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22.01.2011 WM 2011

Kieler Nachrichten:"Gegen Ungarn wird's eng"

Ex-THW-Rückraumspieler Viktor Szilagyi stellt die deutschen Hauptrunden-Gegner vor

Die Weltmeisterschaft 2011 findet vom 13. bis 30. Januar in Schweden statt.
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Aus den Kieler Nachrichten vom 22.01.2011:

Jönköping. Die deutsche Handball-Nationalmannschaft startet heute Abend (18.30 Uhr/ZDF) in Jönköping gegen Island in die Hauptrunde. Am Montag ist Ungarn (18.15 Uhr) der nächste Gegner, am Dienstag Norwegen (16.15 Uhr). Viktor Szilagyi, drei Jahre in Diensten des THW Kiel, stellt die Mannschaften vor und äußert sich zu Havard Tvedten, der als Neuzugang bei den "Zebras" gehandelt wird.
In der Qualifikation für die EM 2012 haben die Österreicher den Deutschen einen und den Isländern zwei Punkte abgeknöpft, bei der WM spielen sie nach vier Niederlagen nur um Platz 17. "Wir hätten mit vier Punkten in der Hauptrunde stehen können", sagt Kapitän Viktor Szilagyi, der mit seinem Team einen Sechs-Tore-Vorsprung gegen Island verspielte. "Gewinnen wir das, läuft es auch gegen Ungarn anders." Richtig überrascht hätten sie die Japaner. "Auf allen Videos haben sie defensiv gedeckt, gegen uns nicht." Die 3:3-Deckung wäre mit der europäischen Variante nicht zu vergleichen. "Sie sind so schnell, da lässt sich läuferisch gar keine Lösung finden."

  • Island
  • Ich sehe sie auf Augenhöhe mit Spanien und Frankreich. Sie spielen im Angriff wie eine Vereinsmannschaft. Schnell, präzise, sie sind in der Lage, auf jede Situation sofort zu reagieren. Das ist auch der Grund, warum Aron Palmarsson nicht so viel gespielt hat, die Abläufe sind mit Arnor Atlason und Snorri Gudjonsson noch genauer. Aber wenn er eingewechselt wurde, hat er seinen Job gut erledigt. Gegen Ungarn hat er acht Tore geworfen. Das taktische Level der Isländer ist unglaublich, ihre offensive 6:0-Deckung mit dem Mittelblock Jakobsson/Ingimundarson sehr stabil. Der Torhüter Gustavsson ist eine Wundertüte. Gegen uns hielt er in der ersten Halbzeit keinen Ball, in der zweiten jeden. Wenn sie überhaupt eine Schwachstelle haben, dann die.

  • Norwegen
  • Sie haben eine starke Abwehr, aber wenig Wechselmöglichkeiten. In den bisherigen Spielen sind sie immer an ihre körperliche Grenzen gestoßen. Ein Bjarte Myrhol (Kreisläufer, Anm. d Red.) reibt sich im Laufe eines Spiels in Zweikämpfen auf. Gelingt es den Deutschen, gegen sie das Tempo hoch zu halten, haben sie eine gute Chance, sie müde zu machen. In diesem Spiel sehe ich Deutschland als Favorit. Im Angriff fehlt ihnen ein guter Linkshänder, sie besetzen oft alle Rückraumpositionen mit Rechtshändern. Torhüter Steinar Ege scheint eine Absprache mit dem Trainer zu haben, nicht jedes Spiel bestreiten zu müssen. Seine Knieprobleme lassen wohl nicht zu, dass er immer dabei ist. Tvedten? Gegen uns wurde er zum "man of the match" gewählt. Er hat viele Wurfvarianten, ein solider, starker Linksaußen, der bei diesem Turnier auch eine gute Quote hat. In seiner Kategorie gibt es allerdings viele. Ich finde beispielsweise meinen Landsmann Conny Wilczynski besser.

  • Ungarn
  • Sie spielen eine ganz andere Deckung, als die anderen Mannschaften. Sie stehen mit ihrer 6:0 sehr defensiv und haben mit Ferenc Ilyes und Timuzsin Schuch einen überragenden Mittelblock, der sehr gut mit den Torhütern harmoniert. Sie gewinnen in der Abwehr viele Bälle und dann geht es mit der ersten Welle richtig schnell nach vorne. Sie haben gleich vier Außen, die ein irrsinniges Tempo laufen können. Das habe ich in dieser Form noch nie erlebt. Ilyes spielt sehr stark. Unglaublich, wie der sich verändert, wenn er das Trikot vom TBV Lemgo mit dem der Nationalmannschaft tauscht. Für die Hauptrunde haben sie jetzt auch noch Carlos Perez nachnominiert. Der ist zwar schon 39 Jahre alt, aber seine körperliche Verfassung ist beeindruckend. Mit ihm, dem ehemaligen Kubaner, haben sie sich im Rückraum noch einmal mit einer richtigen Maschine verstärkt. Deutschland gegen Ungarn, das wird eng.

(Aufgezeichnet von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 22.01.2011)


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