15./16.10.2010 - Letzte Aktualisierung: 16.10.2010 | Champions League |
Update #1 | KN-Vorbericht vom 16.10. ergänzt ... |
Das Team von RK Celje: Vierter Gegner des THW in der
Gruppenphase der Champions League.
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Linkshänder Petar Metlicic wechselte von Ciudad Real nach Celje.
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Seit 1991 hieß der slowenische Meister fast jedesmal Celje. Nur 2002 (Prule 67 Ljubljana) und 2009 (Gorenje Velenje) konnte ein anderes Team die Hegemonie durchbrechen. In der noch jungen Saison sind fünf Spieltage absolviert. Da die Mannschaft im 4. Durchgang in Koper mit 36:35 unterlag, rangiert sie zurzeit auf Platz zwei. Es führt das verlustpunktfreie Velenje, bei dem Celje am kommenden Spieltag antreten muss. Auffällig ist die Offensivstärke des Meisters, der in den bisherigen Partien stets zwischen 35 und 42 Treffer erzielte. Beim Saisonauftakt Mitte September in Trebnje erhielt Trainer Noka Serdarusic die rote Karte und wurde auf nationaler Ebene für einen Monat auf die Tribüne verbannt.
Der junge Rückraumspieler Momir Rnic kam vom Ligakonkurrenten aus Velenje.
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Der verheißungsvollste Neuzugang des nationalen Double-Gewinners ist der serbische Halblinke Momir Rnic vom Ligakonkurrenten Velenje. Sein berühmter Vater gleichen Namens spielte einst mit Serdarusic für Jugoslawien. Eine wesentliche Motivation für den Wechsel des 22-Jährigen war, sich unter Letzterem weiter zu entwickeln. Gegen Kielce netzte der Hoffnungsträger elfmal ein.
Spielmacher Uros Zorman wechselte bereits 2009 von Ciudad Real nach Celje zurück.
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Mit Linksaußen Luka Zvizej wurde ein Nationalspieler aus Szeged zurückgeholt. Vorher trat auf die gleiche Weise Rechtsaußen Dragan Gajic aus Zagreb den Weg in die Heimat an. Die beiden Spieler bilden eine der torgefährlichsten Flügelzangen Europas und sind im Nationalteam gesetzt. Hinter den beiden reifen mit David Razgor (LA, 21) und Gasper Marguc (RA, 20) zwei Talente heran. Regisseur Nejc Poklar (24) kam vom Ligarivalen Cimos Koper und ist der Mann hinter Kapitän Zorman.
2004 entschied Celje das Finale der Königsklasse gegen die SG Flensburg für sich. Beim prestigeträchtigsten Wettbewerb Europas ist der Verein von Präsident Tone Turnsek seit Jahren Dauergast. Nur zwei Mal war der slowenische Gigant nicht dabei: Letztes Jahr scheiterte die Mannschaft im Wildcard-Turnier an Leon und schied anschließend im Viertelfinale des EHF-Cups gegen Flensburg aus. Abgesehen davon verpassten die Grün-Gelben das Konzert der Großen in der Spielzeit 2002/03, stießen damals allerdings bis ins Halbfinale des Pokalsieger-Wettbewerbs vor, wo ihnen erst Ciudad Real ein Bein stellte.
Mit 25 Treffern aus drei Partien ist Rechtsaußen Dragan Gajic bester
Schütze Celjes in der Champions League.
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Der THW tritt am Sonntag nach den drei Heimspielen gegen Chambery, Barcelona und Kielce erstmals auswärts an. Das Rückraumtrio Pajovic, Zorman, Metlicic ist den Kielern aus vergangenen Zeiten im Trikot Ciudad Reals noch in Erinnerung. Serdarusic tritt zum ersten Mal seit seinem Abschied aus Kiel als Trainer einer anderen Mannschaft gegen die Zebras an. Auch mit "Nothelfer" Pajovic und Sportdirektor Roman Pungartnik gibt es ein Wiedersehen.
In den letzten Tagen berichtete das slowenische Portal siol.net von angeblichen Unstimmigkeiten zwischen Zorman und Serdarusic, was der Kapitän allerdings bestritt. Am Mittwoch trat Serdarusic überraschend als Nationaltrainer Sloweniens zurück, Roman Pungartnik tat es ihm als Sportdirektor gleich. Ihre Tätigkeit für den vielfachen Meister setzen beide jedoch fort.
Von Leon nach Celje: Der kroatische Nationalkeeper Mirko Alilovic.
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Neben Eurosport berichtet am Sonntag auch eine Reihe weiterer Sender aus dem grüngelben Fahnenmeer. Als Unparteiische fungieren die Tschechen Vaclav Horacek und Jiri Novotny. Sandor Andorka aus Ungarn vertritt die EHF.
(Dr. Oliver Schulz / Sascha Krokowski)
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
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Alfred Gislason in der "Handball-Woche": "Noka Serdarusic hat sich in Celje eine Riesen-Mannschaft zusammengestellt. Er hat viele Spieler aus dem Ausland nach Slowenien geholt und formt hier ein echtes Weltklasse-Team. Celje, das ja schon einmal die Königsklasse gewonnen hat, kann in der Gruppe A sogar Erster werden." |
Links: | Gegnerdaten RK Pivovarna Lasko (SLO) | Gegnerkader RK Pivovarna Lasko (SLO) | Homepage | CL-Homepage Gegnervorstellung |
Der HSV Hamburg spielte bereits am Donnerstagabend. Nach drei Auswärtspartien mit unbefriedigenden 2:4 Punkten setzten sich die Hanseaten im ersten Heimspiel in der Gruppe B vor 2.500 Zuschauern problemlos mit 33:24 (16:14) gegen den schwedischen Meister IK Sävehof durch.
Am Sonntag steht für Handballfans dann ein Fernseh-Marathon auf Eurosport auf dem Programm, denn der Sender überträgt drei Champions-League-Spiele in Folge. Los geht's um 15.00 Uhr mit dem Auswärtsspiel der Rhein-Neckar Löwen beim polnischen Meister KS Kielce in der Kieler Gruppe A. Anschließend geht's in die Flensburger Campushalle, wo die SG in Gruppe D den russischen Vize St. Petersburg HC empfängt. Der Anwurf ist hier um 16.45 Uhr. Im Anschluss überträgt Eurosport schließlich die Partie des THW in Celje.
Aus den Kieler Nachrichten vom 14.10.2010:
Es habe keinen Sinn mehr, in dem aktuellen Klima von Angriffen und Missgunst weiter zu arbeiten, erklärten Serdarusic und Pungartnik auf einer Pressekonferenz. Der Widerstand im Land gegen die Pläne und Ambitionen mit dem Nationalteam war zuletzt enorm. Bei der Entscheidung spiele auch die Sperre als Vereins-Coach des RK Celje eine Rolle. Serdarusic war nach einer Roten Karte wegen Betretens des Spielfelds vom slowenischen Handball-Verband für vier Wochen aus dem Verkehr gezogen worden. Am Sonntag trifft er vor heimischem Publikum mit RK Celje in der Champions League auf die Kieler "Zebras".
(aus den Kieler Nachrichten vom 14.10.2010)
Aus den Kieler Nachrichten vom 16.10.2010:
Die "Zebras" fliegen heute ins österreichische Graz, bewältigen die restlichen 125 Kilometer nach Celje mit dem Bus. Es ist zugleich eine Reise in die Vergangenheit. Trainer von RK ist Kiels ehemaliger Meistermacher Noka Serdarusic. Der mittlerweile 60-jährige Erfolgstrainer lenkte von 1993 bis 2008 die sportlichen Geschicke beim THW, gewann hier elf Meisterschaften, 2007 auch die Champions League. Dieser Sieg ist nach wie vor umstritten, die ungeklärten Manipulationsvorwürfe beschäftigen noch immer die Juristen, Serdarusic' ehemaligem Freund, dem Ex-THW-Manager Uwe Schwenker kosteten sie den Job.
Nach seiner Trennung vom THW im Sommer 2008 ist Serdarusic seit Jahresbeginn bei RK Celje im Amt, trainierte parallel dazu die Nationalmannschaft des Landes. Diesen Job hängte der impulsive Coach jedoch unlängst an den Nagel. Hintergrund sollen Unstimmigkeiten mit dem Verband gewesen sein, von dem sich Serdarusic nach einer Roten Karte, die ihn in der Folge vier Wochen auf die Tribüne verbannte, zu hart bestraft sah. Schwer sei ihm die Trennung nicht gefallen, er könne sich jetzt mehr seinem Club widmen, sagt Serdarusic. Der Verein befindet sich im Umbruch, zehn Spieler gingen, sechs neue kamen hinzu. Darunter Hochkaräter wie der kroatische Nationaltorhüter Mirko Alilovic, Carlos Prieto (Löwen), Petar Metlicic (Ciudad) oder Nachwuchsstar Momir Rnic (Velenje).
Serdarusic zur Seite steht mit Sportdirektor Roman Pungartnik das slowenische Handball-Idol schlechthin, von 2003 bis 2005 trug der 39-Jährige auch das THW-Trikot. Ein weiterer "Bekannter" ist Ales Pajovic, im Winter 2007 half der Slowene als Leihgabe von Ciudad Real für ein paar Wochen in Kiel aus.
Und morgen das Duell gegen die eigene Vergangenheit. Serdarusic gibt sich nach außen gelassen. Er habe viel zu viel mit der eigenen Mannschaft zu tun, als dass er sich damit beschäftigen könne, ob es ein besonderes Spiel werde, sagt er. "Dennoch freue ich mich auf Kiel, wir sind ja keine Feinde."
"Ein gutes Gefühl vor dem Wiedersehen" mit seinem ehemaligen Trainer verspürt THW-Kapitän Marcus Ahlm. Als Handballtrainer habe Noka ihn fünf Jahre lang geprägt, sagt der schwedische Kreisläufer. "Ganz klar, bei Noka habe ich mich weiterentwickelt." Der 32-Jährige zeigt Respekt vor dem Spiel im 5500 Fans fassenden "Hexenkessel" Zlatorog. "Das Publikum veranstaltet einen Höllenlärm, die Halle wird proppevoll sein." Celje steht nach Niederlagen gegen die Löwen und Barcelona mit 2:4 Zählern unter Druck, muss gegen Kiel (5:1) unbedingt punkten. So erwartet auch THW-Coach Alfred Gislason "einen sehr schweren Gang gegen ein Team, das Noka gerade zu einer sehr starken Einheit zusammenbastelt." Spiele gegen Serdarusic seien immer etwas Besonderes gewesen, so Gislason. Darunter waren auch Siege gegen den THW mit Magdeburg oder Gummersbach. "Dennoch", so bekennt der Isländer, "kann man nicht wegreden, dass es morgen eine ganz andere Situation ist - ja, etwas Besonderes."
Für Flügelflitzer Dominik Klein ist das definitiv der Fall. Er freue sich immer, wenn er seinen ehemaligen Coach im Fernsehen oder auf Videos sehe, "das ist ein angenehmes Gefühl, schließlich war Noka damals mit ein Grund, dass ich in Kiel gelandet bin." Er habe viel bei Serdarusic gelernt, "es war immer total spannend, wenn er Dinge erklärt hat, ich habe immer genau zugehört." Klein freut sich "sehr auf das Spiel", zumal der National-Linksaußen schöne Erinnerungen mit Celje verbindet. Beim entscheidenden deutschen 27:26-Sieg im EM-Qualifikationsspiel 2009 gegen Slowenien erzielte der Kieler 26 Sekunden vor dem Abpfiff den Siegtreffer. "Ich hätte nichts dagegen, wenn das noch einmal klappen würde."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 16.10.2010)
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