13./15.11.2004 - Letzte Aktualisierung: 15.11.2004 | Champions League |
Update #2 | KN-Bericht, Statistik und Spielbericht ergänzt... |
Martin Boquist zeigte als Regisseur eine gute Leistung und erzielte fünf Tore. |
Roman Pungartnik kam gegen Creteil zu seinem lang ersehnten Comeback. |
Auch im zweiten Durchgang blieb die Partie nach 17:16-THW-Führung (33.) weiter eng, weiterhin konnte sich kein Team entscheidend absetzen. Der THW hatte insbesondere große Probleme mit Kreisläufer Gueric Kervadec und Mittelmann Fabrice Guilbert, die zusammen zwölf Tore erzielten. Nach dem 18:17 (35.) des THW lagen die Gastgeber eine Minute später mit 19:18 vorn. Die erste Zwei-Tore-Führung des THW gelang in der 43. Minute (24:22). Der Drei-Tore-Vorsprung beim 26:23 (46.) war schon fünf Minuten später bei 26:26 perdu. Bis zum 28:28 (57.) war der Ausgang unsicher, dann setzte sich der THW vorentscheidend auf 30:28 (58.) ab und sicherte sich mit dem 31:28 in der Schlussminute den Sieg.
Sebastian Preiß, der für den angeschlagenen Marcus Ahlm 60 Minuten durchspielte, konnte in den ersten 42 Minuten keinen Treffer erzielen, trug sich dann aber noch vier Mal mit wichtigen Toren in die Torschützenliste ein. In der Endphase agierte Creteil überhastet und der THW konnte sich absetzen. Martin Boquist zeigte mit guten Anspielen und fünf Toren eine ansehnliche Partie. Beste Schützen waren Adrian Wagner und Christian Zeitz mit je sechs Toren.
(TD)
Im zweiten Spiel der CL-Gruppe F
schlug am Sonnabend Nachmittag Abend IK Sävehof (SWE) den isländischen Vertreter
Haukar Hafnarfjördur (ISL) mit 38:32 (19:16).
Wegen des gewonnen direkten Vergleichs hat Haukar damit das
Achtelfinale des Pokalsiegerwettbewerbs erreicht,
US Creteil ist ausgeschieden.
Eigentlich sind wir sehr traurig, weil wir gut gespielt haben. Wenn wir so gegen Sävehof oder Hafnarfjördur gespielt hätten, wie wir heute gespielt haben, wären wir nicht ausgeschieden.
Wir standen ja schon vor dem Spiel als Erster fest, aber wer mich kennt, weiß, dass ich immer gewinnen will. Meine Mannschaft hat ein engagiertes Spiel gezeigt, und in den letzten drei Minuten Glück gehabt, dass Creteil sich einige überhastete Würfe nahm und wir uns absetzen konnten.
Es ging zwar um nichts mehr. Aber wir wollten uns auf keinen Fall Wettbewerbsverzerrung vorwerfen lassen. Denn mit einem Sieg hätten die Franzosen noch Platz drei und damit die Qualifikation für den Europapokal der Pokalsieger geschafft.
Natürlich wollen wir die Champions League gewinnen, aber mit dieser "Konstanz", die wir zur Zeit an den Tag legen, wird es schwer werden.
Das hat richtig Spaß gemacht. Wichtig war mir, dass ich im Kopf frei war und keinerlei Schmerzen im Knie hatte. Spiel und Training sind völlig unterschiedliche Dinge, aber es gab überhaupt keine Probleme. So darf es weitergehen.
Im EHF-Pokal tritt gewann Essen am Sonnabend beim Wislander-Klub Redbergslids Göteborg (SWE) mit 23:20 (9:9) und ist damit weiter (Hinspiel 28:21 für Essen). Gummersbach verlor am Sonntag im gleichen Wettbewerb bei Grasshopper - Club Zürich (SUI) mit 27:28 (13:14), ist aber dank des 29:23-Hinspiel-Erfolges weiter. SC Magdeburg ist nach einem 36:23 (18:9)-Heimsieg über Paris Handball (FRA) weiter (Hinspiel 30:25 für Magdeburg).
Im Europapokal der Pokalsieger schlug der HSV Hamburg am Sonntag Sporting C. P. Lissabon (POR) mit 25:24 (11:10) (Hinspiel 28:24 für Hamburg).
Aus den Kieler Nachrichten vom 15.11.2004:
Obwohl die Zebras schon vor der Partie nicht mehr von Rang eins zu verdrängen gewesen wären, hatten sie keine Geschenke für die Franzosen eingepackt. Im fernen Island wird man den Kieler Erfolg mit großer Freude aufgenommen haben. Tabellenplatz drei ist die Eintrittskarte in den EHF-Pokal und beschert eine Fortsetzung des Auftritts auf internationaler Bühne. Diesen Rang belegt jetzt Haukar Hafnarfjördur trotz der 32:38-Schlappe bei IK Sävehof. Die Isländer beendeten das Gruppen-Rennen punktgleich mit Creteil, haben allerdings im direkten Vergleich die Nase vorn.
Die Lostrommel für die Runde der letzten 16 soll sich morgen ab elf Uhr in der Zentrale der Europäischen Handball Federation (EHF) in Wien drehen. Kiel wird auf einen Gruppenzweiten treffen, möglich sind unter anderem Hochkaräter wie Lemgo oder Barcelona. Gespielt wird am 4./5. und 11./12.Dezember, der THW hat Heimrecht im Rückspiel.
Die Partie in Creteil blieb von der ersten bis zur letzten Minute spannend und abwechslungsreich. Creteil kämpfte verbissen um seine letzte ECChance und legte schnell eine 4:1-Führung vor. Auch ohne Stefan Lövgren, Marcus Ahlm und die angeschlagen ins Spiel gegangenen Christian Zeitz (Handgelenk) sowie Henning Fritz (Ellenbogen) kamen die Zebras schnell zurück. Fortan entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Den ersten Drei-Tore-Vorsprung erzielte der THW in der 46. Minute, wurde aber postwendend wieder eingefangen. Die Entscheidung fiel schließlich in den Schlussminuten, als den Franzosen die Zeit davonlief. Innerhalb von drei Minuten bestraften die Kieler überhastete Abschlüsse und Abspielfehler gnadenlos zur 31:28-Führung. Man habe bereits vorher als Gruppensieger festgestanden, gab Trainer Noka Serdarusic zu Protokoll, "aber wer mich kennt, weiß, dass ich immer gewinnen will." Creteils Kreisläufer Gueric Kervadec, ehemals bei Magdeburg unter Vertrag, fand sich nur schwer mit der Niederlage ab. "Wir sind sehr traurig, hätten wir so gut wie heute auch die anderen Teams gespielt, wäre viel mehr möglich gewesen."
Bewältigte seine schon länger anhaltende Formkrise mit einem großen Spiel bei US Creteil: THW-Linksaußen Adrian Wagner erzielte sechs Tore und war bester Kieler Spieler. |
Ein großer Tag war es für Roman Pungartnik. Kiels Linkshänder streifte nach neunmonatiger Verletzungspause (Kreuzbandriss) erstmals im Jahr 2004 das THW-Trikot über. Rund 20 Minuten stand der Slowene auf dem Parkett, trug sich per Siebenmeter in der 27. Minute in die Torschützenliste ein und war einfach nur glücklich, dabei sein zu dürfen: "Das hat richtig Spaß gemacht." Wichtig sei ihm gewesen, "dass ich im Kopf frei war und keinerlei Schmerzen im Knie hatte." Spiel und Training seien völlig unterschiedliche Dinge, "aber es gab überhaupt keine Probleme. So darf es weitergehen."
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 15.11.2004)
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