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24.01.2011 WM 2011

Kieler Nachrichten: Ein "Untauglicher" spielt bei der WM

Der Flensburger Jacob Heinl hat sich in die Brand-Auswahl hochgearbeitet - "Schneller werden"

Die Weltmeisterschaft 2011 findet vom 13. bis 30. Januar in Schweden statt.
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Aus den Kieler Nachrichten vom 24.01.2011:

Jönköping. Er hat kein Tattoo und keinen Irokesenschnitt, er ist kein Sprücheklopfer - die Medien haben Jacob Heinl noch nicht entdeckt. Während die deutschen Stars von den Journalisten umlagert werden, hat man beim Kreisläufer der SG Flensburg-Handewitt gute Chancen auf ein Exklusiv-Gespräch. Für die SG-Fans hat er allerdings eine ganz besondere Bedeutung. Erstmals seit 2003, als Mark Dragunski von der WM in Portugal mit Silber heimkehrte, stellt der skandinavisch angehauchte Bundesligist wieder einen deutschen Nationalspieler für ein internationales Turnier ab.
"Die WM ist eine großartige Erfahrung für mich", sagt Heinl. Die WM-Teilnahme ist die bisherige Krönung einer Flensburger Bilderbuch-Karriere, die keine Vereinswechsel kennt, sondern nur Sprünge von einer Altersklasse zur nächsten. Der 24-Jährige stand als Jugendlicher auf der Stehtribüne, nun wird er nach den Partien in der Campushalle selbst von den Fans umringt. "In den letzten Jahren ist alles sehr schnell gegangen", staunt Heinl.

Das wirklich Erstaunliche: Seine Laufbahn drohte in einer Sackgasse zu enden, bevor sie richtig begonnen hatte. In seiner Jugend galt er nie als großes Talent, sollte danach in die Bezirksliga-Vertretung der SG integriert werden. "Der ist doch gut in der Abwehr", erkannte Matthias Hahn, Trainer des Regionalliga-Teams. Heinl wuchs kontinuierlich in die Bundesliga-Mannschaft hinein, profitierte dabei von langfristigen Verletzungen der Kreisläufer Johnny Jensen und Michael Knudsen.

Am 2. Dezember 2009 feierte der defensivstarke Akteur gegen Weißrussland sein Länderspiel-Debüt. "Ich war zuerst sprachlos, dann habe ich mich sehr gefreut, als sich Heiner Brand bei mir gemeldet hat", erinnert sich das Flensburger Eigengewächs. Mit nur 17 Einsätzen in der DHB-Auswahl ordnet sich Heinl der internen Hierarchie unter, bekommt von den Routiniers einen anerkennenden Klaps auf die Schulter, wenn er etwas gut gemacht hat. Auch Heiner Brand ist zufrieden. "Jacob besticht durch eine hohe Auffassungsgabe. Er muss allerdings etwas schneller werden."

(Von Jan Kirschner, aus den Kieler Nachrichten vom 24.01.2011)


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