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22./23.04.2011 - Letzte Aktualisierung: 23.04.2011 Champions League

Champions League: Sonntag fordert der FC Barcelona den THW Kiel

Eurosport überträgt live - Public Viewing im CinemaxX

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt ...

Das Team des FC Barcelona: Erneut Gegner des THW in der  Gruppenphase der Champions League.
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Das Osterfest fällt für die Handballer des THW Kiel bescheiden aus: Denn Sonntag sind die Kieler wieder richtig gefordert. Im Viertelfinal-Hinspiel geht es um eine gute Ausgangsposition. Der Gegner ist dabei so bekannt wie berühmt: Erneut treffen die Kieler auf das Ausnahmeteam des FC Barcelona. Am Ostersonnabend reisen die Zebras mit dem Selbstbewusstsein des 38:35-Prestigesiegs im Derby gegen den HSV Hamburg in die Mittelmeermetropole, am Sonntagabend steht die nächste Prüfung an: Anpfiff im Palau Blaugrana ist um 19.30 Uhr, Eurosport überträgt die Partie live. Kieler Fans können beim Public Viewing im Cinemaxx gemeinsam die Daumen drücken.
Der Kieler Weg zum "Final4" in der Velux EHF Champions League führt über den FC Barcelona. Nach der Auslosung waren weder die Katalanen, noch die Zebras wirklich glücklich über das erneute Zusammentreffen vor dem Endrunden-Turnier in Köln. Denn die Neuauflage des letztjährigen Endspiels am Sonntag ist bereits das dritte Aufeinandertreffen der beiden Ausnahme-Mannschaften in dieser Saison. Schon in der Vorrunde hatten die Blau-Roten mit den Schwarz-Weißen die Klingen gekreuzt. In der Sparkassen-Arena holte der THW ein 28:28-Unentschieden, in Barcelona verloren die ersatzgeschwächten Kieler nach großem Kampf mit 29:32. "Ich finde ich es schade, dass man im Viertelfinale wieder auf einen Gegner treffen kann, gegen den man bereits in der Gruppenphase zwei Mal gespielt hat. Vielleicht sollte man in Zukunft darüber nachdenken, diese Regel zu ändern", kommentierte THW-Geschäftsführer Uli Derad das Los. Und auch Barcas Manager Xavier O'Callaghan haderte ein wenig mit Fortunas Schicksal: "Es ist natürlich sehr traurig, dass diesmal nicht beide Mannschaften beim 'Final4' dabei sein können, denn es ist ein Top-Event des Handballs. Aufgrund der gemeinsamen Geschichte und des aktuellen Potentials sollten eigentlich beide Teams in Köln dabei sein."

Iker Romero ist bisher erfolgreichster Torschütze der Katalanen. Im nächsten Jahr spielt er für die Füchse Berlin.
Iker Romero ist bisher erfolgreichster Torschütze der Katalanen. Im nächsten Jahr spielt er für die Füchse Berlin.
Tatsächlich sind beide Teams mit der Geschichte der Champions League eng verwurzelt. Insgesamt 15 Mal trafen der zweifache Sieger THW und der siebenmalige Champion FC Barcelona bereits in der Königsklasse aufeinander, das Aufeinandertreffen beider Teams ist der unbestrittene Klassiker im ewigen Duell Deutschland-Spanien im Vereinshandball. Acht Kieler Siegen stehen sechs Niederlagen gegenüber, einmal - im vergangenen Oktober - trennte man sich unentschieden (siehe auch Gegnerdaten FC Barcelona (ESP)). "Das ist das attraktivste und traditionsreichste Duell des Viertelfinales", freute sich Derad trotz aller Vorzeichen über das "Hammer-Los".

Die Katalanen um ihren Champions-League-Top-Torschützen Iker Romero (bisher 48 Tore), der ab der kommenden Saison für die Füchse Berlin auflaufen wird, qualifizierten sich als Dritter der "Todesgruppe" A für das Achtelfinale, in dem der ungarische Meister MKB Veszprem auch dank der größeren spielerischen Alternativen knapp besiegt wurde. Dass Trainer Xavi Pascual in dieser Saison wieder eine große Barca-Mannschaft zusammengestellt hat, zeigt auch der Blick auf die spanische Liga: Dort steht die Wachablösung unmittelbar bevor. Am 24. November beendeten die Rot-Blauen die schier unglaubliche Serie Ciudad Reals von 67 (!) Ligaspielen ohne Niederlage. Im "El Clasico" siegte Barca vor heimischer Kulisse mit 27:24 (15:12) gegen den Erzrivalen. Der 17-fache spanische Meister hat sich in dieser Spielzeit bisher überhaupt keine Blöße gegeben und führt die Tabelle der Liga Asobal verlustpunktfrei mit sechs Punkten Vorsprung auf Ciudad Real an. Zwischen den Viertelfinalspielen gegen die Zebras kommt es am Dienstag, dem 26. April zum vorentscheidenden Meisterschaftsspiel gegen Ciudad Real: laola.tv, langjähriger Partner der EHF, zeigt dieses Spiel live und kostenlos im Internet.

Doch zuvor wollen die Katalanen, deren Mannschaft wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Heimspiel im Oktober ausführlich vorgestellt hatten, sich in der Champions League eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel in Kiel erarbeiten. Die Generalprobe glückte den Katalanen: In der Liga besiegten sie BM Valladolid, jene Mannschaft, an der Barca im Halbfinale des Königspokals gescheitert war, klar mit 36:23 (16:12). Toptorschütze des FCB war Romero mit 7/3 Toren. Eine herausragende Leistung zeigte auch Keeper Danijel Saric, der mit 17 Paraden seiner Mannschaft den Weg wies. Saric, der sich im Achtelfinal-Hinspiel gegen Veszprem eine Innenbanddehnung im Knie zugezogen hatte, ist also wieder fit für das "Spiel der Spiele" gegen den THW Kiel.

Siarhei Rutenka ist ein variabel einsetzbarer Barca-Akteur.
Siarhei Rutenka ist ein variabel einsetzbarer Barca-Akteur.
Aber auch die Zebras konnten zuletzt ordentlich Selbstbewusstsein tanken. In einem hochklassigen wie nervenaufreibenden Spiel besiegten die Kieler den HSV Hamburg in der Sparkassen-Arena mit 38:35. "Klar war es uns wichtig, den HSV zu schlagen", erklärte THW-Trainer Alfred Gislason. "Wir wollten unser wahres Gesicht zeigen." Und damit wohl auch ein Zeichen in Richtung Barcelona senden: Der THW Kiel ist rechtzeitig vor dem Giganten-Duell wieder da. "Für das Selbstvertrauen ist es gut, eine Mannschaft wie Hamburg zu schlagen", sagte Thierry Omeyer, am Mittwoch überragender Schlussmann der Kieler. "Das Spiel gegen Hamburg hat Kraft gekostet, aber es ar die beste Vorbereitung auf das Barcelona-Spiel", blickte Kapitän Marcus Ahlm sofort voraus. "Jetzt können wir uns mit viel Selbstbewusstsein auf die Aufgaben gegen Barca konzentrieren", war auch Abwehrchef Daniel Kubes erleichtert über die Art und Weise, wie der THW Kiel nach seiner kleinen Schwächeperiode wieder zurückgekehrt war.

Uli Derad blickt optimistisch auf die Spiele, die noch zwischen dem THW und der Final4-Teilnahme in Köln stehen: "Für uns gilt es in Barcelona, dort anzuknüpfen, wo wir gegen den HSV aufgehört haben", gibt Derad eine Marschroute vor. "Und dann freue ich mich auf die gigantische Stimmung in unserer Sparkassen-Arena. Ich bin überzeugt, dass wir das Ganze in unsere Richtung entscheiden werden."

Anpiff im Palau Blaugrana ist am Ostersonntag um 19.30 Uhr, Schiedsrichter der Partie sind die Norweger Kenneth Abrahamsen und Arne M. Kristiansen. Als EHF-Delegierter ist der Israeli Moshe Herman in Barcelona.

(Christian Robohm)

 

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

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Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Ein rein deutsches Final4 in der Velux EHF Champions League dürfte nur noch Utopie sein: Bereits am Mittwochabend erlebte die SG Flensburg-Handewitt ein Desaster gegen die Spanier von Ciudad Real: Zu Hause verloren die Flensburger das Viertelfinal-Hinspiel mit 24:38 (8:19). Das Rückspiel findet am kommenden Sonntag um 17 Uhr in der "Don Quichote"-Arena in Ciudad Real statt, Eurosport überträgt live.

Unterdessen kann der designierte deutsche Meister HSV Hamburg für das Final4 planen: Am Ostersonnabend deklassierten die Hansestädter den letztjährigen Final4-Teilnehmer Chekhovskie Medvedi Moskau mit 38:24 (20:15). Das Viertelfinal-Rückspiel im russischen Chekhov steigt am Sonnabend, dem 30. April, um 15 Uhr und wird ebenfalls live auf Eurosport gezeigt.

In Mannheim treffen die Rhein-Neckar Löwen am Ostersonntag auf Nikola Karabatic, Vid Kavticnik und deren neuen Club Montpellier HB. Anpfiff der Viertelfinal-Partie gegen den französischen Meister ist um 17.45 Uhr, Eurosport sendet live aus der SAP-Arena. Das Rückspiel wird ebenfalls live übertragen: Dieses findet am Sonnabend, dem 30. April, um 17 Uhr in Frankreich statt.

Alle Ergebnisse des CL-Spieltages finden Sie hier.

Einen großen Schritt in Richtung Finale hat der TV Großwallstadt gemacht. Im Halbfinale des EHF-Pokals gewannen Mattias Andersson und Co. am Ostersonnabend mit 26:24 (15:13) beim TBV Lemgo. Das Rückspiel findet am Sonntag, dem 1. Mai, um 18 Uhr in Aschaffenburg statt. Im zweiten Halbfinale hat Frisch Auf Göppingen die Finalteilnahme beinahe schon unter Dach und Fach gebracht: Am Sonnabend bezwang FAG den spanischen Vertreter Naturhouse La Rioja nach einem großartigen Spiel in der zweiten Halbzeit mit 32:23 (13:14). Das Rückspiel in Spanien wird am 1. Mai um 19 Uhr angepfiffen.

Und auch im Pokalsieger-Cup hat eine deutsche Mannschaft gute Chancen auf den Finaleinzug: Nach dem 33:21 im Hinspiel gegen HC Vardar Pro Skopje dürfte das Rückspiel am Sonnabend, dem 30. April, für den VfL Gummersbach nur noch Formsache sein. Anpfiff für das Rückspiel in Mazedonien ist um 19.45 Uhr.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 23.04.2011

THW mit viel Rückenwind

Vor dem CL-Viertelfinal-Hinspiel in Barcelona tat den "Zebras" der Sieg über den HSV gut
Kiel. Die erfolgreiche Generalprobe absolvierte Handballmeister THW Kiel am vergangenen Mittwoch in beeindruckender Weise beim 38:35-Triumph gegen Bundesliga-Tabellenführer HSV Hamburg. Morgen wollen die "Zebras" ihr zweites "Giganten-Treffen" in Folge bestehen. Um 19.30 Uhr (live bei Eurosport) kommt es im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League zum Euro-Klassiker beim FC Barcelona. Das Rückspiel steigt am 1. Mai (18.30 Uhr), der Sieger erreicht das Final4 am 28./29. Mai in Köln.

Der große Kampf gegen den HSV hat Spuren hinterlassen. Die Partie auf Augenhöhe, die sportlich, emotional und in puncto Spannung am Limit kratzte, kostete Champions-League-Titelverteidiger Kiel nicht nur Kraft, sondern gab den Spielern auch Rückenwind für Barcelona. Gewappnet sind vor allem Leistungsträger wie Torhüter Thierry Omeyer, die Rückraum-Asse Filip Jicha oder Christian Zeitz und Mannschaftskapitän Marcus Ahlm. Allesamt überzeugten, verbuchten entscheidende Anteile am Prestige-Sieg.

Trainer Alfred Gislason ist zudem froh, dass alle Spieler das harte, aber faire Bundesliga-Topspiel verletzungsfrei überstanden haben. Der Sieg über Hamburg sei für seinen THW extrem wichtig gewesen, betont Gislason. "Nicht nur, weil wir den HSV bezwungen haben, sondern auch, weil die Mannschaft das dritte gute Spiel in Folge absolviert hat. Das wird uns auch in Barcelona gut tun." Fragezeichen stehen hinter Linksaußen Henrik Lundström (Magen-Darm-Virus) und Rückraumspieler Jerome Fernandez (Zerrung), doch voraussichtlich werden sich beide heute Morgen ab 9.15 Uhr mit auf den Weg nach Katalonien machen, dort wollen die Kieler zweimal trainieren, bevor es morgen Abend ernst wird. Gislason steht dann der komplette 16 Spieler umfassende "Zebra"-Kader für die Nagelprobe im 8000 Zuschauer fassenden Palau Blaugrana zur Verfügung.

Die letzte Meisterschaft verbuchte der 17-fache spanische Titelträger 2006, in diesem Jahr führt das Team von Trainer Xavi Pascual die Tabelle der Liga Asobal verlustpunktfrei mit sechs Zählern Vorsprung vor Ciudad Real an. Titel Nummer 18 ist dem Rekordmeister so gut wie sicher. Dass Barca allerdings auch zu Hause verwundbar ist, unterstrich kürzlich Valladolid, das im Pokal-Halbfinale mit 26:25 beim FCB triumphierte.

15-mal brachte die Champions League die beiden europäischen Spitzenclubs zusammen. Es gab acht Kieler Siege, ein Unentschieden und sechs Niederlagen. Die bitterste erlebten die Kieler am 29. April 2000 in Barcelona, als der schon sicher geglaubte Finaltriumph Wislander, Olsson und Co. in den Schlussminuten noch aus den Händen glitt - oder genommen wurde. Unverständliche Schiedsrichterentscheidungen von Kalin/Korin (Slowenien) beschäftigen Handball-Stammtische noch heute. Den wichtigsten Sieg landete Kiel am 30. Mai 2010. Mit dem 36:34 nach einer nicht mehr für möglich gehaltenen Aufholjagd gegen Barca beim erstmalig ausgetragenen Final4 in Köln setzten sich die "Zebras" zum zweiten Mal die europäische Handball-Krone auf.

Das Dauerduell der beiden Clubs setzte sich in der Vorrunde des aktuellen Wettbewerbs fort. In Kiel schaffte der THW nur ein 28:28, mit einem erheblich ausgedünnten Kader gab es im Rückspiel trotz großer Gegenwehr eine 29:32-Niederlage. Der Gruppensieg ging trotzdem an den THW, weil Barca mehrfach patzte und auf Platz drei landete.

Jetzt also erneut FC Barcelona gegen THW Kiel. Dass das Los die Finalisten des Vorjahres nach der Gruppenphase bereits so früh im Wettbewerb zusammenbrachte, behagt Barcas Manager Xavier O` Callaghan überhaupt nicht. "Aufgrund der gemeinsamen Geschichte und des aktuellen Potenzials sollten eigentlich beide Teams in Köln dabei sein", sagt der ehemalige Spielmacher der Blau-Roten. Während THW-Manager Uli Derad der Europäischen Handball-Föderation Denkanstöße gibt, "darüber nachzudenken, diese Regel zu ändern", bleibt Gislason gelassen: "Wir nehmen es, wie's kommt. In der europäischen Handballspitze gibt es sehr viele starke Mannschaften."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 23.04.2011)

 

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