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12.03.2013 Champions League

VELUX EHF Champions League: THW will am Donnerstag in Russland vorlegen

Eurosport überträgt live

Update #3 KN-Vorberichte vom 14.03., 13.03. und 12.03. ergänzt ...

Der Kader von Chehovski Medvedi,  Achtelfinalgegner des THW Kiel in der "VELUX EHF Champions League".
Klicken Sie für weitere Infos! Der Kader von Chehovski Medvedi, Achtelfinalgegner des THW Kiel in der "VELUX EHF Champions League".
Die Gruppenphase in der "VELUX EHF Champions League" ist beendet, ab sofort wird es richtig ernst für den THW Kiel. Am Donnerstagnachmittag startet der Titelverteidiger in die K.O.-Runde, wenn die "Zebras" im Achtelfinal-Hinspiel beim russischen Serienmeister Chehovski Medvedi Moskau antreten müssen, um sich dort eine gute Ausgangssituation für das Rückspiel am 24. März in der Sparkassen-Arena zu erkämpfen. Der Anpfiff in der Arena "Olympiysky" erfolgt bereits um 16.30 Uhr MEZ, Eurosport überträgt live. Wer die Partie in Kiel nicht alleine verfolgen möchte, findet im CinemaxX beim Public Viewing (Eintritt: 4 Euro inklusive 3,50 Euro Verzehrbon) im XXL-Format Gleichgesinnte zum Anfeuern und Jubeln.
2002 stand der russische Handball vor einem Scherbenhaufen. Der ruhmreiche Armeesportclub ZSKA Moskau konnte nur noch die Fußballabteilung unterhalten, andere Sparten standen vor dem Aus. Betroffen davon waren auch die Handballer, die in den letzten Jahren der Sowjetunion mit dem Gewinn
2-Meter-Mann im linken Rückraum: Alexej Rastvortsev.
2-Meter-Mann im linken Rückraum: Alexej Rastvortsev.
des Europapokals der Pokalsieger (1987) und der Landesmeister (1988) auch international für Aufsehen gesorgt hatten. Das Ende von ZSKA war gleichzeitig der Neuanfang, den Vladimir Maximov entscheidend vorantrieb. Die inzwischen 67-jährige Legende - noch immer der einzige Handballer, dem das Kunststück gelang, als Spieler und als Coach olympisches Gold zu gewinnen - zog mit den Spitzenhandballern des Landes in die rund 80 Kilometer südlich von Moskau gelegene Trabantenstadt Tschechow. Dort fand Maximov in dem ehemaligen Handballer Boris Gromov einen Spitzenpolitiker, der seine Pläne unterstützte. Voraussetzung: Die "Bären" ("Medvedi") sollten mit Eigengewächsen beweisen, dass der russische Handball auch in Zukunft konkurrenzfähig sein kann.

Das entsprach den Plänen von Maximov, dem wie in Moskau die Blockbildung in Verein und Nationalmannschaft vorschwebte. Allerdings müsse man den Spitzenhandballern des Landes etwas bieten, um sie von einem Wechsel ins europäische Ausland abzuhalten. Also wurde der Verein professionalisiert und mit der schmucken Arena "Olympiysky", die 2003 eingeweiht wurde, auch ein würdiger äußerer Rahmen geschaffen. Der Sportpalast bietet 3.000 Zuschauern Platz und beherbergt neben dem Herzstück auch Schwimmhalle, Trainingsräume, Bowling-Bahn, Bars, Restaurant und eine Saunalandschaft.

Großteil der russischen Nationalmannschaft
Linksaußen Timur Dibirov erzielte bislang 52 Treffer in der Königsklasse.
Linksaußen Timur Dibirov erzielte bislang 52 Treffer in der Königsklasse.
Maximov zog sein Konzept durch. Und so standen gleich neun Akteure der "Bären" im Aufgebot der der russischen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Spanien, die im Viertelfinale beim 27:28 gegen Slowenien nur denkbar knapp den Halbfinaleinzug verpasste. Da die Mannschaft von Chehovski Medvedi Moskau im Kern seit Jahren zusammenspielt, kennt jeder der Spieler die Abläufe und Taktiken aus dem Effeff. Gestützt auf eine 5:1-Abwehr, bei der eine flinke Spitze vor einer Wand aus Hünen agiert, spielen die "Bären" einen schnellen Angriffshandball. Dabei stehen Routiniers wie Torhüter Oleg Grams (29), Kreisläufer Mikhail Chipurin (32), Linksaußen Timur Dibirov (29), mit 52 Treffern erfolgreichster Torschütze der "Bären" in der "VELUX EHF Champions League" und als bester Linksaußen in das All-Star-Team der WM gewählt, sowie Spielmacher Vasily Filippov (32) seit Jahren im Fokus des europäischen Handballs. Mit dem 2,04 Meter großen Ex-Ciudad-Real-Kreisläufer Egor Evdokimov kehrte vor der Saison ein alter Bekannter aus Minsk zurück nach Tschechow, und im Tor verstärkte man sich mit Richard Stochl, der zuvor in Montpellier, Celje und in Ungarn das Tor gehütet hatte.

Waffe am Kreis: Mikhail Chipurin.
Waffe am Kreis: Mikhail Chipurin.
Stochl ist der einzige Ausländer im Team von Vladimir Maximov. Die von ihrem Engagement bei den Rhein-Neckar Löwen auch in Deutschland bekannten Sergej Harbok - gebürtiger Weißrusse, der heute als Sergej Gorbok auf Torejagd geht - und der gebürtige Ukrainer Sergiy Shelmenko haben inzwischen einen russischen Pass. Ein Schlüsselspieler von Chehovski Medvedi Moskau ist auch Alexej Rastvortsev: Der 2-Meter-Hüne trifft ist Abwehrchef und im Angriff einer, der auch aus weiten Entfernungen eine Entscheidung herbeiführen kann.

National dominierend, international auf der Suche nach Erfolg
Während Chehovski Medvedi in der heimischen Liga, die man mit satten 14 Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten Kaustik Wolgograd auch in diesem Jahr überlegen anführt, seit dem Neuanfang konkurrenzlos an der Spitze steht und in den vergangenen elf Jahren stets die Meisterschaft und den Pokalsieg feierte, wartet der Verein noch auf den ganz großen Coup in der "VELUX EHF Champions League". 2006 holte man nach frühem Aus in der Königsklasse immerhin den Europapokal der Pokalsieger, und für die erste Auflage des "VELUX EHF Final4"-Turniers in Köln 2010 konnte man sich qualifizieren. Dort wurde Moskau letztlich aber nur Vierter, als der THW am Rhein triumphierte. Nachdem Chehovski in der vergangenen Saison erstmals seit
Alter Bekannter aus der Bundesliga: Sergei Gorbok spielte einst für die Rhein-Neckar Löwen.
Alter Bekannter aus der Bundesliga: Sergei Gorbok spielte einst für die Rhein-Neckar Löwen.
2006 bereits in der Gruppenphase scheiterte, zeigte sich die Mannschaft von Trainer Vladimir Maximov in dieser Spielzeit stark verbessert und duellierte sich mit dem HSV Hamburg und der SG Flensburg-Handewitt bis zum letzten Spieltag um den Sieg in der Gruppe A. Letztlich landete Moskau mit 14:6 Punkten nur auf dem dritten Platz, weil man gerade gegen die deutschen Vertreter nicht gewinnen konnte. In Flensburg kassierten die Russen eine empfindliche 26:36-Niederlage, die bislang einzige im Wettbewerb. Da Chehovski aber gleich viermal in eine Punkteteilung einwilligen musste, musste man sich als "Könige der Unentschieden" schließlich hinter Hamburg und Flensburg einreihen.
Gute Erinnerungen an Moskau
Bereits einmal trafen Chehovski Medvedi und der THW in der Königsklasse aufeinander: In der Spielzeit 2007/08 duellierten sich die beiden Teams in der 2. Gruppenphase, die Kieler gewannen im Februar 2008 zunächst das Heimspiel mit 28:25 und nur elf Tage später auch auswärts mit 32:26. Die beiden Erfolge bildeten die Grundlage für den damaligen Halbfinaleinzug der Kieler. Die Bilanz gegen Bundesligisten spricht ebenfalls eine deutliche Sprache gegen Tschechow: Von bislang 26 Partien gegen deutsche Mannschaften konnte Medvedi bislang lediglich vier gewinnen. Dennoch war man in Russland nicht unzufrieden, mit dem THW Kiel den Titelverteidiger zugelost bekommen zu haben: "Wenn wir die Champions League gewinnen wollen, müssen wir auch gegen den Champion gewinnen", sagte Teammanager Alexander Safonov selbstbewusst im Anschluss an die Auslosung.

Nichtsdestotrotz geht der THW Kiel als leichter Favorit in die Achtelfinalpartien, und am Donnerstag will man den ersten der letzten vier Schritte Richtung "VELUX EHF Final4" in Köln gehen. Die Schiedsrichter in Tschechow sind Shlomo Cohen und Yoram Peretz aus Israel, als EHF-Delegierter Viktor Konopliastyi aus der Ukraine an.

Public Viewing im CinemaxX
Das CinemaxX in Kiel bietet wieder Handball im XXL-Format: Auch beim Achtelfinal-Hinspiel in Tschechow wird es im Kinosaal in Kiel ein Public Viewing geben. Einlass ist ab 16 Uhr, der Eintritt beträgt 4,00 Euro, darin enthalten ist allerdings ein Verzehrbon im Wert von 3,50 Euro. Ab sofort können Sie sich Ihren Logenplatz für die Übertragung reservieren unter cinemaxx.de.

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

Lesen Sie bitte auch

 

Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Im EHF-Pokal steht am kommenden Wochenende der fünfte Spieltag an, und alle drei Bundesligisten wollen einen wichtigen Schritt Richtung Viertelfinale unternehmen. Der SC Magdeburg kann am Samstagnachmittag bereits den Sieg in der Gruppe D perfekt machen, wenn er bei Besiktas JK Istanbul in der Türkei gewinnt. Die Rhein-Neckar Löwen, die den direkten Vergleich mit KIF Kolding-Kopenhagen hauchdünn für sich entscheiden konnten, wollen am Samstagabend mit einem Heimsieg gegen Tatran Presov die Chancen auf den Gruppensieg in der Gruppe Bebenso wahren wie Frisch Auf Göppingen, das ebenfalls am Samstagabend beim noch punktlosen Schlusslicht Eskilstuna der Gruppe A antritt.

In der "VELUX EHF Champions League" treten neben dem THW Kiel auch die drei weiteren Bundesligisten in ihrem Achtelfinal-Hinspiel zunächst auswärts an. Am Samstagnachmittag um 16.15 Uhr tritt der HSV Hamburg bei RK Celje Pivovarna Lasko in Slowenien an. Am Sonntag um 18.00 Uhr wird es für die Berliner Füchse Ernst, wenn sie beim spanischen Spitzenclub BM Atletico Madrid antreten müssen. Den Abschluss des Europapokal-Wochenendes bilden schließlich der slowenische Meister RK Gorenje Velenje und die SG Flensburg-Handewitt, die am Sonntag ab 19.30 Uhr aufeinander treffen.

Eurosport überträgt alle Champions-League-Duelle live.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 12.03.2013:

THW ohne Fan-Unterstützung im Moskauer Eisschrank

Kiel. Der Winter ist zurückgekehrt nach Norddeutschland, aber in Moskau hat er noch gar nicht aufgehört. Es wird also ein eisiger Empfang werden, wenn der THW Kiel morgen in die russische Hauptstadt reist. Zweistellige Minusgrade sind prognostiziert, und auch die wärmende Unterstützung heimischer Fans wird die Mannschaft von Alfred Gislason nicht begleiten, denn Kieler sind beim Achtelfinal-Hinspiel in der Handball Champions League bei Chehovski Medvedi Moskau am Donnerstag (16.30 Uhr/Eurosport) Fehlanzeige.

Dennoch muss das THW-Publikum auf ein gemeinschaftliches Live-Erlebnis nicht verzichten. Im Cinemaxx Kiel wird mit der Übertragung des Spiels zum Public Viewing (4 Euro Eintritt, davon 3 Euro Verzehrbon) geladen.

Einen Tag hat der THW vor Ort Zeit, um sich auf Zeitverschiebung um drei Stunden in Moskau einzustellen. Nach der Anreise per Direktflug von Hamburg stehen am Mittwochabend und am Donnerstagvormittag Trainingseinheiten an, bevor es gegen den russischen Meister der vergangenen elf Jahre geht. Und nach der Partie fliegt das Team am Freitag zügig zurück. Denn schon am Sonnabend um 17.30 Uhr empfängt der THW den TV Neuhausen zur Bundesliga-Partie. Dieses Spiel musste wegen des CL-Achtelfinals verlegt werden. Für das CL-Rückspiel gegen Moskau (Sonntag, 24. März, 19.30 Uhr) sind übrigens noch Karten erhältlich.

(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 12.03.2013)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 13.03.2013:

"Bären" zeigen ihre Pranken

Moskau gibt sich vor dem Achtelfinal-Hinspiel der Handball-Champions-League gegen den THW selbstbewusst
Kiel. Rekordmeister gegen Seriensieger! So lautet die Konstellation, wenn der THW Kiel im Achtelfinal-Hinspiel der Handball Champions League morgen (16.30 Uhr, live auf Eurosport) bei Chehovski Medvedi Moskau antritt. Die Moskauer sind national die unbestritten führende Handball-Kraft, seit elf Jahren ununterbrochen russischer Meister.

Und die Olympiysky-Halle im Moskauer Trabanten-Vorort Tschechow ist eine Festung, die auch in der Champions League-Vorrunde 2012/13 nicht eingenommen werden konnte. HSV Hamburg und die SG Flensburg-Handewitt spielten hier aber immerhin jeweils Remis.

Als vor zwei Wochen das Achtelfinale in Wien ausgelost wurde, war "Moskau die stärkste Mannschaft, die für uns im Lostopf war", so THW-Linksaußen Dominik Klein. Chehovski Medvedi war in der Gruppe A zwar nur Dritter geworden, hatte aber bis zum letzten Spieltag um den Gruppensieg gekämpft. Die Kieler Reaktionen waren daher eindeutig. "Moskau ist eine sehr starke Mannschaft, wir werden zwei harte Duelle erleben", hatte Geschäftsstellen-Leiterin Sabine Holdorf-Schust gleich nach der Auslosung in Wien prophezeit und sprach damit spontan aus, was THW-Kapitän Marcus Ahlm bestätigte: "Das wird nicht einfach. Moskau ist eine erfahrene, abgezockte Mannschaft."

Der Respekt liegt begründet in der beeindruckenden Siegesserie der Moskauer auf nationaler Ebene. Seit der Verein 2001 aus dem Zusammenbruch des Traditionsclub ZSKA Moskau hervorgegangenen ist, zeigen die "Bären" (so die Übersetzung von Medvedi) ihre Pranken. Elf russische Titel-Trophäen stehen inzwischen in der Vereinsvitrine. Architekt des Teams ist Trainer Vladimir Maximov, die Handball-Kompetenz in Russland.

Er ist seit der Clubgründung der Trainer, setzte in der Moskauer Provinz seine Idee durch, dass die besten russischen Spieler in der Heimat Bedingungen wie im Ausland vorfinden müssten, um nicht abzuwandern. Und so werden die "Bären" in Tschechow finanziell bestens ausgestattet, sind so etwas wie kleine Könige. Die Anziehungskraft von Medvedi auf herausragende Spieler ist so groß, dass die Vereinsmannschaft zu großen Teilen mit der russischen Nationalmannschaft identisch ist. Auch deren Trainer war bis zum vergangenen Jahr der 67-jährige Maximov, der in Handball-Kreisen eine Legende ist. Denn sowohl als Spieler (1976) als auch als Trainer (1992 und 2000) gewann er Olympiagold. Zweimal wurde er auf der Trainerbank zudem Weltmeister (1993 und 1997). Eine Krönung, die ihm als Spieler verwehrt blieb. 1978 war er nah dran, doch die Deutschen schnappten ihm diesen Titel im WM-Endspiel von Kopenhagen weg.

International konnte Medvedi bisher indes nicht den ganz großen Durchbruch schaffen. 2006 gewannen sie zwar den Pokal der Pokalsieger, und in der Champions League erreichten sie 2010 das Final Four. Dort scheiterten sie aber im Halbfinale und wurden Vierter. Und auch im Kräftevergleich mit dem THW Kiel war das Maximov-Team bisher deutlich unterlegen. 2008 triumphierten die "Zebras" über die "Bären" in der zweiten CL-Gruppenphase mit 28:25 in eigener Halle und gar mit 32:26 in der 3500 Zuschauer fassenden Olympiysky-Halle. An Selbstbewusstsein vor dem erneuten Aufeinandertreffen mit dem deutschen Rekordmeister und dreimaligen Champions League Sieger THW Kiel mangelt es den Russen aber nicht: "Wir wollten unbedingt gegen Kiel spielen. Denn wenn wir die Champions League gewinnen wollen, dann müssen wir auch den Champion schlagen", sagte Medvedi-Teammanager Alexander Safonov.

Auch THW-Trainer Alfred Gislason erkennt die starken Leistungen der Moskauer in dieser Saison an, sieht in deren heimischer Überlegenheit aber auch einen Angriffspunkt: "Medvedi ist eine starke Mannschaft, besser als im vorigen Jahr. Aber dem Team fehlt in der russischen Liga die Konkurrenz und damit der Wettkampf."

(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 13.03.2013)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 14.03.2013:

THW muss sich warm anziehen

Champions League-Achtelfinale: Kieler "Zebras" stehen beim Hinspiel in Moskau vor einer kniffligen Aufgabe
Moskau. Christian Sprenger muss wegen seines verstauchten Fußes auf die Zähne beißen, und Filip Jicha ist seine Erkältung noch immer nicht ganz los, ansonsten landete der THW Kiel aber gestern wohlbehalten in Moskau, um heute um 16.30 Uhr (Eurosport) im Achtelfinal-Hinspiel in der Handball Champions League bei Chehovski Medvedi einen weiteren Schritt zum Final 4 in Köln am 1. und 2. Juni zu machen.

Klimatisch musste sich die Mannschaft von Alfred Gislason in Russland nicht umstellen. Denn in Moskau wurden die Kieler mit den gleichen Minustemperaturen empfangen, von denen sie sich beim Abflug verabschiedet hatten. Ein wenig Vorsicht ist dennoch geboten, um heute Abend um 19.30 Uhr Ortszeit (16.30 Uhr/MEZ) fit in der Olympiysky Halle in Tschechow aufzulaufen. "Wir sollten aufpassen, dass wir richtig angezogen sind. Zum Glück ist das Hotel nur zehn Minuten von der Halle entfernt", sagte Gislason, der sein Team gestern Abend noch einmal zum Training versammelte. Die Zeitumstellung von drei Stunden bereitet dem THW Kiel dabei keine Kopfzerbrechen. "Wir müssen ohnehin immer zu unterschiedlichen Zeiten am Nachmittag und am Abend in der Bundesliga spielen, das sind die Spieler gewohnt", so Gislason.

Gegen den elfmaligen russischen Meister kann der THW heute seinen kompletten Kader aufbieten, auch wenn Christian Sprenger einen Tag vor dem Abflug noch bei Osteopath Jan Bock auf der Liege lag, um die Schmerzen im Fuß, die ihn zuletzt geplagt hatten, loszuwerden. Ein starkes Team und eine breite Bank werden gegen Moskau notwendig sein, denn das Team von Vladimir Maximov hat in der Vorrunde bewiesen, dass es mit der europäischen Spitze mithalten kann. "In den ersten 45 bis 50 Minuten der Spiele war Moskau das stärkste Team in der Champions League, danach haben sie einige klare Führungen noch aus der Hand gegeben", hat Gislason erkannt, will sich aber auf die Schlussschwäche der Moskauer nicht verlassen: "Unser Ziel ist es, hier zu gewinnen. Denn einen Heimvorteil gibt es in der Champions League nicht, das haben die bisherigen Spiele gezeigt. Daher dürfen wir gegen Moskau gar nicht erst zu sehr in Rückstand geraten."

Mit seiner 5:1-Abwehr ist Medvedi allerdings schwer zu spielen. Sie machen die Passwege zu und haben einen großen Mittelblock, dazu ist das routinierte Team mit talentierten Jungspielern gespickt. Neun "Bären" spielten auch bei der WM gemeinsam im russischen Team und kennen ihre Spielzüge in und auswendig. In Spanien wurden sie so wie die deutsche Nationalmannschaft erst im Viertelfinale gestoppt. In der heimischen Liga ist Medvedi auch in dieser Saison wieder eine Klasse für sich und mit großem Vorsprung vor der Konkurrenz kaum mehr von dem zwölften nationalen Titelgewinn infolge abzuhalten. Die Mannschaft kann sich also voll auf die Champions League konzentrieren.

Es ist somit eine spannende Achtelfinal-Partie zwischen Moskau und Kiel zu erwarten, die einige Fans des TV Neuhausen allerdings mit Bauchschmerzen begleiten werden. Sie hatten früh die Reise nach Kiel zum eigentlich gestern angesetzten Bundesligaspiel des TVN in Kiel gebucht. Durch die Champions League musste dieses Spiel verlegt werden, und so verbrachten die Fans ihre Tage als Touristen in Kiel. Sie werden am Sonnabend wohl bereits wieder zu Hause sein, wenn der THW tatsächlich um 17.30 Uhr den TV Neuhausen zum Bundesliga-Duell empfängt.

(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 14.03.2013)

 

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User-Tipp:

Chehovski Medvedi Moskau (RUS) - THW Kiel:
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TV-, Internet und Radio-Tipps:

  • Eurosport-Logo TV: Eurosport:
    Do., ab 16.30 Uhr: Chehovski Medvedi Moskau (RUS) - THW Kiel
    live aus der Arena Olympiysky


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