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02./04.03.2006 - Letzte Aktualisierung: 04.03.2006 Champions League

Am Samstag geht es im Champions League-Rückspiel um den Halbfinal-Einzug

NDR Fernsehen überträgt live

Update #1 KN-Vorbericht ergänzt...

Nach Sieg im Hinspiel favorisiert: Die SG Flensburg-Handewitt.
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Wenig Zeit bleibt den Kieler Spielern und Fans zum Verdauen der ernüchternden 28:32-Hinspiel-Niederlage gegen die SG Flensburg-Handewitt. Bereits am Samstag müssen die Gedanken an dieses Spiel weit in die Vergangenheit gedrängt sein, denn ab 15.10 Uhr gilt es, den Vier-Tore-Rückstand in der ausverkauften Flensburger Campushalle wett zu machen. Das NDR Fernsehen überträgt dieses Spiel live für alle, die den NDR empfangen können.
"Wir werden in der Campushalle anders als am Dienstag auftreten", versprach THW-Coach Noka Serdarusic gleich nach der Partie den enttäuschten Anhängern. "Wir müssen uns aber um 100 Prozent steigern, wenn wir eine Chance haben wollen. Ich weiß, wie stark Flensburg zuhause ist. Das Rückspiel wird sehr, sehr schwer." Die größten Hoffnungen basieren auf der
Soll am Samstag seltener so frei zum Wurf kommen: Jonny Jensen
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Tatsache, dass der THW am Dienstag seine bisher wohl schlechteste Saisonleistung ablieferte. "Wir müssen am Samstag zu unserem Spiel finden, meine Mannschaft kann guten Handball spielen", hofft Serdarusic auf eine Leistungssteigerung seiner Mannen. "Unsere - wenn auch geringe - Chance auf das Weiterkommen werden wir zu nutzen versuchen", schmiss auch THW- Geschäftsführer Uwe Schwenker die Flinte noch nicht ins Korn. "Warum auch?", fragte sich Marcus Ahlm, "Wenn Flensburg mit vier Toren in der Ostseehalle gewinnen kann, schaffen wir auch einen Sieg mit fünf Treffern Differenz in der Campushalle.". In der Tat sind es eben nur vier Tore, die der THW im Rückspiel aufzuholen hat. Mit einer Leistung wie beim letzten Bundesliga-Spiel in Göppingen könnte so ein Ergebnis schnell wieder in den Bereich des Machbaren rücken. "Wir geben natürlich nicht auf!", schickte Ahlm noch längst kein verfrühtes Glückwunsch-Telegramm an die nördlichere Förde.

Hofft auf mehr Durschlagskraft: Kim Andersson
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Wohl wissend, dass angeschlagene Zebras am gefährlichsten sind, drückte auch SG-Trainer Kent-Harry Andersson schnell auf die Euphoriebremse: "Vier Tore sind im Handball gar nichts, das kann man in drei Minuten aufholen." Was wie Tiefstapelei klang, hatte seine Ursache wohl auch in den letzten acht Minuten des Hinspiels. Angesichts des klaren 21:29-Rückstandes besannen sich die Kieler auf ihre Stärken, machten Druck und konnten dank eines 7:3-Endspurtes die verdiente Niederlage einigermaßen in Grenzen halten - ohne dabei allerdings selbst klarste Chancen zur Resultatsverbesserung auszunutzen. "Da haben wir aufgehört, Handball zu spielen", war sich auch der SG-Trainer bewusst, dass einige schwache Minuten zu gewaltigen Ergbnisverschiebungen führen können. Ins gleiche Horn stießen Sören Stryger und Jan Holpert: "Gewonnen ist noch nichts."

Genauso wenig ist das Erreichen des Halbfinales zur Utopie für die Zebras geworden. Wie man in der Campus-Halle bestehen kann, zeigte unlängst der VfL Gummersbach: Die Rheinländer erstürmten die selbst erklärte "Hölle Nord" und zogen nach Punkten in der Bundesliga mit der SG gleich. Auf europäischer Bühne allerdings ist die Campushalle erst einmal erstürmt worden. Am 9.11.2002 gewann BM Altea beim kommenden THW-Gegner, danach gelang lediglich Celje ein Teilerfolg bei der SG (29:29 im November 2003).

Muss sich wie das ganze Team steigern: Nikola Karabatic
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Den Kader der SG Flensburg-Handewitt stellten wir Ihnen bereits im Vorbericht zum SuperCup, im Vorbericht zum ersten Bundesliga-Duell und mit den aktuellen Änderungen auch im Vorbericht zum Hinspiel vor (siehe auch Gegnerkader SG Flensburg-Handewitt). Eventuell ist am Samstag mit dem Einsatz von Joachim Boldsen und Kreisläufer Michael V. Knudsen zu rechnen, die im Hinspiel noch verletzungsbedingt fehlten. Beim THW, der bereits am Freitag nach Flensburg reist, um sich dort konzentriert auf die zweite Partie vorzubereiten, ist Christian Zeitz weiterhin von seiner Leistenverletzung gehandicapt.

Im 50. Aufeinandertreffen der beiden Nord-Clubs riss am Dienstag die über zwei Jahre anhaltende Serie des in der Ostseehalle ungeschlagenen THW Kiel. Reißt am Samstag im 100. Europapokalspiel der Flensburger eine weitere lang anhaltende Serie? Fans, Spieler und Verantwortliche der Zebras hätten mit Sicherheit nichts dagegen, so denn der Flensburger Vorsprung aus dem Hinspiel in einen eigenen Vorsprung verwandelt würde...

Den THW werden über 700 Fans auf die kurze Auswärtstour in die Campushalle begleiten.

Schiedsrichter der Partie sind Stefan Arnaldsson und Gunnar Vidarsson aus Norwegen. Offizieller Beobachter der EHF ist Martin Hausleitner, Generalsekretär des Österreichischen Handball Bundes.

(Christian Robohm)

Lesen Sie auch den living sports-Bericht und den ausführlichen Vorbericht zum Hinspiel. Lesen Sie auch den KN-Vorbericht vom 04. März.

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Die restlichen Champions League-Rückspiele

Im rein spanischen Duell verschaffte sich Portland San Antonio mit dem 25:21 (11:11)-Hinspielsieg gegen den FC Barcelona nur ein geringes Polster für das Rückspiel am Samstag um 16.30 Uhr im Palau Blaugrana.

Wesentlich besser steht der dritte spanische Vertreter nach dem Hinspiel da: Ciudad Real schlug in eigener Halle Celje Pivovarna Lasko (SLO) mit 34:27 (14:12) und kann entspannt dem Rückspiel am Samstag um 18.30 Uhr entgegen blicken.

Ein schweres Rückspiel erwartet Karabatics Ex-Club Montpellier HB (FRA) am Samstag um 16.15 Uhr bei Fotex Veszprem (HUN), schließlich gewann der französische Vertreter das Hinspiel in eigener Halle lediglich mit 23:21 (11:10).

 

Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Im EHF-Pokal steht der TBV Lemgo nach dem 33:18-Hinspielsieg gegen Lukoil Dynamo Astrachan (RUS) mit einem Bein im Halbfinale. Das Viertelfinal-Rückspiel in Russland findet am Sonntag um 14 Uhr statt. Auch der VfL Gummersbach kann bereits für das Halbfinale planen. Gegen den spanischen Vertreter Bidasoa Irun gewann der VfL klar mit 35:26 (16:14) und reist mit breiter Brust zum Rückspiel am Samstag um 16.45 Uhr nach Spanien. Eine glänzende Ausgangsposition verschaffte sich auch Frisch Auf! Göppingen. Der letzte THW-Bundesliga-Gegner gewann bei GOG Svendborg Gudme (DEN) mit 29:24 (13:13) und freut sich jetzt auf das Rückspiel am 4.3. um 19.30 Uhr in der "Hölle Süd".

Im Viertelfinale des Cups der Pokalsieger dürfte der Halbfinaleinzug der HSG Nordhorn gegen die Kadetten Schaffhausen (SUI) nach dem 36:21 (16:13) - Hinspielsieg nur noch Formsache sein. Das Rückspiel in Schaffhausen wird am Samstag um 18 Uhr angepfiffen.

 

Flensburger Jubiläum

Im Rückspiel bestreitet die SG ihr 100. Spiel im Europapokal
Aus dem offiziellen THW-Hallen-Magazin "zebra", von living sports:

Lange hat die SG Flensburg-Handewitt auf ihren ersten Auftritt in der Champions League warten müssen. Erst eine Neustrukturierung der Europapokalwettbewerbe zur Saison 2003/04 öffnete dem einstigen "ewigen Zweiten", der bis dato fünf deutsche Vizemeisterschaften errang, das Tor zur europäischen Königsklasse.

Denn bis vor drei Jahren war es allein dem Landesmeister vorbehalten, in der Champions League zu starten. Seitdem aber hat die im europäischen Vergleich besonders stark einzuschätzende Bundesliga ebenso wie die spanische Liga Asobal zwei weitere Startplätze zugesprochen bekommen.

Internationales Format bewiesen die Nordlichter indes schon früher - und das bereits eindrucksvoll. Mit dem Rückspiel gegen den THW Kiel bestreitet die SG Flensburg-Handewitt ihre 100. Europapokal-Partie in der Vereinsgeschichte. Was in der Serie 1995/1996 mit Gegnern wie Minsk, Kolding, Ankara und Granollers begann, gedieh bald prächtig. Mit dem EHF-Cup (1997), dem City-Cup (1999) und dem Europacup der Pokalsieger (2001) landeten bald drei Trophäen in der Vereins-Vitrine. "Mit Titeln schreibt man Geschichte", brachte es Ex-Trainer Anders Dahl-Nielsen auf den Punkt. Nur auf die Champions League Trophäe müssen die Flensburger weiter warten.

Dabei wäre der SG beinahe schon in der Premieren-Saison der ganz große Wurf gelungen. Doch im April 2004 erwies sich der Handballriese Celje Pivovarna Lasko im Finale als stärker. Eine 34:28-Niederlage in Slowenien ließ sich auf heimischem Terrain nicht mehr kompensieren, Flensburg kam zuhause nicht über ein 30:28 hinaus. Ihr Debüt in Europas Königsklasse gaben die Flensburger damals übrigens bei einem guten alten Bekannten: bei Magnus Wislander und seinem schwedischen Meister Redbergslids IK in Göteborg.

Der erstmalige Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2004 bescherte der SG Flensburg-Handewitt einen weiteren Anlauf auf Europas Krone - und das vielleicht spannendste und emotionsgeladenste Match der Champions League-Geschichte. Nach einer herben 36:22-Niederlage bei Montpellier HB hoffte die Campushalle im Rückspiel des Viertelfinales einzig und allein auf ein Wunder - welches beinahe geschehen wäre. Die SG führte mit 32:18, als den Franzosen mit dem Schlusspfiff noch ein letzter direkter Freiwurf zugesprochen wurde. Gregory Anquetil traf an der Mauer vorbei und durch die Beine von Jan Holpert. Die "Hölle Nord" starb den Sekundentod.

In dieser Spielzeit unternehmen die Flensburger nun den dritten Anlauf, um die einzige noch fehlende europäische Trophäe an die nördlichste deutsche Förde zu holen. Die Gruppenphase überstand der deutsche Vizemeister souverän und musste erstmals im Achtelfinale kämpfen. Nach zwei Kraftakten gegen RK Zagreb zeugte bei Flensburgs Kreisläufer Michael V. Knudsen neben einer Platzwunde am Auge und einem Nasenbeinbruch auch das Fehlen von drei Zähnen von der sprichwörtlichen "internationalen Härte".

Deutlich fairer, aber nicht minder spannend dürfte am kommenden Samstag zugehen. Der Gegner heißt THW Kiel. Kein Wunschgegner der Flensburger, aber immerhin genießen sie im Rückspiel das Heimrecht. Das Jubiläumsspiel kann also in der Campushalle steigen. Ein weiterer Höhepunkt in 100 Spielen Flensburger Europapokal-Geschichte.

(Aus dem offiziellen THW-Hallen-Magazin "zebra")

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 02.03.2006:

Nach 28:32-Debakel ist das Rückspiel für den THW Frage der Ehre

Die Hoffnung stirbt auch für Serdarusic zuletzt: "Wir sind nicht tot", sagt er trotzig. Zum Rückspiel am Sonnabend in der Campushalle (15.10 Uhr) verspricht er einen hellwachen THW. "Ich bin mir sicher, dass es ein ganz anderes Spiel wird." In dieselbe Kerbe schlägt Manager Uwe Schwenker.

Man habe jetzt überhaupt nichts mehr zu verlieren und könne befreit aufspielen. "Nicht wir haben einen Vorsprung zu verwalten oder zu verteidigen, der Druck liegt nur bei den Flensburgern." Für den THW-Manager ist das Rückspiel auch eine Frage der Ehre. "So werden wir uns nicht aus der Champions League verabschieden." Das Team, so Schwenker weiter, quäle sich im Trainingslager vor der Saison nicht regelmäßig um den Mühlenteich von Obenstrohe, damit es für 40-Tore-Siege gegen Delitzsch reiche. "Wir haben die Qualität, gerade in wichtigen Spielen zu überzeugen. Das muss das Team am Sonnabend beweisen."

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 02.03.2006)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 04.03.2006:

Zebras wollen Revanche

Champions League: Kiel hat trotz 28:32-Pleite im Hinspiel die Hoffnung nicht verloren
Flensburg - Ist im Viertelfinale der Champions League Endstation für den THW Kiel? Mit 32:28 gewann die SG Flensburg am vergangenen Dienstag das Hinspiel in der Ostseehalle. Diesen Vier-Tore-Vorsprung müsste der deutsche Handballmeister heute Nachmittag (15 Uhr, live im NDR Fernsehen) in der mit 7000 Zuschauern ausverkauften Campushalle aufholen. Ein Kunststück, das in der Europapokalgeschichte der SG bisher noch keinem Gast gelang.

Von 52 Heimspielen in internationalen Wettbewerben haben die Flensburger nur eines verloren - gegen den spanischen Klub BM Altea im November 2002 (26:29). Zahlenspiele, von denen Trainer Kent-Harry Andersson nichts wissen will. "Über so etwas müssen wir uns gar nicht erst unterhalten", meint der Schwede, der auch den Vorsprung aus den Köpfen seiner Spieler löschen will. "Der lässt sich im Fußball verteidigen, aber nicht im Handball." Seine Devise: "Wir wollen auch dieses Spiel gewinnen."

Dabei kann Andersson voraussichtlich wieder auf seine dänische Brechstange Joachim Boldsen zurückgreifen, der wegen eines Muskelfaserrisses im Hinspiel pausierte. "Es wäre schön, wenn er uns zehn Minuten pro Halbzeit helfen könnte." Mit von der Partie ist auch der Pole Marcin Lijewski, der in der Ostseehalle noch mit einem dicken Knie von der Platte humpelte. Die medizinische Abteilung gab bereits grünes Licht.

Kent-Harry Andersson rechnet nicht nur mit einer Kieler Mannschaft, die angesichts des Rückstandes irgendwann zu einer "Indianer-Deckung" übergehen wird. Er glaubt auch an einen anderen Auftritt des Franzosen Nikola Karabatic, der im Hinspiel zehnmal das Tor verfehlte, bevor er es doch noch traf: "Er ist vielleicht der beste Spieler der Welt und wird nicht noch einmal einen solch schlechten Tag haben."

Optimismus bei den Flensburgern und keine Spur von Depression bei den Kielern. Direkt nach der blamablen Vorstellung im Hinspiel bezifferte Trainer Noka Serdarusic die Halbfinalchancen seiner Mannschaft zwar auf lediglich 15 Prozent. "Sicher ist aber, dass wir ganz anders auftreten werden, als am Dienstag."

Davon ist auch sein Kreisläufer Marcus Ahlm überzeugt, der das 28:32 mit einer unruhigen Nacht bezahlte. "Nach verlorenen Spielen schlafe ich immer schlecht. Zum Glück verlieren wir nicht so oft." Die Niederlage habe ihn sehr enttäuscht. Grund genug, sich am Mittwoch in den eigenen vier Wänden zu verstecken, sei dieses Spiel aber nicht gewesen. "Ich habe von vielen Menschen nur Nettes gehört", meint der Schwede, der auch mit seinen Kameraden das Geschehene nicht verdrängen wollte. "Das war in Kiel immer so, dass wir über Fehler gesprochen haben. Wir wollen uns schließlich entwickeln."

Das erneute Duell mit Flensburgs Kreisläufer Johnny Jensen, der ihm vor einigen Monaten die Nase brach, lässt den 27-Jährigen kalt. "Viele arbeiten am Kreis so intensiv wie er. Das ist normal und auf dieser Position auch unsere Aufgabe." Im Hinspiel mussten beide nach diversen Auseinandersetzungen jeweils zweimal auf die Strafbank. "Schubsen gehört dazu. Und irgendwann wird es den Schiedsrichtern zu viel. Dann ist nur wichtig, den Mund zu halten." Ahlm ist fest davon überzeugt, dass der THW und nicht Flensburg das Halbfinale erreicht. "Wir glauben alle daran, und wir werden es auch schaffen."

Die Zebras reisten bereits gestern nach Flensburg und trainierten am Nachmittag noch einmal in der Campushalle. Die Nacht verbrachten die Kieler in einem Flensburger Hotel, dessen Lage ein Geheimnis blieb. Aus Sorge, diesmal von SG-Fans um den Schlaf gebracht zu werden.

(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 04.03.2006)

 

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