28.-30.03.2007 - Letzte Aktualisierung: 30.03.2007 | Champions League |
Update #3 | Zebra-Vorberichte, KN-Vorbericht vom 30.03. und Aktualisierung vom 29.03. ergänzt... |
Das Team Portland San Antonio: Gegner des THW im
Halbfinale der Champions League.
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Portland San Antonio |
Auf Kieler Seite reagierte man gelassen auf die in der Tat fragwürdigen Entscheidungen des Schiedsrichter-Duos, die mit ingesamt neun Zeitstrafen für die Kieler Defensive und die Hinausstellung von Kim Andersson nach seiner dritten Zeitstrafe in Anzahl und Qualität der Bestrafungen ein gewisses Ungleichgewicht erkennen ließen. Auch die "Fallsucht" der spanischen Offensive, die sich die nötige Luft gegen einen schnell spielenden Gegner oftmals durch übertrieben lange Behandlungspausen holte, interessierte nach dem Spiel keinen der Kieler Offiziellen mehr. Die Verletzung von Marcus Ahlm ließ keine Zeit für Rückblicke. Da der Kieler Weltklasse-Kreisläufer bis zum Saisonende ausfällt, musste schleunigst reagiert werden. Ein Wettlauf mit der Zeit begann direkt nach dem Spiel, am Ende konnte THW-Geschäftsführer Uwe Schwenker kurz vor Ablauf der EHF-Meldefrist für das Rückspiel mit Andrej Teschepkin einen im wahrsten Sinne "gigantischen" Transfercoup vermelden. Der 2,05-Meter-Hüne, der 2005 seine einzigartige Karriere für den FC Barcelona beendete, wird im Abwehrverband des THW für nötiges Schwergewicht gegen San Antonios Kreisläufer Nikolic sorgen - und ganz nebenbei die Personalsorgen der Kieler, bei denen neben Marcus Ahlm auch Henning Fritz, Viktor Szilagyi und Lars Krogh Jeppsen fehlen werden, ein wenig lindern.
Während man beim THW damit beschäftigt war, Xepkins Transfer in trockene Tücher zu bringen, konnte man in Pamplona den angeschlagenen Leistungsträgern ein wenig Ruhe gönnen, sodass Equisoain am Freitag auf sein komplettes Star-Ensemble zurück greifen kann. Den Kader Portland San Antonios stellten wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vor.
Große Unterstützung erhofft sich der THW Kiel im bisher vierten Aufeinandertreffen der beiden Top-Teams (siehe Gegnerdaten San Antonio) vom Publikum. "Die Ostseehalle muss wie ein Mann hinter unseren Jungs stehen", fordert der Uwe Schwenker "10.000 enthusiastische Fans". Denn auch das Rückspiel werde äußerst intensiv geführt werden. Der Heimvorteil der Kieler ist es auch, der Ex-Zebra Demetrio Lozano vor seiner Rückkehr an die Förde Sogen bereitet: "28 Gegentore? Das wird eng in Kiel." Lozano hofft derweil auf längere Einsatzzeiten gegen seinen ehemaligen Klub, war nach dem Hinspiel einigermaßen angesäuert ob seines Kurzauftrittes: "Die Frage, warum ich so wenig gespielt habe, muss der Trainer beantworten. Ich bin jedenfalls total enttäuscht."
Freitag ist es soweit, dann hat das Vorgeplänkel ein Ende. Gegen 21 Uhr wird feststehen, ob der THW mit Hilfe seiner Fans den vorletzten Schritt auf dem Weg zum großen Triumph genommen haben wird. Schiedsrichter der Partie sind die Franzosen Gilles Bord und Olivier Buy. Handballfans wissen: Die beiden pfiffen das WM-Finale 2007, an dessen Ende Deutschland den Titel gewann - ein gutes Omen?! EHF-Delegierter ist der Däne Bjarne Munk Jensen.
(Christian Robohm)
Die spanische Presse zeigte sich nach dem Hinspiel besonders beeindruckt vom Offensiv-Drang des THW, so schrieb "Marca": "Die Kieler rannten wie die Besessenen nach jedem gespielten Ball, immer auf der Suche nach tödlichen Kontern." Doch auch die starke, aggressive Abwehr des THW sorgte für Verwunderung in Spanien. Lozano: "Im Angriff war Kiel so wie erwartet. Aber in der Abwehr hat Kiel uns etwas überrascht, weil sie sich gegenseitig gut halfen. Und Omeyer hatte einen sehr guten Abend."
Nach dem Hinspiel waren Portlands Spieler laut "Deportes de Navarra" "müde und von Schlägen gezeichnet", doch keiner der Spieler wird verletzungsbedingt ausfallen. Besonders der serbische Kreisläufer Ratko Nikolic, selbst kein Kind von Traurigkeit, hätte eine derartige Härte nicht erwartet: "Ich bin es gewohnt, in jedem Spiel ein paar Schläge zu kassieren. Aber gegen Kiel war es mordsmäßig. Ich habe nicht erwartet, dass sie derart zupacken würden. Jedesmal, wenn ich versuchte, einen Ball zu fangen und mich zu drehen, versuchten drei Gegenspieler, das zu verhindern", so der Serbe gegenüber "Deportes de Navarra". Sein Ziel: Ein Auswärtssieg.
Das spanische Team ist gestern Vormittag abgereist. Mit dem Bus ging es nach Biarritz an die Atlanktikküste, von dort per Flugzeug via Paris nach Hamburg.
(Aus Material von Dr. Oliver Schulz)
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Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Von besonderem Interesse ist natürlich auch das zweite Halbfinale der Champions League: Dort trifft die SG Flensburg-Handewitt nach dem 32:30 Hinspielsieg auswärts auf CBM Valladolid (ESP) und wird versuchen, diesen Vorsprung mindestens zu verteidigen. Das Spiel am Sonntag wird ab 19 Uhr live auf Eurosport übertragen (siehe auch Extra-KN-Bericht).
Im EHF-Pokal hat der der SC Magdeburg nach dem 32:24 im Hinspiel ein komfortables Polster, um im Rückspiel bei Grashoppers Zürich (SUI) am 1. April ab 15.30 Uhr den Finaleinzug perfekt machen zu können.
Der deutsche Pokalsieger HSV Hamburg muss im Pokal der Pokalsieger hingegen einen Zwei-Tore-Rückstand wett machen. Nach dem 18:20 bei RK "Bosna" Sarajevo (BIH) geht es am 31. März (ab 15.15 Uhr, live im NDR-Fernsehen) in der ColorLine-Arena ums Ganze.
Aus den Kieler Nachrichten vom 30.03.2007:
Nach dem 28:30 im Hinspiel in Pamplona muss der THW zwei Tore gegen den Tabellenführer der spanischen Liga Asobal aufholen, um in die Finalspiele (21./22. und 28./29. April) einzuziehen. Personell durch den Ausfall von Kreisläufer Marcus Ahlm geschwächt, setzen die Zebras auf das Kieler Publikum. "Das Spiel wird intensiv, alle rücken zusammen, mit den Zuschauern im Rücken müssen wir unsere Ausfälle kompensieren", sagt THW-Manager Uwe Schwenker. "Es geht um so viel. Die Mannschaft hat alles dafür gegeben, dass es klappt."
Auf der Beliebtheitsskala rangieren die Spanier nach dem Hinspiel nicht sonderlich weit oben. "Ich hatte Glück", erinnert sich Dominik Klein an den Zusammenprall mit Portland-Torwart Kasper Hvidt und sagt dennoch: "Ich bin nicht nachtragend und habe mir nichts Spezielles für ihn ausgedacht." Bereits am Mittwoch traf der Gegner über Biarritz, Paris und Hamburg in Kiel ein, absolvierte gestern das Abschlusstraining in der Kieler Gelehrtenschule. Blockiert durch "Prinzessin Lillifee", stand die Arena, die heute zum Hexenkessel aufbrausen wird, auch dem Deutschen Meister nicht zur Verfügung.
Der Traum vom Titel in der europäischen "Königsklasse" geht heute Abend in die nächste Runde. "Ich träume nicht, aber ich bemühe mich. Als Trainer habe ich die Champions League noch nicht gewonnen. Es wäre schön", sagt Noka Serdarusic. Seine Mannschaft habe im Hinspiel "auf keinen Fall härter gespielt als der Gegner" und habe trotzdem zweimal nur mit vier Spielern auf dem Feld gestanden. Besorgt äußert sich der 56-Jährige vor dem Halbfinale, in dem "beide Mannschaften alles geben werden", über sein Personal: "Dass meine Jungs gesund bleiben, ist wichtiger als ein Titel. Die Belastung ist groß. Die nächste Verletzung kommt. Ich weiß nur nicht, wann. Vor dem Spiel in Pamplona habe ich gehofft und gebetet. Dann hat sich Marcus verletzt", so Serdarusic. "Der Ausfall von Marcus Ahlm ist ein Riesen-Handicap. Andrei Xepkin ist eine Alternative für die Abwehr und kann den anderen kleine Pausen verschaffen."
"Die Spanier können nur hart spielen - wir auch", weiß THW-Kreisläufer Pelle Linders. "Ohne Marcus lastet mehr Druck auf mir. Wir wollen gewinnen." Zum zweiten Mal nach 2000 winkt dem THW der Einzug in das Finale der Champions League. Die Anspannung bei den THW-Gladiatoren ist spürbar. Es ist ein Halbfinale - und doch ein gefühltes Finale. "Die Ostseehalle wird ein perfekter Rahmen sein", sagt der Ex-Kieler Demetrio Lozano. "Es ist ein Traum, wieder dort zu spielen." Dominik Klein verspricht ihm "Alarm wie noch nie".
(Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 30.03.2007)
(Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 30.03.2007)
(Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 30.03.2007)
(Aus den Kieler Nachrichten vom 30.03.2007)
In den vergangenen Jahren dominierte Spanien den europäischen Handball auf Nationalmannschafts- und Vereinsebene. Nun schickt sich die Bundesliga an, der spanischen Liga Asobal den Rang abzulaufen.
Ende Januar war es, als die deutsche Handball-Nationalmannschaft im WM-Viertelfinale auf Spanien traf. Die große Hoffnung vor dem ungleichen Duell mit der spanischen Auswahl war die Unterstützung durch das Heimpublikum, schien Spanien doch nicht zuletzt wegen seiner vielen Weltstars großer Favorit auf den Halbfinaleinzug. Doch Deutschland zeigte Biss, ließ die Iberer nie wirklich zur Entfaltung kommen. Am Ende stand ein vielbejubelter 27:25-Erfolg des DHB-Teams, der einen wichtigen Schritt auf dem Weg zum Weltmeistertitel darstellte.
Auch auf Vereinsebene scheint das Pendel immer mehr in Richtung Handball-Bundesliga auszuschlagen. War noch vor wenigen Jahren die Liga Asobal das Maß aller Dinge auf dem Transfermarkt, so entscheiden sich immer mehr hochkarätige Spieler für den Wechsel nach oder den Verbleib in Deutschland. Jüngstes Beispiel: Filip Jicha, vom FC Barcelona umworbener Halblinker des TBV Lemgo, zog das norddeutsch-kühle Kiel der sonnigen Katalanen-Metropole vor.
Noch in der vergangenen Saison aber war die Liga Asobal zumindest sportlich überragend. Im Europapokal der Pokalsieger zog CBM Valladolid ins Finale ein, in der Champions League spielten mit Ciudad Real und Portland San Antonio zwei spanische Klubs den Sieger unter sich aus. Eine Wiederholung der Vorsaison, in der mit Barcelona und Ciudad ebenfalls zwei spanische Klubs im Finale um Europas Thron standen.
Doch in dieser Spielzeit macht Handball-Deutschland den spanischen Alleinunterhaltern Konkurrenz - auch begünstigt durch die Auslosung, die in der aktuellen Saison eben nicht ein deutsch-deutsches Duell im Viertelfinale vorsah, sondern ein rein spanisches. Für viele einigermaßen überraschend setzte sich Portland San Antonio in der Neuauflage des Vorjahres-Finales durch einen starken Heimauftritt gegen Ciudad Real durch. In zwei weiteren Viertelfinalspielen kam es bereits zu einem deutsch-spanischen Gipfeltreffen. Die SG Flensburg-Handewitt holte den ersten virtuellen Punkt in diesem Duell der beiden stärksten Handball-Ligen der Welt für die Handball-Bundesliga. Einem klaren 31:21-Heimerfolg ließ Flensburg eine kontrollierte 29:34-Niederlage beim Rekord-Champions-League-Sieger FC Barcelona folgen und zog ins Halbfinale ein. Dort treffen die nördlicheren Fördestädter auf CBM Valladolid. Jenes Team also, das unlängst durch seinen Erfolg gegen Gummersbach den Ausgleich im Duell zwischen Bundesliga und Liga Asobal herstellte. Nach einem Remis in Spanien sah der VfL bereits wie der sichere Sieger aus, konnte jedoch in der heimischen KölnArena nie an seine Glanzleistungen dieser Spielzeit anknüpfen. Die 32:34-Niederlage sorgte für ein ausgeglichenes Kräfteverhältnis im Halbfinale: Deutschland zwei, Spanien zwei.
Die Losfee wollte es, dass mit Portland San Antonio und dem THW Kiel die jeweiligen Tabellenführer ihrer Ligen darum kämpfen, ins Finale einzuziehen. Ein wirkliches Gipfeltreffen zweier mit Weltstars gespickter Teams. Ein Duell zwischen traditioneller Abwehrarbeit gegen modernen Tempohandball. Eine Begegnung zwischen dem Champions League Sieger 2001 San Antonio und dem THW, in dessen riesiger Titelsammlung eben dieser Pokal noch fehlt. Doch wie das zweite deutsch-spanische Halbfinale zwischen Flensburg und Valladolid ist diese Vorschlussrunde sogar noch mehr: Es geht nicht nur um Europas Thron, sondern auch um eine Wachablösung im Handball.
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra")
"Mit Portland San Antonio haben wir das schwerste, aber auch sportlich attraktivste Los gezogen", zeigte sich THW-Manager Uwe Schwenker nach der Auslosung der Halbfinal-Partien nicht unzufrieden. Er wusste schon damals, dass die Ostseehalle heute ein mit Superstars gespicktes Team erleben würde.
Mit Kasper Hvidt und Ivano Balic hatte der Kieler Manager damals gleich zwei der Superstars des Tabellenführers der Liga Asobal als Beispiele erwähnt - war sich aber der Unvollständigkeit dieser Aufzählung schnell bewusst. Denn mit Portland San Antonio hatte der THW eines der spanischen Topteams als Gegner zugelost bekommen. 2001 gewannen die Männer aus Pamplona die Champions League, 2000 und 2004 holten sie den Europapokal der Pokalsieger. Spanischer Meister wurde Portland 2002 und 2005, und dieses Jahr könnte ein weiterer Titelgewinn dazukommen, führen die Männer aus der Region Navarra die "Liga Asobal" derzeit doch ungeschlagen mit 40:2 Punkten vor dem von Schwenker als "Übermannschaft" titulierten Team von Ciudad Real (37:3) und dem CL-Rekordgewinner FC Barcelona (33:9) an. In der diesjährigen Champions League- Saison belegte San Antonio in Gruppe A den ersten Platz, im Achtelfinale machten die Spanier mit RK Gold Club Kozina kurzen Prozess. Im Viertelfinale setzte sich Portland dann - für viele Beobachter überraschend - gegen Ciudad Real mit 21:26 und 37:29 durch.
Fundament des Erfolges ist beim letztjährigen Champions League-Finalisten ganz klar die Abwehr. Von "Betonmischern" wird in Spanien gesprochen, wenn von Portland San Antonio die Rede ist. Eine Anspielung auf den Hauptsponsor "Cementos Portland" - aber vor allem eine auf die grandiose 6:0-Abwehrformation, die Trainer Francisco Javier Equisoain Azanza seit mittlerweile zwölf Jahren in Pamplona perfektioniert hat. Organisiert und zusammen gehalten wird das Bollwerk vom dänischen "General" Lars T. Jörgensen, der neben sich Defensivkünstler wie den ehemaligen Kieler Davor Dominikovic, den serbischen Kreisläufer Ratko Nikolic oder den 120 Kilogramm schweren hünenhaften Kapitän Juancho Perez weiß. Hinter diesen Ausnahmekönnern stehen mit Kasper Hvidt und dem ehemaligen Hamburger Tomas Svensson zwei absolute Weltklasse-Akteure, die in der spanischen Liga als nahezu unbezwingbar gelten. So hielt der dänische Nationalkeeper Hvidt in dieser Saison 35 Prozent der auf sein Tor abgegebenen Würfe, bei Svensson, schwedischer Nationaltorhüter, waren es sogar drei Prozent mehr.
Auch im Angriff kann sich Trainer Francisco Javier Equisoain Azanza auf die Extraklasse seiner Spieler verlassen. Allen voran geht Demetrio Lozano: Der 31-Jährige Halblinke, der bis zum Jahr 2004 das schwarz-weiße Trikot der Zebras trug, schwingt in Pamplona auf seiner Position derart gekonnt den Taktstock, dass er wieder zu einem der gefragtesten Spieler Europas wurde. 27 Treffer in der Champions League, 78 in der Liga Asobal sind Ausdruck der momentanen Leistungsstärke Lozanos, die ihn in der kommenden Saison wieder zurück zum FC Barcelona führen wird, wo er unlängst einen Fünfjahres-Vertrag unterschrieb. Seine Position teilt sich der ehemalige Kieler mit dem norwegischen Nationalspieler Kristian Kjelling, der vor dieser Spielzeit von Ademar Leon nach Pamplona wechselte und bereits 38 Mal in der Champions League ins Tor treffen konnte. Kjelling, der nach dem Viertelfinale an einer Adduktorenverletzung laborierte, ist auf den Punkt wieder fit.
In der heimischen Torschützenlisten wird Lozano allerdings nur von einem ehemaligen Magdeburger übertroffen: Renato Vugrinec, ebenfalls vor der Saison zu Portland San Antonio gewechselt, traf bisher 112 Mal von der halbrechten Position.
In der Mitte dirigiert ein Mann seine Teamkameraden, der als einer der besten Regisseure der Welt gilt: Ivano Balic, unlängst zum wertvollsten Spieler der WM gewählt, glänzt als Vollstrecker und Passgeber mit einem unglaublichen Auge und viel Gefühl für die jeweilige Spielsituation. Von seinen Anspielen profitieren vor allem die Kreisläufer Ratko Nikolic, serbischer Nationalspieler, und der 2,06-Meter-Hüne Juancho Perez. Sollte Balic einmal einen seiner wenigen mittelmäßigen Tage erwischt haben, kann San Antonio auf das Ausnahmetalent Carlos Ruesga Pasarin setzen. Der 21-Jährige gilt als eine der größten spanischen Handball-Hoffnungen. Auf der Rechtsaußen-Position ist Portland San Antonio mehr als nur gut besetzt. Spaniens Nationalrechtsaußen Nummer eins, Albert Rocas, und sein Vertreter David Carvajal waren zuletzt aber angeschlagen, meldeten sich jedoch rechtzeitig zum Gipfeltreffen in der Champions League wieder fit.
Zwei Starensembles, zwei Weltklasse-Teams, beste Abwehr gegen den wohl besten Angriff Europas: Das Duell zwischen Portland San Antonio und dem THW Kiel verspricht Spannung bis zur letzten Sekunde - wie auch beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Top-Teams im Jahr 2001. Bei der Vereins-EM musste gar das Siebenmeter-Werfer herhalten, um einen Sieger zu küren. Dieser hieß damals San Antonio - Zeit, dafür späte Revanche zu nehmen.
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra")
Neben seiner beinahe einzigartigen Weise, ein Spiel zu lesen und zu leiten, erscheint zudem sein Verhalten auf dem Spielfeld ganz besonders. Ivano Balic betritt lächelnd das Spielfeld und zeigt auch dem Gegner auch während der Partie stets ein Grinsen. Seine Art mag mitunter überheblich wirken und stachelt jeden Gegner wohl noch mehr an, weil man Ivano Balic dem Anschein nach nur schwer in Rage bringt.
2003 wurde Balic dann die bisher wohl größte Ehre als Einzelperson zuteil. Er wurde zum "Welthandballer des Jahres" gekürt und zählte spätestens ab da zu den ganz Großen des Sports. Trotz seines Könnens bleibt der Mittelmann, der oftmals als Genie betitelt wird, bescheiden und stellt sich ganz in den Dienst der Mannschaft. "Ich weiß nicht, ob ich der Beste bin, ich will einfach nur immer das Beste für meine Mannschaft geben", sagt Balic beinahe lapidar. In diesem Jahr steht er wieder auf der Nominierten-Liste für den Welthandballer-Titel.
Seinen größten Erfolg mit einer Mannschaft errang Balic 2004 bei den olympischen Spielen 2006 in Athen. In einem dramatischen Endspiel setzte sich sein Kroatien gegen Deutschland durch und gewann mit tatkräftiger Unterstützung von Balic die Goldmedaille.
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra")
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