Darauf hat die TOYOTA Handball-Bundesliga lange gewartet: Am Sonnabend steigt endlich
das Spiel der Spiele in der Hamburger O2-World, wenn die
beiden dominierenden Mannschaften dieser Spielzeit im direkten Duell aufeinander
treffen. Der HSV Hamburg empfängt den Rekordmeister THW Kiel, der mit einem Sieg einen
großen Schritt in Richtung sechster Meisterschaft in Folge machen könnte. Die Partie, die seit Monaten
als Finale der Saison bezeichnet wird, beginnt um 16.30 Uhr und ist seit
langem restlos ausverkauft. Sport1 überträgt ab 16 Uhr live aus Hamburg.
13296 Zuschauer, rund 200 akkreditierte Journalisten, Live-Übertragung und mediales
Gewitter: Der Rahmen für die Top-Partie des 32. Spieltages stimmt schon einmal - und auch
in Kiel wird dem wohl entscheidenden Duell um die Meisterschaft entgegen gefiebert. Da nur
wenige Fans Tickets für die O2-World, die bis vor kurzem noch unter dem Namen Colorline-Arena
firmierte, ergattern konnten, werden tausende THW-Fans ihrer Mannschaft beim Public Viewing
die Daumen drücken. Der Fanclub "Schwarz-Weiss" versammelt sich im Vereinsheim der FT Vorwärts
an der Moorteichwiese zum gemeinsamen Jubeln, auch in der Forstbaumschule und im CinemaxX
wird die Partie auf Großbildleinwände übertragen.
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Wird auch am Sonntag wieder an der Seitenlinie "wirbeln": HSV-Coach Martin Schwalb.
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Das Ziel der Zebras in der O2-World ist
klar: Am 5. Juni wollen die Kieler gemeinsam mit ihren Fans die sechste deutsche Meisterschaft
in Folge auf dem Rathausplatz feiern. Dafür benötigen die Kieler am Sonnabend einen
Sieg beim HSV Hamburg, der nach dem Viertelfinal-Aus in der Champions League
seine ganze Konzentration auf das Ziel Meisterschaft gerichtet hat. Bisher lief
für die Mannschaft von Trainer Martin Schwalb, die wir Ihnen bereits im
Vorbericht zum Supercup und im
Vorbericht zum Hinspiel
ausführlich vorgestellt hatten, beinahe alles nach Plan: Lediglich bei Frisch Auf Göppingen (35:36) und
zu Hause gegen den VfL Gummersbach (31:39) ließen die Hamburger doppelt Federn, im
packenden Hinspiel in der Sparkassen-Arena holte der HSV beim 29:29
immerhin einen Punkt, während der THW mit dem
Unentschieden und der
Niederlage gegen Lemgo sowie dem
37:39 in Balingen
einen Minuspunkt mehr auf seinem Konto vereinte. Dass die Hamburger in ihrer eigenen Arena
angreifbar sind, zeigte aber nicht nur der VfL Gummersbach auf: Gegen den TuS N-Lübbecke (25:24),
die Füchse Berlin (34:32) und den TBV Lemgo (32:31) retteten sich die Hamburger mit viel Glück
gerade noch so über die heimische Zwei-Punkte-Ziellinie, was ihnen
letztlich die Tabellenführung vor dem Spiel am Sonnabend bescherte (siehe auch
Gegnerkurve Hamburg
und
Tabelle der TOYOTA HBL). Bester Bundesliga-Torschütze
der Hamburger ist Rechtsaußen Hans Lindberg, der mit 239/124 erzielten Treffern auch die
Torschützenliste der TOYOTA Handball-Bundesliga anführt.
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Bester Torschütze der Hansestädter: Rechtsaußen Hans Lindberg.
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Während Martin Schwalb am Sonnabend auf alle Spieler seines großen
Kaders
zurück greifen kann, muss der THW Kiel auf
Kim Andersson verzichten.
Der Einsatz von
Momir Ilic ist nach seiner Verletzung aus dem
Lübbecke-Spiel mehr als fraglich, der zuletzt an der Wade verletzte
Filip Jicha wird voraussichtlich auflaufen können. "Meine verbliebenen
Jungs werden das schon schaffen, da habe ich ein großes Vertrauen", sagte
Alfred Gislason
vor dem Duell der Duelle. " Wir haben uns super gut vorbereitet und werden selbstbewusst auftreten."
Das können die Zebras tatsächlich auch, haben sie bisher doch eine glänzende Saison
gezeigt, was ihnen externe Experten nach dem Weggang von
Stefan Lövgren,
Nikola Karabatic und
Vid Kavticnik nicht unbedingt
zugetraut hätten. "Auch wenn wir durch Verletzungen immer wieder zurückgeworfen wurden,
so hat sich das Team spielerisch und taktisch doch enorm weiterentwickelt", freut sich
Gislason deshalb auch auf den kommenden Sonnabend.
Im Hinspiel bewiesen beide Mannschaften, dass sie in dieser Spielzeit
im Vergleich zur Konkurrenz enteilt sind. Das 29:29-Remis bot packenden Handballsport mit
wechselnden Führungen und einer am Ende gerechten Punkteteilung. In der vergangenen
Saison zeigten die Kieler in der Hamburger Arena, dass sie dort gut aufspielen können.
Mit einem verwandelten Siebenmeter nach dem Schlusspfiff sicherte Filip Jicha
im März den 34:33-Erfolg in der Hansestadt - ein Resultat und ein Spielverlauf,
den sich die THW-Fans auch für das insgesamt 16. Bundsliga-Duell beider Teams wünschen dürften.
Bisher gewann der THW neun Partien gegen den HSV Hamburg, vier Unentschieden stehen zwei Niederlagen
gegenüber (siehe auch
Gegnerdaten HSV Hamburg).
"Wir haben oft genug bewiesen, dass wir Druck vertragen", geht
Gislason die
Begegnung mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein an -
die Spitzenpartie kann kommen!
Schiedsrichter der Partie sind Bernd und Reiner Methe.
(Christian Robohm)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Bitte lesen Sie auch
- den KN-Bericht zum Public Viewing vom 22.5.,
- das KN-Interview mit Filip Jicha vom 22.5.,
- den KN-Bericht über Stefan Lövgren vom 22.5.,
- den KN-Vorbericht vom 21.5.,
- das HBL-Interview mit Uli Derad un Christian Fitzek,
- das KN-Interview mit Alfred Gislason: "Es könnte schnell ruhig werden",
- den KN-Bericht zu Momir Ilic,
- das KN-Interview mit Uli Derad: "Ich möchte am 5. Juni feiern",
- den KN-Artikel zu Filip Jicha,
- den Artikel zum Public Viewing von "Schwarz-Weiss",
- den Vorbericht zum Hinspiel,
- den Spielbericht zum Hinspiel,
- den Supercup-Spielbericht und
- den Vorbericht zum Supercup-Duell mit ausführlicher Gegnerbetrachtung
Aus dem HBL-Newsletter vom 20.05.2010:
"Eine Riesensache für den Handball insgesamt"
Vier Fragen an Uli Derad (Manager des THW Kiel) und Christian Fitzek (Sportlicher Leiter des HSV Hamburg)
Glaubt man den Fachleuten, dann entscheidet
sich am Samstagnachmittag die Deutsche Meisterschaft
im Spitzenspiel zwischen Tabellenführer HSV Hamburg
und dem nur einen Punkt schlechteren Titelverteidiger
THW Kiel. In den Medien ist das Topspiel der
TOYOTA Handball-Bundesliga seit Tagen ein Riesenthema.
Wir baten THW-Manager Uli Derad
und Christian Fitzek, den Sportlichen Leiter des HSV, zum Doppelinterview.
- HBL:
-
Sagen Sie uns doch mal, warum Ihr Klub am Samstag das Spitzenspiel gewinnt.
- Christian Fitzek:
-
Diese Frage musste ich in den vergangenen Tagen oft beantworten,
und ich habe immer gesagt: Weil wir dran sind.
Wir haben in Hamburg über einen langen Zeitraum
intensiv gearbeitet, wir haben Strukturen geschaffen
und sind längst ein großer Verein. Diesmal wird es gelingen.
- Uli Derad:
-
Die Frage kann ich so nicht beantworten. Wir konzentrieren uns voll
auf dieses Match, werden entsprechend gut vorbereitet
sein und wollen gewinnen. Was aber noch wichtiger ist:
Das Spiel ist für den Handball insgesamt einfach eine Riesensache.
- HBL:
-
Wer ist denn Favorit?
- Christian Fitzek:
-
Es gibt keinen Favoriten. In diesem Match kämpft
Goliath gegen Goliath. Unabhängig von den Personalien,
die dieses Spiel begleiten, werden sich beide
Teams auf gleicher Augenhöhe begegnen.
Letztlich wird entscheiden, wer den besseren
Keeper hat, wer weniger Fehler macht, wer seine
Chancen besser nutzt und wer in der entscheidenden
Phase so ab der 50. Minute mehr drauf hat.
- Uli Derad:
-
Das sehe ich ähnlich. Wenn das Spiel beginnt, ist ohnehin alles
Spekulation und Makulatur. Ob Favorit oder nicht: Wir
wollen gewinnen und richtig viel Spaß haben. Das
ist einfach eine tolle Konstellation für alle
Beteiligten. Zudem hoffen wir, dass Momir Ilic
bis zum Samstag seine Verletzung überwunden hat, und uns helfen kann.
- HBL:
-
Wird der Sieger dieses Spiels auch Deutscher Meister?
- Uli Derad:
-
Bei der gegenwärtigen Konstellation ist dieses Match zumindest
vorentscheidend. Es gibt danach noch zwei weitere Spiele
für uns und den HSV, die auch erst einmal gewonnen
werden müssen. Aber der Sieger dieses Spiels hat einen großen Vorteil.
- Christian Fitzek:
-
Das sehe ich auch so. Aber wenn wir das Match gegen Kiel
gewinnen, haben wir drei Punkte Vorsprung und könnten uns
sogar noch eine Niederlage erlauben. Bei allem Respekt
vor Burgdorf und Balingen: Das ließen wir uns nicht nehmen.
- HBL:
-
Und wohin muss die TOYOTA HBL am letzten Spieltag die Schale karren?
Nach Grosswallstadt, wo der THW gastiert, oder nach Balingen, wo der HSV spielt?
- Uli Derad:
-
Ich gehe davon aus, dass die Meisterschale am letzten Spieltag in Grosswallstadt sein wird.
- Christian Fitzek:
-
Ist mir egal, ob die in Grosswallstadt oder Balingen sein
wird, am Ende steht sie jedenfalls in Hamburg.
(Das Interview führte die HBL, aus dem Newsletter vom 20.05.2010)
Aus den Kieler Nachrichten vom 21.05.2010:
HSV: Party-Plan steht schon
Hamburgs letzter Meister-Torhüter Heinz Singer glaubt jedoch an einen Sieg des THW
Hamburg. So oder so, morgen geht es um historische
Dimensionen. Sollte der HSV Handball die Spitzenpartie gegen
den THW Kiel (16.30 Uhr, live bei Sport1)
nicht verlieren, wäre der Klub erstmals deutscher
Meister. Im anderen Fall stünden die "Zebras" vor
dem sechsten Titel in Serie. Das wäre Rekord. Sicher
ist, dass es ein Handballfest vor 13 200
Zuschauern geben wird.
Während die Kieler die Gelassenheit des Titelverteidigers
ausstrahlen, stehen die Hamburger unter Druck. Jedem
HSV-Profi ist bewusst, wie sehr sich Klubpräsident Andreas
Rudolph den Titel wünscht. Knapp 20 Millionen
Euro soll der Medizinunternehmer in den Verein gesteckt
haben, um seinen Traum zu realisieren, den großen THW
zu schlagen. Seit 2005, als er die Präsidentschaft übernahm,
träumt Rudolph davon. Nun soll es endlich klappen,
nachdem der HSV 2007 nur wegen der schlechteren Tordifferenz
scheiterte. Rudolph: "Das wäre die Krönung."
Die Feierlichkeiten sind offenbar minutiös geplant. Die
Hamburger haben für den nächsten Freitag, wenn man
nach einem Sieg über Kiel die Meisterschaft gegen
Hannover-Burgdorf perfekt machen will, angeblich schon das East
Hotel auf dem Kiez gebucht, wo man bereits im April den
Pokalsieg begoss. Und für den Tag danach soll Rudolph das
Team auf seine Finca nach Mallorca eingeladen haben.
An der Förde findet man diese Pläne ziemlich respektlos.
Nervosität legen beide Teams an den Tag. "Ich habe
das Handy in ein Handtuch gewickelt", erklärt THW-Trainer
Alfred Gislason lachend.
"Es geht jetzt darum, sich in Ruhe aufs Spiel vorzubereiten."
In Hamburg sind, anders als üblich, in dieser
Woche Medienvertreter beim
Training nicht zugelassen.
Es geht um viel für beide Teams. Speziell für HSV-Trainer
Martin Schwalb, dem stets vorgehalten wird, sein
Team trotz hochkarätiger Besetzung noch nicht zu den
höchsten Zielen geführt zu haben. Oft schon stand
Schwalb kurz vor dem Rausschmiss, weil er Rudolphs Erwartungen
nicht erfüllte; das letzte Mal, als der HSV im Pokal-Halbfinale 2009 gegen
Gummersbach verlor.
Schwalb reagiert stets genervt auf den Vorwurf, mit
ihm als Trainer könne der HSV keine großen Titel holen.
Er verweist dann gern darauf, schon seit 2005 im Amt zu sein
- und damit länger als die Hamburger Trainer im Fußball
oder Eishockey. Sollte Schwalb jedoch morgen ein
ähnlich spektakulärer taktischer Fehlgriff passieren wie
bei der Heimniederlage gegen Gummersbach (31:39), als er mit der Einwechslung eines
siebten Feldspielers den Gegner stark machte, dürften seine
Tage in Hamburg gezählt sein.
Sollte der HSV erneut kurz vor der Ziellinie stürzen,
dürfte sich der Gegner THW Kiel endgültig zu einem Trauma
ausweiten. Heinz Singer, der 1955 als Torwart des PSV
Hamburg letztmals eine Meisterschaft in die Hansestadt
holte, geht trotz aller Sympathie für den Gastgeber davon
aus, dass sich die Hierarchie des deutschen Handballs
nicht ändert. "Ich glaube, die Kieler werden gewinnen",
sagte Singer dem Hamburger Abendblatt. "Die wissen inzwischen,
wie man Meister wird." Behält er Recht, würde
der HSV Handball endgültig zu einem Leverkusen des
Handballs mutieren.
(von Erik Eggers, aus den Kieler Nachrichten vom 21.05.2010)
Aus den Kieler Nachrichten vom 22.05.2010:
Stefan Lövgren heute nur mit dem Herzen dabei
Ehemaliger Leithengst setzt auf die "Zebras"- Comeback-Gerüchte "völlig absurd"
Kiel. Das Warten hat ein Ende: Heute Nachmittag (16.30 Uhr/
Sport1 live) krönen die besten Handballmannschaften der Republik
ihren König. Tabellenführer HSV Hamburg (57:5 Punkte) erwartet
in Bestbesetzung Verfolger THW Kiel (56:6), dem
Kim Andersson fehlt, der um
Filip Jicha und Momir Ilic
bangt. Eine Situation, die das Gerücht nährte,
Stefan Lövgren werde in der
mit 13200 Zuschauern ausverkauften O2-World sein Comeback geben.
"Davon habe ich auch gehört", meint der 40-Jährige, der im Sommer
vergangenen Jahres mit seiner Familie nach Göteborg zurückkehrte,
um als Lehrer an einem Handballgymnasium zu arbeiten. "Aber
das ist völlig absurd." Sportlich wie geographisch.
Lövgren wird das Spiel in Stockholm
als Co-Kommentator für einen schwedischen Fernsehsender erleben.
Zudem sei er auch nicht mehr in der körperlichen Verfassung, den
ehemaligen Kollegen in einem solchen Spiel helfen zu können. "Mein
Gewicht habe ich zwar bis auf ein Kilo gehalten, allerdings ist das
Verhältnis von Muskeln und Fett ein anderes geworden." Die
Hamburger sieht er in der Rolle des Favoriten, trotzdem tippt
er auf einen 28:27-Sieg für die Kieler. "Dabei folge ich nicht
dem Verstand, sondern meinem Herzen."
Für den HSV spreche die personelle Situation. Selbst wenn
Jicha mitspielen werde, so
Lövgren, könne er nach seiner
Verletzungspause gar nicht im Vollbesitz seiner Kräfte
sein. Ein Vorteil hätte der mögliche Ausfall einer kompletten
Rückraumachse allerdings. "Spielen Narcisse,
Zeitz und Palmarsson
zusammen, wird der HSV es schwer haben, sich darauf einzustellen", sagt der
268-fache Nationalspieler. "Schließlich ist diese Konstellation eine
unbekannte Größe."
Lövgren, der für TV4 in dieser Saison
zehnmal das Dienstagspiel der Bundesliga kommentierte, hat zudem
einen weiteren Pluspunkt für den THW erkannt. "Bisher hat sich
der HSV immer in die Rolle des Außenseiters zurückgezogen. Das ist
jetzt anders." Inzwischen kämen aus Hamburg viel selbstbewusstere Töne.
"Das hat eine neue Dimension angenommen. Der Druck für die Mannschaft,
Titel gewinnen zu müssen, ist deutlich größer geworden."
Er sei gespannt, wie die Spieler heute damit umgehen werden.
Der THW hätte angesichts des Umbruchs bereits jetzt eine erfolgreiche
Saison gespielt. Sollten die "Zebras" die Titel in der Meisterschaft
und der Champions League verpassen, würde aber sicher kein Kieler die
Saison als erfolgreich einsortieren. "Für den THW ist es normal,
um die Meisterschaft mitzuspielen und in der Champions League
so weit zu kommen." Noch immer sei er eng mit seinem Ex-Club
und der Bundesliga verknüpft, das Gerede darüber deshalb wohlbekannt,
dass es dem THW nicht gelungen sei, ihn zu ersetzen. "Das ist albern",
meint der vierfache Europameisters. Jeder sei zu ersetzen. Das
hätte bei Wislander geklappt, bei
Olsson, bei Karabatic
und auch bei ihm. "Die Punktzahl spricht ja eindeutig dafür, dass der
THW nicht so sehr viel falsch gemacht haben kann." Er sei vielmehr davon
überzeugt, dass dieses Argument bewusst dazu benutzt werde, um beim
Rekordmeister intern für Unruhe zu sorgen. "Das Tempo, das Kiel heute
spielt, wäre mit einem Lövgren gar nicht mehr möglich."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 22.05.2010)
Aus den Kieler Nachrichten vom 22.05.2010:
Filip Jicha: "Jetzt ist Erntezeit"
Mit Filip Jicha sprach
Wolf Paarmann für die Kieler Nachrichten.
- Kieler Nachrichten:
-
Sie haben sich vor zwei Wochen eine Wadenzerrung
zugezogen. Wie sehr sind Sie gehandicapt?
- Filip Jicha:
-
Gar nicht. Ich bin seit einer Woche schmerzfrei, trainiere
mit der Mannschaft, bin hundertprozentig fit und werde voll
angreifen. Aber auch wenn ich noch eine Zerrung hätte, wäre ich
dabei. Die Saison ist bald vorbei, danach kann ich mich erholen.
Jetzt ist Erntezeit. Diese geilen Tage zwischen Hamburg und Köln
will ich unbedingt als Teil dieser Mannschaft erleben.
- Kieler Nachrichten:
-
Wie groß ist der Druck für die Mannschaft, dieses Spiel gewinnen zu müssen?
- Filip Jicha:
-
Den gibt es nicht. Die Verantwortlichen des Vereins erwarten nur,
dass wir unser Bestes geben. Sie verlangen keinen Sieg. Alles
andere wäre auch sinnlos. Angst vor einer Niederlage haben wir
deshalb nicht. Als Sportler wissen wir, dass das passieren kann.
Das Spiel gehen wir deshalb ganz normal an: Wir treffen uns zum
Brunch im Hotel Maritim, anschließend fahren wir mit dem Bus nach
Hamburg. Wir dürfen und werden uns nicht verrückt machen lassen.
- Kieler Nachrichten:
-
Entscheidet sich heute, wer Meister wird?
- Filip Jicha:
-
Auf jeden Fall. Wenn die Hamburger gewinnen, liegen sie drei
Punkte vorne - zuviel, um sie noch einzuholen. Gewinnen wir,
geben wir den Vorsprung auch nicht mehr ab. Einen Favoriten
gibt es nicht. Wir müssen geduldig sein, dieses Spiel wird erst
nach 60 Minuten entschieden. Auch eine 10:0-Führung nach zehn
Minuten bedeutet nichts. Ich bin mir sicher, dass wir gewinnen,
weil ich auch in der neuen Mannschaft diesen Siegeswillen spüre,
der uns in den letzten Jahren so stark gemacht hat.
(Das Interview führte Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 22.05.2010)
Aus den Kieler Nachrichten vom 22.05.2010:
THW-Fans drücken auf der Moorteichwiese die Daumen
Nur ein knappes Kartenkontingent für Hamburg - "Zebrasprotten" und "Schwarz Weiß" sitzen gemeinsam vor dem Bildschirm
Kiel. Es gab Zeiten, in denen mutierte die Hamburger Color
Line Arena - heute heißt sie "o2 World" - bei Gastspielen
des THW Kiel zur zweiten Kieler Ostseehalle - die heißt
heute im übrigen Sparkassen Arena. Ob Pokal-Endrunde
oder Bundesliga-Spiele: Mehrere Tausend THW-Fans begleiteten
stets die Intermezzi der "Zebras".
Doch nichts ist so beständig wie der Wandel, nicht nur bei
den Sponsoren-Logos an den Hallen. Auch in punkto Ticketing
haben sich die Zeiten geändert. Unter den knapp 13 300 Zuschauern,
die heute das vermeintliche Meister-"Finale" zwischen Hamburg
und Kiel erleben, werden sich von den 600 THW-Anhängern
der beiden Kieler Fanclubs gerade einmal 70 in der "o2
World" tummeln.
Grund ist der Riegel, den der HSV Hamburg vor den
Absatz der Karten im freien Verkauf geschoben hat. "Das
ist völlig legitim, aber für uns natürlich sehr bedauerlich",
sagt Frank Henke, Vorsitzender des THW-Fanclubs Schwarz Weiß.
"Früher haben wir vier bis fünf Reisebusse gefüllt, am Sonnabend
ist es nur noch einer." Seit einem Jahr dürfen Hamburger
Dauerkarteninhaber (ca. 6000) bei besonderen Spielen bis zu
zwei weitere Tickets hinzu buchen. Für den THW blieben
diesmal somit nur die vom HSV vorher zugesagten 100
Gästekarten. Nicht-Fanclub-Mitglieder mussten sich ihre
Karten auf anderem Wege besorgen. Zum Beispiel im Internetauktionshaus
"ebay", wo viele Hamburger ihre Tickets im Paket anbieten. Kein
billiges Unterfangen: Etwa 100 Euro mussten für ein Einzelticket
hingeblättert werden.
Es werden sicher mehr als nur 70 Kieler Fans in Hamburg
dabei sein. Auf besondere Choreografien wird von Kieler Seite
dennoch verzichtet. "Mal sehen, ob zumindest was von unseren
Tröten zu hören sein wird", orakelt Henke. Die Stimmgewalt wird
eindeutig bei den Hanseaten liegen. Lutz Hauser, "Chef" des
HSV-Fanclubs "Störtebeker", fiebert der Partie seit Wochen entgegen.
"Sieg oder Unentschieden für uns, und wir sind Meister", sagt der
42-Jährige. "Das wäre für mich das Größte. Gewinnt Kiel, werden die
es wieder machen." Abneigungen gegenüber den Kieler Fans verspürt
der Hamburger nicht: "Wir verstehen uns gut, und sind immer beim
Fanclub-Turnier in Kiel dabei."
Das Fanclub-Duo "Schwarz Weiß" und "Zebrasprotten" hat aus der Not
eine Tugend gemacht, ein "Public Viewing" auf die Beine gestellt.
Das steigt heute ab 15 Uhr im Vereinsheim der FT Vorwärts an der
Moorteichwiese (Johann-Meyer-Straße 19). Nach dem THW-Spiel
geht es mit dem CL-Finale Bayern - Inter weiter. Während
"Schwarz-Weiß" das Karten-Kontingent an seine Stammfahrer verteilt
hat, haben die "Zebrasprotten" ihre Tickets verlost. Wie der
"Zebrasprotten"-Vorsitzende Volker Lorenzen bleibt auch Frank Henke
in Kiel. "Wir sind beim Public Viewing dabei und da alle zusammen
vermutlich lauter als unsere Jungs in der Halle."
(von Frank Molter, aus den Kieler Nachrichten vom 22.05.2010)
Die Umfragen sind nicht mehr verfügbar.
HSV Hamburg - THW Kiel:
Das Tippspiel ist nicht mehr verfügbar.
Mittippen!
TV-, Radio- und Internet-Tips:
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TV: Sport1:
Sa., ab 16.00 Uhr: HSV Hamburg - THW Kiel
live aus der O2-World in Hamburg
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Radio: NDR 1 Welle Nord:
Sa., ab 16.30 Uhr: Liveeinblendungen HSV Hamburg - THW Kiel
Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
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Radio: NDR 2:
Sa., nachmittags: Vorberichte zum Spiel
Sa., ab 16.30 Uhr: Liveeinblendungen
- Internet:
Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer
Live-Ticker-Seite.