07./08.11.2004 - Letzte Aktualisierung: 08.11.2004 | Champions League |
Update #4 | Aktualisierung vom 08.11... |
Schindler überzeugte mit sieben Toren. |
Aus kiel4kiel.de:Hier geht's zu den Fotos vom Spiel gegen Hafnarfjördur.
THW Kiel sichert sich Gruppensieg in der Champions League
Nach dem desaströsen Auftritt letzte Woche in Schweden hat sich der THW Kiel nun doch schon vorzeitig den Gruppensieg in der Champions League-Gruppe F gesichert. Am fünften und somit vorletzten Spieltag schlugen die ersatzgeschwächten Zebras nach einer insgesamt überzeugenden Leistung in der Ostseehalle den isländischen Titelträger Haukar Hafnarfjördur mit 39:23 (21:9). Beste Torschützen waren Sebastian Preiß mit 9 sowie Adrian Wagner mit 8 Treffern.
Im zweiten Spiel der CL-Gruppe F
trennten sich am Sonnabend Abend US Creteil (FRA) und
IK Sävehof (SWE) 20:20 (12:11).
Sävehof führte zum Ende des Spiels mit 20:16, doch die Franzosen glichen kurz vor dem Abpfiff
aus. Weil Creteil nur ein doppelter Punktgewinn die Chance auf das Weiterkommen gelassen hätte,
versuchten die Franzosen mit aller Macht, beide Punkte zu holen, indem sie
den Torhüter für einen siebten Feldspieler auswechselten. Doch dann verlor
Creteil den Ball, aber Kim Andersson warf aus
der eigenen Hälfte am leeren Tor von Creteil vorbei. Mit dem gewonnen Punkt steht
Sävehof mit nun nun 6:4 Punkten ebenso wie der THW als
Teilnehmer im Achtelfinale fest.
Ich bin natürlich nicht zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. In der ersten Halbzeit haben wir schlecht gespielt. In der zweiten Halbzeit haben wir versucht mitzuhalten.
Nach der ersten Halbzeit war das Spiel schon entschieden. Unsere Mannschaft hat konzentriert gespielt. Wir haben unser Ziel erreicht und sind Gruppenerster. Ich bin zufrieden mit der Leistung der Mannschaft, die Abwehr hat in den ersten 30 Minuten sehr gut gestanden.
Da Sävehof gegen Paris nur ein Unentschieden geschafft hat, war es heute wichtig, mit einem Sieg den ersten Platz zu erreichen, um für die nächste Runde das Heimrecht zu bekommen. Wir müssen jetzt nach vorne schauen, am kommenden Mittwoch haben wir ein wichtiges Spiel in Pfullingen.
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
Im EHF-Pokal schlug Essen am Freitag Abend Magnus Wislanders Redbergslid Göteborg mit 28:21 (11:13), Magdeburg gewann im gleichen Wettbewerb am Sonnabend bei Paris Handball (FRA) mit 30:25 (18:9) und Gummersbach gewann am Sonntag Abend gegen Grasshopper - Club Zürich (SUI) mit 29:23 (16:11).
Im Europapokal der Pokalsieger gewann der HSV Hamburg bei Sporting C. P. Lissabon (POR) mit 28:24.
Aus den Kieler Nachrichten vom 08.11.2004:
Gruppenrang zwei sicherte sich am Sonnabend Schwedens Titelträger IK Sävehof mit dem 20:20 bei Creteil. Selbst eine Kieler Niederlage in der französischen Hauptstadt ändert nichts an dieser Reihenfolge, weil bei Punktgleichheit der direkte Vergleich herangezogen würde. Die Zebras hätten in diesem Fall die Nase deutlich vor Sävehof. Für die Auslosung der Achtelfinals (4./5. und 11./ 12. Dezember) landet der THW im Topf der Gruppensieger, trifft auf einen Gruppenzweiten und besitzt Heimrecht für das Rückspiel. Ein Wunschgegner fiel Uwe Schwenker gestern nicht ein, dafür wusste Kiels Manager, wer es nicht sein sollte. "Lemgo und Barcelona, die dürfen später kommen." Für Trainer Noka Serdarusic war nach dem Handball-Spaziergang vor allem eines wichtig: "Jetzt können wir uns ausschließlich auf das Punktspiel am Mittwoch in Pfullingen konzentrieren."
In Reihen des isländischen Meisters steht ein echter Kieler Jung: Gunnar Ingi Johansson wurde vor 21 Jahren in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt geboren. Sein Vater arbeitete zu dieser Zeit als Trainer beim THW, heißt aber Johan Ingi Gunnarson. Das ist so, weil die Isländer ihren Söhnen die eigenen Vornamen als Nachnamen in die Wiege legen. Als Nicht-Isländer kann man da schon einmal durcheinander kommen. Auch Gunnar Ingi verlor gestern auf dem Parket der Ostseehalle gemeinsam mit seinen Mitspielern den Durchblick. Und zwar komplett. "Eine Katastrophe", sagte er mit trüben Augen, aber klarem Deutsch. "Was wir heute abgeliefert haben, war viel schlimmer als erwartet." Man sei nach Kiel gekommen, um sich gut aus der Affäre zu ziehen. "Aber dann war hier alles viel zu groß für uns."
Wie wahr. Obwohl die Kieler auf ihre Leistungsträger Stefan Lövgren und Marcus Ahlm verzichten mussten und zudem Christian Zeitz wegen einer Handgelenksstauchung nur im Angriff einsetzten, wurde der überforderte Gast überrollt wie heißer Asphalt von einer Dampfwalze. Ganze zehn Minuten hielt der Widerstand, dann machte das THW-Tempospiel Haukar platt. Basierend auf der grundsoliden 6:0-Deckung, die der einen Tag zuvor 36 Jahre alt gewordene Chefdirigent Klaus-Dieter Petersen ordnete, spielten die Zebras Katz und Maus mit den Jungspunden. "Das war kein Maßstab", erkannte Noka Serdarusic. Schon zur Halbzeit war die Messe beim 21:9 gelesen, die Ernsthaftigkeit blieb nach dem Seitenwechsel in der Kabine. Hafnarfjördurs kleiner, ganz in rot gekleideter Fanblock, verstummte, aber 5300 THW Anhänger hatten trotz fehlender Spannung ihren Spaß. Sie freuten sich über das starke Kreisläuferspiel von Sebastian Preiß, der mit neun Treffern erfolgreichster Kieler war, hatten Vergnügen bei den vergeblichen Siebenmeter-Versuchen gegen Henning Fritz und beklatschten Adrian Wagner, der selbst bei klarer Führung jedem Ball hinterher hechtete. Ein großartiger Nachmittag wurde es gar für die Altenholzer Christoph Schindler und Dennis Klockmann, die ein Zweitspielrecht für den THW haben. Serdarusic beorderte die beiden Youngster in der 43. Minute aufs Parkett. Schindler startete mit einem verwandelten Siebenmeter und spielte sich mit jedem weiteren Treffer in die Herzen der Fans. Sieben Tore standen am Ende auf seinem Konto. "Irre", strahlte der 21-Jährige, "das geht wie von selbst, wenn man in solch ein super Team hinein darf." Beifall kassierte auch Torhüter Dennis Klockmann, der sieben Bälle unschädlich machte, darunter einen Siebenmeter von Ingolfsson. Als "Gnadenakt" wollte Serdarusic die Einwechslungen nicht verstanden wissen. "Die Jungs haben uns geholfen. Meine Stammspieler können zurzeit jede Pause gebrauchen."
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 08.11.2004)
Aus den Kieler Nachrichten vom 08.11.2004:
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