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Chehovski Medvedi |
Der THW Kiel hat im Hinspiel des
Achtelfinals in
der "VELUX EHF Champions League" beim russischen Serienmeister Chehovski Medvedi Moskau
zwar eine Niederlage hinnehmen müssen, aber dennoch alle Chancen auf das
Weiterkommen gewahrt. Am Ende von 60 temporeichen Minuten in Tschechow setzte
sich der Gastgeber knapp mit 37:35 (19:17) gegen den Titelverteidiger durch.
Gudjon Valur Sigurdsson und
Momir Ilic,
mit 10/2 Treffern überragender Angreifer bei den "Zebras", erzielten in den
Schlussminuten noch wichtige Anschlusstreffer, nachdem die Russen kurzzeitig
bis auf vier Treffer enteilt waren.
Im Rückspiel, das am Sonntag, den 24. März um 19.30 Uhr in der Sparkassen-Arena
angepfiffen wird, benötigt der THW Kiel somit einen Sieg mit mindestens
drei Treffern Vorsprung, um zum neunten Mal in Folge das Viertelfinale in
der Königsklasse zu erreichen. Karten für das Entscheidungsspiel sind
im Vorverkauf an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie im Internet
unter
eventim.de
erhältlich (siehe auch
Extra-Bericht).
Nervöser Beginn
Dass es ein so temporeiches Spiel mit letztlich 72 Toren werden würde,
war nach der Anfangsphase so gar nicht abzusehen. Als
Marko Vujin
in der seinen Spielminute erstmals seinen Hammer losließ, war dies
gerade einmal der Treffer zum 2:1 für die "Zebras". Zuvor hatte
Kreisläufer Chipurin die Gastgeber im ersten Angriff per Dreher
in Führung geworfen,
Aron Palmarsson
per Durchbruch in der vierten Minute egalisiert. Der Rest war
Nervosität auf beiden Seiten und Fehlwürfe von
Jicha
und Dibirov, der sogar vom Siebenmeterpunkt an
Omeyer
scheiterte und einen Dreher von außen neben das Tor setzte.
Doch als der flinke russische Linksaußen wenig später per
Gegenstoß zum 2:2 ausglich, war der Knoten geplatzt - nicht
nur bei Dibirov, sondern generell bei den beiden Angriffsreihen.
Offensivfeuerwerk auf beiden Seiten
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Chehovski Medvedi |
Von nun an entwickelte sich eine Partie, in der die
Abwehrreihen und auch die Torhüter nur selten glänzen
konnten. Vor allem der THW spielte rasanten Angriffshandball
und schloss seine Offensivaktionen stets nach wenigen
Sekunden und schnellen Ballstafetten erfolgreich ab. So
sorgte
Palmarsson nach Dibirovs
2:2 sofort für die erneute Kieler Führung, bevor
Christian Zeitz, der zunächst
den Abwehrpart
Vujins übernahm,
nach einem Steal mit einem der seltenen Gegenstöße sogar
auf 4:2 für den THW stellte. Jedoch zeigte auch der russische
Serienmeister seine Klasse im Angriff: Dirigiert von Spielmacher
Filippov brauchten die Gastgeber für ihre Abschlüsse zwar etwas
länger als die "Zebras", doch immer wieder konnten sie dann doch
die Kieler 3:2:1-Deckung aus den Angeln heben, den Spielstand
verkürzen und egalisieren und durch den ersten Treffer Gorboks
sogar mit 6:5 in Führung gehen.
Ilic dreht auf
Indes: Zunächst bestimmte der THW weiter das Spielgeschehen:
Jicha gelang postwendend der
Ausgleich, ehe
Sigurdsson nach einer
Omeyer-Parade gegen Shelmenko per
zweiter Welle die Kieler wieder in Front warf. Weil
Palmarsson nach einem schönen
Spielzug aber vom Kreis über das Tor warf, blieben die "Bären"
dran, der starke Gorbok egalisierte erneut zum 9:9 und 10:10 (16.).
Mittlerweile hatte
Alfred Gislason
Momir Ilic aufs Parkett beordert,
die Deckung auf die defensive 6:0-Formation umgestellt.
Doch obwohl der Serbe im Angriff gleich starke Akzente setzte,
die THW-Tore elf bis 13 beisteuerte und den 14. Treffer -
einen Siebenmeter von
Ekberg - mit
seinem Durchbruch vorbereitete, konnten sich die Kieler nicht
absetzen. Denn die starken Gastgeber fanden auch gegen die
defensive THW-Deckung ihre Mittel, so dass es nach zwei
Siebenmetern von Oldie Koksharov, einen Shelmenko-Durchbruch
und einen Treffer Dibirovs auch nach 22 Spielminuten unentschieden
stand.
Moskau mit besserem Endspurt in Hälfte eins
Und in der Schlussphase des ersten Durchgangs setzten sich
dann sogar die Russen ein bisschen ab: Nachdem der starke
Gudjon Valur Sigurdsson mit zwei
Treffern auf 15:14 und 16:15 für den THW stellte, durchlebten
die Kieler eine fünfminütige Torflaute. Ein Offensivfoul von
Daniel Narcisse, ein von Grams
parierter
Ekberg-Siebenmeter sowie der
erste Fehlwurf
Ilics sorgten
dafür, dass Moskau durch zwei Dibirov-Konter und einen
Treffer Zhitnikovs auf 19:16 enteilte. Größeres Ungemach
drohte zudem noch vor der Pause, weil
Niclas Ekberg
eine Zeitstrafe abbrummen musste. Doch in Unterzahl ließ
Christian Zeitz einen seiner
gefüchteten Hämmer los, so dass es nur mit einem Zwei-Tore-Rückstand
in die Kabinen ging.
THW findet den Anschluss wieder
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Chehovski Medvedi |
Nach dem Seitenwechsel zehrten die Gastgeber zunächst von
diesem Vorsprung, durch zwei Koksharov-Siebenmeter, zwei
weitere Sprungwürfe Gorboks und ein Tor Rastvortsevs im
Nachwurf blieb die Führung der "Bären" bis zum 24:21 (38.)
konstant. Doch der THW blieb jederzeit ruhig, verkürzte
immer wieder durch starke Offensivleistungen insbesondere
von
Ilic,
Vujin
und
Sigurdsson, welche mit ihren
Treffern innerhalb von zwe Minuten den 24:24-Ausgleich herstellten.
"Zebras" legen wieder vor
Als
Gudjon Valur Sigurdsson den THW
in der 42. Spielminute beim 26:25 erstmals seit dem 16:15 wieder
in Führung warf und zudem noch eine Zeitstrafe gegen Gorbok
herausholte, schien sich das Blatt sogar wieder zugunsten des
deutschen Rekordmeisters zu drehen. Und obwohl Shelmenko und
Filippov die Kieler Deckung und
Thierry Omeyer
in Unterzahl überwinden konnten, waren die "Zebras" nach Treffern
von
Sprenger,
Ilic
und
Vujin zum 29:27 (45.) auf einem
guten Weg.
10:4-Lauf der Gastgeber
Dann allerdings kassierte der im Angriff starke
Vujin
eine Zeitstrafe für seinen Einsatz gegen Shelmenko, Gorbok und
Chipurin nutzten die Überzahl für den Ausgleich. Zwar legten
Ahlm nach schönem Anspiel
Jichas
und der von
Narcisse in Szene
gesetzte
Sigurdsson noch einmal
für die Kieler vor, doch als dann selbst
Momir Ilic zwei technische Fehler
im Angriff unterliefen,
Jicha einen
Sprungwurf an die Latte knallte und
Narcisse
ein Offensivfoul unterlief, sorgten Shelmenko, Aslanyan mit einem
spektakulären Dreher und zweimal mehr der nicht zu stoppende
Gorbok für das 34:31 für Chehovski Medvedi.
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Chehovski Medvedi |
Der THW drohte in der Schlussphase den Anschluss zu verlieren,
obwohl
Marko Vujin mit einem
fulminanten Unterarmgeschoss bei angezeigtem Zeitspiel die
fünfminütige Kieler Torflaute beendete. Moskau spielte clever,
schaffte es selbst in Unterzahl, Koksharov freizuspielen, der
durch sein Einfädeln bei
Christian Zeitz
eine Zeitstrafe gegen den Linkshänder provozierte und den dann
fälligen Strafwurf zum 36:33 einnetzte. Nach einer Auszeit
Gislasons entschieden die israelischen
Schiedsrichter sehr schnell auf passives Spiel, wodurch
Momir Ilic zu einem ungeplanten und
ungenauen Abschluss kam und Gorbok mit seinem nunmehr zehnten
Treffer gar auf 37:33 für die Gastgeber stellte.
Wichtige Treffer in den Schlussminuten
Doch in dieser Drucksituation trumpfte der THW noch einmal auf:
Gudjon Valur Sigurdsson setzte den
wichtigen Anschlusstreffer zum 34:37, bevor die Kieler Deckung
endlich Beton anrührte: Bei angezeigtem Zeitspiel unterlief
Shelmenko ein Ballverlust, den
Momir Ilic
postwendend per zweiter Welle zum 35:37 bestrafte. Dies war auch der
Endstand, weil
Thierry Omeyer den finalen
Unterarmwurf Shelmenkos zu entschärfen wusste.
So hat der THW Kiel zwar die "erste Halbzeit" des Achtelfinals
gegen Chehovski Medvedi Moskau verloren, bei zwei Treffern Rückstand
aber noch alle Chancen aufs Weiterkommen. Am Sonntag, den 24. März
gilt es für die "Zebras", wenn Chehovski Medvedi in der Sparkassen-Arena
gastiert. Nach dem Hinspiel braucht der THW dann jede Unterstützung
von den Rängen, um die starken Russen in die Schranken zu weisen.
Eine optimale Vorbereitung für diese Partie wird den Kielern, denen
die Strapazen der 2.300 Kilometer weiten Reise nach Moskau anzusehen
war, allerdings nicht gegönnt, denn zuvor stehen zwei wichtige
Bundesligapartien auf dem Spielplan: Bereits am späten Samstagnachmittag
empfangen die "Zebras" Aufsteiger TV Neuhausen, ehe es am kommenden
Mittwoch nach Baden-Württemberg zum EHF-Pokalsieger Frisch Auf Göppingen
geht.
(Sascha Krokowski)
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Lesen Sie bitte auch
Das war ein verdienter Moskauer Sieg. Beide Mannschaften haben
gut im Angriff gespielt, aber wir standen nicht gut in der Abwehr.
Wir sind mit dem Resultat nicht glücklich, denn wir wollten gewinnen,
waren aber nicht gut genug. Das wird ein schweres Rückspiel.
Moskaus Trainer Vladimir Maximov gegenüber den KN:
Beide Mannschaften hatten eine gute Quote im Angriff.
Vielleicht hat es den Ausschlag gegeben, dass wir nur
neun Ballverluste hatten und die Kieler elf. Wir erwarten
ein hartes Stück Arbeit in Kiel. Es tut uns leid, dass wir
die Kieler Fans ein wenig enttäuscht haben. Es war gut,
dass wir in der Vorrunde gegen zwei Bundesliga-Mannschaften
spielen konnten. So waren wir gut vorbereitet auf das
stärkste deutsche Team.
THW-Rückraumspieler Marko Vujin gegenüber den KN:
Das war heute ein echtes Achtelfinal-Spiel. Wir sind
zwar nicht zufrieden, sehen aber gute Chancen für
das Rückspiel. Wenn wir unsere Abwehr verbessern,
dann können wir es drehen.
Moskaus Kreisläufer Mikhail Chipurin gegenüber den KN:
Es ist schön, dass wir den Zuschauern solch ein gutes Spiel
zeigen konnten. Gegen solch eine starke Mannschaft zu spielen
und dann auch noch zu gewinnen, ist toll. So müssen wir auch
in Kiel spielen, dann erreichen wir auch das Viertelfinale.
- Chehovski Medvedi Moskau (RUS ):
-
Grams (23.-40., 4/2 Paraden),
Stochl (1.-23., 40.-60., 7 Paraden),
Pavlenko (n.e.);
Filippov (2),
Aslanyan (3),
Evdokimov,
Chernoivanov,
Shelmenko (4),
Gorbok (10),
Rastvortsev (1),
Dereven (n.e.),
Koshman (n.e.),
Chipurin (4),
Koksharov (6/6),
Dibirov (5),
Zhitnikov (2);
Trainer: Maximov
- THW Kiel:
-
Omeyer (1.-60., 11/1 Paraden),
Palicka (n.e.);
Toft Hansen,
Sigurdsson (7),
Sprenger (1),
Ahlm (1),
Wiencek (n.e.),
Ekberg (2/2),
Zeitz (2),
Palmarsson (3),
Narcisse,
Ilic (10/2),
Klein (n.e.),
Jicha (2),
Vujin (7);
Trainer: Gislason
- Schiedsrichter:
-
Shlomo Cohen / Yoram Peretz (Israel)
- Zeitstrafen:
-
Moskau: 3 (Aslanyan (13.), Gorbok (42.), Shelmenko (56.));
THW: 3 (Ekberg (28.), Vujin (46.),
Zeitz (57.))
- Siebenmeter:
-
Moskau: 8/6 (Dibirov an die Latte (6.), Omeyer hält Koksharov (28.));
THW: 6/4 (Grams hält Ekberg (26.) und Ilic (38., Nachwurf verwandelt))
- Spielfilm:
-
1. Hz.: 1:0, 1:2 (6.), 2:2, 2:4, 3:4, 3:5, 6:5 (11.), 6:7, 7:7, 7:8,
8:8, 8:9 (15.), 9:9, 9:10, 10:10, 10:11, 11:11, 11:12, 13:12, 13:13 (20.),
13:14, 14:14, 14:15, 15:15, 15:16 (24.), 19:16 (28.), 19:17;
2. Hz.: 20:17, 20:18, 21:18 (35.), 21:19, 22:19, 22:20, 23:20, 23:21,
24:21, 24:24 (40.), 25:24, 25:26, 26:26, 26:27, 27:27, 27:29 (45.),
29:29, 29:30, 30:30, 30:31 (50.), 34:31, 34:32 (55.), 35:32,
35:33, 37:33, 37:35.
- Zuschauer:
-
2.700 (Sport Hall "Olimpiyskiy", Tschechow (RUS))
- Spielgrafik:
-
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
Im
EHF-Pokal steht am kommenden Wochenende der
fünfte Spieltag an, und alle drei Bundesligisten wollen einen wichtigen
Schritt Richtung Viertelfinale unternehmen. Der SC Magdeburg kann am Samstagnachmittag
bereits den Sieg in der
Gruppe D
perfekt machen, wenn er bei Besiktas JK Istanbul in der Türkei gewinnt.
Die Rhein-Neckar Löwen, die den direkten Vergleich mit KIF Kolding-Kopenhagen
hauchdünn für sich entscheiden konnten, wollen am Samstagabend mit einem
Heimsieg gegen Tatran Presov die Chancen auf den Gruppensieg in der
Gruppe Bebenso wahren
wie Frisch Auf Göppingen, das ebenfalls am Samstagabend beim noch
punktlosen Schlusslicht Eskilstuna der
Gruppe A
antritt.
In der "
VELUX EHF Champions League"
treten neben dem THW Kiel auch die drei weiteren Bundesligisten in ihrem
Achtelfinal-Hinspiel zunächst auswärts an. Am Samstagnachmittag um 16.15 Uhr
tritt der HSV Hamburg bei RK Celje Pivovarna Lasko in Slowenien an.
Am Sonntag um 18.00 Uhr wird es für die Berliner Füchse Ernst, wenn sie
beim spanischen Spitzenclub BM Atletico Madrid antreten müssen. Den
Abschluss des Europapokal-Wochenendes bilden schließlich der slowenische
Meister RK Gorenje Velenje und die SG Flensburg-Handewitt, die am Sonntag
ab 19.30 Uhr aufeinander treffen.
Eurosport überträgt alle Champions-League-Duelle live.
Aus den Kieler Nachrichten vom 15.03.2013:
THW bangt um das Viertelfinale
Titelverteidiger der Champions League verlor in Moskau mit 35:37 - Abwehr suchte vergeblich nach Stabilität
Moskau. Handballmeister THW Kiel hat es den deutschen
Konkurrenten SG Flensburg-Handewitt und HSV Hamburg
nicht gleich tun können und musste sich den Moskauer
"Bären" in der Champions League geschlagen geben. Im
Achtelfinal-Hinspiel gab es für den CL-Titelverteidiger
gestern eine 35:37 (17:19)-Niederlage bei Chehovski
Medwedi Moskau, durch die die Kieler nun zum Rückspiel
am 24. März (19.30 Uhr/Eurosport) um den Einzug in das
Viertelfinale bangen müssen. Vor allem die Abwehrreihen
der Kieler müssen dann dichter stehen.
Der Auftakt der Partie war auf beiden Seiten geprägt von
den 5:1-Abwehrreihen, die die Anspielstationen verstellten
und einen Spielfluss des gegnerischen Angriffs unterbanden.
Dank einiger Paraden von Thierry Omeyer
erwischte der THW aber den besseren Start, erspielte sich einen
kleinen Vorsprung (5:3, 8. Minute).
Doch die Gastgeber ließen
sich auch aufgrund einiger vermeidbarer THW-Fehlversuche nicht
abschütteln. In der 15. Minute stellte THW-Trainer
Alfred Gislason sein Team um.
Momir Ilic brachte frischen Schwung
in den THW-Angriff, führte sich mit vier Treffern in Folge und
einem herausgeholten Siebenmeter ein. "Momir
hat heute ein starkes Spiel gemacht, aber auch
Marko Vujin und Valur Sigurdsson
haben mir gut gefallen", sagte Gislason,
der mit der Angriffsleistung seines Teams zufrieden war. In
der Abwehr erkannte er aber zu viele Lücken, und so konnten
sich die Gastgeber einen kleinen Vorsprung herausspielen.
Das honorierte auch das Moskauer Publikum. Ab der Schlussphase
der ersten Halbzeit kehrte so etwas wie Stimmung ein auf den
allerdings nur zur Hälfte gefüllten Rängen. Obwohl Medwedi
seine Anhänger Jahr für Jahr mit Titeln auf nationaler Ebene
verwöhnt, ist der Handball noch nicht ganz angekommen im Moskauer
Vorort Tschechow. Zu den Spielen der nationalen Liga kommen gerade
einmal 400 bis 500 Zuschauer. Zum CL-Spiel gegen den THW waren es
immerhin 2200 in dem modernen Glaspalast Olympiysky-Halle, der sich
auch optisch wie ein Fremdkörper in die Plattenbau-Wohnsiedlung einfügt.
Dennoch ist das Tschechow-Team der Schmelztiegel für die Spieler aus
Russland und auch aus den ehemals zugehörigen Staaten. Die jeweils
drei Jahre bei den Rhein-Neckar Löwen beschäftigten Sergei Shelmenko
und Sergei Gorbok (ehemals Harbok) sind inzwischen in der südlich
von Moskau gelegenen Schlafvorstadt Tschechow angekommen, haben ihre
Nationalitäten von Ukrainisch bzw. Weißrussisch auf Russisch umändern
lassen. "Es ist gut hier", sagte Shelmenko. "Wir haben alles, was wir
brauchen in dieser 100 000-Einwohner-Stadt." Besonders
Gorbok sorgte aus dem linken Rückraum in der zweiten Halbzeit dafür,
dass die Kieler sich mit einer Niederlage abfinden mussten. Hatten
sie zwischenzeitlich zwar die Moskauer Führung ausgleichen und sogar
in einen kleinen Vorsprung ummünzen können, so setzte sich die
Heimmannschaft in den letzten zehn Minuten dank der starken Rückraumwürfe
von Gorbok sogar auf 37:33 davon. Zudem spielte den Kielern die
Zeitspielauslegung der Schiedsrichter sowie eine harte Entscheidung
für eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Christian Zeitz
(57.) alles andere als in die Karten. Immerhin konnten die Kieler einen
noch größeren Rückstand verhindern, da Momir Ilic
sich in der Schlussminute noch einmal kraftvoll durchsetzte und seinen
zehnten Treffer erzielte. Und Thierry Omeyer
zeigte mit dem Abpfiff eine weitere wichtige Parade.
Vor dem Rückspiel warten auf die Kieler noch zwei Aufgaben in der
Bundesliga. Morgen kommt Aufsteiger TV Neuhausen (17.30 Uhr) nach
Kiel, am Mittwoch tritt der Tabellenführer bei FA Göppingen an.
(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 15.03.2013)