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06.03.2006 Mannschaft

Kieler Nachrichten: Wir haben es gut im Norden

THW-Aus in der Champions League - Kommentar von Reimer Plöhn

Kommentar aus den Kieler Nachrichten vom 06.03.2006:

Neunter Anlauf, neunter Fehlwurf: Der Sieg in der Champions League bleibt ein THW-Traum. Europas Handball-Königsklasse mag die Zebras nicht. Unauslöschbar aus der Liste des Scheiterns sind die Final-Niederlage in Barcelona 2000 oder das Viertelfinal-Aus von Pamplona 1999. Beide Male scheiterte der THW nicht zuerst an sich, sondern primär an komischen Schiedsrichterpfiffen. Der K.o. gegen Flensburg ging dagegen allein auf die Zebra-Kappe. 30 rabenschwarze Hinspiel-Minuten ließen sich auch durch eine Glanzleistung im Rückspiel nicht mehr glatt bügeln.
Ein Teelöffelchen mehr SG-Glück gab nach 120 intensiv geführten Minuten den verdienten Ausschlag.

Aber es gab zwei Sieger. Natürlich Flensburg, das mit seinem Gesamterfolg über Kiel die vielleicht letzte Chance wahrte, den Gipfel zu erklimmen: Der Leistungszenit des Teams könnte aufgrund des Alters schon bald überschritten sein. Auf der anderen Seite befreiten sich die Zebras vom Fluch, in wichtigen Pflichtspielen nicht mehr beim Nordrivalen gewinnen zu können. Das ist ein Mutmacher und zugleich Hinweis auf die Zukunft, weil die Leistungsträger in der neu formierten Mannschaft blutjung und erfolgshungrig sind. Und: Mit Lars Krogh Jeppesen und Dominik Klein kommen im Sommer weitere Hochkaräter hinzu.

Genau genommen gibt es sogar einen dritten (Permanent)-Sieger: nämlich die schleswig-holsteinischen Handball-Fans. Flensburg gegen Kiel ist Sport auf Weltklasse-Niveau. Wir haben es gut im Norden, Rest-Handball-Deutschland beneidet uns.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 06.03.2006)

Lesen Sie bitte auch den ausführlichen Spielbericht mit zahlreichen Nachberichterstattungen der KN.


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