11.05.2009 | Verein |
Der THW müsse künftig eine moderne Struktur bekommen und dürfe nicht länger wie ein Dorfverein geführt werden. Sollten die Gremien am Dienstag einer Selbstauflösung nicht zustimmen, so wolle die Provinzial ihre Sponsorentätigkeit zu Saisonende einstellen. Unterstützt werde Rüther dabei von weiteren Sponsoren wie der Lottogesellschaft S.-H., der Förde Sparkasse sowie anderen Geldgebern. Ein Champions-League-taugliches Team dürfe bei einem Rückzug der Geldgeber dann kaum finanzierbar sein. Das Nachrichtenmagazin berufe sich bei seinen Informationen dabei auf "Kieler Kreise". Provinzial-Chef Ulrich Rüther habe sich am vergangenen Freitag auf Anfrage nicht äußern wollen.
Gesellschafter Georg Wegner, im Privatberuf Rechtsanwalt, zeigte sich ob dieser Meldungen entsetzt. "Ich vermute eine gezielte Kampagne, mit dem Ziel, den THW kaputt zu machen", schäumte er am Rande des Finales. Ein Hintergrund sei u.a. ein anoymer Brief, den Rüther Mitte April von einem Absender "A. Friend" erhalten habe. In diesem Schreiben wird Rüther zu einer Mithilfe für "maximale Aufklärung" in der Manipulationsaffäre aufgefordert. Um eine "maximale Aufmerksamkeit" zu erzeugen, werde man, so der Anonymus weiter, die üblichen Presseorgane ab dem 4. Mai mit Informationen bedienen.
Der Spiegel, so Wegner, habe nicht berichtet, dass Beirat, Gesellschafter und die 20 wichtigsten THW-Sponsoren am vergangenen Donnerstag beraten und dabei erklärt hätten, dass man in guten wie in schlechten Zeiten zusammenhalte: "Von Rückzug eines Sponsors war überhaupt nicht die Rede." Lotto-Chef Helmut Stracke sprang Wegner zur Seite. "Alle Geldgeber werden bei der Stange bleiben", so Stracke, "das haben wir am Donnerstag gesagt." Er merkte zudem an, dass kein Mensch vom "Spiegel" mit ihm gesprochen habe.
Auch Ulrich Rüther bestätigte etwas - und zwar, dass er dem "Spiegel" gesagt habe, sich nicht äußern zu wollen: "Das habe ich aber nur bezüglich eines gewünschten ausführlichen Interviews gemacht." Spezielle Fragen zum Sponsorenverhalten hätte das Nachrichtenmagazin nicht gestellt: "Da hätte ich schon etwas zu sagen gehabt." Die Sponsoren würden nämlich weiter hinter dem THW stehen, machte auch Rüther deutlich. "Wichtig ist aber vor allem, das wir den Wendepunkt finden, um die Phase des Negativ-Images zu beseitigen. Das Umfeld muss so positiv dastehen wie die Mannschaft auf dem Feld spielt. Diese Gespräche laufen zur Zeit intern." Darüber hinaus betonte Rüther, dass man im Kreise der Sponsoren durchaus kritisch über die schwierige Situation diskutiert habe: "Dabei wurden auch mögliche erforderliche strukturelle Veränderungen im Verein angesprochen."
(aus den Kieler Nachrichten vom 11.05.2009)
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