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07./08.03.2005 - Letzte Aktualisierung: 08.03.2005 Bundesliga

THW trifft am Dienstag auf den TV Großwallstadt

Update #2 Weitere Vorberichte und KN-Vorbericht ergänzt...

Das Team des TV Großwallstadt
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team des TV Großwallstadt
Auch wenn nach dem begeisternden 30:25 gegen Barcelona im Viertelfinalhinspiel der Champions-League der Blick bereits ein wenig auf das Rückspiel in Spanien gerichtet ist, kehrt beim THW Kiel am Dienstag kurz der Bundesliga-Alltag ein: In der Ostseehalle empfängt der THW den TV Großwallstadt. Anwurf ist um 20.00 Uhr, das DSF überträgt live.
Die Gäste haben das "Abstiegsgespenst", das lange Zeit der Saison über der Mannschaft kreiste, in den letzten Wochen ein wenig aus den Köpfen verbannen können: Nachdem der TVG mit einer Niederlage bei Schlusslicht Schwerin nur schwer aus der WM-Pause startete, holten die Nordbayern in Düsseldorf den ersten Auswärtspunkt der Saison. Ein knapper Heimsieg über Lemgo (28:27) und vor allen Dingen der erste Sieg in der Ferne am vergangenen Wochenende - ein deutlicher 28:22-Erfolg im 4-Punkte-Spiel beim direkten Konkurrenten GWD Minden-Hannover - verschafften dem Team von Trainer Peter Meisinger mit nunmehr 15:31 Punkten ein 5-Punkte-Polster auf den Relegationsplatz 16, den momentan Aufsteiger HSG Düsseldorf innehat (siehe auch Kurve Großwallstadt).

Bester Torschütze der Nordbayern: Einar Holmgeirsson.
Bester Torschütze der Nordbayern: Einar Holmgeirsson.
Das Team des TV Großwallstadt haben wir Ihnen im Vorbericht zum Hinspiel bereits ausführlich vorgestellt. Bester Torschütze bei dem Traditionsklub ist in dieser Saison der isländische Neuzugang auf Halbrechts, Einar Holmgeirsson, mit zur Zeit 108/1 Treffern; es folgen mit weitem Abstand die ebenfalls zu Saisonbeginn verpflichteten Wjatscheslaw Lochmann (UKR) und Daniel Brack mit 72 bzw. 68 Toren (siehe auch Gegnerkader Großwallstadt).

Das Hinspiel gewann der THW Kiel nach einem Kraftakt am zweiten Weihnachtsfeiertag mit 30:26 in der Untermainhalle in Elsenfeld und ist somit seit nunmehr 8 Spielen gegen die Nordbayern ungeschlagen. Die letzte Niederlage liegt bereits über 4 Jahre zurück und datiert aus dem 21. Februar 2001, als der TVG in eigener Halle mit 29:27 erfolgreich war (Spielbericht). Die letzte Heimpleite stammt ebenfalls aus der Saison 2000/2001, als Großwallstadt am 4. Spieltag mit 25:23 zum vierten und bisher letzten Mal die Ostseehalle als Sieger verließ (Spielbericht). In der vergangenen Saison gewann der THW nach dem 24:24-Unentschieden beim Saisonauftakt bei den Nordbayern (Spielbericht) zu Hause souverän mit 34:18 (Spielbericht) (siehe auch Gegnerdaten Großwallstadt.

Schiedsrichter der Partie sind Jens und Volker Kaiser (Varel/Bad Zwischenahn). Für das morgige Spiel gibt es noch ca. 120 Stehplatzkarten zu je 10,- EUR. Da die Großwallstädter Fans an einem Dienstag nicht so zahlreich anreisen, gibt es auch noch ca. 60 Sitzplatzkarten zu je 12,- bzw. 15,- EUR.

(Sascha Krokowski)

 

Aktualisierung vom 08.03.

Aus dem Artikel "THW muss lange auf Andersson verzichten", erschienen in den Kieler Nachrichten am 08.03.2005:

Heute kommt Großwallstadt

Heute Abend reist mit dem TV Großwallstadt ein Team an, das am Sonnabend gegen Minden (29:22) den ersten Auswärtssieg feierte. Zwischen den Pfosten steht mit Nationaltorhüter Carsten Lichtlein (24) einer der Besten seines Fachs.

Einer, der schon im Hinspiel mit 19 Paraden die Zebras entnervte. Da lag Kiel 21:23 (44.) zurück, gewann mühsam 30:26. Angst? "Nein", sagt ein verschnupfter Lichtlein. "Göppingen hat doch gerade gezeigt, dass auch in Kiel nichts unmöglich ist."

(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 08.03.2005)

 

2. Aktualisierung vom 08.03.

Weiteren Vorbericht und Interview mit Carsten Lichtlein ergänzt...

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

TVG: Formkuve steigt

Großwallstadt auf der Suche nach verlorenen Punkten
Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Die Rückrunde begann für den TV Großwallstadt nicht gerade nach Maß, denn das erste Spiel nach der WM-Pause wurde beim Tabellenletzten Post SV Schwerin mit 30:26 verloren. Wenn sich die Mannschaft um Kapitän Uli Wolf von den Abstiegsrängen absetzen will, muss auch auswärts gepunktet werden - ein Unternehmen, welches der TVG heute in der Kieler Ostseehalle in Angriff nehmen möchte.

Die Schlappe von Schwerin war beim TVG nicht einkalkuliert. "Normalerweise muss man in Schwerin gewinnen", sinnierte Carsten Lichtlein, Nationaltorhüter der Großwallstädter, über die verschenkten Punkte. Jeder versuchte, der angespannten Situation das Beste abzugewinnen. "Die Mannschaft schafft das. Die kämpft sich da unten raus. Da bin ich mir sicher", sagte Noch-Trainer Peter Meisinger, der seinen Trainerposten ab der kommenden Saison an Michael Roth abgeben wird, der bis Juli 2004 für den Zweitligisten SG Kronau/Östringen als Teamchef tätig war.

Und tatsächlich: die Formkurve stieg. In Düsseldorf besserte sich das Spiel des TVG, lediglich die Punktausbeute ließ durch zu viele leichte Fehler und die fast latente Abschlussschwäche beim 26:26 noch zu wünschen übrig. Immerhin ein Teilerfolg, auf den aufgebaut werden konnte, denn schon im nächsten Spiel steigerte sich Meisingers Team sogar beachtlich. Der Siegtreffer für die Süddeutschen fiel praktisch mit der Schlusssirene, am Ende stand für den TV Großwallstadt gegen Lemgo in der heimischen Unterfrankenhalle ein 28:27. Damit hatten wohl nur die größten Optimisten gerechnet, doch dieser Glaube machte sich bezahlt. Mit den zwei wichtigen Zählern brachte der TVG weiteren Boden zwischen sich und die Abstiegsplätze. Lemgo hingegen musste einen weiteren Rückschlag im Rennen um die Europacup-Plätze einstecken.

Auch was den Gastauftritt in der Ostseehalle betrifft, will der TV Großwallstadt nicht den Kopf in den Sand stecken und glaubt an seine Stärken. Der TVG vertraut auf seine Unberechenbarkeit und Willenskraft. Als unberechenbar und mit sämtlichen Wurfvarianten vertraut, gilt vor allem der isländische Neuzugang Einar Holmgeirsson, der einen ähnlichen Spielertyp wie Zeitz darstellt und bis zu diesem Zeitpunkt bereits 97 Feldtore in der laufenden Saison erzielen konnte. Auch wenn die Statistik von Seiten der Mainfranken eher düster aussieht - den letzten Sieg gegen den THW gab es am 21.02.2001 in einem Heimspiel (29:27) - sieht der TVG sich nicht chancenlos. "Wenn man nicht mit dem Ziel in ein Spiel geht, dieses Spiel auch zu gewinnen, braucht man keinen Leistungssport zu betreiben", so Lichtlein. Die einzig richtige Einstellung, die ein Handballprofi haben kann - fast so gut wie sein Meistertipp: "Ich denke, dass Flensburg und Kiel das unter sich ausmachen werden. Ich tippe auf Kiel."

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)

 

 

TVG-Torhüter Carsten Lichtlein im Interview: "Wollen Kiel ein Bein stellen"

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Seit seiner ersten Bundesliga-saison 2000/01 beim TV Großwallstadt ist mit Carsten Lichtlein ein hoffnungsvoller Nationaltorhüter gewachsen, der sich für die Zeit nach der "Ära Fritz" in unbestimmter Zukunft als ein heißer Kandidat für die deutsche Nummer eins im Nationaltor empfehlen möchte. Thomas Fischer (living sports) unterhielt sich mit dem 24-jährigen gebürtigen Würzburger über die Stärken und Schwächen seines derzeitigen Arbeitgebers, den er nach dieser Saison in Richtung Lemgo verlassen und wo er künftig gemeinsam mit Sebastian Preiß spielen wird.

Zebra:
Die Saison verlief für Ihre Mannschaft bislang durchwachsen, auch die Rückrunde begann für Sie nicht sonderlich erfolgreich. Nun stehen Sie auf dem 14. Tabellenplatz, nicht weit entfernt von der Abstiegszone.
Carsten Lichtlein:
Das stimmt, wir können nicht gerade zufrieden sein, es steckt ganz sicher mehr in der Mannschaft. Vor allem zuletzt in dem Spiel gegen Schwerin [30:26 in Schwerin-Anmerkung der Redaktion] hatten wir uns ganz klar mehr ausgerechnet und auch in Düsseldorf konnten wir leider nur einen Punkt holen [26:26].
Zebra:
Solche uneingeplanten Punktverluste, wie die gegen Schwerin, tun wahrscheinlich doppelt weh, oder? Schwerin hatte bis dahin gerade zwei Zähler auf dem Konto.
Carsten Lichtlein:
Normalerweise muss man in Schwerin gewinnen, das ist ganz klar. Wir haben einfach zu leichte Fehler gemacht, im Angriff zu unkonzentriert gespielt - da kommt dann schnell einiges zusammen. Die Leistung in Düsseldorf war eigentlich nicht schlecht, darauf müssen wir aufbauen. Die Punkte müssen jetzt woanders herkommen. Wir hoffen, dass es gegen Lemgo und Essen besser laufen wird, dann sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. [TVG - Lemgo 28:27, nach diesem Interview]
Zebra:
Das offizielle Saisonziel des Vereins wurde mit "besser als Platz 11" ausgegeben. Halten Sie persönlich noch daran fest oder konzentrieren Sie sich nun völlig auf den Kampf gegen den Abstieg?
Carsten Lichtlein:
Wir versuchen unser bestmögliches, aber es wird natürlich schwer werden, das Saisonziel noch zu erreichen. Im Vordergrund steht für uns in der Tat zunächst, den Abstieg zu verhindern - wenn man das Ziel erreicht hat, kann man immer noch weiter sehen. Ich bin allerdings ganz zuversichtlich, dass wir der ersten Liga erhalten bleiben.
Zebra:
Nach der Verletzung Ihres Torwartkollegen Kevin Klier standen Sie für kurze Zeit allein auf weiter Flur. Für den Rest der Saison werden Sie ein Gespann mit Andreas Bulei bilden. Sind Sie froh, dass so nicht alle Last auf Ihren Schultern liegt?
Carsten Lichtlein:
Nun, ich durfte die letzten Spiele durchspielen und habe, denke ich, auch ganz gute Leistungen gebracht. Andreas Bulei ist ein sehr erfahrener Torwart, der Ruhe ausstrahlt und einem sicherlich auch ganz gute Tipps geben kann, wenn es mal nicht so gut läuft - das ist nicht zu unterschätzen. Andererseits muss man auch sehen, dass er gut ein dreiviertel Jahr nicht gespielt hat, seit er in der zweiten Liga aufgehört hat. Er wird uns aber auf jeden Fall weiterhelfen können, wenn Not am Mann ist. Das ist natürlich beruhigend.
Zebra:
Carsten Lichtlein spielt in der kommenden Saison für den TBV Lemgo.
Carsten Lichtlein spielt in der kommenden Saison für den TBV Lemgo.
Sie sind in den letzten fünf Jahren als Handballprofi beim TV Großwallstadt groß geworden, zur nächsten Saison werden Sie zum TBV Lemgo wechseln. Ist Ihnen die Entscheidung leicht gefallen?
Carsten Lichtlein:
Leicht vielleicht nicht, die Perspektiven sprachen allerdings für sich. Ich hatte auch Angebote aus Flensburg und Gummersbach vorliegen, das Konzept des TBV mit all meinen Kollegen aus der Nationalmannschaft hat mich allerdings am meisten überzeugt. Also habe ich, genau wie ja auch Sebastian Preiß, diese Option gezogen. Der Wechsel vollzieht sich dadurch auch ganz angenehm. Man kennt und mag sich und hat so eigentlich nicht das Gefühl, dass man in eine wirklich fremde Mannschaft kommt, da man sich bereits aus vielen Spielen kennt. Auch die Abstimmung mit der Abwehr wird dadurch erleichtert.
Zebra:
Was sind Ihre persönlichen Erwartungen an Lemgo?
Carsten Lichtlein:
Ich hoffe, dass ich mit dem TBV künftig auch wichtige internationale Erfahrung im Europacup sammeln kann, wenn der TBV sich in dieser Saison noch fangen sollte. Ich möchte mich in der Mannschaft durch gute Leistungen hervortun, so dass ich eventuell die Nr.1 im Lemgoer Tor werde. Es wird mit Sicherheit aber einen gesunden Konkurrenzkampf mit Jörg Zereike geben.
Zebra:
Der TBV Lemgo ist mehr oder weniger ein Spiegelbild der deutschen Nationalmannschaft, der man bei der WM in Tunesien angemerkt hat, dass man ihr noch etwas mehr Zeit geben muss, um zusammenzufinden. Sehen Sie ähnliche Probleme im nächsten Jahr?
Carsten Lichtlein:
Nein, eigentlich nicht. Ich gehe davon aus, dass die Formierung zu einem neuen erfolgreichen Team in der Vorbereitungsphase weitestgehend abgeschlossen sein wird. Anders als in der Nationalmannschaft kann Lemgo ja auch immer noch auf seine erfahrenen Spieler wie Zerbe oder Schwarzer zurückgreifen. Wir werden schon eine schlagfertige Truppe beisammen haben.
Zebra:
Bei der WM konnten Sie im Tor neben Johannes Bitter gute Leistungen zeigen. Wie sehen Sie Ihre Rolle nach der Rückkehr von Henning Fritz?
Carsten Lichtlein:
Henning Fritz ist ein absoluter Weltklasse-Torhüter und wenn er nach seiner Verletzung zurückkehrt, ist er mit Sicherheit wieder die Nummer eins. Ich denke, "Jogi" und ich haben uns in Tunesien ganz gut ergänzt, einen so erfahrenen Mann wie Fritz können wir aber noch lange nicht ersetzen - nicht umsonst wurde Henning in den letzten Jahren ja immer wieder als bester Torhüter ausgezeichnet. Unsere Rolle sehe ich eher in der Ära nach "Fritze", an die wir möglichst nahtlos anknüpfen wollen.
Zebra:
Wie bewerten Sie das Abschneiden der deutschen Nationalmannschaft?
Carsten Lichtlein:
Man darf diese WM nicht überbewerten. Es wäre vielleicht mehr drin gewesen, aber im Vordergrund stand für unsere Mannschaft, wertvolle Erfahrungen zu sammeln für die WM 2007 in Deutschland. Wir befinden uns in einem wichtigen Lernprozess, in dem auch Niederlagen wertvoll sein können.
Zebra:
Kommen wir zum Spiel gegen den THW Kiel. In der Hinrunde haben Sie Ihr Heimspiel mit 26:30 verloren, der letzte Sieg datiert vom Jahre 2001. Was nehmen Sie sich für Ihren Gastauftritt in der Ostseehalle vor?
Carsten Lichtlein:
In der Ostseehalle ist es für jede Mannschaft schwierig, gut zu spielen. Der THW hat eine gute Mannschaft, hinzu kommt dann noch die besondere Atmosphäre der Halle. Wir wollen aus einer stabilen Abwehr heraus versuchen, unser Spiel aufzuziehen, im Angriff konzentriert spielen, wenig Fehler machen um so das Tempo- Gegenspiel der Kieler so gut es geht zu unterbinden. Wenn es uns gelingt, das Spiel solange wie möglich offen zu halten, ist das ein großer Erfolg. Wir werden sehen, was nachher dabei herauskommt.
Zebra:
Was macht Sie zuversichtlich, dass dies gelingen könnte?
Carsten Lichtlein:
Wir haben viele unberechenbare Spieler, wie etwa Einar Holmgeirsson, der ein ähnlicher Spielertyp wie "Zeitzi" ist und quasi alle Wurfvarianten drauf hat. Wir suchen unsere Chance in einem langen Spiel und ich hoffe, dass wir auch unsere Abschlussschwäche endlich abstellen können. Wenn man nicht mit dem Ziel in ein Spiel geht, dieses Spiel auch zu gewinnen, braucht man keinen Leistungssport zu betreiben. Vielleicht gelingt es uns, dem THW ein Bein zu stellen.
Zebra:
Haben Sie einen abschließenden Meistertipp?
Carsten Lichtlein:
Das wird auf jeden Fall eine ganz enge Geschichte. Ich denke, dass Flensburg und Kiel das unter sich ausmachen werden. Ich tippe auf Kiel.
(Das Interview führte Thomas Fischer für living sports, aus dem THW-Hallenmagazin Zebra)

 

 

User-Tipp:

THW - TV Großwallstadt:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!

 

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