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25.-27.04.2013 - Letzte Aktualisierung: 27.04.2013 Champions League

Samstag gilt es: THW will in Veszprem das Ticket für Köln lösen

Großes Public Viewing in der Sparkassen-Arena

Update #3 KN-Interview mit Gabor Csaszar, KN-Vorberichte vom 26.04. und 25.04. ergänzt ...

Das Team von MKB Veszprem, Gegner des THW im Viertelfinale der Champions League.
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Entscheidung in Ungarn: Mit Selbstbewusstsein und einer gehörigen Portion Vorfreude auf den "Hexenkessel" von MKB Veszprem reist die Mannschaft des THW Kiel am Freitag in die "Stadt der Königinnen". Nach dem ebenso knappen wie dramatischen 32:31-Hinspielerfolg vor eigenem Publikum müssen sich die "Zebras" am Sonnabend in der "Veszprem"-Arena vor mehr als 5.000 fanatischen Heimfans mächtig ins Zeug legen, um sich erneut für das "VELUX EHF Final4" in Köln zu qualifizieren. Die "VELUX EHF Champions League"-Partie beim mit zahlreichen Weltstars besetzten ungarischen Topclub beginnt um 16 Uhr, in Kiel können die Fans erstmals in der Sparkassen-Arena gemeinsam mit vielen hundert Gleichgesinnten beim Public Viewing mitfiebern.
Laszlo Nagy überragte im Hinspiel mit elf Treffern.
Laszlo Nagy überragte im Hinspiel mit elf Treffern.
Die Ausgangslage vor diesem "Alles oder nichts"-Spiel ist klar: Der Titelverteidiger THW Kiel muss die Partie gewinnen oder sich ein Unentschieden erkämpfen, um sicher nach Köln zu fahren. Die "Zebras" könnten sich auch eine Niederlage mit einem Tor Differenz erlauben, wenn sie in Ungarn selbst mehr als 31 Tore erzielen. "Wir müssen in Veszprem fantastisch auftreten, um nach Köln zu fahren", sagt THW-Trainer Alfred Gislason. Das "richtig harte Hinspiel" habe gezeigt, dass der THW Kiel es im Viertelfinale der Königsklasse mit einer der besten Mannschaften Europas zu tun habe. "Zudem müssen wir auf den Hexenkessel vorbereitet sein, der uns dort erwartet. Veszprem ist eine der stärksten Heimmannschaften der 'VELUX EHF Champions League', und die Arena ist eine der lautesten der Welt."
Ungarn selbstbewusst
Dort treffen die Kieler, die am Freitagmorgen via München und Budapest in das rund 1.100 Kilometer von Kiel entfernte Veszprem reisen, auf extrem selbstbewusste Gastgeber. Deren Trainer Carlos Ortega hatte bereits vor dem Hinpiel die Rechnung aufgestellt, dass man nach Köln fahre, wenn man in Kiel mit weniger als vier Toren Unterschied verlöre. "Leider haben wir in Kiel einen Sechs-Tore-Vorsprung verspielt, aber ich war trotzdem stolz auf meine Mannschaft. Jetzt wollen wir zum 'VELUX EHF Final4" - auch wenn es gegen Kiel schwer wird. Der THW Kiel ist auch in der Lage, überall auf der Welt auswärts zu gewinnen." MKB-Topstar Laszlo Nagy, im Hinspiel mit elf Toren überragender Spieler des ungarischen Abonnementmeisters, erklärte, dass nach einem großen Spiel in Kiel die MKB-Mannschaft selbstbewusst in das Rückspiel gehe: "Wir glauben an uns. Zumal wir uns eine Woche auf den THW Kiel intensiv vorbereiten werden."
Vorfreude auf die "Hölle" Veszprem-Arena
Linksaußen Cristian Ugalde spielte im Hinspiel in Kiel vorgezogen in der Abwehr und stibitzte mehrere Bälle.
Linksaußen Cristian Ugalde spielte im Hinspiel in Kiel vorgezogen in der Abwehr und stibitzte mehrere Bälle.
Natürlich bauen die Gastgeber, deren Kader wir Ihnen bereits im Vorbericht zum ersten Gruppenphasen-Spiel ausführlich vorgestellt hatten, am Sonnabend auch auf die unglaubliche Stimmung in der "Veszprem-Arena". In der entfachen über 5.000 frenetische Fans einen Höllenlärm - vor allem, wenn die Gäste im Angriff sind. So werden Absprachen auf dem Feld unmöglich - doch der THW Kiel kennt die Atmosphäre in dem Schmuckkästchen bereits aus dem Auswärtsspiel in der Gruppenphase. Bange machen gilt nicht, sagt Kapitän Marcus Ahlm: "Uns erwartet zwar eine der lautesten Hallen Europas, aber wir lieben solch eine Stimmung. Und wir lieben diese Spiele, in denen es intensiv zur Sache geht und am Ende vielleicht nur ein Tor entscheidet." Natürlich wolle der THW in Veszprem gewinnen, unterstreicht Marcus Ahlm: "Wir wollen nach Köln und diesen eigenartigen 'Fluch', dass sich der Titelverteidiger im Folgejahr nie für das Finalturnier qualifiziert, endlich beenden." Auch Filip Jicha hat sich für das Spiel am Sonnabend viel vorgenommen: "In Veszprem wird es laut und hart. Aber es ist ein K.o.-Spiel - wir sind heiß darauf und wollen uns gut präsentieren." Marko Vujin, für den die Partie in Ungarn eine Reise in die eigene Vergangenheit ist, machte es kurz und knapp: "Wir sind Kiel - wir gewinnen in Veszprem und fahren dann nach Köln!"
Unterstützung in Ungarn und beim Public Viewing in Kiel
Das Spiel in Veszprem wird am 27. April live auf dem Videowürfel in der Sparkassen-Arena übertragen.
Klicken Sie zum Vergrößern! Das Spiel in Veszprem wird am 27. April live auf dem Videowürfel in der Sparkassen-Arena übertragen.
Mit kühlem Kopf wollen die "Zebras" in der hitzigen Atmosphäre Veszprems bestehen. Dabei werden sie von rund 140 Kieler Fans unterstützt, die ihrer Mannschaft am Sonnabend via Wien hinterherreisen. Auch in Kiel steigt die Vorfreude auf das bisher vielleicht wichtigste Spiel des Jahres: Erstmals können die THW-Fans in der "Handball-Kathedrale" Sparkassen-Arena gemeinsam ein Auswärtsspiel ihrer "Zebras" verfolgen. Um 15 Uhr öffnen sich die Türen zum Public Viewing, das Spiel wird ab 16 Uhr mit freundlicher Unterstützung der EHF und Eurosport auf dem neuen Video-Würfel gezeigt. Die NDR2-Fanshow mit Moderator Torben Pöhls sorgt für Musik und Unterhaltung, zudem wird Ex-"Zebra" Klaus-Dieter "Pitti" Petersen zum Expertentalk erwartet. Von 15 bis 15.30 Uhr gibt THW-Rückraumspieler Christian Zeitz, der wegen seiner Handverletzung aus dem Pokal-Halbfinale nicht mit nach Ungarn reisen wird, im Umlauf vor dem geöffneten THW-Fanshop Autogramme. Und natürlich ist auch Maskottchen Hein Daddel mit von der Partie. Die Arena-Gastronomie kümmert sich um das leibliche Wohl. Der Vorverkauf (noch bis einschließlich Freitag) läuft auf Hochtouren: Karten gibt es im Vorverkauf für 4 Euro (Kinder und Jugendliche bis 14 jahre 2 Euro) täglich ab 14 Uhr im CinemaxX sowie in der THW-Geschäftsstelle (9-13 und 14-17 Uhr). Die Tageskasse, an der es noch ausreichend Karten geben wird, öffnet am Sonnabend um 14.30 Uhr. Dann kosten die Karten jeweils 5 Euro beziehungsweise 2 Euro.
Dänen pfeifen entscheidende Partie
Die "Zebras" werden nach Ungarn von Ulf Kahmke und Martin Schmidt begleitet, die die Partie ab 16 Uhr für Eurosport kommentieren. Vor der Partie wird zudem die beliebte Eurosport-Interview-Reihe "Frankie goes to ..." ausgestrahlt - Ex-Nationalspieler Frank von Behren traf dieses Mal THW-Torhüter Thierry Omeyer zum Gespräch. Auch das NDR-Fernsehen schickt ein Kamerateam nach Veszprem, Bilder gibt es unter anderem im NDR-Sportclub ab Sonntagabend. Die Europäische Handball-Föderation hat für die Leitung des entscheidenden Viertelfinal-Spiels in Veszprem ein erfahrenes Gespann nominiert: Die Dänen Per Olesen und Claus Gramm Pedersen pfeifen die Partie, als EHF-Delegierter reist Bozidar Djurkovic aus Serbien nach Ungarn, als Referee-Delegierter ist der Spanier Tono Huelin vorgesehen. Auf geht's Kiel!

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

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Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Die drei Bundesliga-Vertreter im EHF-Pokal wollen an diesem Wochenende ebenfalls das neu eingeführte Finalturnier in Nantes erreichen.

Am Samstag um 19.00 Uhr stehen sich in der Mannheimer MWS-Halle am Herzogenried mit den Rhein-Neckar Löwen und dem SC Magdeburg im direkten Duell gegenüber. Das Hinspiel in der GETEC-Arena konnten die gastgebenden Bördeländer mit 31:28 (16:12) für sich entscheiden. Titelverteidiger Frisch Auf Göppingen kann indes mit einem "einfachen" Heimsieg gegen RK Maribor Branik das Halbfinalticket buchen, nachdem die Mannschaft von Trainer Velimir Petkovic in Slowenien ein 26:26 (15:13)-Unentschieden erreichte. Die Partie in der EWS-Arena wird am Samstag um 19.30 Uhr angepfiffen.

Im Viertelfinale der Champions League steht indes der siebte und finale Akt des Nordderbys zwischen dem HSV Hamburg und der SG Flensburg-Handewitt an. Die Elbstädter konnten am vergangenen Wochenende in der Campushalle dank eines 10:1-Laufs in der zweiten Halbzeit einen überraschend deutlichen 32:26 (15:14)-Erfolg verbuchen und gehen damit als haushoher Favorit in das Rückspiel in der heimischen o2-World. Die Partie wird am Sonntag um 18.30 Uhr angepfiffen und von Eurosport übertragen.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 25.04.2013:

Veszprem fiebert dem Kiel-Spiel entgegen

Arena des Viertelfinal-Gegners war innerhalb von zwei Stunden ausverkauft
Kiel. Wer fährt nach Köln? Am 1./2. Juni wird in der mit 20 000 Zuschauern ausverkauften Arena in Köln das "Final4" ausgespielt, die Endrunde der Champions League. Der HSV Hamburg, der sein Viertelfinal- Hinspiel in Flensburg mit 32:26 gewann, darf bereits von der Teilnahme träumen. Der THW Kiel muss dagegen vor seinem Rückspiel bei MKB Veszprem (Sonnabend, 16 Uhr) damit rechnen, eine Tradition fortzusetzen: Bislang hat sich noch kein Titelverteidiger für das "Final4" qualifizieren können.

Die "Zebras" fliegen morgen Vormittag über München nach Budapest und von dort im Bus ins 120 Kilometer entfernte Veszprem. Am Nachmittag wird Alfred Gislason seine Mannschaft noch einmal zum Training bitten. In einer leeren Halle, die sich über Nacht verwandeln wird. Die Tickets für die rund 5000 Zuschauer fassende "Veszprem-Arena" waren innerhalb von zwei Stunden ausverkauft, die Fans des ungarischen Serienmeisters sind heiß auf den THW Kiel. Die Stimmung wird noch hitziger sein als im Gruppenspiel, das der THW mit 30:31 verlor. 20 Minuten vor dem Anpfiff war die Arena nur zur Hälfte gefüllt, doch als die Spieler vorgestellt wurden, hatten die Ränge sich in ein buntes Fahnenmeer verwandelt. Auf den Sitzschalen hielt es keinen mehr, alle standen und sangen voller Inbrunst die Nationalhymne. "Das wird ein riesiges Spektakel", sagt Alfred Gislason. "Das ist eine der lautesten Hallen, die es im Handball gibt. Vielleicht sollten wir dort mit Kopfhörern spielen."

Nach dem mühsamen 32:31 (15:16)-Sieg im Hinspiel, in dem sein Team einen Sechs-Tore-Rückstand (22:28/47.) noch umbiegen konnte, verschenkte Gislason zwei freie Tage. Am Montag mussten nur jene eine Sonderschicht einlegen, die am Sonntag nicht zum Einsatz gekommen waren. "Die Akkus sind wieder voll", sagt Gislason, der sich nicht darüber beschweren will, dass seiner Mannschaft zuletzt innerhalb von acht Tagen vier Pflichtspiele abverlangt worden waren. "Wir sind diese Belastung gewohnt."

Ganz andere Töne sind aus dem Lager der SG Flensburg-Handewitt zu hören, die vor zehn Tagen das Pokalfinale gegen den THW Kiel (30:33) verloren hat. "Meine Spieler haben viel Stress durch die Liga, den Pokal, die Champions League und die Nationalmannschaft", sagt Trainer Ljubomir Vranjes vor dem Rückspiel in Hamburg (Sonntag, 18.30 Uhr). "Irgendwann sagt der Körper nein." Es sei unmöglich gegen Hamburg zu gewinnen, wenn "mehrere Spieler einen schlechten Tag erwischen". Dass die Kieler auch dann noch in der Lage sind, einen Weltklasse-Gegner wie Veszprem zu schlagen, lässt THW-Manager Klaus Elwardt hoffen. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir noch einmal so schlecht spielen werden wie im Hinspiel." Auch der Blick auf das Konto lässt ihn gelassen nach Ungarn reisen. "Mit dem Erreichen des Viertelfinals sind wir wirtschaftlich voll im Soll. Mehr haben wir zu Saisonbeginn nicht einkalkuliert." An Prämien hat der dreimalige Champion bereits 145 000 Euro verdient, mit den Zuschauereinnahmen dürften bislang mehr als eine halbe Million Euro in die Kasse geflossen sein. Allerdings - üppig werden die Prämien erst im "Final4". Wer Köln erreicht, verdient mindestens 150 000 Euro. Wer gewinnt, der bekommt den Pokal und 350 000 Euro.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 25.04.2013)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 26.04.2013:

Die Rückkehr in die Hölle

Viertelfinal-Rückspiel: "Zebras" reisen in der Champions League wieder nach Veszprem
Kiel. Die Vorfreude auf das Rückspiel im Viertelfinale der Champions League zwischen dem THW Kiel und MKB Veszprem (Morgen, 16 Uhr, live auf Eurosport) steigt. In Kiel, aber auch am Plattensee, an dem der ungarische Serienmeister seinen Wohnsitz hat. "Wir freuen uns alle", sagt MKB-Mitarbeiterin Eva Zambo. "Die Erwartung der Fans ist riesig. Aber alle wissen, dass diese Aufgabe unheimlich schwierig ist." Das Hinspiel gewann der THW Kiel mit 32:31 (15:16), ein Remis würde dem Titelverteidiger demnach reichen.

Gewinnen die Ungarn, die in der Gruppenphase den THW in eigener Halle 31:30 schlagen konnten, mit einem Tor, geben die Auswärtstore den Ausschlag. Gewinnt Veszprem ebenfalls mit 32:31, wird unmittelbar im Siebenmeterwerfen ermittelt, wer zum "Final4" nach Köln (1./2. Juni) fährt. Werden die MKB-Heimspiele sonst nur von einem Spartensender übertragen, bietet diesmal mit M1 ein öffentlicher Sender eine Liveübertragung an, auch Eurosport hofft auf Spitzenquoten. Im Hinspiel schalteten bis zu 500000 Zuschauer ein, diesmal dürften es noch mehr werden, zumal der Sender seine Übertragung bereits um 15.30 Uhr mit einem Film über Kiels Torhüter Thierry Omeyer starten wird. TV-Experte Frank von Behren ("Frankie goes to..") hat den Franzosen besucht, der den THW nach sieben Jahren verlassen wird.

Die Veszprem-Arena ist mit 5000 Zuschauern ausverkauft, aus Kiel reisen 120 Fans mit, und auch in der Sparkassen-Arena werden die THW-Anhänger auf ihre Kosten kommen. Der Rekordmeister bietet erstmals ein Public Viewing an, das Rückspiel wird auf dem Videowürfel übertragen. Die Halle öffnet um 14.30 Uhr, ab 15 Uhr wird der verletzte Christian Zeitz am Fanstand Autogramme schreiben. Was ihm schmerzfrei möglich sein müsste, brach er sich doch im Pokalhalbfinale gegen MT Melsungen die rechte Mittelhand. Zeitz ist Linkshänder.

Der 32-Jährige wird dem THW fehlen, alle anderen Spieler werden heute die Reise via München und Budapest antreten. Trainer Alfred Gislason hofft darauf, dass die gleichen Spieler, die am Sonntag erst in den letzten zehn Minuten Normalform zeigten, diesmal mit einer anderen Einstellung antreten. "Wir haben eigentlich ohne Abwehr gespielt", sagte Gislason, der sich nach dem Videostudium nicht erklären konnte, warum seine Mannschaft trotz eines 22:28-Rückstandes (47.) noch gewinnen konnte. "Ein Trost ist, dass wir unglaublich viel falsch gemacht haben und sich so viele Möglichkeiten bieten, uns besser zu präsentieren."

Besonders ist ihm Laszlo Nagy in Erinnerung geblieben, der mit seinen elf Toren den THW fast im Alleingang in die Schranken gewiesen hatte. In der Deckung mühten sich abwechselnd Momir Ilic, Daniel Narcisse und Filip Jicha vergeblich gegen den wuchtigen Linkshänder. "Er hat gut gespielt", sagte Gislason. "Aber die Hälfte seiner Tore haben wir ihm geschenkt." Er erwarte von seinen Spieler, dass sie diesmal in der Deckung ganz anders auftreten. "Veszprem hat ordentlich zugepackt, das müssen wir auch."

Am Sonntag hatte es den Anschein, als würde dem Team von Carlos Ortega in den letzten zehn Minuten die Luft ausgehen. Was kein Wunder wäre, schließlich ist der Tabellenführer der ungarischen Liga in der Heimat nur selten gefordert. Auch in der bisherigen Champions-League-Saison nicht, die Heimspiele gewannen Nagy & Co, abgesehen vom Kiel-Spiel, alle mit mindestens sieben Toren Vorsprung. An einen Gegner, dem die Kraft ausgeht, glaubt Gislason nicht. "Dafür haben sie zu viele erfahrene Spieler."

Dass auch die "Veszprem-Arena" zu knacken ist, bewiesen in der vergangenen Saison die Füchse Berlin, die dort im November 2011 mit 33:24 siegten. Doch das Team hat seitdem sein Gesicht völlig verändert. Neben Ortega und Nagy kamen weitere Stars wie Marco Oneto, Christian Ugalde (alle Barcelona) und Chema Rodriguez (Madrid). Die spanische Note soll die Ungarn erstmals nach elf Jahren wieder ins Endspiel tragen. Dort scheiterten sie, seinerzeit noch als Fotex Veszprem, trotz der 1000 mitgereisten Fans am SC Magdeburg (23:21/25:30). Trainer? Alfred Gislason.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 26.04.2013)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 27.04.2013:

"Wir können den THW Kiel schlagen"

Gabor Csaszar träumt heute mit Veszprem vom großen Coup
Veszprem. Am Tag vor dem Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen den THW Kiel (heute, 16 Uhr, Eurosport) gibt Gabor Csaszar (28), Mittelmann von MKB Veszprem, erstmals einer deutschen Zeitung ein Interview - morgens um kurz vor acht in der wunderschönen Altstadt. Die Sonne scheint, der Frühling am Plattensee fühlt sich wie ein Kieler Sommer an.
Kieler Nachrichten:
Herr Csaszar, in der Stadt gibt es keinerlei Hinweise auf das Spiel.
Gabor Csaszar:
Das ist auch nicht nötig. Es ist derzeit Ungarns Sportereignis Nr.1. Wir hätten 20 000 Tickets verkaufen können. Ein TV-Sender überträgt, der sonst nur Spiele des Nationalteams zeigt. Ich denke, dass jeder zehnte Ungar einschalten wird, also eine Million. Das Spiel ist von großer Bedeutung für das ganze Land. Ein Beispiel: Staatspräsident Janos Ader besucht uns gleich im Training.
Kieler Nachrichten:
Der Präsident kommt, die Halle ausverkauft, ein Land vor dem Bildschirm - könnte der Druck auch zu groß werden?
Gabor Csaszar:
Nein. In der vergangenen Saison sind die Fans manchmal zehn Minuten vor dem Abpfiff gegangen, weil wir nicht gut gespielt haben. In dieser Saison ist das noch nicht passiert. Wenn wir alles geben, werden sie uns bis zum Ende unterstützen. Auch wenn wir deutlich verlieren sollten. Was ich übrigens nicht glaube.
Kieler Nachrichten:
Woran glauben Sie denn?
Gabor Csaszar:
Daran, dass wir eine Chance haben. Wir Ungarn denken anders als die Deutschen, für uns ist die Hoffnung wichtig. Sehen wir einen Türspalt, auch wenn er noch so klein ist, hoffen wir darauf, dass er sich öffnet. Das ist gegen Kiel nicht anders, zumal der Spalt schon größer geworden ist.
Kieler Nachrichten:
Was lässt Sie hoffen, dass Veszprem erstmals das "Final4" erreicht?
Gabor Csaszar:
Der Reiz für uns alle ist gar nicht in erster Linie das Final4. Der besondere Reiz liegt darin, es über Kiel zu erreichen, dass wir die beste Mannschaft der Welt schlagen. Aus dem Hinspiel haben wir den Glauben mitgenommen, dass das klappen kann.
Kieler Nachrichten:
Obwohl Ihr Team bei der 31:32-Niederlage einen Sechs-Tore-Vorsprung verspielte?
Gabor Csaszar:
Das darf nicht überbewertet werden, denn von den letzten zehn Minuten haben wir sechs in Unterzahl gespielt. Wir haben die Theorie besiegt, chancenlos zu sein. Schließlich haben wir dort in der Vorrunde 21:32 verloren, und es hieß, Kiel sei viel zu gut für uns. Das ist offensichtlich nicht so.
Kieler Nachrichten:
Im Sommer kam mit Carlos Ortega ein Trainer, der vier Spieler aus Spanien mitbrachte. Was änderte sich?
Gabor Csaszar:
Alles. Ich kam von den Olympischen Spielen zurück und fühlte mich wie ein Fremder. Für die Spieler aus Spanien war die Integration leichter als für mich, der hier schon zwei Jahre gespielt hatte. Ortega hat den Handball modernisiert, wir spielen Gegenstöße viel schneller und effektiver, außerdem hat sich unsere Abwehr enorm verbessert.
Kieler Nachrichten:
Sie hatten zu der Zeit ein Angebot des SC Magdeburg. Warum haben Sie abgelehnt?
Gabor Csaszar:
Ich wollte die Neuen erleben. Sie haben uns nicht nur besser gemacht und mit Laszlo Nagy einen Anführer gegeben. Sie veränderten auch die Stimmung. Es geht viel südländischer zu, lockerer, auch wenn wir im Training extrem hart arbeiten.
Kieler Nachrichten:
Stammen Sie denn aus einer Handballer-Familie?
Gabor Csaszar:
Nein, meine Eltern und Brüder betreiben in einem Ort mit 800 Einwohnern eine große Farm. Sie züchten und verkaufen Bullen. Derzeit müssten es um die hundert sein. Meine Liebe zum Dörflichen ist geblieben. Deshalb fühle ich mich hier so wohl.
Kieler Nachrichten:
Dazu passt aber nicht, dass Sie nun in Paris ein Kollege von Danielc Narcisse werden...
Gabor Csaszar:
... stimmt, aber mich reizt das Neue. Als 22-Jähriger wollte mich Gummersbach holen. Damals habe ich mich nicht getraut, der Sprung in die Bundesliga schien mir zu groß. Es wäre interessant gewesen, schließlich war der Trainer damals Alfred Gislason. Aber so ist es auch gut. Es wäre schön, wenn ich mich als Champions-League-Sieger verabschieden könnte. Unmöglich ist das nicht.
(Das Gespräch führte Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 27.04.2013)

 

Kurzumfragen:

Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.

 


User-Tipp:

MKB Veszprem (HUN) - THW Kiel:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
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TV- und Radio-Tipps:

  • Eurosport-Logo TV: Eurosport:
    Sa., ab 16.00 Uhr: MKB Veszprem (HUN) - THW Kiel
    live aus der Veszprem-Arena
  • NDR 1 Welle Nord-Logo Radio: NDR 1 Welle Nord:
    Sa., ab 15.30 Uhr: Live-Einblendungen MKB Veszprem (HUN) - THW Kiel
    geplante Einblendungen um 15.30 Uhr, 16.03 Uhr, 16.20 Uhr, 16.30 Uhr, 16.40 Uhr, 17.03 Uhr, 17.10 Uhr und in der Schlussphase gegen 17.30 Uhr; Bilanz nach dem Spiel gegen 17.50 Uhr; Bericht um 18.00 Uhr sowie Berichte und Stimmen am Sonntag- sowie am Montagmorgen; Reporter ist Norman Nawe
    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!


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