12.03.2013 | Champions League |
Update #3 | KN-Vorberichte vom 14.03., 13.03. und 12.03. ergänzt ... |
Der Kader von Chehovski Medvedi,
Achtelfinalgegner des THW Kiel in der "VELUX EHF Champions League".
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Moskau |
2-Meter-Mann im linken Rückraum: Alexej Rastvortsev.
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Das entsprach den Plänen von Maximov, dem wie in Moskau die Blockbildung in Verein und Nationalmannschaft vorschwebte. Allerdings müsse man den Spitzenhandballern des Landes etwas bieten, um sie von einem Wechsel ins europäische Ausland abzuhalten. Also wurde der Verein professionalisiert und mit der schmucken Arena "Olympiysky", die 2003 eingeweiht wurde, auch ein würdiger äußerer Rahmen geschaffen. Der Sportpalast bietet 3.000 Zuschauern Platz und beherbergt neben dem Herzstück auch Schwimmhalle, Trainingsräume, Bowling-Bahn, Bars, Restaurant und eine Saunalandschaft.
Linksaußen Timur Dibirov erzielte bislang 52 Treffer in der Königsklasse.
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Waffe am Kreis: Mikhail Chipurin.
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Alter Bekannter aus der Bundesliga: Sergei Gorbok spielte einst
für die Rhein-Neckar Löwen.
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Nichtsdestotrotz geht der THW Kiel als leichter Favorit in die Achtelfinalpartien, und am Donnerstag will man den ersten der letzten vier Schritte Richtung "VELUX EHF Final4" in Köln gehen. Die Schiedsrichter in Tschechow sind Shlomo Cohen und Yoram Peretz aus Israel, als EHF-Delegierter Viktor Konopliastyi aus der Ukraine an.
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Eurosport überträgt alle Champions-League-Duelle live.
Aus den Kieler Nachrichten vom 12.03.2013:
Dennoch muss das THW-Publikum auf ein gemeinschaftliches Live-Erlebnis nicht verzichten. Im Cinemaxx Kiel wird mit der Übertragung des Spiels zum Public Viewing (4 Euro Eintritt, davon 3 Euro Verzehrbon) geladen.
Einen Tag hat der THW vor Ort Zeit, um sich auf Zeitverschiebung um drei Stunden in Moskau einzustellen. Nach der Anreise per Direktflug von Hamburg stehen am Mittwochabend und am Donnerstagvormittag Trainingseinheiten an, bevor es gegen den russischen Meister der vergangenen elf Jahre geht. Und nach der Partie fliegt das Team am Freitag zügig zurück. Denn schon am Sonnabend um 17.30 Uhr empfängt der THW den TV Neuhausen zur Bundesliga-Partie. Dieses Spiel musste wegen des CL-Achtelfinals verlegt werden. Für das CL-Rückspiel gegen Moskau (Sonntag, 24. März, 19.30 Uhr) sind übrigens noch Karten erhältlich.
(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 12.03.2013)
Aus den Kieler Nachrichten vom 13.03.2013:
Und die Olympiysky-Halle im Moskauer Trabanten-Vorort Tschechow ist eine Festung, die auch in der Champions League-Vorrunde 2012/13 nicht eingenommen werden konnte. HSV Hamburg und die SG Flensburg-Handewitt spielten hier aber immerhin jeweils Remis.
Als vor zwei Wochen das Achtelfinale in Wien ausgelost wurde, war "Moskau die stärkste Mannschaft, die für uns im Lostopf war", so THW-Linksaußen Dominik Klein. Chehovski Medvedi war in der Gruppe A zwar nur Dritter geworden, hatte aber bis zum letzten Spieltag um den Gruppensieg gekämpft. Die Kieler Reaktionen waren daher eindeutig. "Moskau ist eine sehr starke Mannschaft, wir werden zwei harte Duelle erleben", hatte Geschäftsstellen-Leiterin Sabine Holdorf-Schust gleich nach der Auslosung in Wien prophezeit und sprach damit spontan aus, was THW-Kapitän Marcus Ahlm bestätigte: "Das wird nicht einfach. Moskau ist eine erfahrene, abgezockte Mannschaft."
Der Respekt liegt begründet in der beeindruckenden Siegesserie der Moskauer auf nationaler Ebene. Seit der Verein 2001 aus dem Zusammenbruch des Traditionsclub ZSKA Moskau hervorgegangenen ist, zeigen die "Bären" (so die Übersetzung von Medvedi) ihre Pranken. Elf russische Titel-Trophäen stehen inzwischen in der Vereinsvitrine. Architekt des Teams ist Trainer Vladimir Maximov, die Handball-Kompetenz in Russland.
Er ist seit der Clubgründung der Trainer, setzte in der Moskauer Provinz seine Idee durch, dass die besten russischen Spieler in der Heimat Bedingungen wie im Ausland vorfinden müssten, um nicht abzuwandern. Und so werden die "Bären" in Tschechow finanziell bestens ausgestattet, sind so etwas wie kleine Könige. Die Anziehungskraft von Medvedi auf herausragende Spieler ist so groß, dass die Vereinsmannschaft zu großen Teilen mit der russischen Nationalmannschaft identisch ist. Auch deren Trainer war bis zum vergangenen Jahr der 67-jährige Maximov, der in Handball-Kreisen eine Legende ist. Denn sowohl als Spieler (1976) als auch als Trainer (1992 und 2000) gewann er Olympiagold. Zweimal wurde er auf der Trainerbank zudem Weltmeister (1993 und 1997). Eine Krönung, die ihm als Spieler verwehrt blieb. 1978 war er nah dran, doch die Deutschen schnappten ihm diesen Titel im WM-Endspiel von Kopenhagen weg.
International konnte Medvedi bisher indes nicht den ganz großen Durchbruch schaffen. 2006 gewannen sie zwar den Pokal der Pokalsieger, und in der Champions League erreichten sie 2010 das Final Four. Dort scheiterten sie aber im Halbfinale und wurden Vierter. Und auch im Kräftevergleich mit dem THW Kiel war das Maximov-Team bisher deutlich unterlegen. 2008 triumphierten die "Zebras" über die "Bären" in der zweiten CL-Gruppenphase mit 28:25 in eigener Halle und gar mit 32:26 in der 3500 Zuschauer fassenden Olympiysky-Halle. An Selbstbewusstsein vor dem erneuten Aufeinandertreffen mit dem deutschen Rekordmeister und dreimaligen Champions League Sieger THW Kiel mangelt es den Russen aber nicht: "Wir wollten unbedingt gegen Kiel spielen. Denn wenn wir die Champions League gewinnen wollen, dann müssen wir auch den Champion schlagen", sagte Medvedi-Teammanager Alexander Safonov.
Auch THW-Trainer Alfred Gislason erkennt die starken Leistungen der Moskauer in dieser Saison an, sieht in deren heimischer Überlegenheit aber auch einen Angriffspunkt: "Medvedi ist eine starke Mannschaft, besser als im vorigen Jahr. Aber dem Team fehlt in der russischen Liga die Konkurrenz und damit der Wettkampf."
(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 13.03.2013)
Aus den Kieler Nachrichten vom 14.03.2013:
Klimatisch musste sich die Mannschaft von Alfred Gislason in Russland nicht umstellen. Denn in Moskau wurden die Kieler mit den gleichen Minustemperaturen empfangen, von denen sie sich beim Abflug verabschiedet hatten. Ein wenig Vorsicht ist dennoch geboten, um heute Abend um 19.30 Uhr Ortszeit (16.30 Uhr/MEZ) fit in der Olympiysky Halle in Tschechow aufzulaufen. "Wir sollten aufpassen, dass wir richtig angezogen sind. Zum Glück ist das Hotel nur zehn Minuten von der Halle entfernt", sagte Gislason, der sein Team gestern Abend noch einmal zum Training versammelte. Die Zeitumstellung von drei Stunden bereitet dem THW Kiel dabei keine Kopfzerbrechen. "Wir müssen ohnehin immer zu unterschiedlichen Zeiten am Nachmittag und am Abend in der Bundesliga spielen, das sind die Spieler gewohnt", so Gislason.
Gegen den elfmaligen russischen Meister kann der THW heute seinen kompletten Kader aufbieten, auch wenn Christian Sprenger einen Tag vor dem Abflug noch bei Osteopath Jan Bock auf der Liege lag, um die Schmerzen im Fuß, die ihn zuletzt geplagt hatten, loszuwerden. Ein starkes Team und eine breite Bank werden gegen Moskau notwendig sein, denn das Team von Vladimir Maximov hat in der Vorrunde bewiesen, dass es mit der europäischen Spitze mithalten kann. "In den ersten 45 bis 50 Minuten der Spiele war Moskau das stärkste Team in der Champions League, danach haben sie einige klare Führungen noch aus der Hand gegeben", hat Gislason erkannt, will sich aber auf die Schlussschwäche der Moskauer nicht verlassen: "Unser Ziel ist es, hier zu gewinnen. Denn einen Heimvorteil gibt es in der Champions League nicht, das haben die bisherigen Spiele gezeigt. Daher dürfen wir gegen Moskau gar nicht erst zu sehr in Rückstand geraten."
Mit seiner 5:1-Abwehr ist Medvedi allerdings schwer zu spielen. Sie machen die Passwege zu und haben einen großen Mittelblock, dazu ist das routinierte Team mit talentierten Jungspielern gespickt. Neun "Bären" spielten auch bei der WM gemeinsam im russischen Team und kennen ihre Spielzüge in und auswendig. In Spanien wurden sie so wie die deutsche Nationalmannschaft erst im Viertelfinale gestoppt. In der heimischen Liga ist Medvedi auch in dieser Saison wieder eine Klasse für sich und mit großem Vorsprung vor der Konkurrenz kaum mehr von dem zwölften nationalen Titelgewinn infolge abzuhalten. Die Mannschaft kann sich also voll auf die Champions League konzentrieren.
Es ist somit eine spannende Achtelfinal-Partie zwischen Moskau und Kiel zu erwarten, die einige Fans des TV Neuhausen allerdings mit Bauchschmerzen begleiten werden. Sie hatten früh die Reise nach Kiel zum eigentlich gestern angesetzten Bundesligaspiel des TVN in Kiel gebucht. Durch die Champions League musste dieses Spiel verlegt werden, und so verbrachten die Fans ihre Tage als Touristen in Kiel. Sie werden am Sonnabend wohl bereits wieder zu Hause sein, wenn der THW tatsächlich um 17.30 Uhr den TV Neuhausen zum Bundesliga-Duell empfängt.
(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 14.03.2013)
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