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23./24.03.2007 - Letzte Aktualisierung: 24.03.2007 Champions League

Champions League: Gipfeltreffen am Sonntag in Pamplona - THW kämpft um gute Ausgangsposition

Update #3 KN-Vorbericht vom 24.03., KN-Interview, Europacup-Ergebnisse und Gegnerbetrachtungen ergänzt...

Das Team  Portland San Antonio: Gegner des THW im Halbfinale der Champions League.
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Mit großer Spannung blickt der THW Kiel auf den Sonntag: Denn im Hinspiel des Champions-League-Halbfinales kommt es ab 16 Uhr in Pamplona zum deutsch-spanischen Gipfeltreffen. Mit Portland San Antonio und dem THW Kiel treffen die Tabellenführer der beiden stärksten Ligen der Welt aufeinander. Neben einem Wiedersehen mit den ehemaligen Kielern Demetrio Lozano und Davor Dominikovic geht es für die Zebras am Sonntag vor allem darum, sich eine möglichst gute Ausgangsposition für das Rückspiel am darauf folgenden Freitag in der Ostseehalle zu erkämpfen. Das Spiel wird ab 16 Uhr live auf Eurosport gezeigt.
Denn besonders der Heimvorteil im Rückspiel soll die entscheidenden Prozent bringen, die bei zwei Teams auf Augenhöhe über das Weiterkommen entscheiden können. Dessen war sich auch THW-Geschäftsführer Uwe Schwenker bewusst, als er sich nach der Auslosung der Halbfinal-Partien freute: "San Antonio ist sicherlich das attraktivste Los. Dort spielen mit Ivano Balic und Kasper Hvidt absolute Weltklassespieler. Unser Vorteil ist vielleicht, dass wir zuerst auswärts antreten."

Portland San Antonio gewann bereits zweimal die Champions League.
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Mit Hvidt und Balic hatte der Kieler Manager gleich zwei der Superstars des Tabellenersten der Liga Asobal aufgezählt - war sich aber der Unvollständigkeit dieser Aufzählung schnell bewusst. Denn mit Portland San Antonio hat der THW eines der absoluten spanischen Topteams als Gegner zugelost bekommen. 2001 gewannen die Männer aus Pamplona die Champions League, 2000 und 2004 holten sie den Europapokal der Pokalsieger. Spanischer Meister wurde Portland 2002 und 2005, und dieses Jahr könnte ein weiterer Titelgewinn dazukommen, führen die Männer aus der Region Navarra die "Liga Asobal" derzeit doch ungeschlagen mit 40:2 Punkten vor Ciudad Real (37:3) und Barcelona (33:9) an.

In Kroatien und San Antonio der Superstar: Ivano Balic
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Der Kader San Antonios ist gespickt mit Superstars. Im Tor stehen mit Kasper Hvidt und dem ehemaligen Hamburger Tomas Svensson ein dänischer und ein schwedischer Nationalkeeper, die in der spanischen Liga mit 35 beziehungsweise 38 Prozent gehaltener Bälle das Top-Duo bilden. Vor den beiden mischt San Antonio Zement an - und das bestimmt nicht, weil Hauptsponsor "Cementos Portland" mit eben diesem sein Geld verdient. Mit dem dänischen Abwehrgeneral Lars T. Jörgensen, Davor Dominikovic, dem ausgebufften serbischen Kreisläufer Ratko Nikolic oder dem 120-Kilo Brocken und Kapitän Juancho Perez stehen in der Abwehr drei Ausnahmekönner, die die 6:0-Formation zu einer der besten Europas machen.

Im Angriff kann sich Trainer Francisco Javier Equisoain Azanza, wie THW-Coach Noka Serdarusic ebenfalls seit zwölf Jahren bei seinem Verein, auf die Extraklasse seiner Spieler verlassen. Allen voran Demetrio Lozano: Der 31-Jährige Halblinke, der bis zum Jahr 2004 das schwarz-weiße Trikot der Zebras trug, schwingt in Pamplona auf seiner Position derart gekonnt den Taktstock, dass er wieder zu einem der gefragtesten Spieler Europas wurde. 27 Treffer in der Champions League, 78 in der Liga Asobal sind Ausdruck der momentanen Leistungsstärke Lozanos, die ihn in der kommenden Saison wieder zurück zum FC Barcelona führen wird, wo er einen Dreijahres-Vertrag unterschrieb.

Kristian Kjelling schnupperte mit Norwegen bereits Ostseehallen-Luft
Klicken Sie zum Vergrößern! Kristian Kjelling schnupperte mit Norwegen bereits Ostseehallen-Luft
Seine Position teilt sich der ehemalige Kieler mit dem norwegischen Nationalspieler Kristian Kjelling, der vor dieser Spielzeit von Ademar Leon nach Pamplona wechselte und bereits 38 Mal in der Champions League ins Tor treffen konnte. Kjelling wird aufgrund einer Adduktoren-Verletzung angeschlagen in die Partie am Sonntag gehen. In der heimischen Torschützenlisten wird Lozano allerdings nur von einem ehemaligen Magdeburger übertroffen: Renato Vugrinec, ebenfalls vor der Saison zu Portland San Antonio gewechselt, traf bisher 112 Mal von der halbrechten Position.

In der Mitte dirigiert ein Mann seine Teamkameraden, der als einer der besten Regisseure der Welt gilt: Ivano Balic, unlängst zum wertvollsten Spieler der WM gewählt, glänzt als Vollstrecker und Passgeber mit einem unglaublichen Auge und viel Gefühl für die jeweilige Spielsituation. Von seinen Anspielen profitieren vor allem die Kreisläufer Ratko Nikolic, serbischer Nationalspieler, und der 2,06-Meter-Hüne Juancho Perez Marquez. Auch auf der Rechtsaußen-Position ist Portland San Antonio mehr als nur gut besetzt. Spaniens Nationalrechtsaußen Nummer eins, Albert Rocas, und David Carvajal waren zuletzt aber angeschlagen, sind jedoch rechtzeitig zum Gipfeltreffen wieder fit (siehe auch Gegnerkader Portland San Antonio (ESP)).

Jubelte einst im Zebra-Trikot: Demetrio Lozano
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In der diesjährigen Champions-League-Saison belegte San Antonio in Gruppe A punktgleich vor Veszprem den ersten Platz, nachdem man nur in Veszprem eine knappe 21:23-Niederlage hinnehmen musste und ansonsten siegreich blieb. Im Achtelfinale machten die Spanier mit zwei Siegen über RK Gold Club Kozina (CRO) (34:23, 36:29) kurzen Prozess. Im Viertelfinale setzte sich Portland dann - für viele Beobachter überraschend - gegen den Ligakonkurrenten, CL-Favoriten und vielerorts als "Übermannschaft" titulierten Ciudad Real mit 21:26 und 37:29 durch.

Bislang traf der THW in drei Pflichtspielen auf San Antonio (siehe Gegnerdaten). Das letzte Champions-League-Duell liegt dabei schon acht Jahre zurück: In der Saison 1998/99 trafen die beiden Teams im im Viertelfinale aufeinander. Das Hinspiel in der Ostseehalle verlor der THW mit 21:24 (11:12) (siehe Spielbericht), da reichte auch der 27:26-Sieg im Rückspiel (siehe Spielbericht) für das Weiterkommen nicht mehr aus. Das letzte Duell gab es bei der Vereins-EM in der Saison 2001/2002, als der THW in Magdeburg Portland San Antonio im Halbfinale mit 28:29 (25:25, 14:10) nach Siebenmeterwerfen unterlag (siehe Spielbericht).

Pamplona, der Spielort von Portland San Antonio, liegt ca. 1870 Kilometer von Kiel entfernt.
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Der THW Kiel überbrückt die 1870 Kilometer nach Pamplona per Chartermaschine. Am Samstag geht es von Hamburg in die Stierkampfstadt, wo noch am Abend ein Training in der 3000 Zuschauer fassenden Unversitätssporthalle "Pabellon universitario de Navarra" angesetzt ist. Am Sonntag erwartet die Zebras dort ein wahrer Hexenkessel, in dem es zu bestehen gilt, wenn man direkt nach dem Spiel tatsächlich mit einer guten Ausgangsposition die Heimreise aus dem momentan kühlen Pamplona antreten will.

Schiedsrichter sind die Ukrainer Valentyn Vakula und Aleksandr Liudovyk. Als EHF-Delegierter wird der Slowake Vladimir Rancik vor Ort sein.

(Christian Robohm/Dr. Oliver Schulz)

 

Lesen Sie bitte auch

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Alle noch in den europäischen Wettbewerben vertretenen deutschen Mannschaften müssen in den nächsten Tagen ran. Im Halbfinale der Champions League traf die SG Flensburg-Handewitt am Freitag in der restlos ausverkauften Campushalle auf den spanischen Gummersbach-Bezwinger CBM Valladolid. Flensburg gewann mit 32:30 (17:15, siehe Spielbericht), verpasste dabei aber eine bessere Ausgangsposition für das Rückspiel am 1. April (19 Uhr, live auf Eurosport) in Spanien.

Im EHF-Pokal genießt der SC Magdeburg im Halbfinal-Hinspiel zunächst Heimrecht. Der MDR überträgt das Spiel gegen Grasshoppers Zürich (SUI) am Sonntag ab 14 Uhr live aus der Bördelandhalle.

Der deutsche Pokalsieger HSV Hamburg muss im Pokal der Pokalsieger Samstag zunächst auswärts bei RK "Bosna" Sarajevo (BIH) antreten. Das Spiel wird ab 17 Uhr live auf Eurosport 2 übertragen.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 23.03.2007:

Geschichtsträchtige Stadt der Stiere

Die baskische Heimat des THW-Gegner hat mehr zu bieten als Klasse-Sport
Kiel - Morgen macht sich der THW Kiel in die baskische Region Navarra auf, um in Pamplona gegen Portland San Antonio den Grundstein für den Einzug in das Champions League-Finale 2007 zu legen. Die "Zebras" reisen dann allerdings nicht nur in eine Stadt im Nordosten Spaniens, sondern auch durch 2081 Jahre eindrucksvolle Geschichte. Auf seinem Weg in den "Pabellon Universitario de Navarra", wo 3000 fanatische Zuschauer den Gästeteams alles, nur kein Glück wünschen, sollte der THW-Tross seine Augen offen halten.

Von Pompeius 74 v. Chr. nahe der französischen Grenze aus der Taufe gehoben, mutierte Pamplona ab 905 n. Chr. zur Hauptstadt des Königreiches Navarra, bevor es 1512 spanisch wurde. Ausgehend von der "Plaza del Castillo", auf dem die "Pamploneses" in ihrer Freizeit mit Vorliebe flanieren, erheben sich links und rechts der Straßen von der großen Zitadelle und dem Rathaus an der "Plaza de la Constitucion" bis hin zur Kathedrale historische Prachtbauten.

Nicht auslassen sollte man einen Spaziergang entlang der Stadtmauer (17. Jh.) und der vielen Parks und Gärten in der "Ciudadela". Auch sportlich kann sich Pamplona sehen lassen. Durch den Einzug der Fußballer vom Club Atletico Osasuna in das UEFA-Pokal-Viertelfinale und durch die Erfolge des geliebten Handballteams haben die "Aficionados" (Fans) derzeit viel Anlass für eine ausgelassene "Fiesta". Der gleichnamige Roman der Weltliteratur lässt außerdem ihre Leidenschaft für die umstrittenen Stierläufe (Encierros) und den Stierkampf verstehen. Kein geringerer als Ernest Hemingway machte Pamplona und die "Stierhatz" der berühmten "Fiesta San Fermin" weltbekannt, als er 1924 selbst an den Läufen zwischen Markt und Arena teilnahm und seine autobiographischen Erlebnisse anschließend zu Papier brachte.

"A Pamplona hemos de ir", nach Pamplona müssen wir ziehen, heißt es in "Pobre de mi", dem Lied, das die Masse in ihren weißen Hemden und roten Halstüchern am letzten Tag von "San Fermin" am 14. Juli singt. "Con una media y un calcetin", mit einem Strumpf und einer Socke. Der THW sollte also nicht nur wegen der Stärke des Gegners, sondern auch wegen der Lautstärke der Fans konzentriert zu Werke gehen, um freudetrunken zurückzukehren.

(von Frank Molter, aus den Kieler Nachrichten vom 23.03.2007)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 24.03.2007:

Das Kreuzen der Hörner, Teil eins

THW-Zebras für den Stierkampf in Pamplona gerüstet
Kiel/Pamplona - Es wird ein "Kampf der Giganten", ein Duell der Systeme, der Spielmacher, der Superstars. Ein "Stierkampf", ein Kreuzen der Hörner der derzeit Führenden der stärksten Handball-Ligen der Welt. Morgen (16 Uhr) will sich der THW Kiel im nordspanischen Pamplona gegen Portland San Antonio eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel im Halbfinale der Champions League verschaffen.

Während ganz Deutschland den Superstar sucht, wird sich das Parkett im Pabellon Universitario de Navarra morgen in einen funkelnden Laufsteg der europäischen Handball-Größen verwandeln. Der Däne Kasper Hvidt und der Schwede Tomas Svensson im Tor, Kristian Kjelling und Ivano Balic sowie die Ex-Kieler Davor Dominikovic und Demetrio Lozano im Rückraum schillern im Kader von Portland San Antonio. Zwar waren Balic und Kjelling zuletzt angeschlagen, doch Trainer Javier Equisoains Sorgenfalten glätteten sich gestern merklich: "Balic wird spielen, hinter Kjelling steht noch ein Fragezeichen."

Das übliche Taktieren im Vorfeld einer solchen Partie? Zumindest glaubt auch Equisoain, dass die Kadergröße zum entscheidenden Faktor avancieren kann: "Kiel spielt nur mit sieben, acht Spielern. Wir dagegen haben mehr Möglichkeiten zu wechseln." Heute Mittag landet die Chartermaschine des THW nach 1870 Kilometern im Baskenland, um 18 Uhr steht das Abschlusstraining im Pabellon Arrosadia auf dem Programm. "Es ist ein Vorteil, dass wir zuerst auswärts antreten. Im Heimspiel kann man immer noch einiges korrigieren", sagt THW-Manager Uwe Schwenker. Es sein kein Vorteil, dass der THW auf "alte Bekannte" wie Lozano (2001-2004 beim THW) und Dominikovic (2002 - 2003) treffe: "Lozano ist immer bis in die Haarspitzen, die er nicht hat, motiviert." Der 31-jährige Spanier zeigte sich gestern gelassen, chauffierte Tochter Nuria zur Schule und gab anschließend zu Protokoll: "Wir sind sehr stark in der Abwehr, kassieren nicht viele Tore." Viel hänge dabei gegen die schnell spielenden Kieler allerdings von den Wechseln ab: "Wir wechseln manchmal drei Leute zwischen Angriff und Abwehr. Das muss gegen die schnelle Mitte des THW funktionieren." Ob Balic oder THW-Kapitän Stefan Lövgren der bessere Spielmacher sei? Lozano lacht: "Das werden wir nach den Spielen sehen. Stefan ist Weltklasse."

Der Däne Lars Jörgensen, der mit dem 120-Kilo- Koloss Juancho Perez und Dominikovic das Abwehrgerüst bei dem Champions-League-Sieger von 2001 bildet, stellt indes folgende Formel auf: "Wir brauchen nur 26 bis 27 Tore, weil wir nie mehr als 25 kassieren." Allerdings weiß der 29-Jährige auch, dass es möglich ist, "dass wir gegen Kiel ausscheiden".

Nach dem Spiel am Mittwoch in Lübbecke sparte THW-Trainer Noka Serdarusic nicht mit Kritik: "Ich wollte das Spiel nutzen, um die Abwehr zu befestigen. Aber 27 Gegentore sind zu viel, das darf nicht passieren. Ein Kjelling wird am Sonntag 1000-mal schneller, wurfgewaltiger, variabler spielen." Auch Serdarusic rückt einerseits das eigene Tempospiel, andererseits aber auch die Kadergröße der beiden Kontrahenten in das zentrale Blickfeld: "Es könnte ein entscheidender Faktor sein, denn bei Sauerstoffmangel sind die Entscheidungen nicht mehr klar. Aber meine Spieler werden 60 Minuten lang auf die Zähne beißen." Die Abwehr, so Serdarusic, sei die große Stärke von Portland San Antonio, das den THW 1999 im Viertelfinale der Champions-League ausgeschaltet hatte. Im Angriff ragen der Wurf eines Kristian Kjelling und die Ideen eines Ivano Balic heraus. An eine generelle "Sonderbewachung" für den kroatischen Welthandballer von 2003 denkt Serdarusic allerdings vorerst nicht. "Erst wenn unsere 6:0-Deckung nicht läuft, kommt eine 5:1-Abwehr mit Dominik Klein in Frage, denn er spielt sehr aggressiv und schnell."

(Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 24.03.2007)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 24.03.2007:

Alle vier Teams auf Augenhöhe

Interview mit San Antonios Coach Equisoain
Kiel - Seit zwölf Jahren schwingt Javier Equisoain Azanza, den in Pamplona alle nur "Zupo" rufen, das Zepter bei Portland San Antonio. Zwei spanische Meisterschaften und fünf Pokalsiege, drei Europapokalerfolge und der Champions-League-Sieg 2001 drapieren seine Vita. Am 29. April will er den Landesmeisterpokal zum zweiten Mal stemmen. Mit Equisoain sprach Frank Molter für die Kieler Nachrichten.

Kieler Nachrichten
Wie gut kennen Sie die Kieler Mannschaft?
Javier Equisoain Azanza
Gut. Sehr gut sogar. Ich habe mir einige Videos angeschaut.
Kieler Nachrichten
Ihr Eindruck?
Javier Equisoain Azanza
Kiel macht sein Spiel mit viel Tempo und den Gegenstößen. Sie sind nach einem Gegentor gleich wieder vorne. Typisch eben für den modernen Handball.
Kieler Nachrichten
Holen Sie sich vor dem Duell Tipps von Demetrio Lozano und Davor Dominikovic, die beide in Kiel gespielt haben?
Javier Equisoain Azanza
Ja, selbstverständlich. Sie kennen Kiel gut. Logisch, dass ich mit denen spreche.
Kieler Nachrichten
Wenn Sie an Kiel denken. Gibt es etwas oder jemanden, der Ihnen Kopfschmerzen bereitet?
Javier Equisoain Azanza
Das einzige, was mir Kopfschmerzen bereitet, ist meine Mannschaft. Es trifft der Erste der spanischen auf den Ersten der deutschen Liga. Das wird ein sehr umkämpftes Halbfinale.
Kieler Nachrichten
Ist das Spiel für Sie das vorweg genommene Endspiel?
Javier Equisoain Azanza
Nein, alle vier Teams, die im Halbfinale stehen, befinden sich auf Augenhöhe.
Kieler Nachrichten
Gibt es einen Spieler in der Kieler Mannschaft, den Sie fürchten und vielleicht auch gern in Ihrem Team hätten?
Javier Equisoain Azanza
Einen? Ziemlich viele sogar. Der THW verfügt über exzellente Spieler, wie beispielsweise Karabatic, Lövgren oder Kim Andersson.
Kieler Nachrichten
Ist es Ihrer Meinung nach ein Nachteil, zu erst zu Hause antreten zu müssen?
Javier Equisoain Azanza
Auf jeden Fall. Jeder möchte das Rückspiel vor den eigenen Fans spielen. Die Auslosung hat es diesmal aber leider anders gewollt und jetzt müssen wir es auch so schaffen.
Kieler Nachrichten
Und wie lautet ihr Geheimrezept, um den THW auszuschalten?
Javier Equisoain Azanza
Gut spielen. Sehr gut spielen.

(Das Interview führte Frank Molter, aus den Kieler Nachrichten vom 24.03.2007)

 

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User-Tipp:

Portland San Antonio - THW Kiel:
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Aktualisierung vom 22.03.

Unser Mitarbeiter Dr. Oliver Schulz betrachet - wie immer - ausführlich die ausländische Presse und den kommenden Gegner. Lesen Sie hier die Aufzeichnungen vom 22.03.:

Von Dr. Oliver Schulz:

Duell der Giganten um den Finaleinzug
Es ist angerichtet. Wenn sich der THW Kiel am Sonntag Nachmittag in der Universitätssporthalle zu Pamplona mit Portland San Antonio misst, stehen sich nicht nur zwei Tabellenführer gegenüber. Vielmehr treffen zwei europäische Spitzenmannschaften aufeinander, die geradezu gegensätzliche Philosophien verfolgen, die auf dem Parkett in ganz unterschiedlichen Spielstilen zum Ausdruck kommen. Das Ziel ist das gleiche. Der Einzug ins Finale der Königsklasse. Dort scheiterte Portland letztes Jahr zweimal deutlich an Ciudad Real, der Übermannschaft also, die man jüngst souverän aus dem Wettbewerb beförderte.
Kontrollierte, glanzlose Generalprobe San Antonios
Am Dienstag Abend verteidigte Portland die Tabellenführung durch einen glanzlosen 32:29 Heimsieg gegen den ambitionierten EHF-Cup-Halbfinalisten CAI Aragon. Dabei tat sich der Favorit schwerer als erwartet. San Antonio kontrollierte die Partie zwar über weite Strecken und lag dementsprechend ständig in Führung. In der Schlussphase ließ allerdings die Konzentration nach, und die Gäste hielten bis zur Sirene ungeachtet des Rückstands verbissen dagegen.

Den offensiveren Beginn erwischten die Mannen um Ivano Balic, der seinen grippalen Infekt aus der Vorwoche auskuriert hatte. Schwächen in San Antonios Angriff und ein gut haltender Gästekeeper Hernandez, der insgesamt vier Strafwürfe entschärfte, hielten die Partie bis zur 25. Minute offen (12:11). Angetrieben von Balic, den die Gerüchteküche jüngst mit Ciudad Real in Verbindung brachte, gelangen dem Heimteam bis zur Pause noch fünf Tore. So konnte Portland doch noch einen beruhigenden Vorsprung von vier Treffern mit in die Kabine nehmen (17:13).

Dank der beiden besten Heimschützen des Abends, Lozano und Ruesga, behielt der Favorit auch nach dem Wechsel die Kontrolle über das Überraschungsteam der Liga. Zu Beginn der Schlussviertelstunde hatten sich die Männer in den blauen Trikots mit den gelben Streifen einen Sechs-Tore Vorsprung herausgeworfen, dennoch war die Partie alles andere als entschieden. Innerhalb von nur sechs Minuten verkürzte Aragon auf zwei Treffer, doch Balic stellte mit seiner Erfahrung die Ruhe wieder her und ließ Portland schließlich die Tabellenführung gegenüber Ciudad Real verteidigen.

Einziges Ligateam ohne Niederlage
Die Mannen von Zupo Equisoain bleiben nach den Siegen in Granollers und gegen Aragon weiterhin als einzige Mannschaft der Liga ungeschlagen. Aus 21 Partien resultierten bislang 19 Siege und zwei Unentschieden. Angesichts der Zahl geworfener Tore (662) war nur der frischgebackene Copa del Rey-Gewinner Barcelona noch offensiver (687). In der Abwehr mussten Lozano & Co. lediglich 539 Gegentreffer hinnehmen. Nur Ciudad Real (524) und Ademar (535) kassierten noch weniger.

Die Devise im Spiel gegen Aragon sei gewesen: Gewinnen, Punkte einstreichen und dann die Liga vergessen. Jetzt denke man an Kiel. Man werde sich gut auf die Partie vorbereiten, da sie schließlich wichtig sei, so Zupo Equisoain gegenüber der Tageszeitung "Noticias de Navarra".

Kjelling erneut angeschlagen
An der Überlegenheit gegen Aragon änderte auch das erneute verletzungsbedingte Ausscheiden Kristian Kjellings in der 38. Minute nichts. Der Halblinke war erst kurz vor Spielbeginn von seiner Adduktorenzerrung im rechten Bein genesen, die er sich im Viertelfinale der Königsklasse gegen Ciudad Real zugezogen hatte. Diese sei wieder aufgebrochen, und nachdem er Schmerzen gespürt habe, habe er die Spielfläche verlassen, erläuterte der Norweger der Zeitung.

Hinter seinem Einsatz am Sonntag steht nach Aussage von Vereinsarzt Javier Aquerreta zur Stunde noch ein Fragezeichen. Der aus der Umgebung von Oslo stammende Shooter mit der Nummer 51 möchte natürlich nur allzu gern auflaufen und versicherte, alle würden gegen Kiel punktgenau ganz auf der Höhe sein. Diesen Optimismus teilte auch der gegen Aragon überragende Mittelmann Carlos Ruesga Pasarin. Das Spiel gegen den THW werde sehr kompliziert, und Portland müsse gleich zu Beginn hochkonzentriert zur Sache gehen. So wie man es schon gegen Ciudad Real getan habe. Mal sehen, ob man sich dann einen guten Vorsprung herausspielen könne, verriet das 21-jährige Talent der Zeitung "Noticias de Navarra".

Slowenisches Wiedersehen - Kurze Zwangspause für Vugrinec
Das in der slowenischen Presse mit Interesse bedachte Aufeinandertreffen der beiden Nationalspieler Vid Kavticnik und Renato Vugrinec sollte voraussichtlich stattfinden. "Noticias de Navarra" schrieb das überraschende Fehlen des ehemaligen Magdeburgers gegen Aragon einer beim Training am Montag erlittenen Verletzung zu. Nach einem harten Schlag an den Kopf habe Vugrinec sich ärztlich untersuchen lassen und über Übelkeit und Kopfschmerzen geklagt.

Weder der Slowene, noch Kjelling nahmen am Mittwoch am Mannschaftstraining teil. An diesem Tag stand zudem in den Räumen der Universität knapp eine Stunde lang Videostudium eines Kieler Champions League Spiels auf dem Programm. Sowohl Vugrinec als auch Kjelling werden jedoch bis Sonntag im Team zurückerwartet.

Gegensätzliche Spielkulturen prallen aufeinander
Beim Duell der Tabellenführer der beiden besten Ligen der Welt träten am Sonntag Nachmittag zwei europäische Giganten gegeneinander an - und das mit grundverschiedenen Waffen, analysierte "Deportes de Navarra". Der eine verfüge über eines der besten Abwehrbollwerke Europas, der andere über den vielleicht besten Angriff. Im Kampf um den Finaleinzug, den auch der spanische Sender La2 zeigen wird, prallten geradezu zwei gegensätzliche Philosophien aufeinander.

So sei das eigene Spiel eher traditionell und das der Kieler eher innovativ. Nun müsse man sehen, wer von den beiden das bessere Heimspiel bestreite. Derjenige, der sich weniger Fehler leiste, werde das glücklichere Ende für sich haben, äußerte Demetrio Lozano, von 2001 bis 2004 THWer vom nicht vorhandenen Scheitel bis zur Sohle, gegenüber dem Blatt.

San Antonio werde sein äußerst kompaktes Abwehrbollwerk um Juancho Perez, Jörgensen und Dominikovic in die Waagschale werfen. Es zähle sowohl in der Liga Asobal als auch auf europäischem Parkett zu den Besten überhaupt. Dahinter stünden mit den Skandinaviern Tomas Svensson und Kasper Hvidt zwei Topleute zwischen den Pfosten.

Auf diese Abwehrmauer komme allerdings Schwerstarbeit zu: Kiel sei nämlich eine echte Tormaschine, der es schlicht und ergreifend darauf ankomme, mehr Tore als der Gegner zu werfen. Um dies zu erreichen, zwinge der THW dem Spiel ein irres Tempo mit geradezu überfallartigen Anwürfen auf. Portland müsse seine Wechsel zwischen Abwehr und Angriff genauestens abstimmen, um diese Vorstöße abfangen zu können.

Besondere Torgefahr in der physisch starken Mannschaft strahlten die beiden Halben Andersson und Karabatic sowie Kreisläufer Ahlm aus. Im Angriff ziehe Lövgren die Fäden, während Torhüter Omeyer die Abwehr stabilisiere.

Kjelling sieht Chancen bei 50:50
Kristian Kjelling, der in der vergangenen Woche auf Grund seiner Adduktorenverletzung Zeit für einen Chat mit gut 100 Fans fand, bezifferte Portlands Chancen auf die Finalteilnahme auf 50 Prozent. Kiel sei eine komplette Truppe mit sehr guten Spielern, die ein sehr schnelles Spiel gewohnt seien. Das Rückspiel in der Ostseehalle werde sehr schwer. Daher müsse man sein Bestes geben, um weiterzukommen, meinte der Norweger, der sich mit Ivano Balic bei Auswärtsspielen das Zimmer teilt und das Zusammenspiel mit dem genialen Mittelmann regelrecht zu genießen scheint.
Dominikovic warnt vor Annahme der Kieler Spielweise
Davor Dominikovic, neben "Deme" Lozano zweites Ex-Zebra in Reihen der Spanier, warnte angesichts der unterschiedlichen Anlagen beider Teams davor, sich auf das Spiel der Kieler einzulassen. Der THW greife mittels seiner pfeilschnellen Vorstöße sehr oft an, werfe häufig und laufe sehr viel. Im Schnitt erziele das Team 35 Tore pro Spiel. Demzufolge müsse San Antonio sehr wachsam sein. Es gelte, so gut wie nur irgend möglich zu verteidigen, um die Zahl der Gegentore in Grenzen zu halten - egal wie. Denn darin liege der Schlüssel zum Erfolg.

San Antonio müsse seinerseits versuchen, den Gegner unter Druck zu setzen. Man müsse ihm den Rhythmus der Spanier aufzwingen und dürfe nicht etwa dem Kieler Spiel verfallen. Dieses nämlich entspreche überhaupt nicht der eigenen Art zu spielen, und man könne dadurch Schaden erleiden, kommentierte der Kroate gegenüber "Marca". Auf die Frage nach einem guten Ergebnis, das nötig sei, um mit einer gewissen Ruhe nach Deutschland zu reisen, wollte er sich allerdings nicht festlegen.

Man habe großen Respekt vor den Zebras. Schließlich sei bekannt, dass sie über großartige Spieler und einen guten Trainer verfügten. Zvonimir Serdarusic sei nach 14 Jahren eine regelrechte Institution. Seit einigen Jahren sei die Truppe nun schon auf der Jagd nach dem Titel der Königsklasse, der ihnen bislang noch fehle. Portland werde alles dafür tun, Kiel bei diesem Vorhaben ein weiteres Jahr auszubremsen, fuhr der Abwehrspezialist fort, der in der Saison 2002/03 selbst noch in Schwarzweiß auflief.

(Von Dr. Oliver Schulz, 22.03.2007)

 

Aktualisierung vom 23.03.

Unser Mitarbeiter Dr. Oliver Schulz betrachet - wie immer - ausführlich die ausländische Presse und den kommenden Gegner. Lesen Sie hier die Aufzeichnungen vom 23.03.:

Von Dr. Oliver Schulz:

Vugrinec wieder an Bord - Appell an Zuschauer
Eines der beiden Fragezeichen auf Seiten San Antonios gehört der Vergangenheit an. Der Slowene Renato Vugrinec wird nach seinem im Training erlittenen Schlag an den Kopf definitiv auflaufen können. Nach vier Tagen Pause trainierte der Linkshänder am Donnerstag erstmals wieder mit der Mannschaft in der Universitätssporthalle.

Was die Beschwerden nach dem Schlag betreffe, gehe ihm schon viel besser, versicherte Vugrinec "Deportes de Navarra" hochzufrieden über seine Rückkehr ins Team. Jetzt blieben ihm noch drei Trainingstage, und die wolle er optimal nutzen.

Man wisse, dass es sehr schwer werde. In beiden Partien müsse man sehr gut spielen. Portland habe aber eine gute Chance, ins Finale vorzustoßen, und in der Mannschaft breite sich schon richtig Vorfreude darauf aus. Er hoffe, dass auch die Zuschauer ihren Spaß daran hätten und die Truppe wie schon gegen Ciudad Real maximal anfeuern würden. Entscheidend werde sein, gut zu verteidigen und soviel zu laufen wie nur möglich. Das allerdings, ohne den Kopf zu verlieren, und über volle 120 Minuten.

Kjellings Einsatz weiter fraglich
Während das Training des früheren Magdeburgers ohne Probleme verlief, beschränkte sich Kollege Kjelling gleichzeitig auf genesungsfördernde Übungen. Wie aus dem medizinischen Stab des Tabellenführers verlautete, wolle man die Entwicklung des Halblinken weiter abwarten. Die Entscheidung über seinen Einsatz könnte somit unter Umständen erst kurz vor Spielbeginn fallen. Zur Zeit bleibt dem Norweger nur der verzweifelte Wunsch, am Sonntag Nachmittag aktiv dabei zu sein.
Haudegen Jörgensen: Konzentration das A und O
In einem Interview mit "Noticias de Navarra" wagte der dänische Abwehrgeneral Lars Jörgensen einen Blick zurück auf das Finale des Vorjahres, das man gegen Ciudad Real deutlich verlor. Auch damals habe man Titeln nachgejagt, dann aber durch Müdigkeit und schwindende Form binnen eines Monats alles verloren. Das werde ihnen diesmal aber nicht passieren.Gegen den THW könne man zwar verlieren, aber nicht auf eine Weise wie damals gegen die Männer aus der Mancha.

Der Däne, bis 2010 an San Antonio gebunden, begrüßte die Verpflichtung des früheren Zebras Davor Dominikovic. Vorher hätten nur er und Juancho Perez im Mittelblock gestanden. Der praktisch ausschließlich in der Abwehr zum Einsatz kommende Kroate sei da eine willkommene Verstärkung zum Wechseln.

Er habe eigentlich Ciudad Real als der vermeintlich stärksten Mannschaft bis zum Viertelfinale aus dem Weg gehen wollen. Jetzt habe man sie eben geschlagen. Mit dem THW habe man dann allerdings den dicksten der vier verbleibenden Brocken erwischt. Aber auf dem Weg zum Titel müsse man jeden aus dem Weg räumen.

Er glaube, Portland sei dazu imstande. Problematisch sei aber, dass der THW viel renne und sehr schnell über die Mitte nach vorn vorstoße. San Antonio wechsle hingegen zwischen Abwehr und Angriff. Wichtig sei deshalb, dies sehr schnell hinzubekommen. Sollte das gelingen, werde man weiterkommen, ist sich der WG-Partner von Lars Krogh Jeppesen aus Kopenhagener Zeiten sicher. Das Wichtigste sei Konzentration von Anfang an.

Jicha war auch in Pamplona ein Thema
Den Wechsel Filip Jichas an die Förde hat man mittlerweile auch in der Provinz Navarra zur Kenntnis genommen. Der wurfgewaltige Tscheche stand seit einiger Zeit auch auf dem Wunschzettel der "albiazules".

Die Kieler werden am Samstag um 13.20 Uhr per Chartermaschine erwartet. Um 18 Uhr steht dann eine Trainingseinheit auf dem Programm, allerdings nicht am Ort des showdowns, sondern in der Halle "Arrosadia".

(Von Dr. Oliver Schulz, 23.03.2007)

 

Radio- und TV-Tips:

  • TV: Eurosport, So., 25.03.07, ab 16.00, Portland San Antonio (ESP) - THW Kiel live
     
  • NDR 1 Welle Nord-Logo Radio: NDR 1 Welle Nord:
    So., ab 16.00: Liveeinblendungen
    (geplante Einblendungen um 16.00, 16.30, 17:00, 17:30 und eventuell in der Schlussphase)
    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
     


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