Aus den Kieler Nachrichten vom 26.01.2010:
- Kieler Nachrichten:
-
Christian Sprenger, wie sehr schmerzt
das Aus im EM-Titelrennen einen Tag nach der entscheidenden
Niederlage gegen Frankreich?
- Christian Sprenger:
-
Das ist bitter, die Stimmung im Team war natürlich schon besser.
Vor allem, weil wir eine reelle Chance besessen haben, gegen den
Weltmeister und Olympiasieger zu gewinnen. Wir haben das Spiel wohl
kurz nach der Halbzeit verloren, haben die Anfangsphase einfach verschlafen.
Gründe dafür kann ich im Einzelnen nicht nennen. So etwas passiert nun einmal.
- Kieler Nachrichten:
-
Wie bewerten Sie Ihre eigene Leistung in den bisherigen Spielen, und wer hat
der Mannschaft bisher am meisten geholfen?
- Christian Sprenger:
-
Toto Jansen hat ein klasse Turnier gespielt. Auf ihn war im Angriff und
in der Abwehr immer Verlass. Dass ausgerechnet Toto den Siebenmeter
gegen Frankreich verworfen hat, wirft ihm niemand vor. Er hat immer
Verantwortung übernommen und hat sich total fürs Team eingebracht.
Was mich angeht, kann ich nicht zufrieden sein. Ich hatte von
Beginn an das Gefühl, dass ich nicht richtig reinkomme in das Turnier. Es
lief nicht wirklich rund, was ich bisher gezeigt habe, war teilweise nicht
in Ordnung.
- Kieler Nachrichten:
-
Wie lautet Ihr Fazit nach vier Spielen?
- Christian Sprenger:
-
Natürlich war uns vorher klar, dass wir eine schwere Gruppe erwischt
hatten. Bei den großen Gegnern in der Vorrunde, musste man ohne Frage
sogar ein vorzeitiges Ausscheiden einkalkulieren. Zum Glück haben
wir es bis in die Hauptrunde geschafft. Das Scheitern ist für unsere
junge Mannschaft aber kein Rückschlag, international sind viele unserer
jungen Leute noch zu unerfahren. Wir müssen und werden aus diesen Fehlern
lernen, haben uns für die letzten beiden Spiele noch viel vorgenommen.
- Kieler Nachrichten:
-
Wie heißt Ihr EM-Favorit?
- Christian Sprenger:
-
Wer so viel Glück hat, wie die Franzosen im bisherigen Turnierverlauf,
dann kommen nur sie für den EM-Titel in Frage. Aber sie sind natürlich
auch individuell sehr stark besetzt, da spricht einiges für Frankreich.
Polen sollte man ebenfalls auf der Rechnung haben. Die Mannschaft
von Bogdan Wenta wirkt sehr kompakt.
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 26.01.2010)