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17.01.2009 WM 2009

Kieler Nachrichten: Handballer-Füße gehören in die richtigen Schuhe

DHB will einen alten Streit beenden - Spieler-Berater lehnen Vermarktungsvertrag ab

Aus den Kieler Nachrichten:

Varazdin - Der Deutsche Handball- Bund (DHB) will sich mit einem Athletenvertrag die Vermarktungs- und Bildrechte an den Nationalspielern sichern und so den seit Jahren schwelenden Schuh-Streit beenden. "Wir wollen in Zukunft mit den Athleten sicher stellen, dass sie nur das tragen, was der DHB vorschreibt. Das wird dann über einen Athletenvertrag geregelt", sagte DHB-Vizepräsident Horst Bredemeier gestern.
Bredemeier reagierte damit auf einen Bericht im "Handelsblatt", wonach die Spieler entsprechende Verträge erhalten haben. Hintergrund ist der Vertrag mit Ausrüster Adidas. Der seit 1. Juli 2008 laufende Kontrakt soll dem Verband laut "Handelsblatt" rund 300 000 Euro im Jahr einbringen. Allerdings nur, wenn Mehrheit der Profis in Länderspielen auch in Adidas-Schuhen aufläuft. Bei den deutschen Handballern hatte es schon im Vorfeld der Heim-Weltmeisterschaft vor zwei Jahren Kontroversen mit dem damaligen Ausrüster Kempa gegeben. Seinerzeit war den Nationalspielern jedoch die freie Schuhwahl zugestanden worden. Dies soll nun für die künftigen Generationen von Auswahlspielern nicht mehr gelten.

"Wir haben Verträge mit Adidas, und von unserer Seite ist gewollt, dass die eingehalten werden. Wenn wir Geld verlieren können, müssen wir uns davor schützen", sagte Bredemeier. Bei der WM in Kroatien laufen sieben Spieler mit Schuhen anderer Hersteller auf.

Von Spielerberatern wird der fünfseitige Vertragsentwurf laut "Handelsblatt" abgelehnt. "Nach Prüfung muss ich meinen Mandanten aus rein juristischen Gründen von einer Unterzeichnung der vorgelegten Version abraten", zitiert die Zeitung Manager Wolfgang Gütschow, der mit Pascal Hens, Carsten Lichtlein, Sebastian Preiß, Michael Müller, Jens Tiedtke Tiedtke und Stefan Schröder sechs Nationalspieler vertritt. "Das ist der Versuch, die Spieler zu gängeln. Normalerweise setzt man sich vorher an den tisch und verhandelt. So vermittelt der DHB den Spielern das Gefühl, sie nicht ernst zu nehmen", kritisiert Jochen Bergener, unter anderen Manager von Holger Glandorf und Oliver Roggisch.

Mit dem Athletenvertrag "wollen wir uns auch die Bildrechte in Nationaltrikot sichern", erklärte Bredemeier. Auch dies lehnt Manager Gütschow ab: "Dadurch würden Werberechte an den DHB transferiert, die die Sportler entweder nicht besitzen oder aus rechtlichen Gründen nicht abtreten dürfen."

(Aus den Kieler Nachrichten vom 17.01.2009)


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