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08./09.03.2010 - Letzte Aktualisierung: 09.03.2010 Champions League

Champions League: Achtelfinal-Auslosung am Dienstag live im Internet

Update #2 Vorstellung der möglichen Gegner und KN-Bericht ergänzt...

Am Dienstag findet um 12 Uhr in der EHF-Zentrale in Wien die Auslosung für das Achtelfinale der Champions League statt - und die Zebras mussten gedanklich etwas umplanen. Denn durch den Gruppensieg kurz vor Toreschluss bekommt es der THW Kiel somit entweder mit HCM Constanta aus Rumänien, RK Gorenje Velenje aus Slowenien oder dem FC Kopenhagen aus Dänemark zu tun. Gespielt wird dann bereits Ende März: Die Hinspiele finden zwischen dem 24. und 28. März statt, die Rückspiele zwischen dem 31. März und dem 4. April. Der THW Kiel genießt als Gruppensieger das Heimrecht im entscheidenden Rückspiel. Die Auslosung wird live im Internet übertragen, unter www.ehftv.com gibt es einen Livestream von der Auslosung mit anschließenden Interviews.
Einer aus dem angesprochenen Trio wird es also werden: Punktemäßig ist HCM Constanta nach der Vorrunde das Maß aller Dinge: Neun Punkte reichten für die Rumänen, zuletzt in der Saison 2006/2007 Champions-League-Gegner der Kieler (siehe Gegnerdaten HCM Constanta), nicht zu einer besseren Platzierung in der Gruppe A. Dabei sorgte die Mannschaft aus dem rumänischen Badeort mit dem 37:33 gegen Gruppensieger Montpellier HB (FRA) für eines der Ausrufezeichen in der Vorrunde. Auch die hoch eingeschätzten Ungarn von Pick Szeged wurden zu Hause mit 32:30 besiegt, bei BM Valladolid holte Constanta ein 26:26-Remis. Bester Torschütze der Rumänen ist Laurentiu Toma mit 68 Treffern. Doch die Reise an die Schwarzmeerküste wäre auch die längste der möglichen: Constanta ist 2250 Kilometer von Kiel entfernt.

In der letzten Sekunde schaffte Gorenje Velenje den Sprung unter Europas Top-16-Teams. In der spannenden Gruppe B setzten sich die Slowenen im "Achtelfinal-Endspiel" gegen die Franzosen von Chambery Savoie mit 28:24 durch und sicherten sich so die Qualifikation für die nächste Runde. Gorenje schlug unter anderem die hoch eingeschätzten Polen von KS Vive Kielce (36:35), die weiteren Punkte holte die Mannschaft gegen Bosna Sarajewo (30:29, 31:31) und eben Chambery. Gegen die Rhein-Neckar Löwen verlor Gorenje Velenje in Karlsruhe mit 30:33, zu Hause wurde es beim 29:37 deutlicher. Top-Scorer des slowenischen Spitzenteams ist Rechtsaußen Ivan Cupic mit 59 Toren. Der kroatische Nationalspieler wechselt zur kommenden Saison zu den Rhein-Neckar Löwen.

Auf alte Bekannte könnten die Kieler treffen, wenn das Los auf den FC Kopenhagen fiele: Dort spielen die Ex-Zebras Martin Boquist, Steinar Ege und Pelle Linders. Weitere Top-Stars des Teams aus der dänischen Hauptstadt sind Torhüter Kasper Hvidt und Erlend Mamelund. Kopenhagen qualifizierte sich in der Gruppe C durch Erfolge gegen Fyllingen (NOR, 35:21; 28:19) und den schwedischen Vertreter Alingsas HK (31:26) für das Achtelfinale. Gegen den HSV Hamburg setzte es ebenso zwei Niederlagen (27:34, 25:33) wie gegen Titelverteidiger BM Ciudad Real (22:34, 25:33). Bester CL-Torschütze ist Linksaußen Tommy Atterhäll mit 46 Toren.

(Christian Robohm)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 08.03.2010

Alle Rückspiele bei "Zebras"

Kiel - Der Modus in der Handball-Champions-League sieht vor, dass vier von sechs Mannschaften aus den vier Vorrundengruppen in die K.o-Runde der letzten 16 Teams einziehen. Durch den Patzer des FC Barcelona (25:25 in Kolding) zogen die "Zebras" am letzten Spieltag an den Katalanen vorbei und sind Erster der Gruppe D. Vorteil THW Kiel.

Im Achtelfinale (24. - 28. 3/31. 3. - 04. 04.) trifft der deutsche Meister somit auf einen Vierten, der nicht aus der eigenen Vorrundengruppe kommt. In Frage kommen morgen bei der Auslosung in der EHF-Zentrale in Wien (11 Uhr) Gorenje Velenje (Slowenien), FC Kopenhagen und HCM Constanta (Rumänien). Das Rückspiel findet auf jeden Fall in Kiel statt. Weiterer Pluspunkt: Auch im Viertelfinale (21. - 25. 4./28. 4. - 02. 05), der letzten Station vor dem Final Four in Köln (29./30. 05.), genießt Kiel Heimrecht im Rückspiel. Gegner aus dem Lostopf ist dann ein Sieger aus dem Kreis der besten Gruppenzweiten und -dritten.

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 08.03.2010)

 

Von Oliver Schulz:

Kiel zwischen Öresund und Schwarzem Meer hoch im Kurs

Schwedentreff in Kopenhagen, wieder einmal eine Reise ans Schwarze Meer oder ein Trip in die slowenische Provinz? Egal wo die Zebras ihr Achtelfinal-Hinspiel austragen: bei allen drei möglichen Gegnern ist der deutsche Rekordmeister trotz der hohen sportlichen Hürde ein heiß begehrter Gast. Als mögliche Kieler Gegner befinden sich der FC Kopenhagen, der slowenische Tabellendritte RK Gorenje Velenje und der rumänische Titelträger HCM Constanta im Lostopf.
Kopenhagen: Nur Kiel, bitte!
Vor allem in der dänischen Hauptstadt sehnt man sich den THW als willkommenen Gegner geradezu herbei. "Gebt uns nur Kiel" titelt denn auch das Portal hbold.dk. Mit Martin Boquist, Pelle Linders und Steinar Ege stehen drei Routiniers im Kader der Dänen, die einst das THW-Trikot trugen. Neben den beiden Erstgenannten haben auch die beiden Außen Fredrik Lindahl und Tommy Atterhäll sowie Trainer Magnus Andersson schwedische Pässe.

"Wir hätten gerne Barcelona gehabt, aber daraus wird nichts. Alle drei Mannschaften haben das Potential, die Champions League zu gewinnen. Aber es wäre ein großes Erlebnis, wenn Kiel aus dem Lostopf gezogen würde. Unter den verbleibenden Mannschaften ist der THW vielleicht die beste. Das wäre ein toller Gegner, den die Jungs schon fast einmal erleben müssen" verrät Andersson, der jüngst eine Offerte von Ystads IF ablehnte, hbold.dk.

"Montpellier praktiziert eine offensive 3:2:1-Deckung, was nicht sonderlich nett ist. Und Veszprem auswärts wäre so ziemlich das Schlimmste, was uns passieren könnte" führt der Übungsleiter seine Vorliebe für Schwarz-Weiß weiter aus.

Anderssons norwegischer Torhüter Steinar Ege stößt ins gleiche Horn: "Es sind drei gute Mannschaften. Aber auf Kiel zu treffen, wäre toll. Ich glaube, zu diesem Spiel kämen am meisten Zuschauer, während sie die anderen beiden Teams nicht so gut kennen".

Velenje: Nach der Pflicht nun die Kür?
Für Gorenje Velenje bildet der 28:24-Sieg gegen Chambery und der damit verbundene Sprung unter die besten 16 bereits einen Meilenstein in der laufenden Saison. Die aufgrund ihrer gelb-schwarzen Trikots oft "Wespen" genannten Slowenen können nun noch ein wenig länger um den großen, süßen Kuchen surren. Und vielleicht sogar noch einmal zustechen?

Plötzlich sieht sich der neue Trainer Branko Tamse, der das Amt des Übungsleiters gerade erst von Ivica Obrvan übernommen hatte, den ganz Großen wie Kiel, Ciudad Real oder Montpellier gegenüber. "Arbeit, Arbeit und nochmals Arbeit, das ist mein Führer. Für Handball lebe ich 24 Stunden am Tag" schildert Tamse, vor gar nicht so langer Zeit noch als Rechtsaußen für Velenje aktiv, dem Portal rtvslo.si seine Motivation.

Auf der Homepage des Ligadritten, in dem der künftige Rhein-Neckar-Löwe Ivan Cupic noch bis zum Saisonende als Kapitän fungiert, deutet der Coach dennoch an, dass sein Wunsch, als nächstes gegen den FC Barcelona anzutreten, nicht erfüllt worden sei. Nachdem Kolding zu Hause erst dem THW einen Punkt abgeknöpft hatte, ereilte die Katalanen am Wochenende an gleicher Stelle dasselbe Schicksal, was den Zebras den Weg zum Gruppensieg ebnete. "Dann gegen Kiel. Gegen die haben wir auch noch nicht gespielt" wünscht sich Tamse.

Constanta: Seemänner jetzt gegen Schlachtschiff
Schon vor der ernüchternden abschließenden 35:25-Niederlage in Szeged hatte HCM Constanta das Achtelfinale erreicht. "Geschlagen, aber qualifiziert" schrieb das Portal Sport365.ro nach der schwarzen zweiten Halbzeit des Nachbarschaftsduells am Sonntag, die mit 21:8 an die Ungarn ging. Der rumänische Meister um den torgefährlichen Rechtsaußen Laurentiu Toma schrieb nämlich bereits durch das 34:23 gegen PAOK Saloniki, gleichbedeutend mit dem vierten Tabellenplatz, Geschichte. In den letzten zehn Jahren hatten rumänische Mannschaften ein ums andere Mal versucht, die Tür zum Achtelfinale der Königsklasse aufzustoßen.

In Kürze werden die "Seemänner" erleben, dass mit Kiel, Ciudad Real oder Veszprem eines der größten europäischen Schlachtschiffe am Ufer des Schwarzen Meeres vor Anker geht. Co-Trainer Eden Hairi beschrieb dem Portal Prosport.ro Veszprem, das Team des auf so tragische Weise ums Leben gekommenen Landsmanns Marian Cozma, als beste Option. Für den THW-Tross ist die denkbare Reise nach Südosteuropa kein Neuland. Ohne Frage wären die Zebras einmal mehr ein kräftiger Zuschauermagnet in Buzau.

(Von Oliver Schulz)


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