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22./23.04.2009 - Letzte Aktualisierung: 23.04.2009 Bundesliga

THW feiert vorzeitigen Meistertitel und Sieg über Wetzlar

Keine Probleme beim 36:28-Erfolg

Bundesliga, 29. Spieltag: 22.04.2009, Mi., 20.15: THW Kiel - HSG Wetzlar: 36:28 (17:14)
Update #3 KN-Spielbericht, Fotos, weitere Stimmen und Spielbericht ergänzt...

Deutscher Meister 2009: Der THW Kiel!
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"Abo verlängert!": 10.250 Zuschauer bereiteten dem alten und neuen deutschen Meister THW Kiel am Mittwochabend einen triumphalen Empfang. Anschließend zeigten die Zebras in der Sparkassen-Arena einmal mehr, dass sie zurecht mit 13 Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze stehen: Mit 36:28 (17:14) gewann die Mannschaft von Alfred Gislason gegen die HSG Wetzlar und warf sich damit im lockeren Aufgalopp für die folgenden "Löwen-Wochen" in Champions League, Pokal und Liga warm.
Abklatschen vor dem Spiel: Alfred Gislason und seine Mannschaft.
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Bereits am gestrigen Abend machte der THW seine 15. Meisterschaft, dabei die fünfte in Folge, perfekt - indem sein langjähriger ärgster Konkurrent und Lokalrivale SG Flensburg-Handewitt gegen den HSV Hamburg gewann. Doch erst einen Tag später begann die richtige Meistersause im eigenen Wohnzimmer, der Kieler Sparkassen-Arena, im Rahmen der Bundesliga-Partie gegen den Tabellendreizehnten HSG Wetzlar. Standesgemäß schwappte die "La Ola" bereits vor der Partie durchs weite Oval, liefen die Gäste zu den Gesängen "Deutscher Meister ist nur der THW" ein. Als dann der neue und alte deutsche Titelträger seinen Einmarsch zelebrierte, dürften nicht wenige Zuschauer eine Gänsehaut bekommen haben: Einzeln, angefangen mit Mannschaftskapitän Stefan Lövgren, liefen die Zebras unter Feuerwerk in die abgedunkelte Halle ein, jeder der Spieler wurde frenetisch bejubelt. Auch die Verletzten Andreas Palicka und Kim Andersson bekamen ihren Einmarsch, obwohl sie nicht auf dem Spielberichtsbogen standen. Alle Spieler und auch Trainer Alfred Gislason präsentierten dabei auch gleich ihre Designer-Shirts für diese Saison: "Deutscher Meister 2009 - Abo verlängert!".

Börge Lund spielte zunächst nur in der Abwehr, kam in der zweiten Halbzeit aber  auch zu zwei Treffern.
Klicken Sie zum Vergrößern! Börge Lund spielte zunächst nur in der Abwehr, kam in der zweiten Halbzeit aber auch zu zwei Treffern.
Nach diesen triumphalen Momenten holte aber der Ernst den THW wieder ein, immerhin ging es darum, den Bundesliga-Heimnimbus - seit dem 6. November 2007 haben die Zebras nicht mehr in der Sparkassen-Arena-Kiel verloren - zu wahren. Alfred Gislason schonte dafür im Hinblick auf die Champions League Halbfinals gegen die Rhein-Neckar Löwen die angeschlagenen Nikola Karabatic und Vid Kavticnik. Auf Rechtsaußen begann daher der gelernte Linksaußen Henrik Lundström, der einzige eingesetzte Linkshänder Christian Zeitz bekam seine Verschnaufpausen in der Abwehr und wurde dort durch Börge Lund ersetzt.

Doch zunächst schien es noch so, als wenn der Feuerwerks-Rauch aus dem Einlauf unten auf dem Parkett noch nicht ganz verschwunden war, denn beide Teams hatten erst einmal Probleme, das Tor zu treffen: Der nach seinem Schleudertrauma wiedergenesene Filip Jicha verzog genauso wie Christian Zeitz und Stefan Lövgren vom Siebenmeterpunkt, Marcus Ahlm stand bei seinem Nachwurf nach einer Weber-Parade bereits im Kreis. Die Gäste aus Wetzlar, bereits in der letzten Saison Zeuge einer Meisterfeier in der Sparkassen-Arena, machten es zunächst auch nicht besser, ihnen gelang in der vierten Minute durch Routinier Alois Mraz aber dann doch die Führung, welche Jicha postwendend beantwortete. Kevin Schmidt mit einem feinen Siebenmeter-Heber schaffte noch eine zweite Führung für die Hessen, doch dann drehten die Zebras erstmals auf: Zweimal Jicha und einmal Lövgren besorgten das 4:2 für den THW.

Marcus Ahlm war fünfmal erfolgreich.
Klicken Sie zum Vergrößern! Marcus Ahlm war fünfmal erfolgreich.
Allerdings merkte man den Kielern an, dass sie diesmal gegen die HSG Wetzlar nicht volle Pulle gehen und ihre Kräfte für die Jagd auf die nächsten Titel sparen wollten. So kontrollierte man die Partie zwar nach Belieben, setzte sich aber nicht entscheidend ab. Die Kieler Abwehr konzentrierte sich vor allen Dingen auf Top-Scorer Sven-Sören Christophersen, der nahezu völlig unterging. Dafür aber hielt besonders Linksaußen Kevin Schmidt mit frechen Treffern aus spitzem Winkel seine Farben im Spiel. Die Höhepunkte des ersten Durchgangs setzten aber andere: Filip Jicha beispielsweise, der allein fünf Treffer vor dem Pausenpfiff erzielte. Die kongeniale Achse Lövgren/Ahlm, die ein weiteres Mal die Sparkassen-Arena verzückte. Oder aber Thierry Omeyer, der besonders in 1:1-Situationen gegen Alois Mraz oder Avishay Smoler mehrere "Hundertprozentige" entschärfte. Insgesamt aber plätscherte die Begegnung in den ersten 30 Minuten ein wenig dahin, die Zuschauer hatten aber dennoch ihren meisterlichen Spaß und bedachten die auffälligsten Akteure des THW mit Sprechchören.

Erst zum Ende der ersten Halbzeit bauten die Kieler ihren Vorsprung dann doch noch etwas aus: Der mittlerweile auf Rechtsaußen bzw. als zweiter Kreisläufer eingewechselte Igor Anic, ein weiteres Mal Stefan Lövgren und ein Rückraumhammer von Dominik Klein ließen den THW auf 17:13 davonziehen, Timo Salzer gelang in der Schlusssekunde noch der Anschluss.

Nach dem Seitenwechsel erhöhten Zeitz und zweimal Jicha schnell auf 20:15, doch bis zum 21:18 (38.) nach einem Gegenstoßtreffer von Schmidt blieb Wetzlar dran. Zeitz und Lundström konterten postwendend auf 23:18, nach einer kurzen Wischpause stimmten die Fans erstmals "Von der Ostsee bis zur Isar, Deutscher Meister THW" an. Davon offenbar beflügelt besorgten Marcus Ahlm und Filip Jicha mit einem 102km/h-Hammer zum 25:18 endgültig die Entscheidung.

Die "dritte Halbzeit": Sektdusche für Trainer Alfred Gislason.
Klicken Sie zum Vergrößern! Die "dritte Halbzeit": Sektdusche für Trainer Alfred Gislason.
Nun begann die Kür für Publikum und Mannschaften: Beide Trainer wechselten munter durch, der THW griff noch einmal tief in seine Trickkiste: Ein wundervoller Spielzug wurde mit einem Kempatrick von Jicha auf Lövgren zum 26:19 abgeschlossen, beim 31:24 flog der Ball gleich zweimal quer durch den Torkreis: Dominik Klein, mittlerweile auf der Rechtsaußen-Position, warf auf die gegenüberliegende Seite zu Henrik Lundström, der den Ball über seinen eigenen Rücken auf den frei am Kreis postierten Igor Anic passte - Tor des Tages.

Letztlich stand ein niemals gefährdeter, insgesamt Kräfte schonender 36:28-Erfolg auf der Habenseite des THW Kiel, ehe die "dritte Halbzeit" eingeläutet wurde. Eine Sekt- und Bierdusche für den auch vom Publikum umjubelten Erfolgstrainer Alfred Gislason und schwarzes, weißes und goldenes Konfetti während des Shootings des obigatorischen Meisterfotos durften nicht fehlen. Jedoch: Die Feier fiel kurz aus, denn noch will der THW zwei weitere Titel gewinnen, und das Halbfinal-Hinspiel in der Champions League gegen die Rhein-Neckar Löwen steht bereits am kommenden Sonntag auf dem Spielplan.

(Sascha Krokowski)

Hier geht's zu weiteren Fotos vom Spiel...

Lesen Sie auch den ausführlichen Spielbericht sowie den Bericht über Alfred Gislason aus den Kieler Nachrichten.

Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason:
Wir haben heute schwer ins Spiel gefunden, wir wussten schon vor dem Spiel, dass wir wenig Wechselmöglichkeiten haben werden. Vid und Nikola wollte ich unbedingt draußen lassen, damit sie am Sonntag gegen die Löwen spielen können. Ein Spiel ohne "gelernten" Rechtsaußen zu bestreiten, war aber schon eigenartig. Wir haben uns schwer getan, dann aber in der Abwehr besser gestanden und vorne getroffen. Wir wollten gewinnen, dabei ohne Verletzungen durchkommen und den Zuschauern was zeigen: Diese Ziele wurden erreicht, ich bin zufrieden.

[Zur Meisterschaft:]
Ich kann der Mannschaft nur ein Riesenkompliment machen. Bis jetzt hat es Riesen-Spaß mit den Jungs gemacht, sie haben einen guten Charakter und sind klasse Handballer. Aber nicht nur das Team, sondern auch alle Betreuer, Ärzte, der Co-Trainer, der Krafttrainer und das gesamte Umfeld haben sehr gute Arbeit geleistet. Für mich war es eine große Herausforderung, als Nachfolger von Noka Serdarusic, der eine überragende Trainerkarriere hinter sich hat, hier anzutreten.

Ich habe einige Dinge übernommen und meine Sachen eingebracht. Für mich ist dieser Titel extrem wichtig, ich wollte nicht derjenige sein, der nach vier Titeln hintereinander die Meisterschaft nicht nach Kiel holt. Aber das Umfeld hat alles möglich gemacht, um mir dabei zu helfen. Der THW Kiel ist in dieser Hinsicht einmalig, wie die gesamte Situation hier einmalig ist. Die Stadt lebt den Handball, die Zuschauer standen die ganze Saison schon wie eine Wand hinter dem THW. Ich habe es auch noch nie erlebt, dass auch auswärts soviel Unterstützung kommt. Wenn man sieht, dass in Berlin unter 14.000 Zuschauern 7.000 schwarz-weiße Fans sind, ist das einfach einmalig.

Ich denke, wir haben im Vergleich zu allen anderen Teams in der Liga am meisten Kontinuität gezeigt. Wahrscheinlich ist es aber auch einmalig, dass wir so früh die Meisterschaft holen konnten.

Nun wollen wir noch mehr. Wir haben schwere Spiele vor uns, bei denen wir gleich viermal auf das Super-Team der Rhein-Neckar Löwen treffen. Wir wollen sie besiegen und ins Finale einziehen, deshalb werden wir heute nicht groß feiern. Ab Morgen wird dann nur noch an Kronau und an das, was Sonntag passiert, gedacht.

HSG-Trainer Zoran Djordjic:
Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um Alfred und dem THW Kiel zur Meisterschaft zu gratulieren. Der THW hat in dieser Saison exemplarisch schönen und guten Handball gespielt. Heute konnten wir dank Weber und einer guten Angriffsleistung bis zur Pause gut gegenhalten. Beim 20:27 habe ich dann gemerkt, dass hier nichts mehr zu holen ist, und habe vielen Spielern die Möglichkeit gegeben, in dieser tollen Halle zu spielen und die Atmosphäre zu spüren.
THW-Linksaußen Dominik Klein:
Nun ist die Schublade Deutsche Meisterschaft endlich zu. Ich glaube aber nicht, dass wir viel feiern werden. Denn wir wissen, dass wir nun eine neue Schublade aufziehen müssen. Und diese ist für uns enorm wichtig, weil wir im vergangenen Jahr den großen Pokal in unserer eigenen Halle, vor unseren eigenen Fans abgeben mussten. Wir haben noch viele Ziele und stehen genauso hinter dem Verein wie unsere Fans. Zu sehen, wie uns die Zuschauer heute gefeiert haben, gibt Kraft und Mut für die nächsten Wochen.
Provinzial-Pressesprecher Günther Jesumann gegenüber den KN:
Zunächst freuen wir uns für Trainer, Mannschaft und die vielen, vielen Fans des THW Kiel über den Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Um das für unsere Region zu erhalten, haben wir uns als Sponsor engagiert und von Anfang an schonungslose Aufklärung verlangt. Zudem fordern wir eine schnelle und nachhaltige Veränderung der Strukturen des THW Kiel - ohne Rücksicht auf Personen und Posten aller Beteiligten. Das ist auch die Position unseres Vorstandsvorsitzenden und THW-Beiratsvorsitzenden Ulrich Rüther. Nur so kann der Spitzensport in Kiel erhalten werden.
Uwe Schwenker gegenüber den KN:
Ich freue mich über den Titel, an den viele nicht geglaubt haben, als Noka ging. Doch Alfred Gislason als Trainer war ein guter Griff. Aber es gibt auch einen Schatten, denn am 30. Juni ist für mich nach 29 Jahren THW Schluss. Der THW war mein Leben, ich habe ihn gelebt und geliebt.
Ex-Zebra Magnus Wislander gegenüber den KN:
Unglaublich, was für eine fantastische Leistung des THW und besonders von Alfred. Der THW wird in der Champions League sicher auch das Finale erreichen.
THW-Torhüter Thierry Omeyer gegenüber den KN:
Ein Titel ist ein Titel, und ich freue mich. Aber wir haben noch viel vor. Jetzt trinken wir Bier - einige, denn das haben wir uns verdient.
HSG-Spieler Sven-Sören Christophersen gegenüber den KN:
Immerhin sind wir hier nicht untergegangen. An diesem THW orientiert sich der Rest der Welt.

29. Spieltag: 22.04.09, Mi., 20.15: THW Kiel - HSG Wetzlar: 36:28 (17:14)

Logo THW Kiel:
Omeyer (1.-58., 15 Paraden), Michelsen (58.-60., 1 Parade); Lund (2), Wessig, Lundström (4), Kavticnik (n.e.), Anic (3), Lövgren (6), Ahlm (5), Weltgen, Zeitz (5), Karabatic (n.e.), Klein (2), Jicha (9/4); Trainer: Gislason
Logo HSG Wetzlar:
Krasavac (bei einem Siebenmeter, keine Parade), N. Weber (1.-60., 14 Paraden); Schmidt (7/2), Smoler (1), Christophersen (3/1), Pomeranz, Salzer (3), Stanojevic (2), Allendorf, Jungwirth (4), Mraz (6), P. Djordjic, Chalkidis (1), Werum (1); Trainer: Z. Djordjic
Schiedsrichter:
Hagen Becker / Axel Hack (beide Halberstadt)
Zeitstrafen:
THW: 1 (Zeitz (15.));
HSG: 2 (Chalkidis (10.), Mraz (41.))
Siebenmeter:
THW: 5/4 (Lövgren drüberweg (2.));
HSG: 3/3
Spielfilm:
1. Hz.: 0:1 (4.), 1:1, 1:2, 4:2 (8.), 4:3, 5:3, 5:4, 6:4, 6:5, 8:5 (13.), 8:7, 9:7, 9:8, 10:8, 10:9 (18.), 12:9, 12:11, 14:11 (24.), 14:12, 15:12, 15:13, 17:13, 17:14;
2. Hz.: 17:15, 20:15 (34.), 20:16, 21:16, 21:18 (38.), 25:18 (42.), 25:19, 26:19, 26:20, 27:20, 27:21, 29:21 (48.), 29:23, 30:23, 30:24, 31:24, 31:26 (53.), 32:26, 32:27, 36:27, 36:28.
Zuschauer:
10250 (ausverkauft) (Sparkassen-Arena-Kiel, Kiel)
Spielgrafik:
Spielgrafik

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 23.04.2009:

Fan-Votum: Star ist der Trainer

Gislason wurde beim 36:28 über Wetzlar gefeiert
Kiel - Am Dienstag feierten die Handballer des THW Kiel nach dem Flensburger Heimsieg über den HSV ihre 15. deutsche Meisterschaft intim auf dem heimischen Sofa. Gestern Abend ließen es Kapitän Stefan Lövgren und seine Gefolgschaft in der ausverkauften Sparkassen-Arena mit Publikum krachen. Vor dem 36:28 (17:14)-Heimspielsieg über die HSG Wetzlar gab es eine Meisterwelle mit Feuerwerk, jeder Spieler wurde einzeln als neuer deutscher Meister begrüßt.

Als Letzter lief Trainer Alfred Gislason in das Oval, stürmisch begrüßt von den Fans und nach rund 50 Minuten mit "Alfred, Alfred"-Sprechchören gefeiert. Es war dem Isländer, wie schon gegen Stralsund, sichtlich peinlich. Verstört stand Kiels Übungsleiter, der doch selbst vor allem die Mannschaft als Star in den Vordergrund stellt, an der Seitenlinie. Dann hob er seine Arme und bedankte sich im Jubelbad für alle Huldigungen.

Auch nach der Partie, als sich Team und Trainer im goldenen Konfettiregen den Fotografen zum Erinnerungsfoto stellten, stand Gislason im Mittelpunkt. Die Fans hatten für diesen Abend ihren Trainer zum Star erkoren. Und anders als sein Vorgänger Noka Serdarusic, der sich Feierlichkeiten im Kreise der Mannschaft stets schnell entzog, die Fan-Enge mied, feierte Gislason ausgelassen mit. Ließ Bier- und Sektduschen über sich ergehen, stand Rede und Antwort, freute sich, umarmte jeden seiner Spieler - einfach menschlich. Keine Frage, mit Alfred Gislason ist eine andere, sehr sympathische, Umgangsform ins Team gekommen. Seine Ziele verliert der Isländer dennoch nicht aus den Augen. Ob es noch eine große Feier gebe, wurde er gefragt. "Feier?", lautete die Gegenfrage mit Blick auf das erste Champions-League-Halbfinale am kommenden Sonntag gegen die Rhein-Neckar Löwen - "so wenig wie möglich." Zeit, einen Rückblick auf sein erstes THW-Jahr zu werfen, fand Gislason dennoch: "Es war eine Riesenherausforderung, Nachfolger von Noka Serdarusic zu werden, der eine überragende Trainerkarriere hinter sich hat."

Gegen Wetzlar brachten die Kieler ihren 28. Saisonsieg ohne großen Aufwand in trockene Tücher, zauberten ein wenig, wurden aber auch kaum gefordert. Gislason schonte dabei die angeschlagenen Leistungsträger Karabatic und Kavticnik. Vor allem aber freuten sich die Fans über die engagierte Leistung von Filip Jicha. Am Sonntag noch bangte jeder THW-Fan bei der Niederlage gegen TBV Lemgo nach einem furchtbaren Sturz um die Gesundheit des Tschechen, gestern Abend meldete sich der 27-Jährige mit neun Toren zurück.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 23.04.2009)


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