17.01.2009 | WM 2009 |
17 Spieler sind in Kroatien dabei, heute Vormittag muss der Bundestrainer mindestens 15 von insgesamt 16 möglichen beim Welthandballverband IHF benennen. Den Magdeburger Silvio Heinevetter, einer von drei Torhütern, erwischt es auf jeden Fall. Johannes Bitter und Carsten Lichtlein sind zunächst als Torhüter-Duo gesetzt. Fragezeichen stehen weiter hinter dem Einsatz von Spielmacher Michael Kraus, der eine Wadenverletzung auskuriert. "Ich gehe fest davon aus, dass ,Mimi' gegen die Russen nicht zum Einsatz kommt, danach muss man sehen", so Brand. Beim "Geheimtraining", das die Journalisten gestern Morgen immerhin hinter Panzerglas verfolgen durften, trabte der Lemgoer gut gelaunt an der Außenlinie entlang und versuchte bereits einige Sprints.
"Schmerzfrei", wie Kraus anschließend erzählte. Die Russen setzen auch unter ihrem neuen Trainer Nikolay Chigarew vor allem auf den Tschechower Block. 18 Auswahlspieler tragen das Vereinstrikot des Serienmeisters aus der Nähe von Moskau. Die Abwehr hat Brand als größte Stärke des WM-Auftaktgegners ausgemacht.
"Wichtig wird sein, dass wir unsere Angriffe gegen diesen Deckungsverband gut und konzentriert vorbereiten." Die Regie dafür soll mit Kraus' Ersatzmann Martin Strobel ausgerechnet der mit 22 Jahren jüngste Akteur im deutschen Team führen.
Die Verjüngung des Kaders bescherte Dominik Klein, einziger Spieler vom deutschen Meister THW Kiel, auch einen neuen Zimmerkollegen. Für den ausgemusterten Florian Kehrmann zog der Hamburger Pascal Hens bei Klein ein. Hens war Zimmernachbar des ebenfalls ausgeschiedenen Marcus Baur. Geblieben ist die Deutschland-Fahne, die der THW-Linksaußen seit der Europameisterschaft 2006 in der Schweiz bei großen Turnieren stets in seinem Zimmer aufzieht. Für das "Maskottchen" war er an dem einzigen freien Tag der Vorbereitung extra nach Kiel gereist.
Chronisch optimistisch, so ist Dominik Klein auch bei dieser WM. Deutschland habe nach der Verjüngung nicht an Stärke verloren, sagt der 25-Jährige, der mit 84 Länderspielen mittlerweile ins Lager der Etablierten gewechselt ist, aber "noch bei den Jungen Fußball spielen darf." Auch für die Neulinge, so Klein, gelte, was nahezu jeden deutschen Spieler auszeichne: "Alle vereinen die Attribute Teamgeist, Willen, und Begeisterung auf sich. Das wird sich nie ändern." So auch heute nicht. Dominik Klein: "Wir wollen die Russen schlagen und gut ins Turnier starten."
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 17.01.2009)
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