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17.08.2013 Abschied / Event

Emotionaler Abschied vom "Käpt'n" Marcus Ahlm

Update #1 Fotos ergänzt...

Farvel, Marcus Ahlm!
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Ein Abend mit guten Freunden und ganz viel Lachen: So hatte sich Marcus Ahlm seinen Abschied von der aktiven Handball-Bühne gewünscht. Die "Zebras" erfüllten ihm diesen Wunsch. Kiel erfüllte ihm diesen Wunsch: 10.285 Fans in der ausverkauften Sparkassen-Arena und eine "Weltauswahl" aus Ehemaligen waren der Rahmen eines Abends, dessen Dramaturgie am Ende einen Marcus Ahlm im Kreis seiner Familie vorsah. Der Schwede, ansonsten ein ruhiger Vertreter, nutzte die Zeit im Scheinwerferlicht, um sich ausführlich zu bedanken. Aber auch, um einen Bogen zu seiner neuen Aufgabe beim THW Kiel zu spannen: "Kiel ist die beste Handballstadt - wir müssen alle gemeinsam jeden Tag dafür kämpfen, dass es so bleibt." Da sprach bereits der Aufsichtsrat Marcus Ahlm.
Marcus Ahlm begrüßt Demetrio Lozano.
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Zuvor jedoch war der Schwede noch einmal von ganzem Herzen Handballer. Mit einem dicken Kloß im Hals verfolgte er den Begrüßungsfilm auf dem Videowürfel, dann stellte er mit einem Strahlen auf dem Gesicht sein Team "Marcus 3-13" vor. Eine Weltauswahl, wie man sie selbst in Kiel nur ganz selten zu Gesicht bekommt. Die Wegbegleiter aus zehn Jahren THW - alle waren sie gekommen, um mit Marcus Ahlm einen der ganz Großen des Sports zu verabschieden. "Als ich die Einladung bekam, habe ich mit der Zusage keinen Moment gezögert", sagte beispielsweise Stefan Lövgren. Jener Schwede, aus dessen Händen Marcus Ahlm einst die Kapitänsbinde weitergereicht bekam. Auf der Platte wirbelten Staffan Olsson und Max Wislander, als ob für sie das Alter keine Rolle spielen würde. Im Tor zeigte Peter Gentzel, dass für ihn das Alter ebenfalls eine relative Marke ohne große Einschränkungen ist: Immer wieder verzweifelten die aktuellen Stars des THW Kiel an
Alles nur Spaß: Filip Jicha kassiert nach einem Foul an Stefan Lövgren die rote Karte.
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Peter Gentzels Reaktionsschnelligkeit. Gezaubert wurde natürlich auch: Ein halbes Dutzend Kempatricks brachte die "Weltauswahl" auf die Platte; No-Look-Pässe an den Kreis, Abspiele auf engstem Raum und wuchtige Würfe - man sah den ehemaligen "Zebras" an, wieviel Spaß es ihnen bereitete, noch einmal in der Sparkassen-Arena auf dem Feld zu stehen. "Heute bin ich wieder zu Hause", sagte Klaus-Dieter Petersen - und drückte damit treffend wohl auch die Gefühlswelt seiner Mitspieler in den blauen Trikots aus. Auf den Rängen wurde jede gelungene Aktion mit Jubel bedacht, und auch die wenigen misslungenen Aktionen sorgten hier und da für ein Schmunzeln. Die "Zaubermaus" Nikolaj Jacobsen zauberte, und Marcus Ahlm zeigte am Kreis, dass er auch zwei Monate nach dem letzten THW-Spiel und erstmals seit Jahren ohne Saison-Vorbereitung immer noch Weltklasse am Kreis verkörpert. Fünf
Marcus Ahlm wirft seinen letzten Siebenmeter.
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Mal trug sich Ahlm in die Torschützenliste der "Blauen" ein und trug so maßgeblich zum 28:26-Erfolg des Teams "Marcus 3-13" gegen den THW bei. Doch das Ergebnis war natürlich zweitrangig an diesem grandiosen Handballabend mit ganz viel Geschichte: Als THW-Maskottchen Hein Daddel fünf Minuten vor dem Ende das THW-Trikot mit der Nummer 13 auf das Feld brachte, erhoben sich die Fans von ihren Sitzen. Als Marcus Ahlm das Trikot dann zum letzten Mal überzog, jubelten die 10.285 Partygäste. Und sie wurden ganz still, nachdem Marcus Ahlm mit einem verwandelten Siebenmeter die letzte Aktion seiner erfolgreichen Karriere ebenso erfolgreich gemeistert hatte.

Emotionaler Abschied: Marcus Ahlm und seine Familie stehen auf dem Podest in der Mitte des Spielfelds.
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Das Licht ging aus, Ehefrau Karin und die drei Kinder standen ihrem Marcus zur Seite, als dieser nach Feuerwerk und Lasershow seinen Blick zur Hallendecke richtete. Lichtspots beleuchteten die Trikots von Max Wislander, Klaus-Dieter Petersen und Stefan Lövgren, die vor "ihren" Plakaten standen. Und der Lichtspot richtete sich auf den schwarzen Vorhang, vor dem Ahlms Kapitäns-Nachfolger Filip Jicha stand. Schwungvoll riss er das Tuch zur Seite: Um 21:38 war mit der Enthüllung des Konterfeis unter dem Arena-Dach die Karriere des Marcus Ahlm für alle sichtbar beendet. "Ich habe während meiner Karriere immer nur nach vorn geschaut. In diesem Sommer habe ich dann begonnen, auch einmal zurückzublicken auf meine zehn Jahre in Kiel", sagte der Schwede. "Mit dem Ergebnis, dass ich ständig mit einer Gänsehaut herumgelaufen bin." Marcus Ahlm blickte zurück, berichtete davon, dass er "einige Jahre auf den Anruf vom THW Kiel gewartet" habe. "Aber es hat gedauert, bis das Telefon endlich klingelte." Damals habe er es sich nicht einmal in den kühnsten Träumen vorstellen können, dass es in Kiel so schön werden würde. "Ich bin stolz auf die Erfolge, und ich bin stolz darauf, dass wir als Mannschaft stets alles dafür gegeben haben, um erfolgreich zu sein. Das Beste aber, was mir in zehn Jahren Kiel passiert ist, sind meine Kinder." Dann bedankte sich Marcus Ahlm bei den "besten Fans der Welt", verneigte sich vor ihnen und beendete seine Karriere mit einer langen Ehrenrunde. Der Abschied eines ganz Großen: Danke, Marcus!

16.08.13, Fr., 20.15: THW Kiel - Team "Marcus 3-13": 26:28 (12:14)

Logo THW Kiel Old Stars:
Sjöstrand (20 Minuten, 13 Paraden), Palicka (20 Minuten, 7 Paraden), Krieter (n.e.); Toft Hansen (3), Sigurdsson (4), Sprenger (1), Ahlm (2/1), Dahmke (1), Wiencek (1), Ekberg (2/1), Lauge (1), Zeitz (1), Jallouz (2), Klein (2), Jicha (3/1), Vujin (3); Trainer: Gislason
Team "Marcus 3-13":
Gentzel (40 Minuten, 19 Paraden), Fritz (n.e.); Wislander (3), Linders, Petersson, K. Andersson, Lundström (2), Pungartnik (2), Lozano (1), Petersen (1), Ahlm (5), Jacobsen (3/1), Kubes, Hagen (1), Olsson, Karabatic (1), Lund, Szilagyi, Przybecki (3), Reichmann (5), Lövgren (1); Trainer Serdarusic/Olsson
Zuschauer:
10.285 (ausverkauft) (Sparkassen-Arena, Kiel)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 17.08.2013:

Abschied von einer großen Persönlichkeit

Marcus Ahlms Team "3-13" siegte 28:26 gegen den neuen THW
Kiel. Als seine beiden Töchter, ihre kleinen Hände in den Pfoten von Hein Daddel vergraben, die Halle betraten, war es um die Coolness des Marcus Ahlm endgültig geschehen. Ines, die am Montag in Malmö eingeschult wird, hatte ihren Papa nach Kiel begleitet, um ihm den Ball zu übergeben, den der ehemalige Kreisläufer des Handballmeisters THW Kiel gestern Abend für sein Abschiedsspiel brauchte.

Es war schnell klar, dass der Anpfiff seiner Weltauswahl "3-13" gegen die aktuelle Zebraherde nicht pünktlich um 20.15 Uhr beginnen würde. Ahlm betrat die Halle allein. Die 10000 Zuschauer erhoben sich, um einen Spieler zu feiern, der nicht nur zehn Jahre lang erfolgreich das THW-Dress getragen hatte. Sie verneigten sich auch vor einer großen Persönlichkeit.

"Wir haben alle sofort auf den Knopf gedrückt und zugesagt", sprach Stefan Lövgren einer ganz besonderen Weltauswahl aus der Seele. "Und natürlich sind wir hier, um den THW zu schlagen." Tatsächlich siegte die Ahlm-Auswahl, die so zahlreich zugesagt hatte, dass "Pitti" Petersen auf einer Wasserkiste sitzen musste, mit 28:26 (14:12). Die ersten drei Tore erzielte Ahlm persönlich.

Es war ein Abend der Wehmut, aber auch einer, der allen ein Lachen auf die Gesichter zauberte. Auch Noka Serdarusic strahlte. Der ehemalige Erfolgstrainer der Zebras, im Juli 2008 entlassen, saß gelassen auf der Bank. Das Publikum hatte ihn herzlich empfangen. "Ich habe mir keine Sorgen gemacht", sagte Serdarusic. "Schließlich haben wir alle hier ein paar sehr erfolgreiche Jahre gehabt." Serdarusic, der aus dem 45 Grad heißen Mostar ("Da bleibt als Sport nur Angeln") angereist war, genoss die Rückkehr. "Mir geht es gut", sagte er, der um die Hüften herum ein wenig runder geworden ist. "Ich habe vor drei Monaten die Zigaretten weggeworfen. Das ist nicht ohne Folgen geblieben."

Es war ein Abend, an dem es nur darum ging, einen würdigen Rahmen zu erschaffen. "Ich war schon bei einigen Abschiedsspielen dabei", sagte Ahlm. "Aber bei denen musste ich am Tag danach immer trainieren. Diesmal nicht."

Zur Pause führte "3-13" mit 14:12, keiner verließ die Halle, auch die Teams nicht. Es waren Minuten, die ans Herz gingen. So nannte "Pitti" Petersen die Halle sein "Zuhause", Dominik Klein bestätigte, dass er im Februar erstmals Vater werden wird. "Noch ist aber nicht klar, für welchen Nachwuchsbereich wir etwas getan haben - Männer oder Frauen."

Während die Feldspieler in der Ahlm-Auswahl munter rotierten, musste Peter Gentzel 40 Minuten lang durchhalten. Der Schwede, an dem sich 44 Lebensjahre vergeblich abgearbeitet haben, hielt die Weltauswahl mit seinen Paraden im Spiel. "Noka hat mir ein gutes Video gegeben, das habe ich mir Tag und Nacht angesehen", sagte er mit einem Grinsen.

Gut für Ahlm, dass auch die Schiedsrichter in ihrem letzten Spiel Tränen in den Augen hatten. So konnten Ralf Damian und Frank Wenz, die nach 18 Jahren Bundesliga Abschied nehmen, nicht erkennen, dass Ahlm mit beiden Beinen im Kreis stand, als er zum 15:13 traf. Die Regeln spielten keine Rollen, auch die Auszeiten wurden zweckentfremdet.

So holte Filip Jicha, Ahlms Nachfolger als THW-Kapitän, ihn in einer ans Mikrofon. Er wollte mit dem Mythos aufräumen, dass Ahlm ein guter Fußballer ist. Sollte er einen Ball von der Mittellinie ins Tor schießen, würde er 513 Euro aus der Mannschaftskasse bekommen. Einen für jedes seiner THW-Pflichtspiele. Ahlm traf, setzte danach alles auf einen zweiten Schuss. Ginge auch der rein, so die Wette, würde er 1026 Euro gewinnen. Sollte er das Ziel verfehlen, wovon Jicha überzeugt war ("Er hat noch nie zweimal hintereinander getroffen"), dann würde er leer ausgehen. Doppelt oder nichts, Ahlm wagte es - und schoss vorbei. In einer anderen meldete sich Alfred Gislason auf dem Videowürfel zu Wort. "Wir werden Dich vermissen", sagte sein ehemaliger Trainer. "Nur nicht bei der Schnellen Mitte."

Nach dem Spaß kam, wie immer bei Abschiedsfeiern großer THW-Spieler, die Wehmut. Als Ahlm mit seiner Familie im Dunkel stand, auf dem Würfel eine Bildergalerie seiner Erfolge ablief, wurde endgültig klar, dass er tatsächlich aufgehört hatte. Spätestens um 21.38 Uhr herrschte Gewissheit, als an der Hallendecke die Leinwand mit seinem Konterfei enthüllt wurde. Und seiner Nummer, der "13".

(von Wolf Paarmann und Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 17.08.2013)

Foto vom Event

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THW - Aalborg. THW - Aalborg. Farväl Marcus! Farväl Marcus!
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