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Die Weltmeisterschaft 2011 findet vom 13. bis 30. Januar in Schweden statt.
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Aus den Kieler Nachrichten vom 27.01.2011:
Kristianstad. Das Spiel um Platz elf wird ein Geisterspiel.
Zuschauer sind in der Kristianstad-Arena kaum zu erwarten,
wenn heute um 18 Uhr die Partie zwischen Deutschland
und Argentinien (live bei Sport1) angepfiffen wird. Den
Brand-Schützlingen droht indes weiteres Ungemach. Der
Panamerika-Meister hat nicht nur durch seinen sensationellen
27:22-Erfolg in der Vorrunde gegen Schweden für Aufsehen gesorgt. Das Team
von Eduardo Gallardo bot auch Polen (23:24) und Serbien
(25:26) die Stirn.
Seit 1997 gehören die Argentinier zum WM-Inventar. Nur
einmal konnten sie zuvor ein europäisches Team besiegen:
2003 beim 30:29 gegen Kroatien. Diesmal qualifizierten
sich die Südamerikaner erstmals für eine Hauptrunde.
"Ich will nicht behaupten, dass wir das erwartet hätten",
sagte Gallardo der "Welt". Aber dieses Team hätte sich
von jeher durch eine Siegermentalität ausgezeichnet. Die
Erfolgsgeschichte begann 2007 mit dem vierten Platz bei
der Jugend-WM in Bahrain, setzte sich vor zwei Jahren mit
Platz sechs bei der Junioren-WM in Ägypten fort. "Wir haben
eine sehr gute Generation von Spielern", sagt Linksaußen
Maximilian Ferro, der für Opladen in der Oberliga Mittelrhein
spielt. Sein Studium an der Sporthochschule Köln
finanziert er sich durch einen Nebenjob. Um Kosten zu sparen,
lebt er in einem Wohnheim auf dem Campus. Sein Handy
hat er gar nicht erst mitgenommen
- zu teuer.
Elf der 16 Auswahlspieler des Panamerikameisters sind
in Europa aktiv, die meisten von ihnen in unterklassigen
Ligen. Den Grundstein für seine jüngsten Erfolge legt Argentinien
mit einer leichtfüßigen Abwehr. Den Rest erledigt
der deutschstämmige Torhüter Matias Schulz (28), der
beim spanischen Zweitligisten Badajoz beschäftigt ist, bei
diesem Turnier eine Quote von 36 Prozent hat und jeden dritten
Siebenmeter hält.
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 27.01.2011)