013 findet die WM 2013 in Spanien statt. |
Einziges Manko: Durch Zeitstrafen gegen Roggisch und Strobel begann das DHB-Team den zweiten Durchgang gleich in doppelter Unterzahl. Durch Trainersohn Rivera und Tomas gelang den Spaniern so der schnelle Ausgleich. Der starke Theuerkauf legte zwar noch einmal vor, doch als Entrerrios, Tomas und Aguinagalde - das Trio sorgte zusammen für 20 Treffer - den Spielstand auf 17:15 stellten und Stefan Kneer zudem eine Zeitstrafe kassierte, drohte der deutschen Mannschaft Ungemach. Doch in dieser Phase hatte das DHB-Team Glück, dass Tomas nur den
Patrick Wiencek war einmal erfolgreich. |
So aber war Spanien nach 44 Minuten noch in Schlagdistanz, und insbesondere Julen Aguinagalde sollte in dieser Schlussphase zeigen, dass er zurecht zum Welthandballer nominiert war. Der 110kg-Koloss erzielte einen Doppelpack zum 21:20, und nach dem Ausgleich durch Weinhold und einem Treffer von Entrerrios legte Aguinagalde noch einen lupenreinen Hattrick nach. Der deutsche Angriff zerschellte an der spanischen Deckung, und mehrere technische Fehler und Verzweiflungswürfe waren ein gefundenes Fressen für diesen Zwischenspurt der Iberer. In den letzten fünf Minuten ordnete Heuberger eine offene 4:2-Deckung an, und nach dem 26:21 durch Maqueda konnte Christophersen mit zwei Rückraumtreffern noch einmal verkürzen. Doch als Rivera 70 Sekunden vor Schluss von außen das 27:23 erzielte, war die Entscheidung gefallen: Unter dem Jubel der über 10.000 Spanier kann der Gastgeber weiter von seinem zweiten Weltmeistertitel träumen, während die deutsche Mannschaft die Heimreise antreten muss. Dies kann sie aber erhobenen Hauptes, ist das Team doch erfrischend und kämpferisch aufgetreten.
(Sascha Krokowski)
Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht der Kieler Nachrichten.
Aus den Kieler Nachrichten vom 24.01.2013:
Die Spanier hatten nichts unversucht gelassen, um die Deutschen aus dem Tritt zu bringen. Während sie sich aufwärmten, lief auf dem Videowürfel über ihnen noch einmal der Kantersieg der Gastgeber im Achtelfinale gegen Serbien ab. Doch die Schützlinge von Martin Heuberger zeigten sich unbeeindruckt, auch nach dem Anpfiff. Mit Herz und auf schnellen Beinen traten sie an, in Silvio Heinevetter hatten sie einen guten Rückhalt. Dagegen fand der bullige Arpad Sterbik nicht ins Spiel. Als Michael Haaß durch seine stämmigen Beine hindurch das 7:5 für die Deutschen erzielte, nahm Valero Rivera den Hünen vom Feld. Wie sich am Ende herausstellen sollte, hatte er mit dem relativ unbekannten Jose Sierra den Matchwinner e ingewechselt.
Doch bis zur Pause sollten die Gäste den Ton angeben. Die Spanier wirkten ratlos, als der routinierte Albert Rocas den Ball unbedrängt ins Aus warf, waren auf den Rängen sogar deutsche Fangesänge zu hören. Halbfinale? Die Deutschen hatten sich geschworen, nach Barcelona zurückzukehren. An den Ort, an dem das Turnier sein Ende finden wird. Und tatsächlich sah es nach 30 Minuten so aus, als könnte dieser Plan aufgehen. Als Linksaußen Dominik Klein in Unterzahl von Rechtsaußen zum Halbzeitstand traf, da schien die Fortsetzung des Höhenfluges möglich.
Für zusätzlichen Schub hatte die Fußball-Prominenz gesorgt, die der Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) eine Videobotschaft zukommen ließ. Beispielsweise riet Dortmunds Coach Jürgen Klopp, neben Joachim Löw stehend, grinsend dazu, den einen oder anderen Ball mal ins Tor zu werfen. Sein Versuch, erstmals einen Handball zu werfen, misslang, doch die Geste kam an. Mit einer Minikamera produzierten die Handballer ebenfalls ein Video, einen Dank. Mit Heinevetter, der mit einem Besen die Straßen von Saragossa fegt.
Nach dem Wiederanpfiff steigerte sich Sierra von Minute zu Minute und die Bären in der spanischen Deckung schlossen sich zu einer Wand. Gab es eine Lücke, fehlte das letzte Maß an Kaltschnäuzigkeit. So versuchte sich Patrick Groetzki freistehend und vergeblich mit einem Dreher, der bei Heuberger auf dem Index steht. Es wäre der Anschlusstreffer zum 18:17 (37.) gewesen. Dann knallte der junge Rechtsaußen der Rhein-Neckar Löwen einen Ball an die Latte, es wäre das 20:18 (43.) für die Deutschen gewesen. 21:21 stand es, als Heuberger eine Auszeit nahm. Auf den Rängen brandete "La Ola" durch die Kurven, die Fans feierten Sierra mit Sprechchören und auf dem Feld schrie Christoph Theuerkauf die Kollegen an, erinnerte daran, fokussiert zu bleiben. Im Tunnel.
Doch die Deutschen benötigten 25 Minuten, um in der zweiten Halbzeit ihr achtes Tor zu erzielen. Da führten die Spanier vorentscheidend mit 26:21. Die Deckung bekam vor allem Julen Aguinagalde nicht in den Griff. Der bullige Kreisläufer warf die meisten seiner sieben Tore in der entscheidenden Phase. "Schade, dass unser Kampf nicht belohnt wurde" sagte Klein, "aber wir haben viel für unsere Sportart getan, das macht mich stolz".
Verärgert waren sie auch, waren doch einige Entscheidungen der Schiedsrichter sehr fragwürdig. Oder "krass", wie Ersatztorhüter Carsten Lichtlein befand, aber nicht als Ausrede benutzen wollte: "Wir haben damit gerechnet, schließlich spielen wir in Spanien gegen Spanien." Nein, die Schuld für die Niederlage müssten sie bei sich suchen.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 24.01.2013)
WM 2013: GER-ESP: Dominik Klein. | WM 2013: GER-ESP: Dominik Klein. | WM 2013: GER-ESP: Dominik Klein. | WM 2013: GER-ESP: Michael Haaß. | |||
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WM 2013: GER-ESP: Patrick Wiencek. | WM 2013: GER-ESP: Patrick Wiencek. | WM 2013: GER-ESP: Dominik Klein. | WM 2013: GER-ESP: Silvio Heinevetter. | |||
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