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30.04.2010 Champions League

CL-Viertelfinale, Teil 2: THW will am Sonntag ins EHF Final4 einziehen

Noch Karten erhältlich - Eurosport überträgt live

Das Team der Rhein-Neckar Löwen.
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Die Spannung steigt: Am Sonntag geht es für den THW Kiel darum, den Einzug in die neu geschaffene Finalrunde der Champions League, das "EHF Final4", zu sichern. Im Hinspiel bei den Rhein-Neckar Löwen konnten die "Zebras" das Tor nach Köln durch einen 30:29-Erfolg bereits weit aufstoßen, in der Sparkassen-Arena-Kiel müssen sie - möglichst mit einem neuerlichen Sieg - "nur noch" hindurchgehen. Der Anwurf zum Viertelfinal-Rückspiel erfolgt am Sonntag um 17.15 Uhr, Eurosport überträgt das Bundesliga-Duell live. Wer die Begegnung hautnah erleben möchte, sollte sich ranhalten: Es sind nur noch wenige Sitzplatzkarten und mehrere Stehplatzkarten erhältlich.
Die entscheidende Partie gegen die Rhein-Neckar Löwen elektrisiert die Massen - zumindest an der Förde: Die Sparkassen-Arena ist nahezu ausverkauft, obwohl aus dem Süden lediglich 60 Mannheimer Fans den Weg auf sich nehmen. Da das Gästekontingent nicht vollkommen ausgeschöpft wurde, sind noch wenige Sitzplatzkarten erhältlich sowie mehrere Stehplatzkarten und Sitzplätze mit eingeschränkter Sicht zu je 13,00 Euro erhältlich. Desweiteren wird die Partie im gemütlichen Biergarten der "Forstbaumschule" (Düvelsbeker Weg 46) auf einer Großbildleinwand übertragen, auch das anschließende Spiel zwischen Titelverteidiger Ciudad Real und DHB-Pokalsieger HSV Hamburg wird gezeigt.

Die Vorzeichen für das neuerliche Nord-Süd-Duell in der Königsklasse sind nach dem Hinspiel klar, es bedarf keiner großen Rechenspiele: Dem THW Kiel, seit November 2007 in Heimspielen gegen Bundesligisten ungeschlagen, muss "nur" diesen Nimbus wahren, um ins gleichermaßen lukrative wie prestigeträchtige "EHF Final4" einzuziehen, welches am 29./30. Mai in der Kölner LANXESS-Arena ausgetragen wird. Eine Niederlage hingegen dürfen sich die "Zebras" nur leisten, wenn sie mit nur einem Tor Unterschied passiert und die Löwen weniger als 29 Tore werfen. Gewinnen die Gäste exakt mit 29:28, so entscheidet ein direkt anschließendes Siebenmeterwerfen um den Einzug ins Halbfinale.

Ihn gilt es im Rückspiel in der Sparkassen-Arena-Kiel besser  in den Griff zu bekommen: Karol Bielecki brillierte in der  SAP-Arena mit zehn Treffern.
Ihn gilt es im Rückspiel in der Sparkassen-Arena-Kiel besser in den Griff zu bekommen: Karol Bielecki brillierte in der SAP-Arena mit zehn Treffern.
Der THW Kiel aber wird sich mit solchen Rechenspielen nicht beschäftigen und selbstverständlich wie üblich auf Sieg spielen. Richtig zufrieden waren die "Zebras" indes nicht mit dem Ergebnis aus dem Hinspiel: "Wir haben einen größeren Vorsprung verspielt", ärgerte sich Alfred Gislason nach dem knappen Erfolg in der SAP-Arena. "Im Rückspiel müssen wir ganz sicher besser spielen, um ins Final4 einziehen zu dürfen." Der THW-Coach ist spätestens seit den Gruppenspielen gegen den FC Barcelona, die beide in Auswärtssiegen resultierten, gewarnt: "In der Champions League ist es oft schwieriger, zu Hause zu siegen als in der Ferne." Auch Thierry Omeyer, der in Mannheim besonders in der ersten Halbzeit glänzte, zollte den Gegnern Respekt, die Löwen hätten sehr stark gespielt. Momir Ilic glaubt, dass die "kleinen Dinge" am Ende entscheiden werden. Der THW müsse im Vergleich zum Hinspiel besonders die Effizienz im Angriffsspiel verbessern. Auch ihn ärgerte besonders, dass die "Zebras" versäumten, den zwischenzeitlichen 20:16-Vorsprung in Mannheim zu verwalten. "Wenn wir im Rückspiel in Führung liegen, dürfen wir den Löwen nicht erlauben, in die Partie zurückzukommen. So eine Führung dürfen wir nicht noch einmal aus den Händen geben."

Bei den Mannheimern hingegen war man trotz der Hinspiel-Niederlage nicht unzufrieden und gibt sich selbstbewusst. "Wenn wir in Kiel eine bessere Wurfquote schaffen, können wir auch dort gewinnen", ist sich Löwen-Coach Ola Lindgren sicher und schließt damit eine Demontage wie in der Vorsaison, als die Löwen mit 23:37 in Kiel untergingen, aus. Beide Mannschaften sehen also besonders in der Offensive Nachholbedarf. Anderes Personal als im Hinspiel steht den Trainern dabei allerdings nicht zur Verfügung: Während die Ausfälle der Langzeitverletzten Kim Andersson auf der einen und Gudjon Valur Sigurdsson auf der anderen Seite einkalkuliert waren, hoffte man in Kiel noch auf die Genesung von Aron Palmarsson. Der isländische Spielmacher hat seine Adduktorenzerrung im Oberschenkel zwar überwunden, eine Grippe wird seinen Einsatz aber voraussichtlich unmöglich machen. Während der THW in der Woche spielfrei hatte, rückten die Rhein-Neckar Löwen durch einen 29:27-"Heimsieg" in der Karlsruher Europahalle über den TBV Lemgo erstmals seit Mitte Dezember wieder auf den dritten Tabellenplatz vor. Erneut glänzten dabei Karol Bielecki mit acht Treffern, Kreisläufer Bjarte Myrhol mit vier Toren und Uwe Gensheimer, der alle sieben Strafwürfe verwandeln konnte. Im Tor lieferte Ex-"Zebra" Henning Fritz eine gute Partie ab und kam letztlich zu 20 Paraden. Ola Lindgren war nach dem nur scheinbar knappen Erfolg über allerdings ersatzgeschwächte Lipperländer zufrieden: "Am Ende haben wir mit zwei Toren Unterschied gewonnen, es hätten aber auch sieben oder acht sein können."

Am Sonntag um 17.15 Uhr zählt es also: Nur einer der beiden Bundesligisten darf nach der Partie weiterträumen vom Champions-League-Triumph 2010, eine bis in die Schlussphase spannende Partie scheint vorprogrammiert. Der THW Kiel baut natürlich auf seine Fans, die mit ihrer Unterstützung die Ausfälle von Andersson und Palmarsson wettmachen und den Einzug ins "EHF Final4" klarmachen sollen. Die Schiedsrichter der Partie sind Gregorio Muro San Jose und Alfonso Rodriguez Murcia aus Spanien. Als EHF-Beobachter sind Björn Ericsson aus Schweden sowie Henrik La Cour Laursen aus Dänemark in der Sparkassen-Arena-Kiel zu Gast.

(Sascha Krokowski)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert... Lesen Sie bitte auch

 

Die anderen deutschen Europapokal-Teilnehmer

Der HSV Hamburg konnte sich am vergangenen Wochenende im Viertelfinale der Champions League gegen Titelverteidiger Ciudad Real aus Spanien ein gutes Polster erarbeiten. Die Mannschaft von Trainer Martin Schwalb gewann in der nicht ausverkauten O2-World Hamburg dank eines starken Keepers Per Sandström mit 26:22 (11:8) (siehe Extra-Bericht). Das Rückspiel wird am Sonntag um 19 Uhr in der Quichote-Arena in Ciudad Real angepfiffen, Eurosport überträgt live.

Zu einem deutschsprachigen Duell kommt es im EHF-Pokal-Halbfinale. Die SG Flensburg-Handewitt konnte sich im Hinspiel gegen die Kadetten Schaffhausen aus der Schweiz nur ein minimales Polster erarbeiten und siegte in der Campushalle mit 31:30 gegen die Eidgenossen (siehe Extra-Bericht). Beim Rückspiel am Samstag um 17.30 Uhr in Schaffhausen darf man sich somit keine Niederlage erlauben. Sport1 überträgt die Partie live im TV. Im zweiten Halbfinale muss der TBV Lemgo eine 25:30-Niederlage aus dem Hinspiel bei Naturhouse La Rioja (ESP) wettmachen. Anwurf in der Lipperlandhalle ist am Sonntagnachmittag um 17.00 Uhr.

Im Pokal der Pokalsieger kommt es im Halbfinale zum vorgezogenen Endspiel: Dem VfL Gummersbach gelang im Hinspiel in der eigenen Eugen-Haas-Halle am vergangenen Wochenende ein 30:26 (14:12)-Erfolg gegen die Spanier von Reyno de Navarra San Antonio. Das entscheidende Rückspiel in Spanien findet am Samstag um 18.30 Uhr statt.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 30.04.2010:

Es wird ganz eng: THW oder Löwen?

Der Sieger fährt zum Final Four nach Köln
Kiel. In Mannheim hatten die "Zebras" vor Wochenfrist mit dem 29:28 bei den Rhein-Neckar Löwen knapp die Nase vorn. Sonntag (17.15 Uhr, Eurosport) steigt in Kiel die zweite Halbzeit beim Duell um die Teilnahme bei der Premiere des Final Four in der Champions League. Es geht um viel Geld, Image und die Rangfolge auf der europäischen Handballbühne.

Auf die vier Viertelfinalgewinner, die den Weg in die gigantische, 20 000 Zuschauer fassende Kölner Arena schaffen, warten allein je 100 000 Euro Antrittsprämie, außerdem hat die Europäische Handball-Föderation (EHF) in Reihe der Platzierungen 50 000, 100 000, 150 000 und für den Triumphator 250 000 Euro Siegprämie ausgelobt. Finanziell sei das gewiss ein schöner Anreiz, sagt THW-Manager Uli Derad, es gehe aber vor allem um den Stellenwert, zu den vier besten Teams auf dem Kontinent zu zählen. Das sei zwar nicht direkt in Geld aufzuwiegen, besitze jedoch einen hohen Wert. "Zunächst einmal", so Derad, "schauen wir allerdings nicht nach Köln. Wir müssen erst unser Spiel gegen die Löwen gewinnen, und das wird schwer genug."

Die Kieler Arena ist bis unters Hallendach ausverkauft. 10 250 Fans dürften auch im letzten Saison-Heimspiel der Champions League wie ein Mann hinter ihren Handball-Helden stehen. Während beim Hinspiel in Mannheim rund 500 THW-Fans aus Kiel und ganz Deutschland den "Zebras" die Daumen drückten und stimmgewaltig gegen die Löwen-Übermacht anbrüllten, haben für Sonntag lediglich knapp 60 Mannheimer Karten für die Partie geordert. "Auch das hat Aussagekraft", urteilt Derad.

Auf dem Parkett stehen sich exakt die selben Spieler gegenüber wie in Mannheim. Löwen-Coach Ola Lindgren muss weiter auf seinen Kapitän Gudjon Valur Sigurdsson (Knie) verzichten, THW-Trainer Alfred Gislason auf Kim Andersson (Knie) sowie Aron Palmarsson (Grippe). Der junge Isländer brach einen Trainingsversuch am Donnerstag ab und legte sich wieder ins Bett.

Rückblende: Am 26. April 2009 standen sich in Kiel beide Teams im CL-Halbfinale gegenüber, die Löwen wurden beim 37:23 entzaubert, das Rückspiel im Süden war reine Formsache. An eine Wiederholung des Debakels verschwendet der Gast allerdings keinen Gedanken. Er sei optimistisch, erklärte Ola Lindgren. "Bekommen wir ein Topspiel hin, können wir weiterkommen." Kreisläufer Bjarte Myrhol, der zur Zeit in Hochform agiert und am Mittwoch beim 29:27-Sieg gegen Lemgo erneut alle Register zog, denkt ebenfalls positiv: "Wenn jeder bei uns an sich glaubt, ist alles möglich."

Gegen Lemgo traf auch Löwen-Rechtsaußen Patrick Groetzki wieder, vergangenen Sonntag hatte THW-Torhüter Thierry Omeyer dem 20-Jährigen den Zahn gezogen, ihm vier freie Bälle nacheinander abgekauft. Auch im Rückspiel wartet ein hoch motivierter Welthandballer des Jahres auf die Gäste. Er habe sich noch einmal die Videos vom Hinspiel mit den Wurfbildern der Angreifer angesehen und eingeprägt, sagt der Franzose. "Natürlich war ich zufrieden mit meinem Spiel in der SAP-Arena - aber zu verbessern gibt es immer etwas." Das klingt fast wie eine Drohung, hatte der 32-Jährige doch eine Halbzeit lang gespielt als sei er nicht von dieser Handball-Welt. Zwar zieht Omeyer den Hut vor den stark verbesserten Löwen und deren Leistung aus dem Hinspiel, große Zweifel am Einzug ins Final Four plagen die Kieler Gegentor-Versicherung indes nicht. "Bis Sonntag denken wir nur noch an dieses Spiel. Stellen wir einige Fehler aus dem Hinspiel ab, fahren wir nach Köln."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 30.04.2010)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 30.04.2010:

"Schritt nach vorn gemacht"

Löwen-Manager Storm setzt auf Außenseiterstatus
Kiel. Henning Fritz stand von 2001 bis 2007 zwischen den Pfosten des THW Kiel, gewann mit den "Zebras" vier deutsche Meisterschaften und wurde in dieser Zeit zum "Welthandballer" gekürt. Am Sonntag kehrt er im Tor der Löwen nach Kiel zurück.

Kieler Nachrichten:
Herr Fritz, wie sehr glauben Sie an die Chance, mit den Löwen den Sprung ins Final Four schaffen zu können?
Henning Fritz:
Unsere Mannschaft hat einen deutlichen Schritt nach vorn gemacht, das ist nicht zu übersehen. Wo wir jetzt stehen, das hat trotz der hauchdünnen Pokalfinal-Niederlage auch unser Spiel beim HSV gezeigt. Das war eine starke Leistung, an der man uns messen muss. Es sieht also nicht so schlecht aus.
Kieler Nachrichten:
Allerdings ging das Hinspiel in eigener Halle gegen Kiel verloren.
Henning Fritz:
Das stimmt. Man hat uns zwar eine gute Leistung bescheinigt, aber die Big Points haben am Ende doch wieder die Kieler gemacht. Vielleicht machen noch Kleinigkeiten den Unterschied aus, die bessere Entscheidung in kniffligen Situationen haben die "Zebras" getroffen.
Kieler Nachrichten:
Wie wird der THW nach dem Personal-Umbau bei den anderen Teams wahrgenommen?
Henning Fritz:
Klar war es schwierig, Lövgren oder Karabatic zu ersetzen, aber der THW spielt auch mit seinen neuen Leuten groß auf. Nur eine gute Mannschaft steckt so etwas weg. Das zeichnet den THW aus.
Kieler Nachrichten:
Was fühlen Sie, wenn Sie auf Ihr ehemaliges Parkett zurückkehren?
Henning Fritz:
Ehrlich, ich komme immer gerne nach Kiel zurück. Das Publikum zeigt mir mit den tollen Empfängen stets, dass es mich nicht vergessen hat. Es ist ein ganz freudiges Gefühl.
(Das Gespräch führte Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 30.04.2010)

 


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